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Bericht

Name des Laufes:Straßenlauf Kandel
mehr zum Lauf: VID90
Datum des Laufes:16.5.2003 (Fri)
Ort:Kandel
Plz:D6
Homepage:http://www.tsvkandel.de/leichtathletik/index.html
Strecken:10k
Beschaffenheit:Tartan, Asphalt
Profil:absolut flach
Wetter:sonnig, etwa. 22°C
Teilnehmer:800
Name des Berichtenden:Jens Fiege
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 18.5.2003 (Sun)
Ich hab's geschafft! (Rennbericht Kandel)


Hallo zusammen,

am Freitag habe ich am Straßenlauf in Kandel (Pfalz) über 10 Kilometer teilgenommen und möchte Euch wieder mal am Erlebten und meiner Gedankenwelt teilhaben lassen. Vielleicht sind die Eindrücke für den ein oder anderen unter Euch interessant.

Es war für mich mal wieder so ein Lauf, bei dem ich am liebsten endlich mal unter 40 Minuten laufen wollte oder zumindest meine bisherige Bestzeit über 10 km (40:49 min im Jahr 2001) oder wenigstens die Jahresbestleistung (41:42 min) toppen wollte. Das es das geilste Rennen meiner knapp 3-jährigen "Karriere" sein sollte, hätte ich bei meinem geringen (Lauf-)Trainingsumfang nicht zu träumen gewagt!

Gestartet wurde im Stadion in Kandel und es mussten zunächst eineinhalb Runden auf der Tartanbahn absolviert werden. Danach ging es raus auf die Straße, in den Wald (alles Asphalt) und an einer Wendemarke zurück zum Stadion. Dort war noch eine gute halbe Runde auf der Bahn zu drehen. Die ganze Strecke war potteben.

Am Start herrschte das übliche Gedränge. Der Startschuss fiel und nach 7 Sekunden war ich über die Startlinie. In der ersten Kurve musste ich das Tempo noch weiter drosseln, weil viele nach innen drängten. Auf der Gegengeraden lief ich auf die Außenbahn und blieb dort in den nächsten beiden Kurven (eineinhalb Runden). So konnte ich dem Gedränge entgehen und ein gutes Tempo laufen. Die paar Meter mehr würden schon nicht schaden.

Dann liefen wir aus dem Stadion und schon nach ein paar hundert Metern kam das erste Kilometerschild: 3:49 min (netto) - Verdammt, wieder zu schnell! Ich wollte um die 4:00 min laufen. Auf dem zweiten Kilometer überholte ich zwei Mannschaftskollegen, die in den letzten Rennen schneller waren als ich.

Nächste Zwischenzeit: 3:52 min. "Hoffentlich geht das gut! Tempo rausnehmen!" Die Intervalle in der letzten Wochen waren zwar überraschend gut (6 x 1.000m, alle knapp unter 3:45 min), aber da hatte ich auch Pausen zwischendurch. "Also Tempo reduzieren, sonst brichst Du ein!"

Kilometer3: 4:01 min. "Na also! OK, ein paar überholen Dich, aber jetzt musst Du ruhig bleiben! Lass sie ziehen, vielleicht kriegst Du sie später wieder!" Einer meiner beiden Mannschaftskollegen war auch dabei. An ihm blieb ich dran.

Kilometer4: 4:00 min. Die Zeit stimmte wieder. Wenn ich das Tempo halten könnte, kann ich sogar die 40 Minuten knacken. "Bloß nicht dran denken, das geht schief!" Meine Beine wurden langsam schwer.

Kilometer5: 4:04 min. "Langsamer. Siehste, doch wieder zu schnell angegangen! Schei*e! Jetzt wird es schwer." Und schon kam mir der Spitzenläufer entgegen. Er hatte schon die Wendemarke absolviert und lief allein. Nach gut 100 Metern kamen kleinere Grüppchen. Die Wendemarke kam lange nicht in Sicht - und dann war sie doch da. Die Kurve habe ich knapp genommen und gleich wieder beschleunigt. Mein Mannschaftskollege ließ abreißen. Ich drehte mich zu ihm um und rief ihm zu, dass er dran bleiben soll.

Kilometer6: 4:02 min. "Na also! Wieder ein bisschen schneller!" Es lief besser. Ich fing an, zu überholen. Es war zwar eng wegen der entgegenkommenden Läufer, aber es ging ohne das ich jemanden behindert habe. Wen ich von den Entgegenkommenden aus meinem Verein erkannte, feuerte ich an. Die Ablenkung hat mir gut getan. "Gleich kommt die Marke für Kilometer 7. Tempo halten und locker bleiben!"

Kilometer7: 3:53 min. "Super, es geht immer leichter! Jetzt bloß nicht überdrehen! Nur noch 3 lächerliche Kilometer! Das sind drei Tausender-Intervalle!" Ich flog regelrecht an den anderen vorbei. Ich habe sogar Mannschaftskollegen überholt, die immer schneller waren als ich.

Kilometer8: 3:58 min. "Wieder ein bisschen langsamer. Aber das macht nichts!" Vor mir tat sich eine etwas größere Lücke auf. Da ist es immer schwer, aufzuschließen. Aber es gelang mir. "Wenn das gut geht! Was werden die anderen sagen?" Ich dachte an meine Freundin, meine Trainingspartner, einfach an alle, die mich bei meiner Lauferei unterstützen und den ganzen Unsinn immer mitmachen. Ich habe mich großartig gefühlt.

Kilometer9: 3:53 min. "Saustark, Junge! Nur noch 1.000 Meter! Das sind zweieinhalb Runden auf der Bahn. Das wird Bestzeit!" Ich lief die letzten Meter aus dem Wald raus in Richtung Stadion. Dann auf die Bahn. Das hat mich an mein Intervalltraining erinnert. "Lange Schritte, Knie hochziehen!" Vor mir waren noch ein paar Läufer. Zwei oder drei habe auf den letzten 200 Metern noch überholt. Aber eigentlich war es egal. Wichtig war bloß meine Zeit, nicht die Platzierung. Dann kam der Zeileinlauf. Uhr abdrücken, Zeit ablesen, Jubelschrei!

Endzeit: 39:25 min. Der letzte Kilometer in 3:45 min.

Ich hatte es geschafft! Nicht die 10 Kilometer - die bin ich schon wer weiß wie oft gelaufen. Die verdammten 40 Minuten hatte ich geknackt!

Und wenn mich jemand fragt, woran es lag, kann ich es nicht sagen. Ich laufe derzeit nur um die 40 Kilometer in der Woche. Ich muss mehr Zeit mit Schwimmen und Radfahren verbringen, weil ich mich auf meinen ersten Mitteldistanz-Triathlon vorbereite. Selbst in Zeiten, in denen ich mehr gelaufen bin, war ich nicht ansatzweise so schnell. Es ist mir ein Rätsel.

Sorry, dass der Bericht wieder etwas länger geworden ist! Er war hoffentlich gut.

Beste Grüße
Jens


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=99


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