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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:5. Wandsetaler Runde
mehr zum Lauf: VID1647
Datum des Laufes:3.4.2005 (Sun)
Ort:Hamburg
Plz:D2
Homepage:http://www.wandsetalerrunde.de.nr
Strecken:5k, 10k, HM
Beschaffenheit:befestigte Parkwege
Profil:eben
Wetter:Hamburger Wetter bis 20 Grad
Teilnehmer:n/a
Name des Berichtenden: tompa LID400
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Bericht vom 3.4.2005 (Sun)
Zur Standortbestimmung vor dem Marathon wollte ich noch einen Halbmarathon laufen. Da mein Budget in diesem Jahr um eine Großveranstaltung einschließlich Reise zusammengekürzt wurde ? in den Vorjahren war ich in Berlin gelaufen ? hatte ich mich ursprünglich für die BSV-HM-Meisterschaften entschieden. Nachdem ich jedoch den Meldeschluss verpennt hatte (kein Nachmelden möglich) blieb noch die Wahl zwischen dem Lauf der LGHNF im Alten Land und diesem. Meine Wahl war am Ende sicher nicht die verkehrteste, wie sich rausstellen sollte. Am letzten Tag der Meldefrist also noch 'ne Email rausgeschickt und so auch noch zwei Euro gespart.

In der Nacht musste ich dann feststellen, daß sich anscheinend eine ungünstige Tradition zu etablieren scheint, nämlich die größerer Nervosität vor der Generalprobe. Schlecht geschlafen, böse geträumt (nicht vom Lauf!) wachte ich mehrmals auf. Morgens war ich dann etwas verrotzt....?!? Fieber gemessen: Fehlalarm. :-) Also Standard-Prozedere: drsl lesen, dabei zwei Kaffee, Sachen packen, los. Im Auto frühstücken, zwei Bananen. Einen guten Parkplatz bekommen, die Meldung hat geklappt, aber leider verzögert sich der Start um eine halbe Stunde. Ein Blick in die Starterliste ergibt eine überschaubare Menge (vielleicht so 80 Halbmarathonis) allesamt unbekannter Namen. Dann zurück ins Auto, eine halbe Stunde länger als geplant der Nervosität frönen. Halbmarathon ist ganz schön lang. 04:30/km sind ganz schön schnell (die Zielzeit hatte ich mir erst am Vorabend aus meiner potentiellen M-Zeit runtergerechnet: 1:35). Der Start sollte vom Parkplatz eines EKZ erfolgen, dort angekommen stellte ich mit Entzücken fest, daß ich zumindest auf die Sambaband nicht verzichten musste. Okay, dafür würde ich Schrebergärten passieren anstelle des Brandenburger Tores und es werden geschätzte 99.975 Zuschauer weniger sein, aber wenigstens eine Sambaband. :-) Und feiern lass ich mich eh in drei Wochen.

Aus der dritten Reihe geht es dann irgendwann los. Das war gut so. Von Anfang an keine Rempeleien, obwohl das Rennen auf einem Gehweg startet. Anschließend sind zwei Runden auf befestigten Parkwegen entlang der Wandse (ein reißender Strom von einem guten Meter Breite und mindestens knöcheltief ? namensgebend für den Hamburger Stadtteil Wandsbek, btw) zu laufen, auf der zweiten Runde noch einen Abstecher um den iirc Kupfermühlenteich, wg. der zusätzlichen 1,1km. Ich gehe das Rennen in einem zügigen Tempo an, aber noch nicht volle Pulle. Nach 1k nehme ich meine Zwischenzeit von 04:37 zur Kenntnis ? ok, 'nen Tick zu langsam. Aufgrund meines natürlichen Mißtrauens gegen iometercilder- auch wenn ich keinen Anlaß hatte, anzunehmen, das Schild habe falsch gestanden, behalte ich das Tempo zunächst bei. Km2: 04:40. Okay, jetzt ziehe ich mal etwas an. Ich nehme mir zwei Läufer, die etwas schneller laufen als ich als Ziel. Deren Tempo gefällt mir und ich ernenne sie spontan zu meinen Hasen. Km3: 4 Minuten. Okay, ab sofort nehme ich die Kilometerschilder nur noch als sehr grobe Richtschnur. Ich habe die Jungs inzwsichen, und deren Tempo gefällt mir wirklich sehr gut; ich bleibe dran. Das einzige was mir nicht gefällt, ist ihr lockeres Geplauder. Ungute Erinnerungen werden wach an einen Lauf wo ich, am Limit laufend, einem solchen Pärchen genau so lange folgen konnte, bis sie ernst machten ? um dann im Anschluß gnadenlos einzugehen. Bei km7 sind wir etwa bei einer halben Stunde. Ich denke nichts böses, aber einer meiner Hasen meint: ?Das erste Drittel unter einer halben Stunde.? Das stimmt. Rechnerisch richtig.... ÖRKS! 3 x 0,5 kann ich sogar mit Sauerstoffschuld noch ausrechnen. HM in 90 Minuten habe ich sicher nicht drauf ? auch wenn ich mich gut fühle, bin ich sicher, im Verlauf des Rennens noch einzubrechen.

Als wir nach der Runde das EKZ passieren, zieht einer meiner Hasen das Tempo an, ich bleibe bei dem anderen. Mir war vorher schon aufgefallen, daß er der schwächere der beiden Läufer war, also in etwa meine Preisklasse, und nun beginne ich, zeitweise die Führungsarbeit zu übernehmen. Große Güte, was mich ich da nur? Ich kann nie im Leben 90 Minuten laufen... Bei km14 der erste Wortwechsel zwischen uns beiden. Ich frage nach seinem Zeitziel und bin schon etwas überrascht: 1:40. Na klasse, bin ich also nicht der einzige der über seine Verhältnisse läuft. ;-) Er ist allerdings optimistischer als ich, was den weiteren Rennverlauf angeht. Er ist sicher, so weiter laufen und auf den letzten 2k noch ein paar Briketts auflegen zu können. Ich fange ebenfalls an, von den 90' zu träumen.

Der Rest des Laufes dann einigermaßen ereignislos. Daß ich mich ein-, zwei Mal um ein Haar verlaufe, lasse ich lieber unerwähnt. (ein Läufer, der sich inzwischen zu uns gesellt hatte meinte dazu: ?Bleib hinter dem Gelben, der kennt sich aus!?) Besagter Dritter zieht dann so bei km 18 gewaltig an. Ich selbst lege ein Brikett nach und stelle fest, daß der Gelbe zurückfällt. Finde ich das Ziel ohne Fremdenführer? Wieso glaubt meine Frau mir eigentlich nicht, daß ich einen Garmin brauche? Naja, anyway, so wird's auf den letzten 2k doch noch ein bißchen einsam, nur mein Schweinehund und ich. Kurz vor dem Ziel (doch gefunden!) bin ich dann so tief in der Sauerstoffschuld, daß ich den freiwilligen Feuerwehrjungen fragen muss, wo das Ziel ist... gnarz. Wertvolle Sekunden verinnen. Ich versuche einen optisch möglichst athletischen Endspurt. Meine eigene Uhr drücke ich etwas zu spät ab, aber ich schnappe die vom Zeitnehmer angesagte offizielle Zeit auf: 1:31:40! Halleluja! Bummelig neun Minuten schneller als vor Jahresfrist auf der viiiiiel schnelleren Strecke in Berlin. ;-) Kurz nach mir dann mein Gelber im Ziel. Wir gratulieren uns und ich entschuldige mich, daß ich ihn nicht mitgenommen habe (hatte 'ne Zeit mitbekommen ? wir essen zeitig), er meint, das wär schon okay so, die Wade hätte geziept. Ich nehme mir dann einen Becher Wasser, gehe aber lieber erstmal auf den Hinterhof: für Minuten bin ich nicht sicher, ob ich meine IKS gefunden habe. Halt auf, ist mir schlecht... geht dann aber ohne Erbrechen ab.

Nachdem ich mich zumindest ansatzweise wieder rehydriert habe, verlasse ich die Stätte meines Triumphes (sorry ? im Moment des Schreibens wohl noch unter dem Einfluß irgendwelcher körpereigenen Drogen) ziemlich bald. Ein kurzes Gespräch noch mit dem ?Weißen? (der bei km 18 abging): der lief knapp über 1:30.

Das war schön heute. Danke für's Lesen.



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