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Bericht

Name des Laufes:Neandertal-Lauf
mehr zum Lauf: VID1460
Datum des Laufes:13.3.2005 (Sun)
Ort:Erkrath
Plz:D4
Homepage:http://www.tsvhochdahl.de/Neandertallauf.htm
Strecken:14.065 m
Beschaffenheit:Asphalt, Waldwege
Profil:hügelig
Wetter:ca. 3 Grad, bedeckt, trocken
Teilnehmer:vielleicht 300?
Name des Berichtenden: Ansgar LID1399
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Bericht vom 14.3.2005 (Mon)
VWKGJ: Geht so. Nachdem der 5km-Lauf in Duisburg letztes Wochenende nicht so besonders gelaufen ist, wohl weil ich etwas übertrainiert war, habe ich einen Extra-Ruhetag eingeschoben und für diese Woche alle schnellen Einheiten gestrichen. Eigentlich. Am Donnerstag bin ich dann mit zwei LT-Kollegen gelaufen, die 10 km unter 40' schaffen; entsprechend schnell war dann die Einheit. Freitag war dann noch eine lockere Einheit angesagt, am Samstag regulärer Ruhetag. Sonntag früh fühle ich mich halbwegs frisch.

Planung: Da ich den Lauf schon zweimal absolviert habe und letzten Sommer und Herbst etliche Trainingsläufe dort gemacht habe, kenne ich die Strecke recht gut. Ich teile sie mir also in vier ungefähr gleich große Abschnitte ein. Nummer eins geht vom Start weg etwas aufwärts und dann steil bergab nach Erkrath, dort dann eben durch die Fußgängerzone. Ziel ist hier, flott zu starten, um gar nicht erst Geschluffe aufkommen zu lassen.
Der zweite Teil ist die Straße durch das Neandertal. Die steigt langsam und einigermaßen gleichmäßig an, so daß das Tempo etwas leidet. Das Ziel ist also, sich hier nicht zu übernehmen, aber auch nicht zuviel Zeit zu verlieren. Dann kommt der dritte Abschnitt vom Neandertal-Museum Richtung Millrath. Die Strecke ist gekennzeichnet durch kurze, kräftige Anstiege und ebensolche Gefälle. Hier ist es noch zu früh, um Gas zu geben, aber zu spät, um ein zu niedriges Anfangstempo aufzuholen. Der vierte Abschnitt beginnt mit einem steilen Anstieg von km 11,5 km 12, es folgt ein mehr oder weniger flacher Kilometer und dann einer mit kräftigem Gefälle. Hier will ich so schnell wie möglich die Steigung hoch, um dann auf der Ebene schon anzuziehen und das Gefälle für den Endspurt zu nutzen.
Jetzt brauche ich noch eine Zahl: wie schnell muß ich starten? 2002 habe ich gut 71 Minuten gebraucht. 2004 war das Ziel, unter 70' zu bleiben, das hat aber nicht geklappt, es sind wieder 71:xx geworden. Diesmal will ich die 70' knacken. Das sollte eigentlich kein Problem sein, weil ich viel besser in Form bin als letztes Jahr (oder sonst irgendwann). 70/14=5. Dazu sind allerdings die letzten 65 m (nicht lachen: bei 5:00/km sind das 20 Sekunden, die den Unterschied zur Bestzeit ausmachen können) und die lange Steigung zu bedenken. 4:50 hört sich als Starttempo gut an.
Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, daß die Kilometermarkierungen nicht exakt richtig stehen, die Zwischenzeiten von 2002 und 2004 sehen sehr komisch aus.

Mit soviel Planung kann eigentlich nichts schiefgehen, jetzt muß ich nur noch laufen.

Ich fahre also morgens mit dem Schnellbus nach Haan, gehe die letzten zweieinhalb Kilometer zu Fuß und sehe mich ein bißchen um, bevor ich die Startnummer abhole.
Dann Umziehen in der Garderobe, ein bißchen Warmlaufen (was auf einer 200m-Runde nicht wirklich Spaß macht) und auf zum Start. Ich laufe lang/lang, aber ohne Handschuhe, weil ich die wohl eh nur auf den ersten zwei Kilometern trüge und sie nicht den Rest der Strecke mitschleppen will.

Ich quetsche mich relativ weit vorne ins Feld, der Orion-Countdown ertönt, und dann geht es los.
Der erste Kilometer geht etwas bergauf, 4:43 -- sehr gut. Dann folgen 4:30 und 4:43, das Tempo macht richtig Spaß. Wenn das so bleibt...
Die Zuschauer sind recht vereinzelt, aber mit Begeisterung bei der Sache. In Erkrath dann 4:01 -- ob das stimmt? Jetzt geht es auf die Landstraße (und zwar wörtlich. Einen Randstreifen gibt es nicht, wir laufen nur durch eine Hütchenreihe von den Autos getrennt. Hier hänge ich mich an einen anderen Läufer, um nicht zu schnell zu werden; als der seinen Vordermann überholt, bleibe ich eben hinter diesem. Die Zeiten werden jetzt etwas größer, aber das macht nichts, ich bin immer noch schnell genug: 4:51, 4:21, 5:03.
Am Museum gibt es etwas zu trinken. Ich greife mir einen (natürlich viel zu vollen) Becher mit irgendetwas, das nicht nach Wasser aussieht. Es ist fürchterlich süß, genau das richtige in dem Moment. Leider läuft mir etwas davon über die Hand, die dann für den Rest der Veranstaltung widerlich klebt. Inzwischen ist mir auch so warm, daß ich die Ärmel bis zu den Ellbogen hochschiebe. Trotzdem bin ich froh, nicht in kurz gelaufen zu sein, weil es dafür wohl doch nicht warm genug ist.

Jetzt sind wir im eigentlichen Neandertal. Hier ist es immer sehr schön, aber seit ich hier öfter bei Sonnenaufgang gelaufen bin, hat 11:30 etwas von dem "frühmorgens-Charme" verloren. Hier fange ich an, die ersten (oder die letzten, wie man will) Walker zu überholen. Sie sind 50 Minuten vor uns gestartet. Ich versuche, daraus deren Tempo zu berechnen, aber irgendwie will das nicht klappen.
Meine eigenen Zeiten geben dagegen immer noch Anlaß zur Freude: 4:55, 4:33, 5:01. Noch ein halber Kilometer bis zur Steigung; wenn ich den Kopf nach rechts drehe, kann ich sie schon sehen.
Die Gesamtzeit ist noch unter 52 Minuten, ich kann mir also jetzt 6:00er Tempo erlauben, ohne mein Ziel aufzugeben. Das tue ich natürlich nicht, sondern halte mich ran. Auf der Steigung ich überhole ich etliche Läufer; das Training vom letzten Jahr hier und in Solingen und Wuppertal scheint immer noch zu wirken. Die nächste Zeit ist 5:05, was mir eigentlich zu schnell erscheint. Der flache Kilometer oben soll dann 6:12 sein, was definitiv nicht stimmen kann, denn ich halte mich weiter 'ran.

Die letzten 1.065 Kilometer gehen recht kräftig bergab, und hier wird gnadenlos gebrettert. Dreihundert Meter vor dem Ziel quetsche ich mich an zwei Walkern vorbei, und einer davon muß wohl Augen im Hinterkopf habe: jedenfalls nimmt er, ohne sich umzudrehen, seine Stöcke zur Seite. Ich röchele ein "Danke" und eile weiter. Noch dreimal um die Ecke, dann bin ich im Ziel. Das Ergebnis übertrifft meine kühnsten Träume: 1:06:51, das letzte Stück in 4:07, das sind unglaubliche 3:52/km (wenn die Schilder denn stimmen).

Im Ziel raunzt einer der Zeitnehmer "Nummer!", und als mir klar wird, daß er mich meint, bin ich schon vorbei. Bei dem neuen Startnummernband habe ich die richtige Einstellung noch nicht gefunden, und so dreht sich die Nummer gerne mal nach hinten. Das ist hier aber nicht so schlimm, die Hochdahler haben drei Startnummernaufschreiber, die verlieren so schnell keinen.

Ich drehe noch ein paar Runden zum Auslaufen und verdrücke eine Waffel, bevor ich mich bei meinen Eltern zum Kuchenessen einlade.


Fazit: Der Wettkampf ist wirklich ideal gelaufen, das Tempo war hoch und "gefühlt" sehr gleichmäßig, ohne daß ich je das Gefühl gehabt hätte, nicht durchhalten zu können. Wenn ich soetwas im April in Duisburg wiederholen kann, dürfte der 44:xx (10 km) nichts im Wege stehen.

Nachtrag: Die Ergebnisliste habe ich inzwischen auch gefunden, ich bin 11. von 40 in der M30.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=816


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