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05.05.2024, der 7. Tag der KW 18

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Bericht

Name des Laufes:Städtemarathon Erlangen - Herzogenaurach
mehr zum Lauf: VID1779
Datum des Laufes:12.6.2005 (Sun)
Ort:Erlangen
Plz:D9
Homepage:http://www.staedtemarathon.de/
Strecken:14k, MA
Beschaffenheit:Asphalt, kurze Kopfsteinpflasterpassagen
Profil:Teils leicht wellig
Wetter:Sonnig, kühl (15-20 Grad)
Teilnehmer:MA: Ca. 800, insgesamt 2600
Name des Berichtenden:Wolfgang Sörgel
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 12.6.2005 (Sun)
Also,

wie versprochen hier mein Bericht zum 2. Städtemarathon Erlangen-Herzogenaurach (und zurück ;-)). Wohl aufgrund des späten Termins und der im Vorfeld kaum wahrnehmbaren Werbung (im Siemens Sportgelände tauchten vor 2 Wochen, pünktlich zum offiziellen Anmeldeschluß, die ersten Flyer und Plakate auf) keine absolut riesige Veranstaltung mit ca. 800 Marathonläufern und knapp doppelt so vielen 14km Volksläufern, dafür mit Start und Ziel 5 Radminuten vor meiner Haustür.

VWKG: Muß eigentlich mangels Grund entfallen, allenfalls der Erwartungsdruck (nachdem die Vborbereitung optimal gelaufen war und auch das Wetter stimmte) könnte man anführen, evtl. noch, dass es unterwegs neben Wasser erstmal nur ein „Active Fitness“ Getränk mit unbekannter Zusammensetzung geben sollte und dann vielleicht noch Befürchtungen im Zusammenhang damit, dass abzusehen war, dass das Marathonfeld bei entsprechend der Strecken und Startzeiten den Volkslauf gleich zweimal von hinten aufrollen würde. Ach ja, und dann noch die Startzeit: 8:15 Uhr....

Also ging um 5:50 der Radiowecker an und um zehn nach sechs warf mich der nächste dann mit Nachdruck wirklich aus dem Bett. Frühstück, duschen, packen, aufs Radel geschwungen. Noch zweimal nach 50m umgedreht, weil ich irgendeine eigentlich unwichtige Kleinigkeit vergessen hatte. Dann erstmal die eigenen Getränke in Pappschachteln gestellt (ich hatte Kamillentee mit Malto und Salz sowie einem Schuss Johannisbeersaft gegen allzu wiederlichen Geschmack für km 25 und 35) – auf die Idee, eine 0.33 Flache mit Trinkverschluss von irgendeinem „Sportgetränk“ zu nehmen und die dann durch Klebeband „unverwechselbar“ zu machen bin jedenfalls nicht nur ich gekommen ;-)

Noch ¾ Stunden bis zum Start, gemütlich im Schloßgarten warmlaufen, dehnen. Ne gute viertel Stunde bevor es losgeht merke ich ein leichtes Bedürfnis, welches auch Männer nur am Dixie befriedigen können: Wow, ganz schön lange Schlange. Während ich noch überlege, ob ich mich anstellen soll wächst diese natürlich weiter, schließlich stelle ich mich doch an, um 10 Minuten später noch 10 Positionen vom Ziel entfernt wieder zu gehen (was, man kanns verraten, keinerlei Probleme verursacht hat). Dann halt nicht, nur nochmal Bäume giesen, umziehen, Klamotten abgeben, anstellen. Leider ist von vorne nicht erlaubt, also von hinten und mit viel „'tschldigung“ ende ich planmäßig knapp vor dem 3h Zugläufer in der 3. Reihe. Noch 5 Minuten Verzögerung und dann schickt uns mein oberster Chef Heinrich von Pierer los.

Da ich sofort frei laufen kann und im Startbereich auch ein paar Zuschauer Stimmung machen, gilt es zunächst das Tempo zu dosieren. Gelingt in 3:57 für den ersten km auch leidlich, danach eigentlich richtig gut (geplant waren erstmal 4:05/km). In der Nähe meiner Wohnung nach knapp 7.5 km dann eine erste Schrecksekunde: Nach einer innen gelaufenen Linkskurve kommt mir ein Geländewagen entgegen. Ich winke hektisch, dass er stehenbleiben soll, ich will innen, links vorbei, doch er ignorierts und biegt –langsam- in seine Einfaht ein. Haken nach rechts und hintenrum, allerdings schlägt meine linke Hand gegen die Karre. Scheint aber nix passiert zu sein. Bei km 8 merke ich dann aber, dass meine Uhr wohl in diesem Moment abgestoppt hat. Also habe ich keine absolute Zeit mehr und lasse die Uhr mit geschätzt 2:20 Lücke wieder anlaufen.

Kurz danach bereits die ersten Volksläufer, einige gehen hier bereits nach 3km (und müssen dafür rund 18 Minuten gebraucht haben). Allerdings geht das Überholen ganz gut und nach 1km trennen sich die Wege wieder (allerdings haben sich wohl wenigstens 2 verlaufen...). Die Zeiten passen immer noch. Ab km 11 geht's erstmal bergan, ich hänge mich an einen Läufer, der sich von hinten herangearbeitet hatte – sonst ist das Feld schon recht dünn. Eigentlich hatte ich erwartet, an den Steigungen Zeit zu verlieren, es geht aber immer noch recht locker und mit nur minimalem Zeitverlust von vielleicht 5 Sekunden/km. Nun geht es durch Vororte und Dörfer, mit teils guter Stimmung. Nach km 15 treffen wir auch die Volksläufer wieder. Ich am Verpflegungsstand im wahrsten Sinne des Wortes: Ein etwas korpulenter Herr lief vor mir recht weit außen am Verpflegungsstand vorbei, ich innen direkt auf die (hier nicht wie sons bereitgehaltenen, sondern auf Bänken stehenden) Becher hin. Nun, leider zog der grauhaarige Herr unmittelbar vor mir nach innen, um dann auch noch stehenzubleiben. Vollflächiger Bodycheck, ohne weitere Folgen bei mir und hoffentlich auch bei meinem gut gepolsterten Prellbock. Hier schüttelte ich auch meinen bisherigen Vorläufer irgendwie ab und hatte nun die nächsten Marathonläufer ca. 50m vor mir, außerdem einen immer dichter werdenden Strom von Volksläufern. Überholen war aber mit gelegentlichen „Vorsicht“ rufen meist einfach und ohne Umwege möglich, ich lief auf den folgenden Kilometern trotz Steigung Zeiten um 4:00 und konnte auf zwei weitere Marathonis aufschließen. In Herzogenaurach dann, HM durchgang (vermutlich 1:25:XX), tolle Stimmung und unmittelbar nach dem Ziel des Volkslaufes am Marktplatz Einsamkeit. Meine beiden Mitläufer wurden mir nun mit immer noch 4:00 fast etwas schnell, also eigenes Tempo finden. Gelang nach einem langsamen Kilometer (und einem, wo ein offensichtlich falsch stehendes Schild für Fragezeichen sorgte, 4:30 für einen Kilometer, dann 3:35 für den nächsten). Bei km 25 dann meine Flasche, gleich gefunden. Aber trnken aus diesen Verschlüssen ist gar nicht so ohne, einiges läuft über die Hand. Wow, das klebt! Aber in 2.5 km gibt es ja Wasser...

Ich laufe jetzt alleine auf weiter Flur, aber immer noch recht locker und mit konstanten Zeiten zwischen 4:00 und 4:05. Nach km 30 dann eine fiese Steigung, ich komme gut mit hoher Frequenz hoch, merke aber erstmalig meine Schenkel, das gleiche nochmal kurz vor 32, dann mit großen Schritten hinunter ins Regnitztal, 2 km später wieder rund 15 hm rauf nach Eltersdorf. Bei km 35 die nächste Flasche, die ich erst im letzten Moment identifizieren kann. Naja, wäre nicht so schlimm gewesen, ich fühle mich eigentlich gut hydriert und ernährt, nach 5 Schlucken (diesmal nur in den Mund) fliegt sie weg. Dann eine Überraschung: Vor mir taucht ein gelbes Trikot auf und es ist tatsächlich der Sieger der letzten Auflage dieses Laufs. Ich überhole recht locker, wie er später sagte, plagte ihn eine Zerrung. Kurz danach sammle ich einen weiteren Läufer auf, dann ist vorne erstmal nichts mehr zu erkennen, hinten zumindest nichts zu hören. Es geht nochmal ein wenig aufwärts, aus dem Plan „ab km 36 die Sau rauslassen“ wird erstmal nichts, immerhin halte ich das Tempo einigermaßen um oder unter 4:10. Ab km 38 („nur noch 4km!“) ist mir einerseits mein Ziel „sicher unter 3h“ wohl nicht mehr zu nehmen, andererseits geht's sehr einsam am Siemens Forschungszentrum vorbei, nach vorne niemand zu sehen. Fast bin ich versucht Gas rauszunehmen, warum denn noch quälen? Zumal es jetzt schon härter geht. Unfähig irgendeine Entscheidung herbeizuführen renne ich einfach weiter und merke, dass der Läufer gut 200m vor mir ganz langsam näher kommt. Zwischen km 40 und 41, bereits auf der „Zielgeraden“ komme ich zwar langsam näher, bin aber überzeugt, dass es nicht reichen wird. Lass ihn laufen!? Nach weiteren 300m sind es noch rund 50m, ich laufe mittlerweile mit ordentlich Last. Gut 500m vor dem Ziel (an der Henkestraße, für Ortskundige) trete ich dann an. Blöderweise sieht man das Ziel hier schon die ganze Zeit und eigentlich sollte ich wissen, dass es noch ein Stück hin ist... Ich gehe vorbei, die Zuschauer werden richtig laut und ich befürchte, dass gleich der Konter kommt. Also bleib ich voll auf dem Gas, sicherheitshalber bis ins Ziel. Nunja, der Konter kam nicht mehr, die Uhr zeigt (für mich) sensationelle 2:50:5irgendwas. Wahnsinn. Dann gleich Superservice: Die Massageteams reisen sich regelrecht daraum, an die Arbeit gehen zu dürfen und tun dies zu diesem Zeitpunkt auch sehr ausführlich. Danach dann diverse isotonische Getränke, von der Saftschorle über irgend ein „Wundergetränk“ bis hin zum Weißbier und Kuchen und in der Sonne liegen.

Bald hängen erste Ergebnislisten: Ups, du darfst zur Siegerehrung. Also nochmal ne Stunde warte und dann einen Händdruck vom IOC Mitglied, eine Sonnenbrille (für den 9. Gesamtrang) und ein Funktionsshirt mit 3 Streifen (für den 3. AK Rang) entgegennehmen. Könnt man sich dran gewöhnen. Vor dem gehen bemerke ich noch, dass an den Massagezelten keiner mehr ansteht – warum nicht nochmal?

Fazit: Eine v.a. am Veranstaltungstag gut organisierte Veranstaltung, die mehr Teilnehmer verdient und mit besserer Werbung (oder der Möglichkeit nachzumelden) wohl auch erreicht hätte. Dazu super Wetter und recht viele gut gelaunte Zuschauer. Persönliches Fazit: Besser hät's nicht laufen können.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1043


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