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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:22. Heidelberger Halbmarathon
mehr zum Lauf: VID72
Datum des Laufes:27.4.2003 (Sun)
Ort:Heidelberg
Plz:D6
Homepage:http://212.168.17.153/hm2003/
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt, Kopfsteinpflaster, Schotter, Waldwege
Profil:Sehr bergig
Wetter:Ca. 15 Grad, im wesentlichen trocken, etwas windig
Teilnehmer:3000 Meldungen (Limit)
Name des Berichtenden: MatthiasR LID87
Matthias aus

Bericht vom 29.4.2003 (Tue)
Obwohl es nicht ganz in meine Biel-Vorbereitung passte (ich hätte an diesem Wochenende einen Marathon laufen sollen), habe ich mich auch dieses Jahr wieder für den Heidelberger Halbmarathon angemeldet. Dieser Lauf ist für Läufer aus der Region hier einfach ein Muss, auch wenn der Kurs garantiert nicht bestzeitverdächtig ist.
Um 3000 (bisher 2000) Läufern die Teilnahme zu ermöglichen, wurde die bekannt schwere Strecke etwas verändert, um einen Stau gleich zu Beginn auf dem Philosophenweg zu vermeiden. Keine Ahnung, warum die Veranstalter von 'entschärfen' sprachen, die Strecke ist jetzt noch schwerer geworden (die Siegerzeit war auch 3 min langsamer als letztes Jahr).

Trotz der großen Teilnehmerzahl war die Parkplatzsuche und das Abholen der Startunterlagen gut eine Stunde vor dem Start problemlos. Lediglich bei der Taschenaufbewahrung bildete sich ein großer Stau, der meine Warmlaufzeit etwas reduzierte. Beim Einlaufen traf ich meine beiden Kollegen und Trainingspartner Dirk und Klemens, mit denen ich in einem gemeinsamen Firmenteam startete (normalerweise starten wir für unterschiedliche Vereine). Ein vierter Läufer war leider krank geworden, sodass wir uns für die angestrebte gute Platzierung in der Mannschaftswertung keinen Ausfall mehr erlauben durften.

Meine persönlichen Ziele waren eine Verbesserung meiner Vorjahresplatzierung (59.) und -zeit (1:25:47). Geträumt habe ich von den Top-30, also im ersten Prozent des Starterfeldes. Bei der Zeit war ich nicht sicher, da im Vorjahr die Strecke etwas zu kurz war und die neue Strecke auf dem Plan eher schwerer aussah. Meine weitere Motivation 'vor der ersten Frau im Ziel' verlor durch die Abwesenheit von Isabella Bernhard leider völlig ihre Zugkraft.

Am Start stellte ich mich ziemlich vorne auf, um dem Gedränge aus dem Weg zu gehen. Wie ich mir anhand der vielen Teilnehmer und der engen Hauptstraße schon dachte, gab es von Läufern, die weiter hinten standen, Beschwerden über starke Behinderungen auf den ersten Kilometern.

Ich kam aber gut weg und konnte unbeschwert loslaufen. So wie es aussah, lief ich auch gleich unter den ersten 30. Nach einem kurzen Stück durch die Heidelberger Fußgängerzone ging es über die frisch restaurierte 'Alte Brücke', deren Kopfsteinpflaster immer noch sehr uneben war. Kurz danach Km 1 mit 3:30 - war das nicht _etwas_ zu schnell? Immerhin spürte ich meinen rechten Oberschenkel, der vor dem Start gezwickt hatte, nicht mehr. Dafür spürte ich wieder die Verhärtung in meiner linken Wade, die ich jetzt schon sehr lange habe.
Den zweiten Km brachte ich in 3:40 hinter mich, eigentlich immer noch zu schnell. Die Bergstraße machte nun ihrem Namen Ehre und stieg langsam an. Kurz nach Km 3 (4:00) befand sich die erste Verpflegungsstelle - direkt vor dem ersten steilen Anstieg.

Hier ging es nun wirklich zur Sache, das war bestimmt so steil wie früher der direkte Anstieg zum Philosophenweg - nur länger. Bis Km 6 ging es, mit einem kurzen Abwärtsstück dazwischen, hoch zur Bismarcksäule (die ich allerdings nicht gesehen habe). Von hier mussten wir ziemlich steil _abwärts_ (ca. 60 Höhenmeter) zum Philosophenweg laufen. Auf diesem Abwärtstück holte mich Steffen Schlosser (den Namen habe ich aus der Ergennisliste, ich kannt ihn nicht) ein, mit dem bin ich dann ziemlich lange zusammen gelaufen.

Es folgte nun ein langes leicht ansteigendes Stück auf dem Philosophenweg bis zum höchsten Punkt der Strecke kurz vor km 10. Auf dem nun folgenden Abwärtsstück holte mich Steffen, den ich etwas distanziert hatte, wieder ein und meinte: "Jetzt geht's runter nach Ziegelhausen." Irgendwie konnte ich mich aber an einen kleinen Zwischenanstieg auf dem Höhenprofil erinnern...
Und tatsächlich, direkt nach der zweiten Verpflegungsstelle war auf einmal eine Wand vor uns. Ich dachte ich würde stehen und alles wäre aus. Zum Glück ging es den anderen auch nicht besser und ich konnte Steffen wieder ein- und überholen und mich sogar noch etwas an die Gruppe vor uns heranschieben. Nach ca. 500 m steilem Anstieg (die sind auch neu dazu gekommen), ging es dann extrem steil runter nach Ziegelhausen. Hier überholte Steffen mich wieder, der war abwärts wirklich verdammt schnell.

Bei Km 13 wurde es endlich mal flach und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich knapp eine Minute auf den Viererschnitt gut hatte. Das ließ doch schon mal hoffen, auch wenn sich die Oberschenkel nach der Abwärtstortur nicht mehr wirklich gut anfühlten. Über die Schlierbacher Brücke ging es nun zurück ans nördliche Neckarufer auf den Heimweg. Da flach zurück am Neckar entlang aber wohl zu langweilig gewesen wäre, haben die Organisatoren noch einen kleinen Abstecher hoch zum Schloss eingebaut. Bei diesem Anstieg (ab Km 15), immerhin nochmal gut 100 Höhenmeter, bin ich im Jahr zuvor total eingebrochen, obwohl ich mich (wie dieses Mal) unten am Neckar noch gut gefühlt hatte.

In einer kleinen Gruppe, ich hatte Steffen und zwei weitere Läufer vor mir eingeholt, gingen wir die Steigung an. Ein weiterer Läufer kam von hinten und überholte uns, das war iirc der Einzige, der mich seit Km 2 passierte und auch vor mir blieb. Trotzdem fühlte ich mich im Anstieg gut und konnte den Rest der Gruppe hinter mir lassen. Nach dem ersten steilen Stück ging es noch einige Zeit flach bergauf (bis Km 18), was viele wohl die letzten Körner kostete.

Irgendwann folgte dann der finale Angriff auf die vordere Oberschenkelmuskulatur. Der bisher schon steile Abstieg Richtung Altstadt war verkürzt worden und somit noch steiler geworden. Mittendrin, so bei Km 19 befand sich auch noch ein Stück wirklich üblen Kopfsteinpflasters, da hätte ich gerne drauf verzichtet. Hier irgendwo schloss Steffen - wer auch sonst - wieder zu mir auf. Ich ließ ihn allerdings diesmal nicht weglaufen, sondern blieb verbissen bis unten an ihm dran.

Auf der finalen Schleife durch die Plöck über die Märzgasse zur Hauptstraße konnte ich nochmal ordentlich Druck machen und mich von Steffen lösen. Ungefährdet nach vorne und hinten hätte ich eigentlich gemütlich ins Ziel laufen können, wegen der Mannschaftswertung gab ich aber doch noch mal alles. Sehr glücklich über die selbst gestoppte Zeit von 1:22:31 (offiziell waren es dann 3 sec mehr) aber unsicher über die erreichte Platzierung konnte ich endlich stehen bleiben.

Meine beiden Mannschaftskameraden waren nicht zu sehen, was ich mal als gutes Zeichen wertete - sie mussten also schon einige Zeit im Ziel sein (ich wusste, dass sie am Start vor mir waren).

Nachdem ich schnell meine Tasche aus der Aufbewahrung abgeholt hatte, bevor dort vermutlich das Chaos ausbrach, ging ich nochmal zurück zum Ziel. Dort traf ich auch meine Kollegen wieder. Dirk war Dritter geworden mit weniger als einer Minute Rückstand auf den Sieger und Klemens Zehnter. Uli, ein Vereinskollege der knapp vor mir im Ziel war, meinte, wir müssten zwischen Platz 15 und 20 liegen, was ich kaum glauben konnte.

Noch etwas auslaufen, dann fuhr ich nach Hause und legte mich in die Badewanne.
Abends schaute ich mir im Internet die Ergebnisliste an und tatsächlich, Uli hatte Recht gehabt, ich war 19. (und er 16.) von 2769 Finishern. Meine Altersklasse M35 war wie immer stark besetzt, sodass es da nur zum achten Platz gereicht hat. Der absolute Knaller war allerdings die Mannschaftswertung, die hatten wir nämlich gewonnen!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=78


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