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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Regensburg Marathon
mehr zum Lauf: VID1029
Datum des Laufes:8.5.2005 (Sun)
Ort:Regensburg
Plz:D9
Homepage:http://www.regensburg-marathon.de
Strecken:HM, MA
Beschaffenheit:80% Asphalt, 20%Pflaster
Profil:weitgehend eben
Wetter:6-9 Grad, teilweise Regen, starker Nordwestwind
Teilnehmer:ca. 2.000 M, 4.000 HM
Name des Berichtenden:Robert Kappeler
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 8.5.2005 (Sun)
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Lasse ich ausnahmsweise vollkommen aus, es hätte zwar jede Menge Anlass gegeben, aber an so einem schönen Tag soll man doch nicht unmäßig sein;-)

Um mein Rennen zu verstehen, muss man etwas weiter ausholen. Nachdem ich letztes Jahr beschlossen hatte, Marathonläufer zu werden, und in Leipzig eine sehr ordentlich Premiere in 2:57:39 hingelegt hatte, war der Sommer mit gutem Training und vielen guten Vorsätzen für Berlin vergangen. Der Heimmarathon sollte mich unter 2:50 führen, aber so gut wie alles ging in die Hose, und das nicht nur im übertragenen Sinnn. Den ganzen, langen Trainingswinter blieb ein Minitrauma zurück, das es jetzt zu bekämpfen galt.

Schauplatz dieser laufenden Psychotherapie sollte Regensburg werden, und das alte Ziel galt natürlich immer noch. Je näher der Tag rückte, desto öfter kamen die alten Bilder wieder ins Gedächtnis...
Als ich schließlich 20 min. vor dem Start ein Dixi-Häuschen verließ, hoffte ich inständig, dass mir dieser Anblick für den Rest des Tages erspart bleiben würde.

Nur noch wenige Minuten bis zum Start, und alles ging extrem unaufgeregt zu. Wenn man Berlin kennt, kommt man sich in Regensburg wie auf einem netten Kirmeslauf vor, allerdings auf einem prima organisierten. Wenige Minuten noch zum Start, und schon fragte ich mich, ob meine Kleiderwahl richtig war. Unter das Singlet hatte ich ein dünnes Odlo-Teil gezogen, außerdem hatte ich mich für Handschuhe entschieden.

Endlich Startschuss, und es geht los wie die Feuerwehr. Das Tempo fühlt sich locker an, und in den ersten Kurven wird gleich über die Bürgersteige geräubert. km1 verpasse ich, bei km2 zeigt die Uhr unglaubliche 7:18, viel zu schnell also, aber es hat sich doch so gut angefühlt. Trotzdem, vernünftig bleiben, Gas rausnehmen. gleich darauf schließt Max Ehlers auf, mokiert sich über mein Trikot mit der Vorjahresbeschriftung und analysiert sehr treffend, dass ich zu schnell unterwegs bin. Obwohl sich eine nette Unterhaltung entwickeln könnte, lasse ich den Max ziehen. Nach der ersten Altstadtdurchquerung geht es auf die lange Straubinger Straße, fünf Kilometern entlang an Autohäusern, Tankstellen und so weiter, aber der Rückenwind schiebt. Ich kann soviel Tempo rausnehmen, wie ich will, ich komme nicht über 3:50/k. Locker trabe ich zur Wende und lasse mich bei km 8 von dem großen Pulk um die ersten drei Frauen einholen, ein so schönes Feld ist Gold wert für die fünf Kilometer im Gegenwind zwischen 10 und 15 km. Das Tempo hier ist mir fast zu flott, aber ich möchte den Zug im Gegenwind halten. Bei km 17 attackieren die Pacer der späteren Frauensiegerin Monika Schuri, und die Gruppe versucht verzweifelt, dranzubleiben. Mir wird das Tempo nun doch zu hoch, schließlich heisst der Wettbewerb Marathon. Mit entspannten Kilometern knapp unter 4:00 erreiche ich bei 1:21:10 die HM-Marke, klingt doch gut.

Nun geht es auf der zweiten Runde an den bekannten Streckenabschnitten vorbei, im Rückenwind nehme ich Fahrt auf. Bei km25 verzehre ich das mir gereichte PowerGel, und ich glaube die Wirkung unmittelbar zu spüren. Leicht und beschwingt mache ich Platz um Platz gut, und bei km 32 habe ich fast alle aus der alten Gruppe wieder eingesammelt. Gleich nach der letzten Wende in den Gegenwind fängt es an zu regnen, sehr unangenehm. Zudem habe ich den Eindruck, dass meine Mitläufer zu langsam werden. Also gehe ich selbst an die Spitze, und mache von vorne Tempo. Ganz schön hart, aber der Schnitt sinkt nicht entscheidend.

Bei km 36 beginnt der letzte Turn durch die Altstadt, feste Gruppenordnungen gibt es kaum mehr. Vor mir taucht Max Ehlers auf, der klagt, mit der Kälte und Nässe nicht so zurecht zu kommen und Knieprobleme zu haben. Trotzdem gibt er mir noch aufmunternde Worte mit, und ich jage weiter. Das Kopfsteinpflaster tut auf dieser Runde wirklich weh. Ab km39 habe ich erstmals den Eindruck, nicht mehr ohne weiteres schneller laufen zu können. Aber ab dieser Marke hätte ich ohnehin so flott wie möglich laufen wollen. Die letzten Straßenzüge durch ein Wohngebiet ziehen sich wie Kaugummi, aber endlich ist die Zielgerade erreicht. Das 42er Schild ist passiert, und Glücksgefühle kommen auf. Getragen von der Zuschauermenge habe ich gar keine Lust auf Endspurt, ich möchte einfach nur die Stimmung genießen. Geschenkt, dass mich 20 Meter vor dem Ziel noch einer überspurtet.

Die Uhr zeigt im Ziel unfassbare 2:42:32, netto bekomme ich noch ein weiteres Sekündchen geschenkt. Supergefühl, ganz ehrlich. Die PB um 14:22 zu verbessern, ist schon ein Lächeln wert.

Die Orga nach dem Rennen klappt auch prima, leider verpasse ich nur den Bierstand. Naja, ich musste ja ohnehin noch die 500km zurück nach Berlin mit dem Auto fahren. Wird hier aber nachgeholt.

Morgen geht es für drei Wochen in Urlaub, viel Erleben, viel Erholen, etwas Laufen. Macht sicher auch Spaß. Aber so ein PB-Marathon ist schon eine geile Sache...

Danke für's Lesen

Robert


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