Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
23.04.2024, der 2. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:SAS Halbmarathon der TSG 78 Heidelberg
mehr zum Lauf: VID1185
Datum des Laufes:24.4.2005 (Sun)
Ort:Heidelberg
Plz:D6
Homepage:http://www.tsg78-hd.de/sas-hm2005/index.html
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt, Kopfsteinpflaster, Schotter, Matsch
Profil:Bergig - http://www.tsg78-hd.de/sas-hm2005/strecke_profil.html
Wetter:Bedeckt, gegen Ende sonnig, vor dem Start Regen
Teilnehmer:2882 Finisher
Name des Berichtenden: MatthiasR LID87
Matthias aus

Bericht vom 26.4.2005 (Tue)
Da war er nun, mein erster ernsthafter Wettkampf in 2005. Nach der Verletzungspause in Januar/Februar und den beiden Aufbau-HMs in Kandel und Bonn (1:32 und 1:26) fragte ich mich, wie es um meine Form bestellt war. Trotz der fehlenden Kilometer hoffte ich, die Vorjahreszeit (1:25:38) und Plazierung (35.) zu verbessern. So ganz klar war mir aber nicht, wo ich diese Hoffnung hernahm.

Der Heidelberger Halbmarathon lässt zwar aufgrund des Höhenprofils (http://www.tsg78-hd.de/sas-hm2005/strecke_profil.html) keine Bestzeiten zu, gilt aber als _der_ Lauf in der Region und eine gute Plazierung verhilft einem zu einem gewissen Prestige (auch im Kollegenkreis). Ich war also motiviert.

Um einen Platz im Parkhaus zu bekommen bin ich relativ früh angereist und konnte noch völlig entspannt meine Startunterlagen abholen. Keine Schlange, aber da, der erste Schock! Meine Startnummer ist gelb, das ist der zweite Startblock - wie konnte das passieren? Zum Glück saß mein Laufschuhhändler am Reklamationsschalter und verzierte meine Startnummer mit grünem Filzstift mit dem Spruch: "Der Mann ist grün" (grün = erster Startblock).

Nachdem ich noch eine Weile im Regen rumgestanden bin, habe ich ca. eine halbe Stunde vor dem Start meine Tasche mit den Klamotten abgegeben und habe mich in Wettkampfkleidung und einem Wegwerf-T-Shirt warmgelaufen. Ca. 2 min vor dem Start habe ich mich in die zweite Reihe gedrängelt, mein T-Shirt über die Absperrung gehängt (wollte ich später wieder abholen, was ich natürlich vergessen habe) und noch mit Bekannten geflachst.

Der Startschuss fällt und die Spitze stürmt wie wild die abfallende Friedrich-Ebert-Anlage hinunter. Nach ca. 500 m gehts nach rechts zwischen den Pfeilern durch, kurz hinter mir muss einer voll auf so einen Pfeiler draufgeknallt sein (hat mir später jemand erzählt). Noch eine Rechtskurve und wir kommen in die Hauptstraße, die Fußgängerzone von Heidelberg. Das erste Kilometerschild - 3:21, und dabei habe ich mich noch zurückgehalten.

Immer weiter durch die Fußgängerzone, das Feld hat sich hier vorne schon ziemlich ausgedünnt. Linkskurve am Marktplatz auf glitschigem Kopfsteinpflaster, aus der Spitzengruppe ist hier prompt einer gestürzt. Auf ziemlich grobem Kopfsteinpflaster überqueren wir auf der "Alten Brücke" den Neckar. Am Neckarufer entlang, irgendwann kommt km 3 (den zweiten habe ich übersehen) in 10:31 - ganz schön schnell, wenn das mal gut geht. Ich habe allerdings in Erinnerung, dass ich auch letztes Jahr hier schon zu schnell war, die Markierung ist wohl falsch. Weiter geht es in einer Schleife flach durch Neuenheim. Auch wenn die Kilometerzeiten mit 3:57 und 3:50 langsamer aussehen, bin ich mit 18:26 bei Kilometer 5 noch verdammt schnell.

Immer noch flach, der sechste Kilometer geht mit 3:47 weg, weiter zurück Richtung Neckarufer kommen wir bei ca. km 6,7 auf ein Gegenverkehrsstück. Unmengen von Läufern, die erst vier Kilometer hinter sich haben, strömen uns entgegen. Zwei oder drei Kollegen grüßen mich, ich nehme sie kaum wahr, während ich auf Kilometer 7 zufliege (3:50).

Dann hat es sich aber ausgeflogen, auf der Albert-Ueberle-Straße schlängelt sich die Strecke in Serpentinen hoch zum Philosophenweg. Ein Großteil der 190 Höhenmeter zum höchsten Punkt (kurz nach km 10) bezwingt man auf dem nächsten Kilometer, das Höhenprofil täuscht hier imho etwas. Ein leichtfüßiger Läufer zischt an mir vorbei, dafür fallen meine bisherigen Begleiter nach hinten ab. Nach 4:50 bin ich bei km 8.

Der eigentliche Philosophenweg ist gar nicht mehr so steil und die Aussicht über den Neckar und auf das gegenüberliegende Heidelberger Schloss entschädigt etwas für die Anstrengung. Trotzdem ist es schwer, wieder Fahrt aufzunehmen. Obwohl es subjektiv nur noch leicht bergauf geht, brauche ich 4:24 bis zum nächsten Kilometerschild. Der Abstand nach vorne wird aber nicht größer, das beruhigt. Auf dem wieder etwas steileren Stück (mit Flachpassagen) kann ich zu einem Läufer auflaufen, nach 4:30 passiere ich mit 39:48 die 10 km-Marke.

Kurz später bin ich am höchsten Punkt und hoffe, mich abwärts ein wenig erholen zu können. Bis Kilometer 11 läuft es noch nicht so richtig rund (4:22 - okay, zum Teil noch aufwärts), aber dann rollt es wieder. Auf geschotterten, aufgrund des Regens etwas schmierigen Wegen (übrigens schon seit km 9) geht es teils abwärts, teils flach mit 3:59 und 3:42. Das 13. Kilometerschild steht schon in dem sehr unangenehmen kurzen, steilen Zwischenanstieg zum Stift Neuburg. Mit kurzen, flachen, schnellen Schritten überhole ich einen Konkurrenten und versuche mir (erfolglos) einzureden, dass der Anstieg doch gar nicht so schlimm ist (er ist furchtbar). Das letzte Stück des Anstiegs laufe ich durch ein enges Menschenspalier, wollen die sich alle an unseren Qualen weiden? Endlich über die Kuppe gibt es keine Zeit zum Ausruhen, zu steil geht es runter nach Ziegelhausen. Abwärts werde ich überholt und dann übersehe ich auch noch das Kilometerschild :-(

Unten fühle ich mich etwas angeschlagen und kann dem Läufer, der mich gerade überholt hat nicht folgen. Zum Glück soll das der Letzte bleiben, der mir davonläuft. Kilometer 15 auf der Ziegelhäuserbrücke drücke ich bei 1:00:12 ab. Ich fühle mich wieder etwas erholter, leider übersehe ich auf der flachen Strecke entlang des Neckars das nächste Kilometerschild.

Kurz nach km 16 folgt der supersteile Anstieg zum Schlosswolfsbrunnenweg. Mir scheint, die finden jedes Jahr eine noch direktere, steilere Strecke da hoch (wahrscheinlich war es aber dieselbe Strecke wie im Vorjahr). Meine Beine brennen, die Lunge pfeift, aber wenigstens platze ich nicht völlig wie vor drei Jahren. Beim Einbiegen in den Schlosswolfsbrunnenweg (da wird es dann wieder etwas flacher) stoppe ich 8:56 für zwei Kilometer. Ich überschlage, dass es jetzt ganz schön eng mit der erhofften Sub-1:25 wird.

Vor mir läuft ein scheinbar etwas älterer Läufer, an den kämpfe ich mich langsam heran. Ungefähr bei km 18 (4:32, immer noch ansteigend) habe ich ihn. Als ich vorbeilaufe zieht er das Tempo an und überholt mich wieder. Das geht ein paar mal hin und her, zwischendurch klären wir ab, dass wir eigentlich keine Konkurrenten sind (er ist der Führende in der M50).

Inzwischen haben wir die Steigung hinter uns, km 19 wird in 4:05 passiert und nun geht es fast im freien Fall abwärts. Der M50er macht ordentlich Druck und ich kann nicht ganz folgen. Nach 3:33 passiere ich die 20er-Marke bei 1:21:20. Mist, 3:40 für 1,1 km wird wohl nicht klappen, auch wenn es noch ein Stück abwärts geht.

Die letzten ca. 500 m laufen wir nochmals flach durch ein Spalier von Zuschauern durch die Füßgängerzone. Der M50er hat ca. 20 m Vorsprung - zu wenig. Ich laufe das Loch zu, gehe vorbei und er kann nichts entgegensetzen. Bis ins Ziel nehme ich ihm noch fünf Sekunden ab, wir fallen uns aber trotzdem in die Arme.

Ich stoppe 1:25:18 (offiziell waren es dann 1:25:17) und weiß nicht, wie ich plaziert bin. Ich weiß nur, dass ich 20 sec schneller als im Vorjahr bin und vermute eine ähnlich Plazierung (35., 6. M40). Da es angeblich immer sehr lange bis zur Siegerehrung dauert (ich war trotz einem halben Dutzend Teilnahmen noch nie dort) und die Duschen auch weit entfernt sind, habe ich bald meine Klamotten geholt, was Trockenes angezogen und bin nach Hause gefahren. Dort habe ich mich gemütlich in die Badewanne gelegt und den Nachmittag lieber mit meiner Familie verbracht.

Abends habe ich dann im www die Ergebnisliste angeschaut und siehe da:
23. Platz! Bei 2882 Finishern bedeutet das, ich bin im ersten Prozent!
2. in der M40

Und heute morgen liegen mir die Kollegen (die zwischen 1:48 und 2:18 gefinisht haben) zu Füßen :-)

Danke fürs Lesen,

Gruß Matthias




Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=931


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite