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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:3. Karstadt RuhrMarathon (Ost-Strecke)
mehr zum Lauf: VID716
Datum des Laufes:17.4.2005 (Sun)
Ort:Dortmund -> Essen
Plz:D4
Homepage:http://www.karstadt-ruhrmarathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:größtenteils Asphalt, abschnittsweise Kopfstein
Profil:einige langezogene Wellen, Ziel erheblich tiefer als der Start
Wetter:trocken, am Start vielleicht 10 Grad, ideales Laufwetter
Teilnehmer:32.000 (alle Läufe zusammen)
Name des Berichtenden: Udo W. LID72
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Bericht vom 18.4.2005 (Mon)

bissi (viel) Vorgeplänkel:

Letzte Woche bin ich ja eher zufällig zu einem ungeplanten HM-Start gekommen. Mit Dieter und Britt in Bonn gelaufen und dabei nach 1:44:15 in Ziel gekommen. Meine Füße fanden das nicht so wirklich toll und meine Waden auch nicht. Während die Füße ab Dienstag Ruhe gegeben haben, hatte ich bei den Waden noch länger das Gefühl einige Kilo Laktat in selbigen mit zu schleppen.

Ich stand also vor der Frage wie ich das bei diesem Lauf angehen soll.

In 1113244854.73@user.newsoffice.de hatte ich die Frage aufgeworfen was ich bei diesem Lauf mache:

- Nochmal sub1:45? (Ob der Körper das mitmacht? Ob die Regenation reicht? Ob ich das _alleine_ überhaupt schaffe? Ob ich wirklich nochmal drei Tage nicht richtig laufen können will?)

- Zumindest mit Anstand sub1:50? (Laufe da ja für meinen heimischen
Ski-Club, und das wissen die auch. Da werden sicher schon einige nach
der Zeit suchen ...)

- Gemütlich einen alten Freund begleiten, der letztes Jahr mit dem
Laufen angefangen hat und einfach nur ankommen will, auch wenn es gerade
sub3 ist)?

- bei Sau-Wetter gar nicht laufen?

Nun, am Samstag auf dem Weg zur Marathon-Messe meinten meine Füße plötzlich wieder Ärger machen zu wollen. Das war sogar so heftig, dass ich unter den Bedingungen gar nicht hätte laufen können ... :-(. Abends ging es dann wieder etwas besser. Am Sonntag Morgen war es dann weiterhin unverändert - ich merkte was, aber es war nicht sonderlich heftig.

Ich beschloss also folgenden Plan:

Einfach mal loslaufen, sehen was die Füße so zurück melden und mich zumindest bis zum Bochumer Hauptbahnhof durchschlagen. Von da an kann ich mich von einer U-Bahn-Haltestelle zur nächsten kämpfen, wenn es nicht mehr gehen sollte.

[schnipp]

Da sind wir jetzt auch schon in Dortmund kurz vor dem Start. Bis ca. 9:45 habe ich noch mit verschiedenen Bekannten zusammengestanden und über dieses und jeden gesprochen, um uns irgendwie von der Kälte abzulenken - es war nämlich nicht soooo sonderlich war, aber immerhin trocken. Dann haben wir uns langsam auf den Weg in die Startblöcke gemacht. In jedem mussten wir wen zurücklassen - so waren wir halt eingeteilt. Mein Startblock C war jedenfalls weiter Richtung Start als ich das vermutet hatte. Ich musste mich sogar beeilen, um so gerade noch rechtzeitig um 9:58 irgendwo in vorderer Reihe des Blocks über den Zaun zu klettern.

Kaum getanden und mich mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass es gleicht losgeht, da hörte man auch schon den Startschuss. Es dauerte rund 6 Minuten bis ich endlich mit viel Stop and Go über die Startlinie lief. (Zum Vergleich: letztes Jahr war ich ein Startblock weiter hinten, aber etwa eine Minute eher über die Linie - ok, in diesem Jahr liefen ab Dortmund mit 20.000 Läufern rund 6.000 mehr los als im letzten Jahr.)

km 1: 5:28 (örks)

Ich musste sehr viel auf die Gehwege ausweichen, damit ich an den _sehr_ langsamen Läufern halbwegs zügig vorbei komme. Es war ein einziger Slalomlauf! Dann nach rund 6 Minuten eine Notbremsung! Ich hatte den ersten Walker vor mir ... :-( ... Was hat der nur so weit vorne zu suchen? Der Slalomlauf wollte auch auf den nächsten Kilometern nicht aufhören.

km 2: 4:52 (na, das passt ja, auch wenn es alles andere als ruhiges gleichmäßiges Laufen war)

km 3: 4:42 (ging bergab und ich hab schön rollen lassen ohne das Gefühl zu haben, dass ich überpace)

Nach etwa 13 Minuten stand mir übrigens wieder ein Walker im Weg! Ich habe echt viele _sehr_ langsame Läufer überholt. Irgendwann hab ich angefangen, mich immer mal wieder umzudrehen, um einen Blick auf die Startnummer zu werfen. Klar was ich da regelmäßig gesehen habe: Startblock E, Startblock D - kein Wunder, dass die so daherschleichen, aber für das stellen sich diese Deppen (sorry, aber es war einfach nur nervig) so weit nach vorne?

km 4: 4:58
km 5: hab ich übersehen
km 6: 9:38 für die letzten beiden (macht 4:49/km)
km 7: 4:51 (und das auf der langen Steigung!)
km 8: 4:17 (hups, das kann nicht sein ...)
km 9: 6:09 (ok, da stimmte wirklich was nicht)

So langsam machte sich am rechten kleinen Zeh ein Blase bermerkbar. Die war nicht ganz neu, da ich mir da schon etwas in der Vorwoche eingefangen, aber nich weiter beachtet hatte. Nun kam es wohl richtig durch ... :-/ ... egal ... weiter, da auch der linke Fuß zwar bei jedem Schritt etwas zwickte, aber ich daduch nicht sonderlich belästigt wurde.

km 10: 5:00

Die Gesamtzeit für die 10 km lag bei 49:58. Also a) rund 1:30 langsamer als in der Vorwoche, aber b) voll im Plan, wenn es nochmal in die 1:45er-Gegend gehen soll.

km 11: 5:04

So langsam nutzte ich die sehr gute Streckenkenntnis aus. Ich beschloss, dass ich auf den leichten Steigungen nicht wie blöd versuche, das Tempo zu halten, sondern bewusst etwas rausnahm, um dann auf den nun ständig kommenden leichten Gefällen locker rollen zu lassen, um soe wieder Zeit gut zu machen.

km 12: 4:36 (es geht bergab ...)
km 13: 4:52
km 14: 4:44

So ... jetzt ist man mitten in der Partymeile in Bochum-Riemke. Am Start hat der Moderator verkündet, dass alleine hier über 35.000 Zuschauer stehen sollen. So kam es mir auch vor. Es war so etwas wie Alpes-d'Huez-Feeling. Der Weg wurde schmal und schmaler, die Zuschauer waren die Leibhaftige Euphorie und Unterstützung.

Ich hab vergessen zu schreiben, dass ich auch hier immer noch konstant am Überholen war. (Ich glaube, ich muss sehen, dass ich nächstes Jahr nochmal mindestens einen Startblock weiter nach vorne komme.) So toll das Feeling auch war, der teilweise recht eng gemachte Weg hinderte völlig am Überholen und ließ mich regelmäßig aus dem Tritt kommen ... :-(

km 15 - 17 habe ich zwischen den Menschenmassen am Straßenrand übersehen. Mein Puls meldete aber, dass ich immer noch mit Volldampf unterwegs bin.

km 18: 19:36 für die letzten vier (macht 4:54/km im Schnitt, also immer noch top dabei und von Laktatklumpen in den Waden noch gar keine Spur)

km 19: 4:47
km 20: übersehen

Zwischen km 19 und 20 teilte sich das Feld in die Marathonläufer und die, die nur die Hälfte laufen, in dem letztere Gruppe auf einer Kreuzung einen U-Turn macht und erstmal rund einen Kilometer in entgegengesetzter Richtung zurück läuft.

Ein letztes Mal gehts leicht bergauf, bevor es in der Herner Fußgängerzone ausschließlich bergab geht. Hier konnte ich sogar nochmal richtig laufen lassen - ach ja, ich überholte immer noch mehr Läufer als mich überholt haben.

Da - endlich das Ziel in Sicht! Ein üngläuber Blick auf meine Uhr: Da steht doch tatsächlich was von 1:42:xx - das kann sogar noch sub1:43 werden - also das allerletzte rausholen!

Duch Ziel, zwei Sekunden für eventuelle Fotos oder so warten, dann abdrücken und tatsächlich: 1:42:56! (Offiziell sind es 1:42:54.) Die PB von letzter Woche noch einmal um knapp 1:30 min verbessert.

Die letzten 2.097 Meter hab ich übrigens mit einem Schnitt von 4:25/km auf die Straße gelegt. Einfach nur irre!

(Ganz nebenher meldet die Pulsaufzeichnung im Ziel die bisher höchste dokumentierte Hf, seit ich diese ß-Blocker nehmen muss: 173/min - bisher hatte ich die großzügig mit 170/min nach dem letzten Conconi-Test abgeschätzt.)

Das Nachgeplänken spare ich mir jetzt mal, da sich nach dem Zieldurchlauf meine Konzentration völlig auf die nun endgültig schmerzenden Füße verlagert hat und ich von all dem Rest nicht mehr so wirklich viel mitbekommen habe. Ach ja, völlig fertig war ich auch noch ...

Jetzt bin ich übrigens schon wieder im Süden und male mir aus, wie ich morgen in der Firma angesichts meines Laufstils und -tempos ausgelacht werde ... :-(

Danke für's Lesen,

Gruß

U-"trotz der Schmerzen immer noch mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr"-do


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