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Bericht

Name des Laufes:	Offenburger Stadtlauf/HM mehr zum Lauf: VID1888
Datum des Laufes:	8.5.2005 (Sun)
Ort:	Offenburg
Plz:	D7
Homepage:	www.lgoffenburg.de
Strecken:	7,5k und HM
Beschaffenheit:	Kopfsteinpflaster, Teer und Parkwege
Profil:	überwiegend flach.
Wetter:	bewölkt, windig, ca. 13 Grad
Teilnehmer:	147 beim HM
Name des Berichtenden:	ScorpionKing LID1913 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 9.5.2005 (Mon)
VWKGJ: Der Wind, die Art wie die Streckenlänge zusammenkommt, keine einzelnen km markiert.... ansonsten fühlte ich mich gut vorbereitet. Vor dem Lauf: Überraschenderweise traf ich einen Vereinskollegen, der den HM schon einmal gelaufen ist. Er erzählte mir wie man zu laufen hat: Start, Ziel und Mittelpunkt jeder Runde ist der Rathausplatz in Offenburg. Von da geht es in einer kleinen Runde von knapp einem km in einer Schleife durch die Stadt, dann wieder über den Rathausplatz nach rechts in die grossen Doppelrunden. Eine Doppelrunde besteht aus einer der kleinen (knapp 1km) Runden, die man beim Erreichen des Platzes dann aber nach links verlässt und einer grösseren Runde durch Parkanlagen von ca 1,5km. Die grossen Doppelrunden endeten wieder auf dem Rathausplatz in einer 180Grad-Kehre die dann wieder in die kleinen Runden überging. Jetzt sind mit Sicherheit alle verwirrt, aber ich war es auch. Er sagte mir dann auch, dass es keine km-Markierungen gäbe, da wollte ich schon wieder nach Hause :-(. Ich rechnete mir dann aus, dass ich pro grosser 2,5km-Gesamt-Doppelrunde etwa 8:30min. anschlagen musste. Von diesen Runden waren acht zu laufen. Der Lauf: Mit dem Startschuss stürmte der Vohrjahressieger Ulrich Benz und ein bekannter Schnellstarter der Region (Initialen PM) an die Spitze. Dahinter übermütige Jungfüchse ohne Tempogefühl, dann der später Drittplatzierte und ich. Nach etwa 500m hatten wir die Jungspunde passiert und so lief ich in vierter Position in die zweite kleine Schleife. Nach ca. 5:40 passierten wir den Rathausplatz zum zweiten Mal und nun ging es in die erste grössere Runde. PM hatte inzwischen abreissen lassen müssen, d.h. der Vohrjahressieger führte alleine, dann PM und ich lief in vierter Position hinter Axel K. her. Relativ schnell hatten wir PM aufgelaufen, er blieb noch kurz bei uns, verabschiedete sich dann aber bei einem kurzen Unterführungsanstieg. So gingen wir in die erste 180Grad-Kehre und jagten nun zu zweit hinter UB her, Ich machte jedoch noch keine Führungsarbeit. Als wir dann zum zweiten Mal gewendet hatten, meinte Axel, dass ich auch mal führen sollte. Das tat ich dann auch, aber nach ca. 500m meiner Führungsarbeit war ich alleine! So ging es in die dritte Runde. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich genau 8:30er-Runden lief und ausserdem, dass UB nicht mehr wegkam. Als ich die dritte Runde beendet hatte, war sogar offensichtlich, dass ich an ihn heranlaufen konnte, denn der Abstand schmolz. Er hatte nur noch ca. 30 bis 40 Meter. Nach der Kehre hatten wir Rückenwind und so beschleunigte ich um das Loch zuzulaufen. Noch vor Ende der kleinen Runde hatte ich ihn. Ich wollte mich nun vom Zwischenspurt in seinem Windschatten etwas ausruhen, aber UB drehte sich sofort um und meinte: "Geh vor.." Ich zögerte einen Moment, übernahm dann aber die Spitze in seinem Tempo. Er blieb dran, es schien ihn aber deutlich mehr anzustrengen als mich. Trotzdem überholte er mich wieder und beschleunigte etwas, aber ich blieb dran. Jetzt war die entscheidende Phase des Rennens gekommen. Als er nach seiner kurzen Beschleunigungsphase wieder etwas abbremste ging ich sofort vorbei und beschleunigte meinerseits. Sein Atem war schon relativ laut und so drückte ich einfach aufs Gas. Nach ca. 200m merkte ich, dass es hinter mir leiser wurde. Ich drehte mich um und sah, dass eine Lücke von knapp 10m klaffte. Nun drehte ich mich eiskalt im Lance-Armstrong-Stil wieder nach vorne, Blick geradeaus und nochmal beschleunigen. Mit ca. 30m Vorsprung beendete ich die fünfte Runde, das Ding war also noch nicht gegessen. Also machte ich weiter Druck und an der Wende zur vorletzten Runde sah ich, dass es nun gute 50m waren. Ich lief noch immer konstant knappe 8:30er-Runden, die Zeit war also auch okay. Aber ich musste weiter Druck machen, die 50m für 5 ausbleibende Kilometer waren noch keineswegs beruhigend genug. Ich konnte UB auch ansehen, dass er noch kampfbereit war, schliesslich hatte er vor vier Wochen den Freiburg-Marathon als Dritter in 2:29h beendet. Seine Ausdauer war also bestimmt hervorragend. Aber als ich dann zum letzten Mal wenden musste, kam er mir mit über 70m Rückstand zur Wende entgegen und als wir uns passierten, hob er den Daumen. Er hatte also aufgegeben. Trotzdem jagte ich noch mit voller Anstrengung über den Rundkurs, schliesslich sollte ja auch noch eine gute Zeit dabei rauskommen. Und das war auch der Fall, denn mit 1:11:17h konnte ich meine Zeit von Kandel vor 2 Monaten um fast 2 Minuten steigern. UB kam mit 19sec. Rückstand ins Ziel, als ich wie verrückt nach Luft schnappte :-). Ich konnte es kaum fassen, dass ich ihn schlagen konnte, aber ihm steckte mit Sicherheit noch der Marathon in den Knochen. Fazit: Ein Lauf voller Gegensätze. Obwohl die Runden so eckig sind, ist die Strecke amtlich vermessen und bestenlistenfähig. Obwohl es keine km-Markierungen gibt, hängt eine grosse Uhr über dem Rathausplatz, die die aktuelle Laufzeit anzeigt. Obwohl die Startgebühr mit nur 8 Euro sehr niedrig ausfällt sind nur wenig Läufer gestartet. Und das obwohl das Preisgeld gut ist und die Leute an der sehr kompakten Strecke teilweise in Zweierreihen stehen. Das macht die Strecke dann auch trotz der vielen Wenden und Überrundungen und den kurzen Anstiegen so schnell. Denn die Stimmung ist einfach gigantisch und es läuft sich teilweise von alleine. Vielen Dank fürs Lesen Stefan König.

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