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Bericht

Name des Laufes:1. Naturerlebnislauf Dahme - Spreewald
mehr zum Lauf: VID1704
Datum des Laufes:9.4.2005 (Sat)
Ort:Königs Wusterhausen
Plz:D1
Homepage:www.wsg81-kw.de
Strecken:54 km + 39 km
Beschaffenheit:Überwiegend Waldwege
Profil:flach, 2 ?Berge?
Wetter:7°, sonnig
Teilnehmer:15
Name des Berichtenden:Karl -Heinz Müller
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.4.2005 (Mon)
Vorab:
Nach meinen beiden letzten Marathonläufen im vergangenen Jahr habe ich bemerkt, dass da immer noch einige Kraftreserven da sind. Und da kam mir der Gedanke, einmal einen Lauf in Angriff zu nehmen, der länger als die Marathondistanz ist. Auf Tempo lege ich nicht so großen Wert, eine große Massenveranstaltung sollte es auch nicht sein und eine lange Anreise wollte ich auch vermeiden. Da kamen für mich nur zwei Veranstaltungen in Frage: die 50 km (100 km) in Grünheide und obiger Naturerlebnislauf. Meine Entscheidung viel auf den Naturerlebnislauf weil er 4 km länger war als der in Grünheide und kein stures Rundenrennen sein sollte. Um es vorweg zu nehmen ? ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Der Lauf setzt sich eigentlich aus zwei Teilläufen zusammen. Am ersten Tag geht es von Lübben zum Hölzernen See in der Nähe von Königs Wusterhausen (KW für die Eingeweihten) über 54 km und am zweiten Tag geht es noch einmal über 39 km von KW zum Hölzernen See. Geplant war der Lauf in 3 Gruppen, je nach persönlicher Leistungseinschätzung. Ich habe mich für die schnellste Gruppe entschieden, die mit ca. 6:00 / km laufen sollte. Das war ziemlich genau mein normaler ?Schlappschritt?. Anreise: Bin mit meiner Frau am Freitag gegen 18:30 Uhr am Hölzernen See eingetrudelt. Gerade zur rechten Zeit zur Nudelparty und Einweisung. Ich war etwas verwundert über die bescheidene Resonanz des Laufes, aber das kam mir entgegen. Massenveranstaltungen meide ich. Nach der Einweisung noch gemütliches Beisammensein und ersten Erfahrungsaustausch und dann rechtzeitig ab ins Bett.
Jetzt muß ich aber noch mein VWKGJ einflechten.
Bin am Samstag davor 22 km gelaufen ? alles prima. Am Sonntag sollten es 26 km werden. Die 21 km hatte ich nach 1:52 hinter mir, und bei den letzten 5 km war ich total platt. Das hatte ich noch nie erlebt. Nach einer so kurzen Strecke. Da liefen die langen Läufe immer besser. Na ja, vielleicht war es auch einfach zu warm.
Jetzt zu den Läufen.Am Samstagmorgen, 6:00 Uhr, Stille, nur Vogelgezwitscher - wunderschön. Aber dann raus aus der Falle und ab unter die Dusche. 7:00 Uhr Frühstück. 8:00 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Lübben. 8:45 Uhr stehen wir vor dem Schloß Lübben. Es ist kühl, der Stadtrat gibt uns ein paar gute Wünsche mit auf den Weg und gegen 9:00 Uhr traben wir los. Erst gemeinsam durch Lübben, dann forciert meine Gruppe (5 Läufer) etwas das Tempo und schon sind wir allein auf weiter Flur. Die Sonne scheint, die Luft ist klar und kühl, die Laufgeschwindigkeit ist optimal ? Herz was willst du mehr. Wir kommen zum Spree ? Umflutkanal und laufen dort ein ganzes Stück entlang bis zu den Fischteichen. Schön. Auf einmal, links von uns schwarze Wildrinder die grasend über die Wiesen ziehen. Rechts von uns, bei den Fischteichen ? Reiher. Ein NaturGENUßlauf. Nach 12,5 km wartet auf uns am Gasthaus Petkamsberg schon die erste die erste Verpflegungsstelle. Warmer Tee, Mineralwasser, Fruchtsaft, Kuchen und Kekse. Noch brauchen wir nichts wirklich. Aber da der Lauf noch einige Zeit dauern wird, bedienen wir uns. Weiter geht es in nach Schlepzig, durch dieses schöne Spreewalddorf nindurch auf kleinen Pfaden zum Wehr Zerniasfließ zur Brücke Puhlstrom nach Krausnick. Vor dem Landhotel bei km 21 steht die zweite Verpflegungsstelle. Hier gibt es sogar Bier zu trinken. Also kurzer Stop. Wasser, Kuchen und ahhhh saure Gurken. Dann geht es in die ?Berge? ? die Krausnicker Berge. Immer stetig bergauf. Der Wind fängt auch an den Körper auszukühlen. Zum Glück sind wir gleich wieder im Wald verschwunden und es wird wieder erträglicher. Unser nächstes Ziel ist der Aussichtsturm auf dem Wehlaberg und der liegt immerhin 144 m ü. NN. Wir nehmen uns auch die Zeit, den Turm zu besteigen und kurz die Aussicht zu genießen. Von dort können wir schon die Ortschaft Köthen sehen, wo unsere nächste Verpflegungsstelle ist. Kurze Zeit später gibt es wieder Kuchen, Mineralwasser usw. Meine Frau steht auch schon dabei. Sie ist die Strecke vom Hölzernen See bis Köthen mit dem Fahrrad gefahren und begleitet uns ein kurzes Stück. Weiter geht es. Am Nordufer des Köthener Sees entlang und dann immer dem Dahme ? Umflutkanal folgend. Noch laufen alle Systeme einwandfrei. Die Gruppe läuft im 6:00 Schnitt. Wir sind übrigens drei Vorfußläufer und zwei Trappser. Ich bin auch einer. Leistungsmäßig alles dabei. Z. B. Simone, die schon viele Ultras gelaufen ist oder der Hagen der uns während des Laufens mit einigen seiner Schilderungen von Ultras die Zeit vertrieben hat, oder der Ralf, der meint nicht schnell laufen zu können, aber die Harzquerung in 5:10 läuft. Für mich als Ersttäter auf der Ultrastrecke Balsam. Kurz vor Märkisch Buchholz, eine Asphaltstraße, meine Frau ist auch wieder da. Schöne Lnadschaft, Wasser, Grün. Es läuft noch gut. An der Kirche in Märkisch Buchholz unsere vorletzte Verpflegungsstation mit der liebevollen und aufmerksamen Betreuung durch die Sportkameraden von der WSG81 Königs Wusterhausen. Jetzt gilt es. Die letzten 16 km. Die sind die schwersten ? frage ich mich. Meiner Frage geben wir noch Tips, wie sie mit ihrem Fahrrad am besten zur nächsten Verpflegungstation kommt, denn wir wollen immer am Dahme ? Umflutkanal entlang. Und da ist der Weg nicht immer fahrradgeeignet ? aber wunderschön zu laufen. Die 8 km bis zur nächsten Verpflegungsstelle an der Schleuse Hermsdorfer Mühle vergehen wie im Flug. Jetzt wird noch einmal ordentlich getrunken und Kuchen gegessen, auch wenn der einem jetzt schon fast aus dem Hals raus hängt. Alternativ dazu gibt es auch Butterstullen mit Salz. Aber Butter meide ich. Mancher hat sich auch noch ein Fläschchen Bier eingeflößt. Das könnte ich nicht, da wäre ich vermutlich schon laufunfähig. Weiter geht es. Die ersten 100 m nach der Verpflegungsstelle sind immer die schwersten. Die Beine sind steif und wollen nicht so richtig. Kein Wunder, schließlich haben wir schon 45 km hinter uns. Mehr als ich jemals gelaufen bin. Jetzt geht es einmal rechts an einem ehemaligen Militärgelände vorbei und dann links eine laaaange Gerade durch den Wald. Endlich tauchen vor uns die ersten Häuser von Neubrück auf. Wir überqueren die B 179 und jetzt sind es nur noch 3 km bis zum Ziel am Hölzernen See. Die fallen mir noch einmal richtig schwer. Kurz vor dem Ziel noch einmal ein Fototermin. Wir laufen durch den tosenden Beifall der Zuschauer (ungefähr 10 ? nicht Tausend) und haben es geschafft. Mein erster Ultra und ich fühle mich fast besser als nach einem Marathon. Gebraucht haben wir 5 h 26 Min (Pausen herausgerechnet). Das entspricht fast genau einer Kilometerzeit von 6:00.Anschließend gleich unter die Dusche und dann auf zur Schlacht am Kuchenbuffett. Zugegeben ? ohne den Kuchen unterwegs hätte ich die doppelte Menge geschafft ;-)))).Ca. 45 Minuten später kam dann die nächste Laufgruppe ins Ziel ? Valerie, als Guide ließ es sich nicht nehmen, mit ihnen noch eine Schlussgymnastik zu machen. Hut ab. Was mir etwas Sorge bereitete, war die Tatsache, das meine Frau noch nicht da war. Gegen 17:00 Uhr stand sie dann in der Tür. Total verschwitzt und kaputt. Ihr Fahrrad hatte einen Platten, mit der Luftpumpe kam sie nicht klar, ohnehin kein Flickzeug dabei und Hilfe weit und breit nicht in Sicht. Also hat sie das Fahrrad 13 km GESCHOBEN. Das war dann ihr erster inoffizieller Duathlon. 18:30 Uhr war dann Abendbrot ? mit Nudeln und anderer kohlenhydratreicher Sachen. Nur unsere 3. Gruppe fehlt noch. Alles machte sich Sorgen, bis sich Hagen ins Auto setzte und eine Suchaktion startete. Gegen 19:15 Uhr war er dann wieder zurück ? mit der Gruppe. Die hatte sich kurz hinter der letzten Verpflegungsstelle verlaufen und ist immer nächsten Ort gelandet. Kann ja schließlich mal passieren. ;-)))).Nach dem Abendbrot gab es dann noch einen interessanten Lichtbildervortrag vom Naturschutzwart und anschließend Klönstunde bei Bier, Kaffee und Kuchen.Wir haben uns zeitig ins Bett verzogen, aber es soll auch Läufer gegeben haben die es bis gegen Mitternacht ausgehalten haben.Am nächsten Morgen. Wieder Stille. Heute geht es eine halbe Stunde früher aus dem Bett. In der Nacht hat es geregnet. Es ist kalt. Geschätzt um den Gefrierpunkt, aber die Sonne scheint. Die Beine sind etwas schwer, aber nicht so schlimm wie ich es erwartet hatte. 6:30 Uhr Frühstück, 7:30 Uhr Busabfahrt. Es haben sich heute noch einige Läufer mehr eingefunden, die uns auf dem zweiten Abschnitt begleiten wollen. Pünktlich um 8:00 Uhr starten wir vom Schloß Königs Wusterhausen. Unsere Gruppe ist auf sieben Läufer angewachsen. Nach dem Start dauert es eine Weile, bis das richtige Tempo getroffen wird. Entlang des Nottekanals begegnen uns trotz des zeitigen Morgens und der Temperaturen einige Läufer. Es geht immer am Krummen See entlang, durch das Sutschketal, wo wir schon von Fotografen belauert werden. Am Gasthaus Sutschketal ist nach 9,4 km schon der erste Verpflegungspunkt. Noch geht es mir gut. Weiter nach Bestensee. Wir queren die Eisenbahn. Ahhh, das war doch genau die Stelle, wo ich im vorigen Jahr den Staffelstab der Deutschlandstaffel übernommen habe. Weiter geht es nach Pätz. Jetzt wird es schwer. Nach 19 km kommt die zweite verpflegungsstelle. Ich überlege (laut), ob ich mein Tempo etwas drosseln sollte und mich in die nächste Gruppe zurückfallen lassen sollte. Doch die anderen Läufer meinten unisono, dass ich das schon schaffen werde und sie würden mir schon helfen. Überredet. Es geht durch die Wälder. Als Ortsunkundiger erscheint es kreuz und quer. Wir kommen zum NSG Paddenpfuhl. Dort gibt es eine Aussichtsrampe ? und einen Fototermin. Dann geht es aufwärts. Hoch zum Feuerwachturm im NSG Radeberge. Die letzten 50 m hoch gehe ich. Wer hat die Berge hier her geschleppt ? Dann einmal kurz runter und wieder hoch auf den Sauberg. Den laufe ich wieder hoch. Jetzt ist es Hagen, der die letzten Meter geht. Das beruhigt mich, dass auch ein alter Hase ?schwächelt?. Oben angekommen kracht es links im Lärchenwald. Ein Hirsch (und was für ein Brocken) versucht, keine 100 m von uns entfernt, einen Maschendrahtzaun mit einem langen Holzpfahl vom Geweih zu entfernen ? was im nicht gelingt. Wir sehen uns das Schauspiel/ Drama an und rufen per Handy bei der Polizei an und laufen dann weiter.Valerie mit der nachfolgenden Gruppe hat den Hirsch übrigens auch noch gesehen.Jetzt geht es noch ein ganzes Stück durch den Wald, wir queren die B 179. Jetzt sollen es nur noch 11 km sein. Auch wenn?s schwer, das schaffe ich noch. Wir kommen zum ?Haus des Waldes? ? die letzte Verpflegungsstelle. Ich lechze nach Wasser und schütte mir einen halben Liter ein. Zwei Stück Kuchen und saure Gurken und weiter. Entlang des Frauensees. Am Ende des Sees erwartet uns noch Ungemach. Die Forst hat im Wald gehaust und die Baumstämme kreuz und quer über den Weg liegen gelassen. Pech für uns aber auf den letzten Kilometern lassen wir uns nicht davon beeindrucken. Die letzten 5 km werden schwer. Die Beine immer müder. Aber wenn ich es genau nehme, würde ich auch noch 3 km weiter laufen können. Plötzlich und unerwartet ? das Ziel taucht kurz vor uns auf. Unser Publikum steht schon da und feuert uns an. Die letzten Meter ? es ist geschafft. Ich / wir haben es geschafft. Mein erster Ultra und noch fast einen Marathon hintendran. Toll. Wir sind alle aufgekratzt. Die Wiederholungstäter genauso wie ich.Dann ab unter die heiße Dusche und ran an die Erdbeertorte. Das ganze Kuchensortiment durchprobiert. Lecker ? aber dann reicht es für die nächsten Tage. Die anderen beiden Gruppen sind dann auch bald im Ziel. Wir klönen noch etwas, die Urkunden werden überreicht. Tja und das war es dann.
Ach so, für die 39 km haben wir 3 h 52 Min. gebraucht, also etwas schneller als ein Schnitt von 6:00 / km.Mein persönliches Fazit: Ein wunderschönes Laufwochenende. Ich bin nächstes Jahr wieder mit dabei.
Vielen Dank noch einmal an die Organisatoren und Helfer der WSG 81 Königs Wusterhausen.


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