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Bericht
Name des Laufes: | Dachauer Frühjahrslauf 10k mehr zum Lauf: VID76 |
Datum des Laufes: | 1.5.2003 (Thu) |
Ort: | Dachau |
Plz: | k.A. |
Homepage: | http://www.asv-dachau.de/index_4.html |
Strecken: | 10k |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | eben |
Wetter: | Sonnenschein |
Teilnehmer: | 442 |
Name des Berichtenden: | Thomas Hahn (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 2.5.2003 (Fri) |
So; mal was für die Mittelstreckler: [Vorspiel] Seit ich 1999 Berlin gelaufen war (03:52 h), hatte mich irgendwie die Lust verlassen und ich fing an, zum frühzeitigen körperlichen Wrack zu mutieren (8 kg zugelegt, kaum Muskeln dabei). Da mußte was getan werden, galt es doch zu verhindern, im Sommer von Greenpeace ins Meer gerollt zu werden. Also fing ich Anfang Februar wieder an, ab und zu laufen zu gehen. Mittlerweile sind ca. 4 mal die Woche 7 - 16 km daraus geworden. Da erwachte der alte Kriegerinstinkt und ich wollte mal sehen, was ich im Wettkampf so reißen könnte. Heute war es soweit. Mein Tag begann mit einer stärkenden Mahlzeit aus einer Banane, 2 Handvoll Erdnussflips und einigen Pringles (nacheinander, nicht gemischt), denn ich hatte mal wieder verschlafen. Obwohl der Warp-Kern meines Autos ausgefallen war, schaffte ich es 3 min vor Ende der Startnummernausgabe in Dachau aufzukreuzen. Also Nummer geholt, umgezogen, gewartet. Es war schon beeindruckend: Leute klebten sich die Brustwarzen ab, verteilten Vaseline oder ähnliches in Achsel, Schritt, Brust, Waden und auch sonst überall oder futterten einen Powerbar nach dem anderen. Alles Profis, oder was - na das konnte ja heiter werden. War nur zu hoffen, dass die noch ein Viertelstündchen auf mich warten würden, wenn der Rest schon im Ziel war. Die trugen ja auch noch kurze Klamotten! Mir war bereits in meinem langen Zeug kalt genug (12 Grad sagte das Thermometer im Auto, kühler Wind); sollten die ruhig frieren. Dann war die Zeit der Vorbereitungen vorbei. Im Bereich der Startlinie kam es noch zu letzten Ellenbogenschiebereien, die ich aber nur aus der Entfernung mitbekam. Schließlich hatte ich mich gaaaaanz hinten (was bei ca. 400 Läufern nicht so weit weg ist) eingereiht - man weiß halt was man kann und vor allem was man nicht kann! [Startschuß] Ca. 1 km auf einer kurzzeitig für uns gesperrten Straße, dann links auf die Felder. ICH TROTTEL: Volle Sonne, jetzt wußte ich, warum hier alle kurz angezogen waren. Ich hatte mittlerweile dann doch schon ein paar Leute überholt und blickte mich ängstlich um, ob da einer auf meiner Schweißspur ausrutschte ;-) Zur Strecke an sich war nicht viel bemerkenswertes - sehr sporadisch ein paar Zuschauer, fast völlig eben, Asphalt. Angepeilt war eine Zeit unter einer Stunde, also Puls unter 170 halten auf den ersten Kilometern. Schöner Vorsatz, schlechte Technik: Da das Feld mit Hochspannungsleitungen überzogen war, arbeitete ich mit einer Pulsfrequenz von 235. Also auf "Wohlfühltempo" umstellen. Die 5 Kilometermarke [Wasserstelle] hatte ich bei 27 Minuten irgendwas durchlaufen; in meiner Wut über die Uhr dabei natürlich vergessen, Zwischenzeiten zu nehmen. Nach fast 20 min sinnlos hoher Pulswerte (die Uhr sagt ich hatte Pmax = 276) endlich wieder realistische Zahlen auf dem Display - 162. Na da hatte ich ja schön gebummelt - Wohlfühltempo eben. Jetzt aber Gas. Reserven sollten ja genug vorhanden sein. Also das D-Zug schnaufen kann ich ganz gut und so ging's ab. Jetzt überholte ich tatsächlich jede Menge Leute, so dass sich meine Befürchtungen, als Letzter ins Ziel zu taumeln, verflüchtigten. Sehr lustig fand ich jetzt, dass, da ich sehr laut atme, die Leute Riesenplatz zum überholen ließen oder sich sogar erschrocken umschauten. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich auf den letzten 4 km nicht mehr überholt wurde. Ein Kilometer vor dem Ziel nochmal eine Wasserstelle. Pah - jetzt braucht so eine hochgezüchtete Laufmaschine wie ich nichts mehr. Aber ich weiß wenigstens dass es nur noch ein Kilometer ist - nochmal an der Temposchraube drehen. Jaaaa - auf dem letzten K noch 12 Leute überholt. Durchlaufen und freuen. [Ziellinie] Jetzt war ich angekommen - alles stand herum und fachsimpelte über Kilometerzeiten, Pulsfrequenzen und Schuhe. Da wollte ich mich nun nicht beteiligen, ich kannte ja auch niemanden. Insgeheim freute ich mich schon, später die Newsgroup langweilen zu können. Oh, da fällt mir ein, meine Nettozeit am Ende (also ohne kuscheln vor der Startlinie) betrug dann 51:14 min. Jetzt bin ich glücklich. uuuuund fertig mit meinem Bericht. Gruß Thomas (1,79m; 79 kg; Puma Complete und Aldi-Klamotten) |