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Bericht
Name des Laufes: | 20. Olympus-Marathon Hamburg mehr zum Lauf: VID902 |
Datum des Laufes: | 24.4.2005 (Sun) |
Ort: | Hamburg |
Plz: | D2 |
Homepage: | www.marathon-hamburg.de |
Strecken: | MA |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | eben bis leicht vereinzelt gewellt |
Wetter: | Sonne, saugeil 10-12°C |
Teilnehmer: | hmm?! ..... 18000 noch was |
Name des Berichtenden: |
SpeedMarcus LID479 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 26.4.2005 (Tue) |
Hallo drsl hier nun mein Bericht vom HH-Marathon! Einleitung: Da ich ja überwiegend eher in der Speedskatingszene unterwegs bin und dem Laufen als AlternativTraining mitverfallen bin ist es mittlerweile mein 4.Marathon, mein 6.langer Wk überhaupt, und es war der schönste, auch wenn ich ab KM32 nicht mehr wirklich viel mitbekommen habe, aufgewacht bin ich wieder am Eppendorfer Baum, da war ja die geile Party....und natürlich immer wieder durch Olivers Trillerpfeife :-) -> dazu weiter unten im Bericht mehr............. Dazu begann ich nachdem Berlin-Marathon 2004, bei dem ich am Samstag geskatet und am Sonntag gelaufen bin, über eine vernünftige Trainings- planung nachzudenken. Es stand im Herbst 2004 noch der Alstermarathon mit´ner Staffel an. Danach begann ich regelmäßig zulaufen, 2-4x die Woche. Ich verschärfte das Programm im Januar mit Skateeinheiten auf´m Samstagvormittag (3Stunden), meist danach noch einmal um die Alster. Weiterhin 2-3x pro Woche ein Lauf. VWKGJ: Das begann eigentlich schon im Februar, da ich dort beim Skaten blöd gefallen bin, mein Rücken sich mal wieder gemeldet hat und ich damit erstmal ausser Gefecht gesetzt wurde. Krank war aber nicht, im Job war volle Attacke und dann kam noch Ende Februar eine richtig fette Erkältung dazu. NaToll: ich wollte ja am 20.03.2005 den Sylt-Lauf absolvieren (hat auch geklappt) und danach in Urlaub, aber in dieser Zeit dachte ich schon 'das war es dann wohl'. Dann kamen noch die beiden Kameraden, die mit mir in HH starten wollten auf den Trichter, 'nöö, lass mal - ich habe nicht/bis gar nicht trainiert' - oder 'ach, ich glaube, ich lass das mal besser' echt super :-( also stand ich ohne richtige Vorbereitung, ohne Partner da und dachte über die Ummeldung zum Skaten nach..... wenn da sich Oliver nicht ge- meldet hätte 'besorg mir eine Startnummer, und ich werde Dein Hase' Na, was habe ich wohl gemacht?....., aber wusste ich, worauf ich mich da eingelassen hatte??? nee, da noch nicht ;-) Ich hatte Oliver noch per Mail meine Strategie vorgestellt, mit der ich meinte, nach dieser Vorbereitung, dann den 42er zupacken. Oliver sollte mich dann uaf diesem Niveau über die Strecke bringen, soweit meine Planung. Der Wettkampftag: Oliver hatte zugesagt, wollte morgens anreisen und um 7:30h hier in HH sein, er war schon um 7h hier! Was sollte mir das sagen???.... Kurzes Gespräch, Sachen zusammengepackt (Gelgürtel, Getränke, und was ich noch so benötige), Käffchen - Toast etc. und los zum Startbereich. Problemlos mit der U-Bahn zum Stephansplatz dann kurzer Fussweg, es war lausig kalt, wie ich um 6:15h bei einem kurzen Spaziergang schon festgestellt hatte. Die Strategie: Ich wollte gerne mein Ziel, unter 5 Stunden, erreichen. Dazu wollte ich langsam warm werden um dann später das entscheidende Renntempo zulaufen, damit es reicht für die 4:59:59. Der Lauf: Nachdem wir an der Messe noch warten wollten auf einen Laufpartner (Jan-Tim, mit ihm trainiere ich ab und zu, leider ist er wohl doch zuschnell für mich - dachte ich jedenfalls noch vor dem Rennen) und ich mich fertig machte für das Rennen, kamen wir erst kurz vor dem Startschuss des Block C (9:10) im Block an. Somit hatte ich gar keine Möglichkeit mehr drüber nachzudenken, ob das nicht ggf. doch verrückt ist, was ich hier heute vorhabe :-) Bumm, und die Menge bewegte sich....... Oliver packte sein Arbeits- gerät aus, die Trillerpfeife! Wir liefeb dann gleich mit der Menge mit und das Tempo, so merkte ich es schon gleich, war nicht ohne. Flutsch waren wir auf der Reeperbahn, dort schon beste Stimmung. Aber immer wieder hat Oliver die Leute an der Strecke aufgefordert mitzumachen, zu klatschen - 'ey, Hände aus den Taschen, mitmachen wir kommen nur einmal, hier auf der Straße wird gearbeitet, hallo nicht nur rumstehen, auch mal klatschen' - das waren die Worte, die mich von nun an begleiten werden, da stand fest. Aber mich hat das motiviert, ich fands klasse, die meisten haben auch positiv reagiert und was für die Stimmung getan, so lief ich eigentlich fast die ganze Zeit, dort wo Menschen waren, durch lär- mendes Volk, echt super die Nummer!! Eh wir uns versahen, waren wir schon auf der Elbchaussee kurz vor der KM-Marke 10, ich merkte dann schon, das es doch sehr schnell ist für meine Verhältnisse und ich immer wieder anmerken wollte, das Tempo doch für mich moderater zu gestalten. Aber ich wurde irgendwie ignoriert ;-) es kam nicht an, was ich vermitteln wollte, und so kam es dazu, das wir schneller unterwegs waren, als ich meiner Frau Nicole mitgeteilt hatte, sie hat uns an den Landungsbrücken nicht gesehen, auch nicht am Jungfernstieg. Es ist als Zuschauer einfach so, wenn man noch nicht damit rechnet dann sieht man denjenigen einfach nicht, klar bei der Menschenmenge. also bei km 12 waren wir 9min zuschnell (lt. meiner Vorplanung) aber ich fühlte mich, trotz des doch erhöhten Tempos, ganz gut. Dann das nächste Highlight in Sachen Geschwindigkeit: 5km in 26:32 ( von Km 10 bis km 15 ), bisher hatte ich das in einem Rennen geschafft, welches über nur über 5km ging und da war ich nach meiner Meinung trainierter ( Sommer 2004 ) als jetzt und dort waren es 26:48...... unfassbar. Es ging vorbei am Jungfernstieg, weiter um die Binnenalster zu km 17, dort wo man km 40,5 auf der anderen Seite sehen kann. Dort bin ich also auch am späteren Tag irgendwann, wenn alles gut geht, letztes Jahr, als ich hier vorbei kam, war der Sieger schon im Ziel. In diesem Bereich stehen aufgrund der günstigen Lage jede Menge Zuschauer, ein Bühne und Bands machen Musik - Volksfest eben! Tolle Sache hier! Weiter an der Aussenalster zum nächsten Getränkepunkt, ich hatte bisher bei allen Punkten immer getrunken hatte auch schon bei km8 und eben bei km16 ein Gelfläschchen eingeworfen. Bei km20 gönnte ich mir eine Banane und musste erschrocken fest- stellen das sich mein Ouls nun wirklich nicht mehr erholte. Aber die Zeit beim HM war auch wieder unglaublich, neue PB über diese Distanz mit 2:14 ......wow. Immer wieder hat Oliver mich angeheizt, Trillerpfeife benutzt meinen Namen gerufen und erst als ich mich zu Wort meldete, dann war erstmal wieder Ruhe. Auch lief er häufig weiter vor mir, schaute sich dann um, konnte mich gut sehen, da ich eine gelbes Basecap auf´m Kopf hatte. Bei Km 22 dann war zu merken, das ich langsamer wurde..... Oliver kam mir zurück entgegen, meinte ich solle dann lieber eine Walkingpause machen, um dann danach mit neuer Kraft das höhere Tempo weiter zulaufen. Ich wollte aber erst zu KM23 zur Saarlandstrasse, da hatte ich mich mit Nicole verabredet, Problem nur das wir hier 23min!!! vor der geplanten Durchlaufzeit waren, ich hoffte das sie von der positiven Variante ausging und mich dort dann hoffentlich erwischt denn ich wollte ja mein Proviant auffüllen. Dort war auch wieder Straßenfest und Bombenstimmung - echter Hammer! Nicole hatte Oliver gesehen, und mich im letzten Moment, rief meinen Namen, sonst hätte ich sie verpasst, kurz die kleine Tüte gefriffen kein Wort habe ich rausbekommen, und gleich weiter. Hinterher musste ich mir anhören ' Du hast mich ignoriert*heul* ' ;-) Oliver die Tüte gegeben, damit ich die Fläschchen in den Gürtel stecken konnte, den Powerbar wollte ich erstmal nicht essen. ich war noch satt von der Banane (hätte ich besser doch gemacht) Oliver sagte noch, das ich jetzt gehen/ walken solle und in aller Ruhe den Powerbar essen sollte, aber ich wollte nicht. Denn ich wusste ich gehe gleich schon die Fuhlsbütteler Str. hoch. Das war dann auch so, aber ohne PowerBar aber ein Gel habe ich mir eingeworfen......bei km25 habe ich dann mal wieder meinen Schwamm benutzt, netterweise hat mir dort ein Feuerwehrmann, der die Wannen mit einem Schlauch auffüllte, mir diesen auf meinen rechten Schuh gepatscht - super :-( Dann sind wir wieder angelaufen...... es tat weh. Oliver gab mir den Tip, bei der nächsten Walkpause ganz lange Schritte zumachen, das sie wehtun, damit die Muskelatur locker bleibt und ich wieder besser anlaufen kann. Das probierte ich dann auch aus, musste mir von meinem Hasen dann immer wieder abhören, 'mach lange Schritte und das ganze noch schneller'....... so kamen wir bei km27 zur City Nord, die nächste PartyMeile es war wieder superlaut, wurde wieder lauter, weil Oliver die Massen noch mehr anheizte - echter Wahnsinn! Nun wurden aber auch die Walkpausen mehr, zwischen Alsterdorf und der PartyMeile Ohlsdorf mehrmals. Dort passierten wir auch km30 - 3:15:29, immer noch eine irre Zeit! Aber ich konnte mir das nicht vorstellen, das ich es schaffe unter 5, dafür war es nach meiner Meinung bis hier alles zuschnell, und es wird sich doppelt rächen. Das war dann auch das letzte Mal, das ich daran gedacht habe, danach habe ich gar nicht mehr gedacht, es lief dann nur noch eine Art Film, ich war zwar nicht weggetreten, aber es war irgendwie anders als bisher :-) In Ohlsdorf war dann nur noch eine enge Gasse frei, wo wir durch konnten - das war sowas von geil dort, echt Spitze! So konnte ich auch noch die Straße 'im grünen Grund' laufend genießen, bevor ich abermals im Maierweg walken musste. Die letzen 10km (von 32 bis 42) alle über 7min/km ausser der Km der am Eppendorfer Baum durchging, der pushte wieder richtig, denn dort ist wie immer auch beste Volksfest- Stimmung, hier werden die Läufer mit Namen begrüsst, wenn der Moderator die Startnummer sehen kann, die Leute stehen in 3er-Reihen hinter den Absperrungen, es ist der helle Wahnsinn! Die letzten 5 wurden dann richtig mühselig für mich Oliver hat schon ein Teil gepostet, in dem er das so beschrieben hat: 'Danach wurde es aber etwas mühseliger ihn anzuspornen. Da half weder Zucker, noch die Trillerpfeife.......Ab der Rotenbaumchaussee war dann Sense. Laufen und gehen als pas de deu. Kaum sah Marcus einen Hügel ging er vom Gas, direkt danach ging er wieder in den Laufschritt.' KM40 war geschafft - 4:29:44! Hier war noch eine Station, dort gab es Wasser...... ich machte mein Basecap nass - packte mir das Ding auf´n Kopf und schon konnte ich mal wieder ein ganz ganz kleinwenig denken.....und rechnen. So kam ich dazu: egal was jetzt noch passiert, an diesem verf..... letzen 'Berg' vorm Ziel, ich schaffe die 5 Stunden - Geil! Aber da war ja auch noch der liebe Oliver, der mich dann gleich wieder, nach der Wasseraktion zu mehr Tempo aufforderte, was bis zum Beginn des 'Bergs' auch gelang. Dort sind wir wieder hochgewalkt. Wir kamen an der Startlinie von heute morgen vorbei, Oliver sagte nur ab jetzt wird wieder gelaufen, aber es ging noch ein Stück weiter hoch nach 150m walkte ich weiter, dann kam die erste Kurve Richtung Ziel, es war wieder platt, und ich lief wieder. Oliver machte wieder nette Aktionen mit den Zuschauern, die uns dann auch gleich noch unter- stützten. Oliver hatte mir ja 'angedroht': Schläge vor laufender NDR-Kamera, wenn ich über die Ziellinie gehen sollte! So blieb mir ja nichts anderes übrig, als zulaufen, es tat weh - sehr! Aber dann kam die Rechtskurve auf die Zielgerade und dort hatte Oliver noch einen Läufer entdeckt, der einen merkwürdigen Laufstil hat, und den müssten wir doch noch kriegen. Und so hat Oliver diese Aktion dann beschrieben: 'Dann noch die Zielkurve und mit Schmackes ins Ziel. Da gab der liebe Marcus Gas, als wäre er gerade gestartet, locker 12 - 13 km/h auf den letzten Metern.' Ich wollte dann tatsächlich den Mann mit dem merkwürdigen Laufstil noch einfangen und zu guterletzt habe ich die ZielUhr gesehen mit der Bruttozeit: die da war bei 4:58:xx noch was, da wollte ich auch Brutto unter 5 bleiben, so erklärt ich dann mein Endsprint :-) Und den fand ich nochmal supergeil! :-) Und dann waren wir im Ziel, plötzlich war es zuende! Aber was für eine supergeile Zeit....nee, nee - das hätte ich mir nie nie, nie, nie vorgestellt. 4:45:31 - 15min unter der von mir vorher gewünschten Zielzeit. Es war einfach grandios, was für eine Leistung von mir, die ich mir nie zutraute, nicht nach der verkorksten Vorbereitung. Aber das hätte ich auch nie alleine geschafft, daher mein großer Dank an Oliver, meinen Pacer - Hasen - Drillmeister - Partymacher - Motivator er hat mir mit vielen Tips und Erzählungen, seinen Erlebnissen die Zeit doch so verkürzt, mich so toll über die Strecke begleitet. Klasse. Herzlichen Dank für diesen tollen Tag und dieses grandiose Erlebnis! Und Euch, drsl, Danke für´s bis-zum-Ende-lesen! Grüsse Marcus |