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27.04.2024, der 6. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Freiburg Marathon
mehr zum Lauf: VID820
Datum des Laufes:10.4.2005 (Sun)
Ort:Freiburg
Plz:D7
Homepage:http://www.marathon-freiburg.com/
Strecken:MA / HM
Beschaffenheit:Straße
Profil:ziemlich flach
Wetter:trocken, heiter bis wolkig, etwas kühl
Teilnehmer:ca. 14000
Name des Berichtenden: ElfeJens LID1671
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Bericht vom 11.4.2005 (Mon)
Mein erster Marathon sollte also in Freiburg stattfinden. Wer beim Km-Spiel meine Trainingskilometer zählt erkennt schnell, dass die Vorbereitung nicht so optimal lief. Eigentlich hatte ich mir mehr vorgenommen, aber kleinere Verletzungen und Krankheiten kamen gerade in den letzten Wochen dazwischen, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass ich zu schnell zu viel gewollt habe. Am Samstag vor dem Lauf regnete es dann auch noch in Strömen, die Bedingungen waren also bestens. Am Sonntag Morgen sah das Ganze aber schon viel freundlicher aus. Die Sonne schaute ab und zu hervor und es sollte den ganzen Tag nicht regnen. Am Start war die Stimmung dann auch schon recht euphorisch. Ich reihte mich mit einer angepeilten Schlusszeit von ca. 3 h 15 min zwischen den Pacemakern für 3 und 3 1/2 Stunden ein. 3:15, so hatte ich überall im Bekanntenkreis verkündet, seien - neben dem Beenden meines ersten Marathons - mein Ziel. Wenn ich ehrlich bin liebäugelte ich aber schon mit einer Zeit um die 3:10. Also hielt ich mich auf der ersten Runde (es wurden zwei Runden gelaufen) in Sichtweite des 3h-Pacemakers, um etwa bei 1:35 die Hälfte der Strecke absolviert zu haben. Das war der Plan. Nur ging der natürlich nicht auf. Zwar beendete ich etwa drei bis vier Minuten nach dem Pacemaker die erste Runde, doch da stellte sich heraus, dass der gute Mann wohl etwas übermotiviert war, denn die Uhr zeigte noch nicht mal 1:29 an. Vielleicht hatte er sich auch von der tollen Stimmung an der durchgehend mit Zuschauern gesäumten Strecke anstecken lassen. Auch wenn ich mich noch recht frisch fühlte, war mir klar, dass ich das Tempo nicht durchhalten können würde. Aber was war zu tun? Langsamer werden? Ich hatte gerade so einen schönen Rhythmus gefunden. Außerdem ging es mir ja noch gut. Also einfach mal weiter laufen und abwarten was passiert. Die ersten Kilometer der zweiten Runde gingen dann auch noch ganz gut. Ich hatte immer noch das Gefühl sogar ein bißchen schneller laufen zu können. Ich weiß nicht mehr genau wann das war, aber irgendwo zwischen Km 28 und 32 änderte sich diese Selbstwahrnehmung plötzlich. Auf einmal hatte ich überhaupt nicht mehr das Gefühl noch schneller zu können. Im Gegenteil: Die Beine wurden schwerer und schwerer und ich verspürte vielmehr den Drang langsamer zu werden oder gar stehen zu bleiben. Aber das war ja zu erwarten. Hier fängt der Marathon ja erst richtig an. Jetzt hieß es kämpfen. Zunächst versuchte ich die Müdigkeit und den Schmerz einfach zu verdrängen und weiterzumachen, als wenn nichts wäre. Dann ging ich zu Selbsanfeuerung über. Auf der ersten Hälfte schienen die Kilometer noch wie im Flug zu vergehen. Jetzt wurden sie scheinbar immer länger und länger. In dieser Phase schossen mir eine Menge Gedanken durch den Kopf. Sogar ans Aufhören dachte ich kurz, schloss diese Option aber sofort aus. Schließlich waren es ja nur noch ein paar Kilometer. Die mußten doch noch drin sein. Da erinnerte ich mich an Olzos Prognose für meinen Lauf. Er hatte mir prophezeit die Erste Hälfte noch locker flockig durchzustehen und dann sogar versucht zu sein ein bißchen Gas zu geben, um letzlich bei Km 30-35 einzusehen, dass ich doch schon ganz schön viele Körner verschossen hatte und schlussendlich genau bei 3:15 einzulaufen. Sollte er tatsächlich recht behalten? Ich wehrte mich nach Kräften dagegen völlig einzubrechen. Die vielen Zuschauer, die ich vorher noch so positiv wahrgenommen hatte, kümmerten mich nun überhaupt nicht mehr. Ich war nur noch mit mir selbst beschäftigt. Das Ziel schien einfach nicht näher zu rücken. Doch dann endlich Km 40. Hoffnung keimte auf. So weit war ich in meinem Leben noch nie gelaufen. Ein letzter kleiner Anstieg. Die Oberschenkel brannten. Und da war die Gerade Richtung Messeplatz. Jetzt wusste ich, ich hatte es geschafft. Die letzten Meter. Ich war von meinem Leiden erlöst. Im Ziel konnte ich es kaum glauben, 3:04:32 behauptete die Uhr (die 56 Sekunden bis zum Überqueren der Startlinie abgezogen). Ich war glücklich und völlig fertig. Hatte ich mir auf den letzten Kilometern noch geschworen nie wieder so eine Quälerei auf mich zu nehmen, so dachte ich wenig später schon daran im nächsten Jahr die 3 Stunden-Marke zu knacken. Jetzt gönne ich mir aber erstmal eine kleine Pause.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=877


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