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Bericht

Name des Laufes:AIXrun
mehr zum Lauf: VID1170
Datum des Laufes:20.11.2004 (Sat)
Ort:Herzogenrath-Kohlscheid
Plz:D5
Homepage:www.elmar-kohlscheid.de
Strecken:5, HM
Beschaffenheit:Asphalt, Feldwege
Profil:flach (5km-Rundkurs)
Wetter:gesäßkalt , Mützenwetter
Teilnehmer:560
Name des Berichtenden:MidnightRunner LID1841
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Bericht vom 16.1.2005 (Sun)
Seht mir bitte nach, dass mein erster Bericht etwas länger ist. Wer nur eine kurze Info zum Lauf selbst haben möchte, scrollt einfach nach unten. Es ist ein sehr subjektiver Bericht:

Vorgeschichte:
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Unsere Firma war beim ATG-Winterlauf 2003 mit mehreren Mitarbeitern vertreten. Irgendwie dachte ich: "Jung, das schaffst Du doch auch. 18 km sind zwar eine lange Strecke, aber wofür gibt es Trainingspläne. Beim nächsten bist Du dabei." Irgendwie habe ich das Ziel dann doch aus den Augen verloren und mich mehr meiner Hobby-Fussballgruppe zugewandt, die ich gerade aufgetan hatte. Im Sommer habe ich dann im Urlaub in Ungarn, regelmässig längere Läufe gemacht und gemerkt, wie toll das ist.

Wenige Wochen später wurde in der Firma diskutiert, wer 2004 beim Winterlauf mitläuft. Ohne grossen Widerstand lies ich mich breitschlagen und meldete mich an. Nun war Panik angesagt. Im Internet besorgte ich mir einen Trainingsplan für einen Halbmarathon. (Den gibt es aktuell gerade in der RW als Serie) Für 18,1 km gab es keinen und ich dachte es kann ja nicht schaden einen etwas längeren zu nehmen. Der Trainingsplan hatte eine Zielzeit von 2:00 bis 2:20. Da ich mal gehört hatte, dass 6:00 / km eine nette Geschwindigkeit sei, dachte ich, dass das zu machen sei.

Dass es sich hierbei nun nicht um einen Bericht über den Winterlauf handelt, liegt daran, dass ich meinen Sohn von einer Geburtstagsfeier abgeholt habe. Die Kinder hatten ihr Carboloading (Sprich: Pastaparty) noch nicht abgeschlossen, so kam ich mit meinem Alemannia-Kumpel ins Gespräch, der im Vorstand des hiesigen LA-Vereins ist. Er erzählte mir vom 1. AIXRUN in Kohlschheid der vom Verein und der Firma AIXTRON ausgerichtet wird, in dem ein weiterer Spezi von mir in leitender Position tätig ist. Ich sagte für den 5 km - Lauf zu, als ich im Trainingsplan sah, dass der Termin als Vorbereitung für den Winterlauf passt. Beim Anmelden im Internet dachte ich mir: 5 km gehen zu schnell vorbei und habe mein Kreuzchen beim HM gemacht. Wird schon hinhauen.

Training:
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Sofort begann ich mit dem Training, indem auch einige Tempo-Einheiten zu finden waren. Irgendwie klappte das immer besser und ich merkte, dass ich schneller wurde. (Ok, wenn man bei 0 anfängt ist das auch einfach.) Ich kam bei schnellen Läufen auf 5:30 / km und dachte nur: "Mal so 5-6 km so schnell zu laufen ist ja ok, aber 21 km ?" Bald kam der Streckenplan heraus und ich lief die Strecke zwei Wochen vorher mal ab.

Ich bin recht locker gelaufen und war nach 1h 54 Minuten inkl. Pinkelpause im Ziel. Ziel? Zumindest dachte ich das. Ich konnte es nicht glauben und kontrollierte den Plan. Mist! In den Feldwegen, bin ich irgendwo falsch abgebogen und habe so ca. 1 km abgekürzt. Da die Runde viermal zu laufen war, war das kein HM. Na egal, zumindest bin ich ungefähr die Strecke des eigentlichen Ziels: Winterlauf schon einmal gelaufen und habe das Lutschen von Gel während des Rennens probiert und ohne Probleme bei mir behalten.

In der letzten Woche reduzierte ich das Training und ernährte mich drei Tage nur von Nudeln. Ich dachte, was für den Marathon gut ist, sollte auch für den HM Sinn machen.

Renntag:
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Ich war ziemlich nervös. Wer es noch nicht gemerkt hat: Es war mein erster Wettkampf. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mir das Rennen einteilen sollte.

Leute, die ich zu Rate zog, meinten entweder: "Alles gleichmässig im Zieltempo" oder "Zu Beginn etwas verhalten anfangen und nachher schneller werden, wenn man die Beine dafür hat" oder "Am Anfang powern und sich dann ins Ziel retten". Tolle Hilfe!

Ich entschloss mich nach der obigen Erfahrung etwas schneller als beim Testlauf zu laufen und setzte mir 1:59:59 als Ziel. Hierzu druckte ich mir eine Marschtabelle aus. Das Geschehen am Startplatz war für mich wie aus einer anderen Welt. Hier sind also hunderte Gleichgesinnte, teilweise sehr professionell aus Vereinen, teilweise Freizeitsportler wie ich, teilweise hätte man nie gedacht, dass die an so einem HM teilnehmen können.

Ich ging kurz zum Ziel und sah den Sieger des 5 km - Laufs heranfliegen. Das war das erste Mal, dass ich gesehen habe, wie schnell man laufen kann. Ich kam mir immer kleiner vor. Irgendwie hatte ich die Befürchtung gehabt, Letzter zu werden. Dabei tröstete ich mich damit, dann dennoch HM-Finisher zu sein. Etwas was ich mir nie zugetraut hätte.

Dann ging es zum Start. Ich reihte mich ziemlich weit hinten ein und los ging es. Die Strecke war ein Rundkurs mit Start-/Ziel am Aixtron-Gelände. Ich kannte sie schon und war auch so richtig heimisch. Die erste Runde habe ich richtig genossen, auch wenn ich schon viele überholen musste. In der Nervosität hatte ich meine Stopuhr nicht in Gang bekommen und so musste ich meine Zeiten mit einer Analoguhr grob kontrollieren.

Vom Gefühl her suchte ich mir Leute, an die ich mich von Tempo halten wollte. Den ersten km hatte ich dann bei 5:40, also genau im Plan, absolviert. Ich kam mit einem ins Gespräch, mit dem ich mich austauschte. Bei der Zwischenzeit an km 4 sagte er mir, dass er viel zu schnell unterwegs war. Um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, legte ich dann doch einen Zahn zu. Ein Runners High bekam ich immer dann, wenn Zuschauer an der Strecke standen. Das war allerdings sehr sporadisch der Fall, nur am Ziel waren viele, die einen lautstark anfeuerten. Das fand ich super motivierend. Als dann der Kommentator noch meinen Namen rief, war ich einfach nur glücklich und vertrieb damit die aufkommende Müdigkeit. Recht bald kam schon das Führungsfahrrad und der spätere Sieger überholte mich. Der Junge ist gespurtet, und das über 21 km durchgehend (Endzeit: 1:16). Unglaublich! Durch den Rundkurs wechselten sich Frust, wenn einem die vor einem laufenden entgegenkommen mit Freude ab, wenn man selbst langsameren entgegenlief.

Leichte Steigungen zehrten an den Kräften, aber die Gewissheit, dass es direkt danach bergab geht und man sich erholen kann, trösteten. Dennoch war Runde 3 die schlechteste für mich. Mein Zeitpuffer zu meiner Marschtabelle, welches ich mir in der ersten Hälfte herausgelaufen hat, schmolz immer mehr. 10 km hatte ich bei 0:55, aber danach wurde es schwierig. Vor der letzten Runde stand dann mein Alemannia-Trupp zusammen und feuerte mich an. Ich wachte aus der aufziehenden Lethargie auf und gab auf den letzten 5 km noch einmal alles. Ich schaute nicht mehr auf die Uhr, weil ich befürchtete, dass mich das lähmen könnte. Ich hoffte auf einer Zeit knapp über 2 Stunden. Auf der Zielgeraden spurtete ich los. Zack, plötzlich machten meine Waden zu und ich bekam einen Krampf an beiden Bein. Das war wohl doch etwas schnell. Ich sah mich schon 100m vor dem Ziel aufgebend, oder auf den Knien rutschend. Sofort drosselte ich das Tempo und meine Waden hatten ein Einsehen mit mir.

Es reichte aber noch, mehrere Leute einzusammeln. Dann sah ich die Zeit und konnte es nicht glauben: 1:56. Überglücklich trottete ich ins Ziel und holte mir meine Trophäe ab. Das Lauffeuer bei mir war entfacht und brennt nun mehr denn je.

Der Lauf selbst ist sehr schön. Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache, einen Rundkurs mehrmals zu durchlaufen. Dennoch ist er sehr flach und für die Jagd auf gute Zeiten sehr gut zu gebrauchen. Die Organisation war spitze, die Strassen von Verkehrskadetten gut abgesperrt. Es war der erste Lauf und soll nun eine neue Tradition starten. Auch für mich ;-)








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