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Bericht
Name des Laufes: | 25km von Berlin mehr zum Lauf: VID82 |
Datum des Laufes: | 4.5.2003 (Sun) |
Ort: | Berlin |
Plz: | D1 |
Homepage: | www.25kmvonberlin.de |
Strecken: | 25k |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | leichte Steigungen |
Wetter: | warm, etwas Wind |
Teilnehmer: | 4250 im Ziel |
Name des Berichtenden: |
carsten LID2 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 11.5.2003 (Sun) |
Nachdem Ralf schon schön das Drumherum beschrieben hat, kann ich mich in diesem Punkt kurz fassen. Die 25km von Berlin sind ein Berliner Straßenlauf mit Tradition, 1981 von den französischen Allierten in Berlin als `25km de Berlin' ins Leben gerufen, was damals, als Straßenläufe in Deutschland noch keine Selbstverständlichkeit waren, den Vorteil hatte, dass die Polizei eine Genehmigung erteilen musste. Inzwischen wird der Lauf vom Berliner Leichtathletik-Verband organisiert. Leider scheint er in der Teilnehmergunst hinter den großen Veranstaltungen des SCC (Berlin-Marathon, Berliner Halbmarathon etc.) zurückzustehen. Dabei ist zum Beispiel die Versorgung mit Toiletten (sicher auch durch das kleinere Teilnehmerfeld) und Duschen (durch die Rudolf-Harbig-Halle am Ziel und nächstes Jahr, wenn sich die Bauarbeiten dem Ende nähern, hoffentlich wieder durch Ziel im Olympiastadion) hervorragend. Auch die lokale Spitze zeigt sich hier weniger als zum Beispiel beim Berliner Halbmarathon Anfang April, was ich vor allem darauf zurückführe, dass der Lauf aufgrund des Termins schwer mit einem Frühjahrsmarathon zu vereinbaren ist. In diesem Jahr konnte man darauf hoffen, dass dies ein wenig anders sein würde, da im Rahmen dieses Laufes die Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften im Halbmarathon ausgetragen wurden: An der HM-Marke stand ein Kampfgericht, und man konnte sich dort entscheiden, ob man die 25km zu Ende laufen wollte oder nicht. Meiner Ansicht nach, war das keine sehr glückliche Lösung, aber man muss dazu sagen, dass die Vereine sich nicht gerade um die Austragung von Meisterschaften reißen, so dass hier dem Verband kein Vorwurf gemacht werden sollte. Selbst wenn das dazu geführt hat, dass die HM-Meisterschaften sechs Tage vor den 10.000m-Meisterschaften waren. Meine Form war in diesem Jahr die große Unbekannte. Nachdem ich einige Zeit nur eingeschränkt trainieren konnte, hatte ich zwei richtige Trainingswochen hinter mich gebracht, in denen zwar einige Dauerläufe ganz gut, aber alle Versuche, schneller zu laufen, schrecklich verlaufen waren. Gekrönt war diese Phase von einem 10km-WK in 36:45. In der Woche vor dem WK war ich dann nur locker gelaufen, was sich gegen Ende ganz gut anfühlte. An einen ernsthaften Versuch, unter 1:30 zu kommen, woran ich im Vorjahr mit 1:30:20 trotz guter Form gescheitert war, war also nicht zu denken. Auf der anderen Seite wollte ich doch zumindest unter meiner Durchgangszeit von 1:33:48 bei meinem letzten Marathon bleiben, doch selbst das musste nicht einfach werden. Auch, dass es wärmer als in den Vorjahren war, würde die Sache nicht erleichtern. Am gleichen Tag fand die Hitzeschlacht von Düsseldorf statt. Da unser Start aber um 9.00 war und es `nur' über 25km ging, war die Beeinträchtigung deutlich geringer. Beim Einlaufen habe ich meinen Vereinskollegen (Blödes Wort, gibt es ein besseres?) Dietmar, einen sehr erfahrenen Läufer, gefragt, in welchem Tempo er angehen wolle. Er hatte 5km-Abschnitte von 18min geplant, was ich trotz allem auch versuchen wollte. Auf dem ersten Streckenstück begegnete ich einem Läufer eines anderen Vereins, mit dem ich mich nach Wettkämpfen schon nett unterhalten hatte und der im Gegensatz zu mir bisher eine gute Saison hatte. Da ich mich gut fühlte, bin ich einfach mitgegangen. Dietmar versuchte noch, mich zurückzuhalten, aber erfolglos. So bin ich die ersten 5km in 17:30 gelaufen, wobei es dort allerdings etwas bergab geht. Ich habe mich danach aber doch darauf besonnen, dass das wohl ein zu schnelles Tempo wäre und habe mich gedrosselt. Das hatte zur Folge, dass ich irgendwann plötzlich Dietmar 100m vor mir sah, ohne zu wissen, wann er mich überholt hatte. Die 10km-Marke passierte ich bei etwas unter 36min. Es hätte geschicktere Wege gegeben, das zu erreichen. Eine Weile war ich alleine gewesen, dann hatte mich eine kleine Gruppe eingeholt. Ich sah sie mir an und blieb dabei. Ein gutes Gefühl hatte ich aber nicht, denn ich merkte schon die Anstrengung, während zwei der Gruppe sich noch unterhielten und es auch meine Meinung war, dass man auf dieser Strecke vor Kilometer 15 eigentlich nicht mit der Arbeit beginnen durfte. Es ging dann aber doch ganz gut, und nach Kilometer 15 fand ich mich teilweise in der Führung der Gruppe wieder, wollte die Arbeit aber auch nicht alleine machen. Dietmars gelbes Vereinshemd blieb lange in konstanter Entfernung vor mir, wobei er die meiste Zeit alleine lief, dann aber zu der Gruppe vor sich aufschloss. Bei Kilometer 19 begann die gefürchtete Steigung: 25m auf 1,5km, wer welliges Terrain gewöhnt ist, wird lachen, aber nach 20km merkt man dieses Stück sehr wohl. Wie genau das Rennen hier verlief wusste ich danach nicht mehr, aber ein Bild, das ich am Vereinsabend danach zu Gesicht bekommen habe, zeigt mich in scheinbar ganz guter Verfassung vor einem anderen Läufer unserer kleinen Gruppe, die hier wohl auseinander gefallen war. Auch in der Gruppe vor uns, zu der Dietmar aufgeschlossen hatte, hatte es einige erwischt, überrascht hatte ich den Läufer überholt, der mich auf den ersten Kilometern zu höherem Tempo verleitet hatte. Auch die Wärme merkte man inzwischen, bei der Verpflegungsstelle bei Kilometer 20 griff ich mir zwei Becher, das meiste nutzte ich aber zur Kühlung von außen. Die Halbmarathonmarke passierte ich in 1:17:4. Danach war ich eine Weile alleine, ein Läufer, den ich überholte, munterte mich noch auf, was auch nötig war, um die Anstrengung aufrecht zu erhalten. Gemein finde ich die Situation, wenn man dann dort, wo der Start war, auf das Olympiastadion zuläuft. Man sieht schon den Glockenturm, an dem das Ziel ist, dahinter, und hat dennoch noch zwei Kilometer zu laufen. Auf dem Weg zum Ziel lief noch ein Läufer an mir vorbei, der sich sein Tempo offenbar gut eingeteilt hatte. Ein anderer Läufer war auf dem Weg zum Ziel mal vor, mal neben mir, und es fiel mir schwer, mich dazu zu bringen, gegenzuhalten. Nach der HM-Marke waren ohnehin alle Läufer von Gegnern zu Freunden geworden. Als ich nach der letzten Kurve das Ziel in Sicht hatte, überwindete ich mich, zu einem Endspurt anzuziehen. Ich dachte, ich wäre vorbei, da beginnt der Gegner (jetzt war er wieder einer) zu beschleunigen. Ich versuche, selbst zu beschleunigen, da tritt er derart an, dass ich sofort einsehe, nicht mithalten zu können, und austrudeln lasse. Vielleicht hatte ja der eine oder andere Zuschauer Spaß daran. Das Ziel erreichte ich in 1:31:35 als 26. Läufer und siebenter Berliner. Ich war nach dem Lauf sehr zufrieden, nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern auch, weil ich das Gefühl hatte, mal wieder ein richtiges Rennen gelaufen zu sein. Die verkorkste Frühsaison sehe ich damit als beendet an. Neue Ziele mögen kommen. Zwischenzeiten (z.T. interpoliert) 1 3:30 2 3:30 3 3:28 abwärts 4 3:31 noch abwärts 5 3:36 17:35 6 3:36 7 3:42 8 3:36 9 3:45 10 3:40 35:54 11 3:40 12 3:40 13 3:40 14 3:41 15 3:43 54:19 16 3:41 17 3:44 18 3:37 19 3:41 20 3:49 1:12:51 aufwärts 21 3:52 aufwärts 22 3:43 23 3:43 24 3:49 nochmal ~10m aufwärts 25 3:37 1:31:35 |