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Bericht
Name des Laufes: | 20. Olympus-Marathon Hamburg mehr zum Lauf: VID902 |
Datum des Laufes: | 24.4.2005 (Sun) |
Ort: | Hamburg |
Plz: | D2 |
Homepage: | www.marathon-hamburg.de |
Strecken: | MA |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | "eben" |
Wetter: | Sonne, um die 10 Grad |
Teilnehmer: | puh...20.000? |
Name des Berichtenden: | Thomas Pape (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 24.4.2005 (Sun) |
20. Hamburg-Marathon 2005 Die ursprüngliche Intention dieses Laufes war eigentlich nur, den Winter über eine Motivation zu haben, die Umfänge hochzuhalten und so eine gute Grundlage für 2005 zu schaffen. Das hat schon mal ganz gut geklappt, knappe 1200 km hatte ich schon vor dem Start auf der Uhr. Als Zeitziel hatte ich mir -um mich nicht unter Wert zu verkaufen- eine 3:30 gesetzt. Durch meine Trainingsposterei i.V.m. den Kommentaren dazu und nicht zuletzt durch meine Beeinflußbarkeit habe ich das Ziel dann auf 3:23:23 korrigiert. Durch weiteren Austausch via drslt kam ich dann sogar noch zu einem Hasen in person Uwe Stöckel samt seines Garmin, der rechtzeitig zum Lauf aus der Kur zurückkam. Meine Bekanntschaft zur Ehefrau des Sportredakteurs der Lokalzeitung führte zu einem Bericht über mich als Beitrag zur Serie "Sportler aus dem Heimatgebiet beim Olympus-Marathon", wobei ich selbstredend kräftig Werbung machte für drsl - mit dem Erfolg, daß mein "Blind Date" mit Uwe dann auch Hauptaufhänger des Artikels wurde. Bevor es losging, war ich aber nochmal beim Arzt. Es hatte ja doch etwas gezwickt in Hüfte und Co., so daß schlußendlich meine Angst vor evt. Spätfolgen stärker war als meine Angst vor einem Laufverbot. Gab aber Entwarnung und noch einen Termin beim Physiotherapeuten, den ich dann Freitag wahrnahm. Er meinte zwar, er hätte mich gerne noch etwas vorher geknetet, aber es hat dann doch richtig gut getan. Direkt im Anschluß beim Startnummernholen habe ich mir dann noch einen Lightweighttrainer gegönnt, und zwar das Vorjahresmodell. Das Vo-Vorjahresmodell war nochmal 5 Ois günstiger, aber damit kann ich auf keiner Bahn der Welt mehr jemanden beeindrucken. Die gekaufteb fühlen sich aber auf jeden Fall richtig gut an. Samstag morgens einen Kurztest der Schuhe zum Auslockern riskiert, abends kam dann Uwe. Kurzfassung: Abendbrot, drei Jever, Garmin-Demo. 23:30 im Bett. Hatte nachmittags noch etwas genickert, in der richtigen Annahme, daß nicht viel mit schlafen sei, in der Nacht. Wie ich schon im Rahmen des Interviews erwähnte - fand sehr zur Belustigung der BEVA auch den Weg in den Artikel: "So nervös war ich noch nie". Weiter wurde ich mit "Ich bin froh, wenn es Sonntag, neun Uhr ist, und ich endlich laufen kann" - um 08:55 war ich mir da nicht mehr so sicher. Die Anreise dann problemlos, routiniert. Dezente Abweichung zum Vorjahr, nach Beförderung in den Startblock A starteten wir aus einer anderen Straße. Die ließ sich aber finden. Gewohnt gut eingespielte Orga. Nach dem Startschuß war mir sofort klar, daß heute alles anders sein würde. Uwe machte mächtig Druck, ich immer hinterher. Recht agressiv ging's zu Werke, jede Lücke war unsere. Mir war auch sofort klar, daß es zum Ende hin schwer werden würde, aber schon bald wägten wir uns in höheren Sphären, Uwe erzählte was von Olzo und einer 3:17, später fiel das böse Wort 3:15 - mein Kopf sagte, das geht gar nicht, aber irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen, Uwe wegzuschicken, der offensichtlich -trotz Understatement im Vorfeld- deutlich besser drauf war als ich. Entsprechend war ich auch auf's Laufen konzentriert, und nahm die Eindrücke rundrum nur am Rande war. Bei km12,5 verpasste ich Volker, den Reporter, der bei km 36 nochmal Hammermann spielen wollte. Die erschreckende Zwischenzeit von 45:17 für die ersten 10k nahm ich en passant gar nicht war, erst später auf der Online-Soforturkunde. An den Landungsbrücken rief jemand meinen Namen, der Stimme nach dürfte es Rüdiger gewesen sein, der LA-Obmann der SGZ. Keine Kollegen beim Passieren der Dienststelle (~km 14). Was ich aber sehr wohl wahr nahm, die Kleiderwahl war optimal: durch mein St. Pauli-Trikot habe ich zwar auch etwas Häme (wobei die meisten Hasenpfauer wohl lieber nix gesagt haben) aber auch viel extra-Support bekommen. Später an der Saarlandstraße nahm ich meinen Kollegen Günni war - das ist dann aber auch schon alles, was ich zu meinem eigentlichen Lieblingsthema "Support" sagen kann. Uwe ("Alles unter 3:30 ist schnell und hat mit gemütichem Laufen nix mehr zu tun.") hatte recht. Halmarathon: 1:35 ... Das war vor drei Wochen mein Zeitziel für diese Distanz. Uwe meinte trocken, na, dann hätte ich es ja erfüllt. Hier begann ich bis zur Halbzeit bei km 30 runterzuzählen, und langsam gingen auch die Wehwehchen los: immer wieder Seitenstechen, Verdauungstrakt, Waden. Als wir uns der Dreißig näherten, beruhigte ich mich damit, daß es jetzt ja schon mal ein wenig wehtun darf. Bei km32 befahl ich Uwe, sein Ding alleine durchzuziehen, wir waren immer noch auf 3:17-Kurs, mindestens. Die Korrektur von fast 4:30er-Schnitten auf etwa 04:40er kam für mich zu spät. Uwe weigerte sich hier jedoch und drängte mich, dranzubleiben. Ich blieb, auch angefeuert durch St.Pauli-Rufe noch zwei Kilometer bei ihm, ließ mich dann zurückfallen und jetzt war er endlich einverstanden. Bald darauf traf ich dann Volker. Wahrheitsgemäß sagte ich ihm, daß es weh täte, ich aber sicher sei, mein Ziel zu erfüllen. Ich glaube, die Aussage, ich sähe gut aus und sei noch ganz flott unterwegs war glatt gelogen. Am Eppendorfer Baum musste ich an die Baumann-Kolummne von vor drei Jahren denken, Titel "Einbruch in Eppendorf" - das geht natürlich nicht, weil der Eppendorfer Baum sprichwörtlich brennt, aber ich war kurz davor. Dann aber rechnete ich mir aus, daß ein 6er-Schnitt reicht, um mein Zeitziel zu erfüllen und gedachte dann auch, diese Tatsache auszunutzen. Bei km 37,5 ging ich erstmals, und zwar um in Ruhe zu trinken. Mist, widerspricht etwas meiner Philosophie vom Marathonlaufen. Tat aber gut. Von einem privaten Verpfleger nahm ich etwas Obst, entpuppte sich als Birne. Tat auch gut, süß, Zucker... Auf Bananen hatte ich seit km 15 verzichtet, die Verdauung... So schleppte ich mich also im guten Sechserschnitt dahin, plante noch bei km 40 etwas zu gehen (wieder beim Trinken), weil mir aber die Bauchmuskeln schmerzten, tat ich es etwas vorher. Trabte noch mal kurz an, beim Trinken wieder gehen. Jemand rief "St. Pauli, St. Pauli" - schiefes Grinsen aufgesetzt und angetrabt. Ich habe dann wohl noch eine oder zwei gemacht (wenn man einmal damit anfängt) und mich dann ab km 42 zu einem ebenso sinnlosen wie endgeilen Endspurt hinreißen lassen. Durchs Ziel, ein Blick auf die Uhr, Beckerfaust als sichtbares Zeichen meiner Gefühlswelt, die Tränen habe ich mir wieder verkniffen. 3:22:09 (offiziell 1s schneller), pB zum zweiten Mal um ca. 20' verbessert (ok, so einen Sprung schaff ich wohl nicht mehr) und mit meiner großen Klappe aus dem Vorfeld nicht auf die Schnauze gefallen. Halbwegs wieder bei Sinnen folgte ich dann den Massen, senkte mein Haupt, um die Medaille in Empfang zu nehmen - und vor der Halle mit den Kleiderbeuteln fing Uwe mich ab: der Teufelskerl war in 3:17:xx durch - vor allem aber hatte er die fünf Minuten genutzt, zwei Erdinger zu besorgen. :P Ich bemerkte dann schmerzende Beine, aber wir einigten uns, daß das okay sei. Zu diesem Zeitpunkt war - und bin ich eigentlich immer noch - sehr froh, daß ich noch ein paar Sitzungen beim Physio auf dem Rezept zu stehen habe. So staksten wir dann auch recht bald zur Bahn zurück, Mittagessen bei mir (also ich eher weniger) und als ich meine Blutblasen behandeln wollte ist Uwe dann auch schon los. Ein Vollbad später sitze ich dann auch schon hier und halte meine Erlebnisse fest, ansonsten ist mit mir heute eh nicht mehr anzufangen. Mein Fazit ist, Genießen war letztes Jahr, heute war Beissen. Was aber auch schön ist und riesig Spaß gemacht hat. Bei km40 beschloß ich übrigens perverserweise, Uwes Einladung zur GMHütter Null anzunehmen - kein schlechtes Training, als Überdistanzlauf für Berlin. :-) Danke für den Besuch und für's pace maken, Uwe. Allen anderen Danke für die Aufmerksamkeit. For the records: Zeit Puls (Max 196) ---- -------------- 09:39 150 04:49 161 08:59 165 04:30 161 04:23 163 04:31 165 04:09 165 04:14 167 km10 45:17 08:33 165 04:37 164 04:24 165 09:08 163 04:52 159 04:29 160 04:32 161 04:35 160 km 20 1:30:31 04:37 160 HM 1:35:36 04:29 164 09:16 160 04:41 162 04:45 160 04:42 160 04:43 162 04:37 163 04:47 164 km 30 2:27:11 04:50 165 05:05 166 04:46 164 04:45 163 05:09 162 05:30 160 05:31 159 05:55 156 05:56 157 05:45 156 km 40 3:10:25 05:37 160 05:22 163 (Endspurt schon begonnen) 00:44 171 |