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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:05. Rheinenergie Marathon
mehr zum Lauf: VID773
Datum des Laufes:10.4.2005 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de/
Strecken:21095
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach, Brücken
Wetter:bedeckt, kühl
Teilnehmer:HM und MA ca. 5000 Finisher
Name des Berichtenden:Carsten Düllmann
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 10.4.2005 (Sun)
[Bericht von außen] 5. Rheinenergie Halbmarathon

Eigentlich hatte ich heute den Halbmarathon in Bonn laufen wollen und mich sogar zu einer Sub-90-Ansage verleiten lassen. Eine Durchfallerkrankung mit Fieber in der vorletzten Woche hatte mich dann aber schon von diesem ehrgeizigen Zeitziel Abstand nehmen lassen: nun wollte ich den Halbmarathon als Formtest ohne Zeitziel direkt aus dem Training heraus angehen. Eine Taperingpase sparte ich mir also auch, und holte stattdessen am Donnerstag das durch die Krankheit in der Vorwoche ausgefallene Bahntraining nach. Was auch noch kein Problem gewesen wäre, wäre ich nicht auf die grandiose Idee gekommen, bei diesem Bahntraining meine neuen Schuhe ausprobieren zu wollen - leichte, kaum gestützte Dinger: Brooks Racer ST. Angesagt waren drei Serien: 3x500m, 2x800m, 3x500m, mit 100 Trabpause bei den 500ern und 200 bei den 800ern und jeweils drei Runden (also 1200m) Serienpause. Außerdem habe ich mich dann noch zu einem (für mich) ziemlich schnellen Tempo hinreißen lassen, die 500er lief ich im Schnitt in 3:08 min/km, die beiden 800er mit 3:20 min/km. und das in den noch nie vorher gelaufenen Schuhen (vom Einlaufen fürs Bahntraining mal abgesehen). Die Freude über die schnellen Schuhe verflüchtigte sich am nächsten Morgen aber ganz schnell: Die Waden fühlten sich an wie nach meinem erstem Marathon: Ich hatte mir durch die ungewohnte Belastung einen ganz üblen Muskelkater fabriziert, der am Samstag sogar noch schlimmer wurde. Damit war der Halbmarathon für mich gestorben - 30 Euro Startgebühr futsch. Mit Kai und Michael, zwei meiner Arbeits- und Zonser Staffelmarathon-Kollegen hatte ich mich allerdings schon zu einer Fahrgemeinschaft zusammengetan, und da ich die beiden nicht sitzenlassen wollte, sammelte ich sie heute morgen um kurz nach sieben am Treffpunkt ein und kutschierte uns alle nach Bonn.

Da verging dann die Zeit wider Erwarten wie im Flug, Kai startete im Halbmarathonfeld, danach begleitete ich Michael bis zum Marathon-Start (seinem ersten), und kaum hatte ich gefrühstückt, kam auch schon die Spitze des Halbmarathonfeldes in Person eines schnellen Spaniers (1:07), mit etwas Abstand gefolgt von Salvadore di Dio (1:10), ins Ziel. Sehr interessant zu beobachten war das - als Zuschauer war ich vorher nämlich noch nie bei einer Laufveranstaltung gewesen. Als die Läufer mit Zeiten um 1:30 ins Ziel kamen, stieg nochmal die Wut über meine eigene Dummheit in mir hoch, die sich glänzend mit der über meine Ungeschicklichkeit ergänzte: Beim Wegwerfen der Papiertüte, in der sich mein Frühstück befunden hatte, hatte ich mir nämlich einen Finger an der Mülleimerklappe eingeklemmt, dessen Fingernagel nun dunkelrote, Schmerz ausstrahlende Flecken aufzuweisen begann.

Kai kam einen Kaffee später mit einer Nettozeit unter 1:55 ins Ziel, und nachdem er geduscht hatte, fing er an, mir wieder und wieder seinen Rennverlauf zu berichten, womit er den ganzen Tag nicht mehr aufhören sollte. Vor allem die Stelle, an der er erkannt hatte, nicht nur persönliche Bestzeit und unter zwei Stunden, sondern sogar unter 1:55 laufen zu können, konnte er gar nicht oft genug betonen, variierte sie tausendmal, ließ keinen Aspekt unbeleuchtet. Ich ließ ihn erzählen und freute mich mit ihm, ich selbst bin ja nach solchen Erlebnissen nicht weniger redselig.

Zusammen gingen wir dann zur völlig unfestlichen Nachrennfeier ("After run party"), wo wir unsere mit den Startnummern mitgelieferten Bons in Bekleidung, Essen und Trinken verwandelten (ein Finishershirt besorgte ich mir natürlich nicht, aber die Essens- und Getränkebons wollte ich dann doch nicht umsonst bezahlt haben). Frisch gestärkt ging es danach zu Kilometer 35, wo wir Michael noch einmal anfeuern wollten. Das Timing war gut, denn just nachdem wir angekommen waren, kamen innerhalb von zehn Minuten einige Leute aus meinem Verein vorbei, die ich dann auch alle anfeuern konnte. Michael kam dann etwas später vorbei als gehofft, aber für ein kräftiges Abklatschen reichte seine Kraft noch, so daß wir uns um ihn keine Sorgen und uns selbst auf den Heimweg machten. Michael wurde von seiner Familie im Ziel in Empfang und mit nach Hause genommen, und ich wollte noch etwas Zeit vor dem Schwimmtraining um fünf haben. Auch Michael, so sehe ich gerade in der Ergebnisliste, hat sein Ziel von Sub 4:30 erreicht, insgesamt war der heutige Tag also ein voller Erfolg.

Meine zwischenzeitlich doch recht miese Stimmung konnte ich letztlich beim Schwimmtraining auch noch abbauen, wo ich mir erstmal (zu Recht) Schimpfe wegen meiner unvernünftigen Rennerei am Donnerstag abholte, aber dann unserer Schwimmtrainerin zu ihrem ersten Marathon gratulieren konnte...

Nur gut, daß beim Schwimmen die Waden kaum beansprucht werden...


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