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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:1. Etappe des Etappenmarathons in 5 Tagen um den Plöner See
mehr zum Lauf: VID1784
Datum des Laufes:6.6.2005 (Mon)
Ort:Plön
Plz:D2
Homepage:www.der-ploener-see-rennt.de
Strecken:6,7km / 13,4 km
Beschaffenheit:alles, bunt gemischt. Relativ wenig Asphalt
Profil:unterschiedlich, teilweise sehr hügelig
Wetter:trocken, kühl bis mäßig warm, teils sonnig, teils sehr windig
Teilnehmer:Marathon: 60-120 davon jede Etappe ca. 50, Walker ca. 10, Ultras ca. 12
Name des Berichtenden: KlausK LID18
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Bericht vom 20.6.2005 (Mon)
Bericht für alle 5 Läufe, daher hier der header teilweise noch mal:

Name des Laufes: Der Plöner See rennt, Etappenmarathon (Laufen und Walken) und Etappenultra (Laufen)
Datum: 6.-10.6.2005
Ort: Plöner See
Postleitzahl: 24306 Plön
Streckenlaengen:
Marathon: angekündigt: 6,7 + 8 + 8,895 + 8,6 + 10 = 42,195
nachher per Garmin und Karte abgeschätzt:
6,3 + 8 + 8,6 + 8,4 + 10 = 41,3
Ultra: angekündigt: 13,4 + 16 + 26,685 + 17,2 + 10 = 83,285

Bericht:
Das folgende ist eine Art "Vereinigungsmenge" aus zwei Berichten, da wir unabhängig voneinander angefangen haben, was zu schreiben.

Ende letzten Jahres flatterte uns mit dem Andreas-Katalog die Ankündigung dieses Etappenmarathons ins Haus und die Idee fanden wir sofort gut. Den Flyer auch, immerhin hatte man uns darauf erstaunlicherweise zu Werbeträgern erkoren:). Der Nordseelauf letztes Jahr (auch ein Etappenlauf), bei dem wir einzelne rausgepickte Etappen mitgelaufen waren, war eine nette Erfahrung und die Landschaft am Plöner See mögen wir sowieso. Und 5 Wettkämpfe am Stück schienen machbar (für Klaus sowieso, für mich mittlerweile). Im Laufe des Frühjahrs stand dann fest, dass es terminlich klappt. Wir konnten sogar eigentlich noch zwei Verwandte fürs Mitkommen begeistern, aber die haben sich dann doch lieber ein Haus gekauft und im Juni mit dem renovieren angefangen. Man muss eben Prioritäten setzen :).

VWKGJ
Tjaa, so drei Wochen davor meinte meine Knie ja auf einmal, ganz mordsmäßigen Ärger machen zu müssen (mittlerweile als Knochenhautentzündung infolge meiner angeborenen Patelladysplasie plus erworbenen muskulären Dysbalance diagnostiziert). Das beruhigte sich zwar nach einer Woche wieder, aber an Training war nicht zu denken. Ich fuhr sehr fatalistisch hin, Motto: dann lauf ich eben den ersten soweit wie es geht und bin für die nächsten 4 humpelnder Zuschauer.

Irgendwie hab ich es dann noch im Laufe des Montag Morgen geschafft, mir heftigst die Lendenwirbelsäule zu verspannen, was bis Mittwoch schlimm und schlimmer wurde, dann allmählich nachließ. Bei jeder Bergabpassage und bei jedem kühlen Windstoß gab das so eine Art Hexenschuss hintenrein, aber Laufen war meistens möglich, sofern man nicht einen Schönheitspreis für gute Haltung anstrebte. Schuhe anziehen war jedenfalls wesentlich schwieriger als laufen. Jetzt, eine Woche und etliche Gymnastikeinheiten später, ist es fast weg.

Klaus sagt:
Sinnvoll war diese Wettkampfserie für mich nicht. Seit einem halben Jahr (Vorbereitung erster Marathon) habe ich nichts Schnelles gemacht. Zudem bin ich eigentlich in der Vorbereitung für meinen ersten Triathlon, und habe mich in den letzten Wochen primär auf Schwimmen und Radfahren konzentriert.
Insofern war immerhin klar, dass die Ultra-Distanz jetzt nicht in Frage kommt. Dennoch machte ich mir Sorgen, was meine Beine dazu sagen würden.

Spätestens ab Lauf 3 jammerten sowieso alle allen was vor (u.a. Klaus mir und ich Klaus :)), was für harte Beine sie hätten und so. Aber damit war zu rechnen.

Die Läufe:

Die Läufe lagen immer um 18:00 (für die Ultras um 17:00) und beim letzten Lauf um 17:00, so dass die zahlreich angetretenen Einheimischen nach Feierabend auch noch mitmachen konnten. Für uns als eher Morgenläufer etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir haben es ganz gut weggesteckt.

*Montag*

Am Vormittag Abholung der Startunterlagen und intensives Studium der Informationen zu den einzelnen Etappen, sowie Klärung von offenen Fragen. Bei den Startunterlagen fanden sich u.a. auch noch fünf Startnummern (und Sicherheitsnadeln), ein Klettband mit Chip und der Hinweis auf die läuferfreundlichen Gerichte, die die lokale Gastronomie anbot. Das Angebot haben wir an den folgenden Tagen auch gerne genutzt, u.a. eine "Marathonpizza" (viel Gemüse und Gorgonzola).

Die Duschen gesucht, einen schönen Parkplatz ausgesucht. Gut, die kostenpflichtigen Parkplätze zwischen Ziel und Dusche sind ab 16 Uhr frei.

Es war im Prinzip zum Laufen nicht allzu kühl, aber der Wind zog einen aus bis auf die Haut, egal was man anhatte. Um die Kirche herum liefen sich jede Menge frierende Läufer Runde um Runde "warm" und erschienen erst in den letzten Minuten zum Start, wo sie versuchten, etwas Körperwärme von den anderen zu schnorren.
Aus Gewohnheit hatten wir uns den Chip um das Fußgelenk gebunden. Zum Glück kam noch eine Durchsage, dass man ihn am Handgelenk tragen soll.

Nach dem Start ging es flach raus aus Plön, nach zwei kleinen fiesen Anstiegen zum Schloss und über den Siebenstern flach rund um die Prinzeninsel (eine langgezogene Halbinsel) und wieder rein in die Stadt. Die letzten Meter davon eine Treppe hoch von der Strandpromenade zum Markt (Aua!). Auf der dicht bewaldeten Prinzeninsel war es unterwegs windmäßig durchaus erträglich, die Bäume hielten das meiste ab, ansonsten stellenweise schon sehr ungemütlich.

Von ihren Zeiten waren anschließend alle begeistert, aber kein Wunder, wenn die Strecke ein ganzes Stück kürzer ist als angekündigt :). Übrigens in diesem Falle nicht unbedingt ein Messfehler des Veranstalters, sondern die ausgeschilderte Strecke nahm gegenüber der Ankündigung zwei Abkürzungen.
Das Knie sagte nix.

Klaus sagt:
Start auf dem Marktplatz. Ein Häufchen von ca. 100 Läufern und Walkern stehen in der Fußgängerzone und wartet, dass der Bürgermeister sie mit dem Zeigefinger am Abzug auf die Reise schickt.
Das klappt ganz gut. Führungsfahrräder sorgen dafür, dass das Kopfsteinpflaster in der Fußgängerzone frei ist. Alles prescht los - ich versuche am ersten Dutzend dranzubleiben. Nach dem Innenstadtbereich den halben Schlossberg rauf und ins Grüne.
Das "km 1" Schild kommt, ein großer Aufsteller, nicht zu übersehen. Die Uhr piept und ich kriege einen Schrecken als ich eine 3:50 ablese. Das hatte ich doch einem Jahr beim HFmax-Test! Ich bin zwar erst bei 85%, aber gehe doch etwas mit dem Tempo runter.
Windgeschützt geht es jetzt auf die Prinzeninsel und zurück. Dabei kommen mir noch die letzten 4 oder 5 Walker entgegen.
Das Tempo ist weiterhin hoch, der Puls auch, aber es ist ja heute nicht so lang. An der Strandpromenade taucht nun das Schloss auf - kurz danach hört man schon den Sprecher auf dem Marktplatz - die ersten sind schon im Ziel.
Am Ende noch ein Sprint die Treppen von der Promenade zum Marktplatz hoch, die Hand mit dem Chip auf das Lesegerät auf dem Tisch (gut, dass der nicht mehr am Fuß war) und fertig. Vier Schläge unter der HFmax.
Die Siegerehrung wurde wegen des Windes (das Flatterband wollte nicht mehr flattern, sondern begann zu reißen) in die Tourist Info verlegt. Gut so - vermutlich wären die Sieger von der Treppe gefegt worden.
Die fiel dann, hier und an den Folgetagen, sehr ausführlich aus. Die ersten 3 jedes Laufes, sowie dann noch komplett nach Altersklasse. Jeder bekam eine Urkunde und die Hand des Bürgermeisters - die ersten drei bekamen eine Medaille und durften aufs Treppchen.
Zu meiner Freude war ich 3. in meiner AK, und durfte in meiner kurzen Läuferkarriere zum ersten Mal aufs Treppchen und bekam meinen ersten Taler am Band.
Später, bei der Auswertung der Splits, wurde die Freude ein wenig getrübt. Auf den letzten 700m soll ich 1:47 gelaufen sein? Unmöglich.
Es zeigte sich dann, dass die Strecke an zwei Stellen vom ausgeschriebenen Weg abwich. Am nächsten Vormittag sind wir dann den Weg noch mal mit Garmin gewandert, und kamen auf 6,3 km. Das rückte meine Zeit dann doch wieder ins rechte Lot. Vermutlich gab es gute Gründe für die Streckenänderung. An den folgenden Tagen schien das besser zu passen.

Strecke: angekündigt 6,7 km, echt ca. 6,3 km (oder noch weniger)
Claudia 39:39 (4. Platz W45) Klaus 29:10 (3. Platz M45)
Mit Urkunde, Medaille und Händedruck vom Bürgermeister für beide!
Splits sind Blödsinn, da die km-Schilder nicht stimmten.


*Dienstag*

Man traf sich an der Sporthalle in Ascheberg. Diesmal bekamen wir den See überhaupt nicht zu sehen. Es ging an der Straße lang und dann auf einem Feldweg ordentlich hoch (ca. 25 HM auf ca. 1 km), blieb dann oben auf der Höhe durch Felder und Wälder und am Ende eher sanft wieder runter. Insgesamt unsere Meinung nach die schönste Strecke des gesamten Laufes. Etwa 1 km recht crossig durch den Wald über Stolperwurzeln und schmale Stege, ansonsten meist gute Feld-, Wald- und Radwege. Der Wind hatte etwas nachgelassen, oft sonnig aber eher kühl, kein übles Laufwetter.
Das Knie sagte gar nix.

Klaus sagt:
War es gestern noch recht flach, ging es heute schon etwas hoch und runter. Eigentlich wollte ich es heute langsamer angehen lassen. Geplant war, die 5 Läufe schnell/langsamer/schnell/langsamer/schnell zu laufen. Pustekuchen. Schneller als gestern, und das bei längerer Strecke.
Es war schon schön warm, der Wind war größtenteils verschwunden, und es ging durch ein paar Waldstücke - an einer Stelle auch abseits von befestigten Wegen. Hat viel Spaß gemacht.
Im Ziel konnte man eigentlich direkt unter die Dusche laufen. Es waren nur ein paar Meter zum Eingang der Turnhalle.
Heute waren es ein paar Teilnehmer mehr. Für mich reichte es nur für den 4.AK-Platz. Auch OK.

Strecke: 8km
Claudia 53:10 (4. Platz W45) Klaus 36:47 (4. Platz M45)
Die Splits zeichnen den Streckenverlauf nach, langsamster km war bei uns beiden der "über Stock und Stein" im Wald.

*Mittwoch*

Start am Sportplatz in Dersau, ganz nah an unserer Unterkunft. Wir sind etwas spät los, ich kam gar nicht mehr zum Warmlaufen. Es gab noch eine Schweigeminute für Andy Andreas, den Begründer der Laufschule Andreas und Mitinitiator dieses Laufs, der in der Vorwoche verstorben war.
Die Strecke war ein Hammer (oder, für drsl-Leser: ein echter ÖRKS!!). In der Gegend um Dersau verdient die Holsteinische Schweiz sich ihren Namen ehrlich. Die mehrfachen Auf- und Ab-Passagen waren teils ordentlich steil, die Feldwege wegen tief ausgefahrener Rinnen ungemütlich zu laufen, und kurz vor dem Ziel kam noch eine lange Treppe hoch vom Seeufer. Gut, dass sie ein Geländer hatte. Uff. Mein Kreuz war ein Kreuz und erstmals hatte ich Mühe, die schnellste Walkerin abzuhängen, was mir erst nach ca. 2 km gelang. Lag u.a. daran, dass ich meinen Knochen zuliebe etwas steilere Bergabpassagen eher vorsichtig hinuntergehe (Wettkampf hin oder her), und die Walker diese an mir vorbei hinunterpreschten wie kleine Erdrutsche auf Beinen. Davon gab es etliche auf dem ersten Stück. Außerdem war es an dem Tag doch relativ warm, der Wind hatte sehr nachgelassen und einige windstille, sonnige Streckenabschnitte waren ungemütlich heiß.
Die Ultras mussten diese Strecke geschlagene 3x durchlaufen und waren hinterher doch ganz schön geschafft.
Im Ziel war ich völlig erledigt, konnte aber nach dem Duschen noch ein Plätzchen bei der angebotenen Physiotherapie ergattern. Die Dame machte für meinen Rücken etwas, was sie "Triggerpunkte" nannte, elend weh tat und die Kreuzschmerzen schlagartig mindestens halbierte. Erstaunlich!
Mein Knie sagte noch immer nix.

Klaus sagt:
Heute nun unsere "Heimatetappe", denn in Dersau waren wir, nicht zum ersten Mal, untergekommen. So kannten wir die Gegend, und wussten, was uns erwartete. Es ging verstärkt hoch und runter, und so war klar, dass ich es heute etwas langsamer angehen lassen würde.
Landschaftlich war der Lauf sehr schön, aber von der Strecke und vom Untergrund doch sehr anspruchsvoll - teilweise ein Crosslauf. Ich war froh die Runde nur einmal laufen zu müssen (es war nun auch richtig warm geworden) - die Ultras mussten 3 Runden drehen.
Auch hier war dieses Mal nur der 4.Platz drin. Wiederum OK.

Strecke: angekündigt 8,895 km, echt ca. 8,6 km
Claudia 1:04:39 (3. Platz W45) Klaus 42:46 (4. Platz M45)
Bei mir eher negative Splits (wegen den Bergabpassagen am Anfang), bei Klaus eher positive (wegen den Bergaufpassagen am Ende :)). Ich war irgendwo unterwegs mal am Anschlag (Hfmax).

*Donnerstag*

Ich war drauf und dran aufzugeben. Oder wenigstens den Donnerstag auszulassen, damit ich den Freitag schaffe. Aber irgendwann im Laufe des Nachmittags hatte ich mich dann selbst so weit, dass ich mir sagte: Wenn Du jetzt aufgibst, wirst Du nie wissen, ob Du es geschafft hättest. Also los.
Diesmal Punkt zu Punkt von Hutzfeld nach Bosau. In Hutzfeld hielt noch der Bürgermeister eine Ansprache, Tenor: wie toll es ist, dass doch mal Leute mit Urlaubsabsichten nach Hutzfeld kommen. Wir lächelten, nickten und liefen weg ;-)
Die Leutchen vom Bosauer Sportverein trugen übrigens T-shirts mit der Aufschrift: Bosau - nix wie hin! Am nächsten Tag, wo es von Bosau wegging, allerdings immer noch.
Ganz sanft 3-4 km bergauf und dann laaange sanft bergab auf den See zu. Was für eine schöne Strecke! Man konnte rollen lassen und rollen lassen ... Bei kühlem Wetter, Sonne, einer sanften Brise. Geradezu perfekt. Ich war noch so erschossen vom Vortag, dass ich ohne jeden Ergeiz los bin, und die Strecke war so nett, dass doch noch eine (für meine Verhältnisse) passable Zeit rauskam.
Die Ultras mussten das Ganze übrigens erst mal rauf, ehe sie runter durften.
Wieso sagt mein Knie nix?

Klaus sagt:
Nun stand ein Punkt-zu-Punkt-Lauf an, dazu noch einer, der in erster Linie bergab zum See ging. Gut für uns - die Ultras mussten dies als Pendelstrecke - erst hoch, dann runter - laufen.
Das machte es zwar einfacher, aber so langsam machte sich doch bemerkbar, dass an den Vortagen auch schon schnell gelaufen wurde. Dennoch reichte es wieder für einen 3.AK-Platz, und zur Belohnung gab es im Ziel ein Bier und eine Bratwurst.
Am Abend machte sich die rechte Achillessehne bemerkbar. Ein vorsorglicher feuchter Wickel über die Nacht ließ das aber schnell wieder verschwinden.

Strecke: angekündigt 8,6 km, echt ca. 8,4 km
Claudia 58:09 (4. Platz W45) Klaus 39:08 (3. Platz M45)
Splits: ziemlich negativ natürlich :)

*Freitag*

Höhepunkt und Abschluss! Die Ultras gehen mit uns auf die Strecke! Erstmal alle zusammen Bötchen fahren nach Bosau, dann zurücklaufen nach Plön. Ein klassischer 10er. Es sind mehr Leute am Start als bei allen anderen Läufen. Ein Landschaftslauf über Radwege und Spazierwege, eher wenige Steigungen. Leider, im Gegensatz zu allen anderen Läufen, keine brauchbaren km-Schilder! Nur bei km5 (stand garantiert falsch) und km 7 (war dann auch egal). Heute war kein Grund, sich für weitere Läufe zu schonen und ich fühlte mich relativ gut. Ok, die allmonatlichen Bauchkrämpfe hätten nicht unbedingt grad heute ... grummel. Wegen der fehlenden km-Schilder keinerlei Tempoeinschätzung möglich und einfach losgedüst. Reichlich planlos, gebe ich zu. Mit Sicherheit positive Splits, so fühlte es sich jedenfalls an (Wenn das km5 Schild richtig stand, dann wäre die zweite Hälfte mehrere Minuten schneller gewesen, was ziemlich unwahrscheinlich ist. Leider war es auf diese Weise auf der Strecke höchst demotivierend). Auf der zweiten Hälfte hatte ich wirklich Blei in den Beinen, oder jedenfalls spürbar fast 40 WK-km. So weit hinten fast ganz allein durch eine Stadt zu laufen hat seine Eigenheiten. Zwei besoffene Soldaten salutieren, ein älterer Herr informiert mich mit vorwurfsvollem Unterton "Da sind schon welche im Ziel!". Vermutlich kam er grade vom Marktplatz herspaziert. Hmpf, wenn ich auf den letzten Kilometer gehe sind IMMER schon die ersten aus der Dusche raus, was soll ich also mit der Information. Mir reicht's, ich will nur noch ankommen. Und zwar bald, also das Letzte rausholen! Am Ende völlig k.o. die Treppe zum Marktplatz hochgestolpert, ziemlich erledigt durchs Ziel gestolpert, vergessen die Uhr zu stoppen. Erst fast 1 Stunde später, nach Duschen und allem fand ich aufgrund der Listen in der Touristeninformation heraus, dass ich eine neue 10km Bestzeit gelaufen war und fast die 1:05 geknackt habe (ein Ziel, dem ich schon länger hinterherhechele). Mund-nicht-mehr-zu-krieg. Aber gefreut hat es mich schon :).

Auf dem Marktplatz fand passenderweise "Der Plöner See rennt und schlemmt" statt, wo es zB einen "Plöner Fitnessteller" mit viel Nudeln, Gemüse, Pute und Kräuterquark gab, genau richtig jetzt!
Mein Knie muss irgendwo unterwegs abgefallen sein, sonst hätte es doch längst was gesagt???

Klaus sagt:
Finale - vom Ziel des gestrigen Tages wieder auf den Marktplatz von Plön. Dieses Mal zusammen mit den Ultras, die heute nicht mehr laufen mussten. Sie kamen in die gleiche Wertung für die Tagesetappe, was sicher nicht ganz fair war, da sie in den letzten Tagen ja schon mehr als das Doppelte absolviert hatten, aber dennoch fanden sich diese am Ende meist auf den vorderen Plätzen.
Gemeinsam fuhren wir zunächst mit dem Boot von Plön nach Bosau. Das erinnerte doch sehr an den Nordseelauf vom Vorjahr. Übrigens hatte mich jemand von dort wegen meines Deutschlandstaffel-T-Shirts erkannt.
Ich hatte lange gegrübelt, ob ich die 10K auf Bestzeit angehen sollte. Die Ergebnisse der Vortage sprachen eigentlich dafür, aber am Tag davor war es ja schon anstrengend.
Das entschied sich dann während des Laufes. Es fiel schwer richtig schnell zu laufen. Es ergab sich, dass ich, zu dem Zeitpunkt in der Gesamt-AK-Wertung auf dem 3.Platz liegend, kurz hinter dem mir Folgenden lief. Er konnte nicht schneller, und meine zaghaften Versuche das Tempo anzuziehen stellte ich auch schnell wieder ein.
So wurde es natürlich keine PB mehr, aber nur 31 Sekunden darüber, und das ist nach 4 Wettkämpfen ebenfalls in Ordnung. Für eine gute Platzierung reichte es jedoch nicht. Zum einen waren die flotten Ultras dabei, aber als Freitag-Abend-Etappe waren auch deutlich mehr Einzelstarter unterwegs. So wurde es nur ein 9.AK-Platz.

Einziger Kritikpunkt des Tages war das Finden der Duschen, die man kurzfristig verlegen musste. Die Ausschilderung fehlte, und in der Gegend gab es dann nicht eine Schule, sondern 3. Als wir dann dort zu einem Sportplatz kamen, und nach den Duschen fragten, hieß es: "Wie duschen? Ihr sollt doch erst Fußball spielen!". Nee danke.
Die Siegerehrung war heute natürlich noch ausführlicher, da noch die Gesamtwertung hinzu kam. Nun waren auch tatsächlich der Großteil der Läufer anwesend.
Sowohl Claudia als auch ich wurden in der Gesamtwertung unserer Altersklassen Dritte, und bekamen zu den bisher jeweils eingesammelten 5 Urkunden und 2 Medaillen noch eine weitere Urkunde und einen Pokal hinzu (vom Händedruck des Bürgermeisters ganz zu schweigen).

Im Anschluss an "der Plöner See rennt" kam nun "der Plöner See schlemmt", denn man hatte den traditionellen Schlemmermarkt extra auf diesen Tag verschoben. So gab es auf dem Markt noch eine ordentliche Auswahl an leckeren Sachen und Musik.

Strecke: 10 km
Claudia 1:05:07 (5. Platz W45) Klaus 48:44 (9. Platz M45)

Gesamtzeiten und Platzierung:
Claudia 4:40:44 (3. Platz W45) Klaus 3:16:35 (3. Platz M45)

Wir trugen letztendlich einen ganzen Packen Urkunden, eine Handvoll Medaillen (4 Stück!) und sogar 2 Pokale nach Hause! Der erste Pokal meines Lebens! Für Sport! Ich!!! Unglaublich.

Die Orga: Es gab jede Menge Engagement und guten Willen. Die Strecken waren immer bestens ausgeschildert und jede Menge Streckenposten. Wasser unterwegs, Tee und Wasser und Bananen im Ziel. Immerhin zweimal Massage im Ziel. Die Streckenlängen, wie gesagt, meist eher ungenau, die km-Schilder sehr unterschiedlich präzise, da nehmen es manche Ortsverbände (die das jeweils übernommen hatten) unterschiedlich genau. Plön war diesbezüglich eher mau, Bosau vorbildlich. In Plön war am Freitag die Sache mit den Duschen kurzfristig geändert worden, schwer zu finden und sehr chaotisch. In Ascheberg war das prima, Start und Ziel praktisch neben den Duschräumen. In Hutzfeld hätte die Anfahrt zum Sportplatz gern etwas besser beschrieben sein können, gefunden haben wir's erst im zweiten Anlauf nach einigem herumirren und durchfragen.
Insgesamt würde ich sagen, da gibt's noch was zu verbessern, aber es ist Kleinkram. Alles wirklich Wichtige (zB die Schiffsfahrt und so) hat bestens geklappt, die Urkunden waren immer pronto fertig.

Die Mitläufer:
Also ein paar waren aus fernen Gestaden angereist, wir aus Dortmund, jemand aus Föhr, jemand aus Overrath, jemand aus Menden, aber das Gros waren doch Läufer aus der Gegend. ZB die Gesamtsieger vom Polizeisportverein Eutin, eine ganze Gruppe von den "Sohlenkillern" Preetz, und allerlei Leute, die miteinander verwandt waren. Ganz so hatte sich das der Veranstalter unter touristischen Gesichtspunkten nicht gedacht, aber jeder muss mal klein anfangen. Man hielt ab dem 2. Tag so den einen oder anderen Schwatz, nette Leute!


Die Stimmung: Locker und fröhlich. Natürlich keine nennenswerten Zuschauermassen. Der Sprecher an Start und Ziel hat einen guten Job gemacht, Musik gab's auch (jeder Lauf begann mit "The final Countdown"). Obwohl, da wir auf dem Plakat mit drauf waren, hat er mich mal beim Zieleinlauf als "Model" angesagt, das hätte nicht unbedingt sein müssen. Die Siegerehrung wurde tagtäglich von einem Herrn vom Sportverein Bosau durchgezogen, der ein Händchen dafür hatte, es wirklich unterhaltsam zu machen. Am letzten Tag kommandierte er sehr ungeniert die vollzählig angetretene Bürgermeistertruppe beim Medaillenumhängen herum, aber so, dass sich keiner auf den Schlips getreten fühlte. Es gab viel zu lachen, aber nie auf irgendjemandes Kosten.

Der Urlaub: Zum Urlaubmachen hätte es ruhig etwas wärmer sein dürfen. Wir haben lang ausgeschlafen und zugesehen, dass wir vor den Läufen immer so früh zurück waren, dass wir uns noch so ein knappes Stündchen flachlegen konnten. So blieb nicht allzu viel Zeit für anderes. Und das meiste kannten wir schon. Wir sind auf der Prinzeninsel noch mal anschließend spazieren gegangen, da gibt es dieses Restaurant mit diesem absolut fantastischen, hausgebackenen Kuchen in Megaportionen :). Wir haben in der Konfitürenmanufaktur fleißig eingekauft, Preetz besichtigt, und Klaus hat die eine oder andere kleinere Radtour unternommen (ich nur einmal, mein Rücken wehrte sich gegen mehr), und nach dem Marathon sind wir noch etwas wandern gegangen.
Highlight war unser Zwischenstopp auf der Rückfahrt, mit einem sehr netten Besuch bei Roger und Gertrud.

Schlussbemerkungen Klaus:

Eine wirklich schöne Veranstaltung. Von der Organisation, von der Auswahl der Strecken, und die Stimmung unter den Läufern passte auch. Da kommt man gerne wieder.
Der familiäre Charakter der Veranstaltung täuschte nicht. Wie sagte der Sprecher bei der AK-Siegerehrung mehrmals: "Auf Platz 1, meine Frau... und auf Platz 2, meine Schwester". Am Ende standen in der Gesamtwertung sogar Mutter und Tochter gemeinsam auf dem Treppchen.
Insofern ist dem Veranstalter zu wünschen, dass im nächsten Jahr auch mehr Läufer von außerhalb kommen.
Die 5 Tage habe ich erstaunlich gut weggesteckt, und die Zeiten waren erfreulich gut. Da ich lange kein Tempotraining gemacht habe, führe ich das alleine auf das umfangreiche Marathontraining zurück.

Glück Lauf!

Claudia und Klaus


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