Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:05. Rheinenergie Marathon
mehr zum Lauf: VID773
Datum des Laufes:10.4.2005 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de/
Strecken:21095
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:kühl, perfektes Laufwetter
Teilnehmer:2300 (M)
Name des Berichtenden: max LID15
Max aus

Bericht vom 12.4.2005 (Tue)
Kurzweiliger Lauf, langer Bericht.
Svenja rennt.
Danke, Sensemann!
Suchen und Finden: die magische Drei-Stunden-Grenze

VWKGJ
Nach spätem Schlafengehen und mehrfachem nächtlichen Aufwachen früh aufgestanden. Kaffeetrinken und Toast mit Matthias, Olzo, Udo und Jens. Mit dem Fahrrad nach Bonn ins Hotel Königshof, dort Startnummer und Hasenschild (http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/sport/artikel.php?id=87702) abgeholt und mich zu einem 2. Frühstück hingesetzt (O-Saft und Wasser, Bananen gab's keine mehr). Mehr Grund zum Jammern hatte ich nicht. Ach ja, doch, der zweite 3er-Hase, der zumindest die ersten 30km hätte mitlaufen sollen, Thomas Tegelkamp, hatte abgesagt, Herzprobleme...

VWK (ohne GJ)
Im Hotel kurz mit einem Handbiker gequatscht und Gefährt bewundert. Mit Tasche und Schild nochmal in die Stadt marschiert, dort Tom SF und Nicole getroffen. Ebenso die Vereinskollegen Detlef und Klaus (beide HM) und noch diesen und jenen. Kurz den Handbikern beim Formieren zugeguckt und wieder zurück ins Hotel - der Athletenbetreuer (klingt irgendwie cool) hatte mir angeboten, dass ich mich dort umziehen kann und nach dem Lauf duschen, und beim Anblick der Massen beschloss ich, das Angebot entgegen meiner ursprünglichen Absicht doch anzunehmen. Weil im Büro keiner war, kurzentschlossen im Klo umgezogen, Büro von einer freundlichen Rezeptionsdame aufsperren lassen und Tasche reingestellt.

Optimist der ich bin, hatte ich mich trotz Kälte leicht gewandet: kurze Hose und kurzärmeliges Pacer-Shirt: ?Mit xx in 3:00 h ins Ziel? auf dem Rücken (Funktionsshirt, einigermaßen gute Qualität, hatte auch keine Probleme mit meinen Brustwarzen). Dann Schild unter den Arm geklemmt, im Hofgarten warmgelaufen und noch mit 2 Afrikanern gesmalltalkt (Wetter und so), dann in den Startbereich. Auf dem Weg noch den 3:30 Pacer getroffen (der übrigens wegen Zerrung bei km 32 offenbar aufgeben musste). Im Startbereich nochmal bisschen Schaulaufen mit Schild gemacht, was offenbar mehrere Fotografen gefreut hat.

GJ
Grmpf. Ca. 15 Minuten vor dem Start stellte ich fest, dass ich doch noch mal müssen hätte müssen. Als Nichthase wäre ich einfach noch mal in den Hofgarten getigert, unter diesen Umständen konnte ich aber dann doch schlecht weghoppeln und habe das Problem erst mal ignoriert. Es würde sich schon eine Lösung finden.

Countdown
So langsam fanden sich meine Schäfchen ein, darunter Svenja, die mir am Freitag noch eine email geschickt hatte: eine Triathletin, die erstmals unter 3 laufen wollte, und Daniel Exner, ein Läufer von ungefähr meinem Kaliber (plant für Herbst die 2:40), der einen gemütlichen Dreier laufen wollte. Sehr gut, das sah nach einem guten Ersatz für den kranken 3er-Hasen aus. Ich wurde gelöchert, wie ich den Lauf aufteilen wolle ? ich antwortete, dass ich einen 4:15er Schnitt durchlaufen wolle.

Start
Schnell noch das sperrige Schild abgestellt, und los ging's. Ich hatte keine Ahnung, wie sich ein 4:15er Tempo anfühlen könnte, wusste aber, dass ich dieses mal lieber langsamer als schneller angehen wollte. Als der 1. km mit 4:32 weg ging, war ich dann aber doch erstaunt. Gleich mal 17 Sek. verloren, aber immer noch besser als anders herum. Also einen Zahn zugelegt, und km 2 ging prompt in 4:13 durch, womit ich dann doch einigermaßen beruhigt war. Km 3 allerdings wieder in 4:21, oops. Naja, wir pendelten uns halt so dahin. Immerhin unterhielt ich mich die ganze Zeit bestens mit Daniel vom ?Team Sensemann 1000? (auf seinem Rücken stand einfach nur Sensemann, hab ihn nicht gefragt, was das bedeutet). Km 4: 4:10, bestens, wieder 5 Sek. reingeholt. Beim Kramen in meiner Hosentasche stellte ich fest, dass ich weder Energy-Gel (das wollte ich doch heute mal ausprobieren) noch Tempotabelle eingesteckt hatte. Später fand ich heraus, dass das Energy-Gel sich in meiner Tasche verflüssigt hatte. Igitt.

Also kramte ich ein paar Schubladen weiter oben nach meinen Kopfrechenkünsten und befand, dass das Soll für km 5 bei 21:15 lag. Tatsächlich hatten wir nach einer schnellen 4:07 eine 21:23 stehen , so dass ich besten Gewissens verkündete, dass wir genau auf Kurs lägen. Die nächsten km holten wir weiter die Anfangsverluste auf, indem wir 4:06, 4:11 und 4:10 liefen. Km 9 stoppte ich gar bei 4:04 (der schnellste heute), Aus der Not eine Tugend machend, erklärte ich der hoppelnden Gemeinde, dass ich doch sicher nicht der einzige sei, der einmal austreten wolle, und dass ich dafür ein kleines Polster herauslaufen wolle, damit es dann ? bei verlangsamtem Gruppentempo ? wieder leichter sei, heranzukommen. Svenja fragte ich dann noch, ob sie auch müsse und womöglich ein Dixie präferiere, sie meinte aber, Grünstreifen wäre ausreichend. Nach km 10 in 4:04 war es so weit, am Rheinufer nutzten außer mir noch 4 oder 5 andere die Gelegenheit (ich schätze mal, dass ?wir? da so ungefähr zu zwanzigst waren). Km 11 also in 5:00, danach Aufholjagd zur Gruppe. Km 12 in 4:07, danach 4:13 und 4:11. Ich begann wieder zu rechnen. Gleichzeitig bekam ich zu hören, dass manchen die schnellen Kilometer doch ein wenig unangenehm waren, und gestattete großzügig, einen Gang zurückzuschalten, was sich mit einer 4:21 auch sofort auswirkte (Durchgangszeit bei km 15: 1:03:51 ? ihr könnt euch vorstellen, wie ich es verfluchte, meine Tabelle vergessen zu haben, aber ich durfte mir ja nichts anmerken lassen: kopfgerechnete Sollzeit 1:03:45).

Eine zuschauende Arbeitskollegin an der Strecke rief mir zu, dass ich ca. an 160. Stelle sei. Ich versicherte der Truppe, dass wir noch 20-30 Läufer einholen würden. Am Schluss wurde ich als letzter Sub-3er 122ter (Männer + Frauen).

Die HM-Marke wollte ich auf jeden Fall unter 1:30 passieren. Also unauffällig wieder ein bisschen anziehen, und siehe da, es klappte: 4:13, 4:13, 4:11. Wir bildeten zu diesem Zeitpunkt eine richtig schön große und dichte Traube. Km 19 und 20 waren wieder etwas langsamer, 4:17 und 4:19, km 21 daher nochmal mit 4:09 (Durchgangszeit 1:29:13). Die HM-Marke (ohne Matte, die kam erst ein gutes Stück später, vielleicht um Abkürzer auszutricksen) dürften wir damit 20 Sek. unter Soll passiert haben. Ich war's zufrieden und strahlte große Zuversicht aus.

Die nächsten Kilometer waren ein etwas schwieriger Abschnitt. Einige nervenzehrende kleine Steigungen, leichter Gegenwind, kurvige Strecke. Matthias kann in Erinnerung an 040404 ein Lied davon singen. Und ich auch: denn hier war es bei meinem Babyjoggerlauf, wo mir so langsam die Kräfte schwanden, bis ich bei km 32 oder so den Mann mit dem Hammer gewähren lassen musste (und die 3h-Truppe wieder an mir vorbeiziehen sah). Tatsächlich zerfiel meine Gruppe scheinbar auch zunehmend - irgendwann sah es so aus, als seien wir bloß noch zu zehnt, und ich orientierte mich nach hinten und bat die beiden, die gerade abzufallen drohten, doch bitte dabeizubleiben, ich würde so gern zumindest zu zehnt durchs Ziel laufen. Meine Pace auf km 22-29: 4:17, 4:10, 4:08, 4:20, 4:15, 4:10, 4:14, 4:21 (durch zunehmendes Hirtenhundlaufverhalten waren meine Zeiten wohl nicht mehr ganz so repräsentativ). Ausgerechnet KM 30 habe ich vergessen abzudrücken, aber km 30+31 gingen in 8:22 durch. Abgelaufen waren nun 2:11:30, und Läufer, die wir aufgabelten, fragten hoffend, dass wir doch wohl einiges unter dem Soll wären. Ich ließ mein Hirn wieder rattern und stellte fest ? habe ich schon erwähnt, dass ich meine Zeitentabelle in die Laufhosentasche zu tun vergessen hatte? -, dass wir 15 Sekunden unter Soll waren. Wobei ich nun nicht mehr wusste, was genau eigentlich dieses von mir definierte Soll bedeutete (das kann ich auch ohne Laufen nicht so ohne weiteres kopfrechnen: 42.195 mal 4:15...)

Ejal, wir waren auf einem guten Kurs, die Gruppe wuchs sogar wieder, weil wir Läufer aufgabelten und mitnehmen konnten, die zwar etwas schneller angegangen waren als wir, aber nicht extrem überpaced hatten und jetzt froh waren, sich an die Hasengruppe anhängen zu können. Nun wurde es also für die meisten richtig hart, auch ich spürte so langsam die ersten Muskeln. Ich bat meine Mitläufer, die zuschauerreiche Strecke zwischen Poppelsdorf und Viktoriabrücke zum Krafttanken zu benutzen, um die unangenehme Brücke souverän nehmen zu können und das Rennen dann konzentriert ins Ziel zu traben.

Für mich selbst lief es locker. Ich litt nicht und spürte zunehmend, dass ich tatsächlich mehr in den Beinen hatte als für dieses Tempo nötig.

Meine KM-Zeiten zwischen 32 und 38: 4:15, 4:09, 4:21, 4:04, 4:33, 4:13, 4:18. Jetzt wurde es Zeit, meine Pacer-Strategie zu überdenken. Die Gruppe, die ich unter intensiver Beobachtung hatte, lief auf eine Zeit von 2:59 zu, sollte es also locker schaffen (um es vorwegzunehmen: der brav durchpacende Daniel kam mit einer 2:58:33 rein, Svenja als fünfte Frau mit einer 2:59:31 - Spitzenleistung!).

Ich machte mich nun auf, die Schnittstelle zwischen ?Unter 3 sein oder nicht sein? zu finden. Nachdem ich gerechnet hatte, beschloss ich, diejenigen zu suchen, die eine Chance hatten, km 42 bei 2:59 zu passieren. Zurückgerechnet auf km 41 war das bei ca. 2:54:40. Ich suchte und fand ?meinen? letzten Läufer, versuchte ihn zu motivieren, gab ihm auf dem Bertha-von-Suttner-Platz Windschatten und hoffte, dass er von den Zuschauern ins Ziel getragen werden würde, und er kämpfte. Leider habe ich ihn nicht nach seinem Namen gefragt. Falls es Jörg Schütze war, habe ich meinen Job verdammt gut gemacht, der kam nämlich mit 2:59:58 ins Ziel (war allerdings enttäuscht?!?). Der nächste war 10 Sekunden drüber...

Ich selbst hatte eine 2:59:59 ? als Verschwörungstheoretiker traue ich dem Braten nicht restlos und frage mich, ob die Jungs von der Datenbank da ein bisschen dran gedreht haben. Ejal.

Ich genoss den Dank vieler erfolgreicher Sub3-Läufer (und einer Läuferin). Und fühlte mich ziemlich fit. Duschen im Hotel, kurz noch mal ins Bönnsch gelaufen, auf dem Weg die 4h-Häsin getroffen, und wieder zurück ins Hotel zur sogenannten Abschlussfeier, zu der auch Sigrid und Johann mitkamen. Die ?Feier? war trostlos ? da war ich von der Pastaparty anderes gewöhnt, sowohl vom Essen als auch von der Stimmung. Immerhin habe ich mich ein bisschen mit dem Polen unterhalten, der 2. geworden war und wohl das Ticket zur WM verpasst hat. Und mit der netten Sub-4-Häsin. Fazit nach dem Blick hinter die Kulissen: Niemals würde ich mit einem von diesen Topathleten aus der 2. Reihe tauschen wollen.

Als ich danach noch mal ins Bönnsch geguckt habe, war keiner mehr da.

Ein weiterer kleiner Erfolgs-Splitter am Rande: Im Zelt traf ich Klaus, der berichten konnte, dass meine Vereinskollegen Hermann und Detlef im HM 3. und 4. geworden waren, beide mit 1:12er-Zeiten. Und ich dachte, ich bin relativ nah an Detlef dran...

Nochwas?

NWKGJ
Heute ein bisschen Muskelkater, aber das war?s dann auch.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=884


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite