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Bericht

Name des Laufes:3. medl-Crosslauf
mehr zum Lauf: VID1325
Datum des Laufes:13.2.2005 (Sun)
Ort:Mülheim
Plz:D4
Homepage:http://www.marathon-muelheim.de/marathon_veranstaltungen.htm
Strecken:1000m/2000m/4000m/8000m
Beschaffenheit:Pferderennbahn und teilweise gekieste Wege
Profil:eben
Wetter:frühlingshaft - bedeckt aber trocken, vorher aber kräftige Regenschauer
Teilnehmer:27 (1000m) + 28 (2000m) + 37 (4000m) + 77 (8000m)
Name des Berichtenden: MadMag LID557
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Bericht vom 13.2.2005 (Sun)
Meine Vorsätze, in diesem Winter ein paar Crossläufe in mein Training zu integrieren sind durch ein paar Rückschläge ausser Gefecht gesetzt worden. Mal war es eine Terminkollision mit einem Strassenlauf, ein anderer Crosslauf wurde abgesagt, weil am gleichen Tag eine andere Veranstaltung in derselben Stadt stattfand und schlussendlich wollte ich auch nicht ewig weit fahren, um an einem Crosslauf teilzunehmen. Inzwischen ist die Crosssaison ja schon fast wieder vorbei und heute ergab sich die für mich mehr oder weniger letzte Gelegenheit, an einem Teilzunehmen. Glücklicherweise bietet sich der Crosslauf in Mülheim geradezu ideal an, ich wohne praktisch um die Ecke und kann den Hinweg zum Einlaufen und anschliessend zum Auslaufen nutzen.

Die Wettervorhersage verhieß für das Wochenende allerdings nichts Gutes. Bestenfalls würde es kälter werden und die Regenschauer sich in Schnee verwandeln. Nach den Regengüssen der letzten Tage würde die Strecke - eine Pferderennbahn - sich in eine Schlammstrecke verwandeln. Köstliche Bedingungen für einen Crosslauf also.

Ich war allerdings ziemlich unmotiviert, die ganze Woche kriege ich meinen Hintern schon nicht hoch und habe plötzlich eine Menge Ruhetage. Naja, zusammen mit dem Mistwetter heisst das, dass ich noch beim Frühstück überlege, ob ich überhaupt starte oder nicht. Aber so gegen 11:00 Uhr klarte es auf, sogar die Sonne schaute mal hinter den Wolken hervor. Und mit dem Sonnenschein kam auch die Lust auf Laufen zurück, also hab ich mich um 11:30 Uhr auf den Weg gemacht.

Es war - buchstäblich - fünf vor Zwölf, als ich mich nachgemeldet hatte, ich war aber noch nicht einmal der Letzte, der sich angemeldet hat. Die Zeit reichte noch, sich die Strecke einmal anzuschauen. Ach Du Schreck, war das eine Strecke! "Tiefes Geläuf" wäre wohl treffend, eine Wiese voller Löcher, aufgeweicht durch tagelangen Regen. Bei jedem Schritt bestand das Risiko, in ein Loch zu treten und umzuknicken. Nur direkt an der Absperrung zum Innenraum gab es einen schmalen Streifen ohne Löcher, hier passte wohl kein Pferd mehr hin. Aussen neben der Rennbahn gab es noch einen Sandweg, der zwar auch völlig durchnässt und matschig war, neben dem sich aber ein schmaler Streifen trockenerer und festerer Strecke befand. Dieser Bereich lag etwas höher als der Rest der Rennbahn und war deshalb nicht so mit Wasser vollgesogen. Der Nachteil war aber, dass einerseits nur ein Läufer auf diesem "Pfad" laufen konnte und andererseits der Weg so weit aussen ein ganzes Stück weiter war.

Nach einer Runde hatte ich die Nase bereits einigermassen voll von dieser Strecke. Aber zumindest hatte ich vom Einlaufen schon nasse Füsse und musste mir darüber keine Gedanken mehr machen. Für die letzten Minuten vor dem Start habe ich mich zurück in die Umkleide verzogen und dort die langen Sachen abgelegt - kalt war es nun wirklich nicht. Das Wetter war jetzt eigentlich optimal zum Laufen, wenn man sich mit den Streckenverhältnissen anfreunden können würde.

Kurz vor dem Start ging es wieder hinaus auf die Rennbahn zum Start. Interessanterweise wollte sich niemand nach vorne in die erste Reihe stellen. Zusammen mit Zbigniew Komowski war ich dort vorne relativ allein. Mal sehen, ob sich noch jemand auf der Strecke zu uns gesellen würde. Die Moderatoren zählten die letzten zehn Sekunden vor dem Start herunter – in freudiger Erwartung stand ich bei "Eins" in den Startlöchern und war plötzlich der einzige, der noch "stand". Ein klassischer Frühstart - aller Anderen!!!

Macht ja nichts, denn den kleinen Rückstand hatte ich nach 100m wieder aufgeholt. Wie – halbwegs – erwartet war ich nun zusammen mit Z. Komowski allein an der Spitze. Neu in diesem Sport, nahm ich mich jetzt erstmal ein bischen zurück und blieb an zweiter Position. Es waren vier Runden zu laufen und später würde noch genug Zeit bleiben, schnell zu laufen. Ich war eigentlich völlig damit beschäftigt, mir einen Weg durch die Wiese zu suchen. Es war so matschig, dass ich bei jedem Schritt rutschte – und mir den aufgewirbelten Dreck selbst auf den Rücken spritzte. Bei nächster Gelegenheit sollte ich mir mal ein paar Spikes besorgen, mit denen wäre ich heute wohl ein ganzes Stückchen schneller gewesen.

Mir kam es eigentlich ganz schön schnell vor und ich bekam ein bischen Bedenken, dass ich dieses Tempo nicht würde halten können. Aber Z. Komowski laufen lassen wollte ich auch nicht. Immerhin schien er auch nicht viel stärker zu sein, denn davonziehen konnte er auch nicht. Am Ende der ersten Runde liefen wir einen kleinen Schlenker um die Tribüne herum. Hier liess es sich um einiges besser laufen und wir konnten uns ein bischen ausruhen. Anfangs der zweiten Runde blieb ich zunächst weiter in meiner Verfolgerrolle. Auf der Gegengeraden wollte ich mich auch mal ein bischen an der Führungsarbeit beteiligen. Als ich neben Z. Komowski war, hielt er aber dagegen und wehrte sich gegen das Überholtwerden. Am Ende der Geraden wollte ich allerdings nicht in zweiter Reihe in die Kurve laufen. Um auf die Innenbahn zu kommen, spurtete ich an die Spitze und zog nach Innen. Vorne liegend nahm ich das Tempo wieder ein bischen zurück.

Viel Druck machte Z. Komowski von hinten nicht, die Streckenposten auf dem Schlenker um die Tribüne riefen mir etwas von 20m Vorsprung zu. Mir schien das erstmal genug und ich begann die dritte Runde ein bischen ruhiger. Wenn von hinten jemand zu mir auflaufen könnte, würde ihn das zumindest einige Kraft kosten, und ich hätte in der letzten Runde noch ein paar Reserven, um zu kontern. Aber anstatt Gesellschaft zu bekommen, musste ich mich mit den ersten Überrundungen auseinandersetzen. Das Feld war allerdings nicht besonders dicht, da sich wohl nicht so viele Starter an diesem Tag hierher verirrt hatten. Die paar versprengten Grüppchen liessen sich darum leicht umkurven und es gab keine Probleme beim Überholen. Allerdings musste ich mir anhören, ich "wäre wohl kein Geniesser" - wenn die wüssten.

Am Ende der dritten Runde gab es wieder die Ansage des Vorsprungs, der angeblich immer noch 20m war. Okay, wenn schon niemand mir die Position streitig machen wollte, dann würde ich zumindest die letzte Runde ein Rennen laufen. Ich gab also Gas und rannte ein bischen am Limit. Mit ein bischen Panik fiel mir in der letzten Kurve ein, dass wir vor dem Ziel auf dem Sandweg neben der Rennbahn drei Reihen mit Strohballen zu überspringen hatten - Oerks.
An den ersten Strohballen hatte ich wider Erwarten noch genug Reserven, elegant über das Hindernis hinwegzusetzen. Die Strohballen waren sogar weniger hoch als erwartet. Darum setzte ich über die anderen beiden Hindernisse genauso leicht weg und konnte mich auf den letzten 50m noch zu einem kleinen Endspurt hinreissen lassen. Im Ziel war es natürlich wichtiger, noch für das Zielfoto hübsch zu jubeln, als um die letzten Sekunden zu kämpfen.

Da hier ja Berichte mit neuen Bestzeiten besonders gern gelesen werden – die 30:56min waren neue Bestzeit. Es war allerdings auch mein erster Crosslauf und der erste Lauf über 8000m. Macht ja nichts, da wusste ich wenigstens schon vorher, dass es eine Bestzeit werden würde.

So, ich hoffe ihr hattet ein bischen Spass beim Lesen und seid jetzt nicht schon vom Lesen abgeschreckt, selbst mal einen Crosslauf zu versuchen. Mein letzter wird es jedenfalls nicht gewesen sein. Beim nächsten Mal werde ich allerdings mal vorher versuchen, mir die passenden Schuhe für eine Strecke zu besorgen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=771


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