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Bericht

Name des Laufes:Heck
mehr zum Lauf: VID1256
Datum des Laufes:28.11.2004 (Sun)
Ort:Stein/Rhein, Schweiz
Plz:CH
Homepage:http://www.staaner-stadtlauf.ch/
Strecken:21 km
Beschaffenheit:s. homepage www.staaner-stadtlauf.ch
Profil:eben
Wetter:etwas trüb, kühl
Teilnehmer:660
Name des Berichtenden:Heck, Konrad
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 31.1.2005 (Mon)
hm in stein/rhein 28.11.2004
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juchhuuuuu. bin meinen 1. hm gelaufen (mein sohn lief mir zuliebe als mein coach, trainer und anheizer mit).
vor dem lauf morgens stretchprogramm aus dieter baumanns laufbuch durchgearbeitet.
nach mittagessen (spaghetti) gings dann nach stein, wo kein normaler parkplatz mehr zu finden war. überall rannten läufer zum aufwärmen durch die gegend. wir (sohn und ich) joggten dann zum aufwärmen 10 minuten durch die pampa und dann zum rathausplatz, wo wir vor dem start uns hinten einreihten. der 1/4-m startete 15 min nach uns, deren haufen war etwas größer, die hauptstrasse aber auch bei uns ziemlich voll. dazwischen habe ich noch ein paar von den v0auf42ern gefunden, die das kürzel wie ich auf ihre laufnummer geschrieben hatten, unter anderen ursula (carabidae) *freu. ich habe sie danach erst im ziel kurz wiedergesehen. insgesamt waren es 1250 teilnehmer. viele tolle klamotten, schuhe alt oder ziemlich neu, temp. ca. 5grad *bibber, keine sonne, aber auch kein regen.
punkt 14.00 Uhr startschuss, die meute setzte sich langsam in bewegung. zugunsten der schnelleren läufer weiter hinten eingereiht hat es einige min gedauert, bis wir die startlinie überquerten. wir liefen dann am rathaus links vorbei und einmal rund um die stadt und nochmal unter dem jubel der menge "hep-hep-hep", nochmal über den rathausplatz. wir (sohn und ich) wurden ständig von anderen rennern überholt. noch bevor wir am rhein waren, hörte ich hinter uns jemand rufen und ein fahrrad klingeln und das auf der rennstrecke! *stutz! als ich mich umdrehte, sah ich einen radfahrer in gelber funktionärskutte mit einem besen. er bestätigte, er sei sozusagen der besenwagen. wir waren also jetzt schon das schlusslicht des rennhaufens und das bereits nach dem ersten km *schäm.
dann den rhein entlang richtung hemishofen. mit uns zusammen lief nur noch ein junges mädchen, das uns fast die ganze strecke begleitete. sie schnaufte wie ein walross und war wohl etwas erkältet. lustig war, dass wir drei fast durchgehend einen synchronen schritt liefen, also trotz unterschiedlicher beinlänge unser tack-tack-tack-rhythmus ganz gleich war und wenn einer aus dem tritt kam, hat er sich beeilt, den rhythmus der beiden anderen rasch wieder zu finden.
nach etwa 3-4 km, noch vor hemishofen kam von hinten die warnung des besenfritzen, wir sollten uns rechts einreihen. und da kamen dann auch schon die ersten viertelmarathonis in hohem tempo angeflitzt und überholten uns unheimlich schnell.
am ortsende hemishofen (5 km) war die erste tank(trink)stelle. ich nahm mir einen becher tee und einen becher wasser, die beide nur zu etwa ein drittel gefüllt waren und versuchte sie in mich hineinzuschütten. die hälfte ging daneben oder schwappte heraus. aber immerhin so 100 ml konnte ich erwischen. trinken aus bechern beim laufen hatte ich nicht trainiert, muss ich üben!
vorbei an hemishofen kamen uns dann auch schon wieder die ersten der 1/4-m.s von vorhin, die hier eine schleife gelaufen waren, in höchsttempo entgegen. Sie waren schon auf dem rückweg und wir hatten noch nicht einmal ein drittel! ein paar von ihnen hatten kurze hemden und hosen an *bibberbibber.
von anfang an habe ich darauf geachtet, entsprechend meiner aldi-pulsuhr nicht zu schnell das rennen anzugehen und eigentlich mich auf 87,5% meiner hfmax = 137-140 eingestellt, was ich aber schnell überzog, besonders weil mich sohnemann zu mehr ermunterte. ich könne ja noch problemlos reden, da sei noch mehr tempo drin. es ging auch gut und das ganze rennen über lief ich mit dann 147-153, was eigentlich 95% hfmax entsprochen hätte und theoretisch hätte das über eine so lange zeit ja nicht funktionieren können. also entweder meine getestete und nach diversen formeln errechnete hfmax oder der lacattest vor 10 tg war falsch gewesen oder beides. muss also korrogiert werden.
die weitere strecke ging entlang der strasse nach singen, wo lebhafter autoverkehr herrschte. die haben uns sicher alle für doof gehalten. ein paar haben gehupt.
in ramsen (km 9) gab es dann wieder etwas zu trinken. an dieser trinkstelle standen auch die eltern unserer begleiterin und klatschten beifall *freu. bis dahin hatten wir immerhin schon zwei andere läufer überholt *freufreu und waren nicht mehr die allerletzten. und wir durften dann auch eine weile auf weicherem nicht geteertem weg laufen *freufreufreu. der asphalt war hart und schlimm gewesen, wohl hauptsächlich, weil ich ihn als waldläufer nicht gewohnt bin. überall in den dörfern standen zuschauer und feuerten uns an, in ramsen stand sogar einer mit einer riesigen kuhglocke und empfing uns schon von weiter ferne mit seinem gebimmel.
allmählich näherten wir uns einer gelbbejackten vor uns, die zeitweise gehpausen einlegte. als wir sie schliesslich bei einer gehpause überholen konnten *freu, rannte sie wieder los und überholte nun uns wieder. dieses spielchen hat sie mehrfach wiederholt. am ende ging sie dann aber knapp vor uns durchs ziel *schäm.
zwischen km 10 und 15 hatte ich zum ersten mal das gefühl, dass meine beine "nicht mehr gut sind". hier war auch das längste intervall zwischen 2 trinkstellen. nach der bibermühle am rhein entlang ging es ein paar meter bergauf, wo ich das erste mal lust verspürte zu gehen, was ich dann, soweit ich mich erinnere, auch ein paar meter weit tat. sohn hat mich schnell wieder zum laufen gebracht. pulstacho: frequenz zwischen 147 und 155, so konnte es bleiben. unsere junge begleiterin fing an zu stöhnen und zu ächzen, ob nicht bald was zu trinken käme. bei der ersten tankstelle hatte sie es versäumt, weil sie keinen durst hatte.
dass ich die strecke gut kenne, hatte für mich nur den vorteil, dass ich mich psychisch von haus zu haus und acker zu acker hangeln konnte. meine müdigkeit merkte ich dann daran, dass ich gefroren habe (die bibermühle wurde zur bibbermühle), aber auf die idee, meinen anorak wieder anzuziehen, den ich um den bauch gebunden hatte, kam ich nicht, vermutlich hat mein hirn etwas frostschaden erlitten.
wieder hinein nach hemishofen, links ab zur trinkstelle, wieder links ab durch die felder, hinter der baumgruppe nach rechts, alles bekannt durch viele hundespaziergänge und radtrips, dann wieder rauf zur fahrstrasse, höhendifferenz ca. 5 meter. oh wie zäh der anstieg, gar nicht gewusst, dass hier eine höhendifferenz ist. hier haben wir das mädchen abgehängt. und jetzt konnte ich meinen inneren schweinehund nicht mehr besiegen und ging mal so 20 meter das berglein hinauf.
sohn störte meine gedanken, gab gute ratschläge: "nur noch 5 km bis stein" (es waren aber noch sieben). beine wurden zäher. ich bemühte mich, an anderes positives zu denken wie skifahren, urlaub, rheinschwimmen. aber der innere schweinehund meldete sich schon wieder und ich habe noch 2 mal kurze gehpausen eingelegt. beim zweiten mal war das wiederloslaufen recht mühselig und ich ganz unsicher auf den beinen. die gelbe war wieder vorn und verschwand vor uns im nebel und in der dämmerung. die andere in einem roten schweizer hemd mit dem weissen kreuz auf dem rücken, die wir mit ihrem partner schon vor ramsen bei km 8 überholt hatten, überholte uns jetzt wieder. wo sie ihren partner gelassen hat, weiss ich nicht. er hat jedenfalls das rennen nicht gefinished.
wir erreichten endlich die ersten häuser von stein/rh. noch 1 km! *ächz! leute kamen uns entgegen, die uns völlig entgeistert, desinteressiert, unfreundlich oder gar nicht anguckten. kann auch seelisch weh tun, wo man doch so schafft und schnauft. vorbei am hafen, hartes pflaster, hinauf in die stadt, nach rechts um die hausecke in die hauptstrasse einbiegen, rufe:" hep-hep-hep", klatschen, blitzlicht von rechts: sohnes freundin hat uns 2 mal fotografiert, inzwischen stark gedämmert, ziel noch gesehen, hindurch laufen zwischen den bänken, kontrollstreifen von der nummer abreissen, strichcode eingescannt. pfffff, ende!
und da standen sie: frau, freundin von sohn, und weiter hinten ein paar von den v0a42ern, dann kam auch unsere begleiterin und wurde von ihrer family gefeiert: eltern, freunde. sie war 19 jahre alt und hatte auch ihre ersten hm gelaufen. sie war die letzte läuferin, die ins ziel kam und ich also vorletzter von allen 1250 teilnehmern! danach kam nur noch der besenmann auf dem fahrrad und meldete ende der veranstaltung!
geschafft!! an einem stand holte ich mir noch 2 becher fleischbrühe, den einen habe ich aus schusseligkeit umgeschmissen. ich war so fertig, ich hätte mich am liebsten irgendwo hingelegt. die v0a42er mit ursula gingen wohl noch zur siegerehrung in die halle, sorry, dass ich nicht mehr lust hatte. schliesslich wankte ich zusammen mit den anderen nichtwankenden zum auto und wir fuhren heim. dann allmählich kam der innere jubel und stolz hoch: ich war ein halbmarathoni-finisher! zeit: 2 std, 31 min, 23 sek.
wie ich heute aus der teilnehmerliste entnehmen kann, war ich von allen 1/2-marathonis zusammen mit einem anderen, der allerdings nur 2:06.59 brauchte, der älteste!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=764


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