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Bericht

Name des Laufes:10. Sandkruger Schleife
mehr zum Lauf: VID919
Datum des Laufes:9.1.2005 (Sun)
Ort:Sandkruge bei Oldenburg
Plz:D2
Homepage:http://www.sandkruger-schleife.de
Strecken:13k
Beschaffenheit:Wald und Wirtschaftswege, Asphalt
Profil:leicht wellig,
Wetter:windig bis stürmisch, kühl
Teilnehmer:ca 1000 bei 13km
Name des Berichtenden: Oli Sch LID7
Oliver aus

Bericht vom 10.1.2005 (Mon)
Um 7:30Uhr rattern die Wecker... morgens ... am Sonntag.

Die 10. Sandkruger Schleife steht an. Der erste Lauf im Jahr in unserer Region. Ein Lauf der meist und übr Wald- und Wirthschaftswege verläuft. ca. 2km wird man aus dem Ort hinausgeführt, bis man dann in einer großen Schleife im Wald wieder in den Ort einläuft. Verpflegungsstellen gibt es nicht, dafür aber Netto-Zeitmessung per Championchip. Mit weit über 1000 Anmeldungen gibts diesmal ein Teilnehmerrekord.

Chrissi gehts nicht so richtig gut. Die Nacht hat sie häufig gehustet, ein wenig verschnupft schaut sie auch aus und klagt seit gestern über Halsschmerzen. Ich überlege ernsthaft sie zu bitten, den Lauf sausen zu lassen, aber da sie im Laufe des Frühstücks relativ munter wirkt und wird halte ich lieber meinen Mund. Sie ist ja auch schon groß...

Das Wetter ist durchwachsen. Nicht kalt, aber ein äußerst heftiger Wind, teilweise mit leichten Sturmböen. In der Kleidungsfrage entscheide ich mich für eine 3/4-Tight, einem leichten langärmligen Unterhemd und darüber ein Singlet. Ich stelle mich testweise einen Moment nach draußen.... schnatter, ist das kalt, wenn das mal gut geht.

Ich fühl mich selber auch nicht so richtig fit. Über Silvester war ich rechts stark erkältet, der danach erste Lauf am Donnerstag war auch ziemlich wackelig gewesen. Das versuchsweise angeschlagene 4:30er Renntempo empfand ich als irrsinnig schnell. Seit zwei Monaten kein Tempo gelaufen, hauptsächlich Grundlagentraining und lange Läufe.

Eine Stunde vergeht mit Sachen packen, Startnummer festnadeln, Chip einschnüren, Wasser trinken, wiederholte Male die Toilette aufsuchen bis wir schließlich Franzi und ihren Freund abholen fahren. Mit Franzi hat Chrissi die letzten zwei Monate auf den Lauf trainiert, sie wollen den Lauf gemeinsam angehen. Für Franzi ist dies der erste Wettkampf, für Chrissi ist es immerhin die längste Strecke, 13km hat sie noch nie am Stück gelaufen. Franzis Freund ist wohl ein wenig verwundert ob der drei Nervenbündel, die er jetzt da begleiten soll.

Am Wettkampfgelände angekommen verziehen wir uns ersteinmal in die warme Halle und trinken fleißig Wasser bis wir uns langsam zum Startgelände begeben. Mann ist das kalt, trotz meiner dicken Fleecejacke die ich übergezogen habe, pfeift der Wind die Startgerade entlang. Langsame laufe ich mich zwei Kilometer warm, mache dabei ein paar Steigerungen. Arnold kommt mir entgegen, rote Nase, Husten, er will wohl nur wieder seine AK gewinnen...

Kurz vor dem Start stehen wir drei Läufer dann im Startgewühl und Franzis Freund steht mit 2 Rucksäcken und mehreren Jaken bepackt daneben. Ich wünsche den beiden Mädels viel Glück und ordne mich weiter vorne ein. Hier dichtgedrängelt und windgeschützt ist es wenigstens warm. Der Bürgermeister hält eine zündende Rede... gähn, und dann ertönt endlich der Startschuss.

Championchip-Zeitmessungen haben ja einiges für sich. Das Loslaufen ist schon ein wenig entspannter als bei anderen Volksläufen vergleichbarer Größe. Ein wenig mehr Platz hat man schon. Es ist aber trotzdem immer wieder so, dass auch dann recht langsame Läufer und Läuferinnen sich immer wieder zu weit vorne aufstellen und der erste Kilometer ein einziges Slalomlaufen, Abbremsen und Wiederbeschleunigen ist. Ein "könnte ich mal kurz vorbei" wird mit einem fröhlich geschnatterten "Hach, der hats aber eilig" des örtlichen Häkelclubs begegnet, aber spätestens nachdem man nach Überquerung eines Fussballfeldes den ersten Kilomneter beendet hat, ist das Feld einigermaßen sortiert. Spätesten jetzt weiß ich, dass meine Kleiderwahl genau richtig war, eher noch zu warm.

Im Überholen erkenne ich einen "meiner" Läufer der Deutschlandstaffel. Nach einer kurzen Begrüßung und Abklärung unserer gemeinsamen Zielzeiten schickt er mich nach vorne. Unter einer Stunde zu laufen könne er sich heute beim besten Willen[1] nicht vorstellen.

Hinter mir erschalt ein Ruf "Oli!" Ted schließt langsam zu mir auf. Wir hatten beide vor mit 4:30er Schnitt zu laufen uns im Startgewühl aber nicht gesehen. "Dein Tempo kann ich heute nicht mitgehen, da krieg ich Probleme", sagt er - ist dann aber kurze Zeit später doch weiter nach vorne verschwunden. Ich bleibe dagegen stur bei meinem Tempo, beim nächsten Mal bleib ich aber dran! Jeder Kilometer des Rennens geht bei mir mit fast genau 4:30 Minuten vorüber. Allmählich scheine ich auch einen Tompomaten entwickelt zu haben.

Passagen, die schwieriger zu laufen sind, teilweise sandige Waldwege oder wurzelübersäte Pfade, schlagen mit 3-4 Sekunden pro Kilometer langsamer zu Buche, die dann auf leichteren Abschnitten wieder aufgeholt werden. Teilweise ist der Kurs auch recht wellig. Das Südoldenburger Land ist alte Moränenlandschaft, da haben die Eiszeiten dem neuzeitlichen Läufer schon einige leichtere Steigerungen bereitet.

Bis auf einzelne wenige eher zufällige Passanten gibt es auch keine Zuschauer. Man läuft halt relativ weit entfernt vom Start- und Zielgebiet durch den Wald. Dies ist aber gerade ein Reiz dieses Laufs. Hier sind die Läufer unter sich, alleine mit ihren Anstrengungen, nur auf den Vordermann konzentriert.

Kilometer 7 und Kilometer 8 bestehen eigentlich zur Gänze aus einer langen Geraden, die hat mir letztes Jahr den Rest gegeben. Diesmal gehts mir noch recht gut. Ich hab zwar seit Kilometer 4 immer mal wieder Probleme mit leichten Seitenstechen, aber nichts gravierendes. Das Tempo ist gut haltbar. Zwar nicht locker und leicht, aber für mich momentan gerade richtig. Ein wenig mehr Druck zu geben, traue ich mich aber trotzdem nicht so richtig - vielleicht ein wenig zu gut gefrühstückt?

Es erstaunt mich bloß immer wieder, mit was für Atemtechniken viele Leute so unterwegs sind. Ich weiß ja nicht, wie ich für andere so klinge, wenn ich laufe, aber dieses herzerbarmende Röcheln, Stöhnen und Fiepen, das manche so von sich geben ist teilweise fast besorgniserregend ;)

Ab Kilometer 9 habe ich vor mir auch einen aus meinem Lauftreff erkannt. Rainer, M55 mit einem irgendwie markanten Laufstil. Wir laufen beide ungefähr das gleiche Tempo, ich merke aber, dass ich langsam auf ihn aufschließen kann. Das wär doch noch was. Ted sehe ich mittlerweile nicht mehr aber den Rainer noch abzufangen ist ein lohnendes Ziel. Kaum beschlossen, fang ich langsam an wieder Leute zu überholen.

Der Wind nervt mittlerweile gewaltig. Im Wald war genügend Schutz, aber jetzt knallt er teilweise direkt von vorne ins Gesicht. Fast unwillkürlich versucht man sich kleiner zu machen, irgendwie windschnittiger zu werden. Ich finde auch keinen der mir Windschatten geben kann.

Jetzt kommen wir wieder in bewohntere Gegenden. Zuschauer an den Straßenrändern, das Wohngebiet, der Fussbalplatz, die Bahnschienen. Anstrengend ist es jetzt doch, da freut man sich, wenn man markante Streckenteile wiedererkennt, an denen man sehen kann, es ist nicht mehr weit.

Mittlerweile bin ich auf Rainer immer weiter aufgeschlossen. Jetzt hab ich auch richtige Seitenstechen, die rechte Seite knallt so richtig rein. Aber jetzt ist das auch egal. Eine Straßenüberquerung noch, dann geht es auf die abschließende Stadionrunde. Rainer noch zu erreichen wird schwierig aber einen Versuch ist es allemal wert. Zum Ende hab ich doch immer noch ein wenig Luft. Da explodiert der Kerl plötzlich vor mir und sprintet los... poff. Da erinnere ich mich daran, dass er mir erzählte dass in seiner Jugendzeit 200m seine Spezialstrecke war. Das hat er auf jeden Fall nicht verlernt...

Gut, den Rainer krieg ich also nicht mehr, bei dem brauch ich beim nächsten Rennen einen Vorsprung, wenn ich vor dem ankommen will. Merken!

Trotzdem bin ich selber auch noch recht schnell auf den letzten Metern und komme dann doch gut fertig im Zielkanal nach netto 58:22min rein.

Eine kurze Verschnaufpause später, mit einem Pullover ein wenig wärmer angezogen, laufe ich die Laufstrecke wieder zurück. Irgendwann müssen mir ja auch Chrissi und Franzi entgegenkommen und die wollte ich auf dem letzten Teilstück noch unterstützen. Interessant ist es ja zudem auch noch, die ganzen Läufer zu sehen,die jetzt noch ins Ziel kommen. Zwei Kollegen und einige Bekannte trifft man dann und kann versuchen sie anzufeuern. "Los, Frank! Endspurt" - "Nee... nur noch Überleben..."

Ein wenig später als ich damit gerechnet hatte kommen mir dann endlich Franzi und Chrissi entgegen. Chrissi durch ihre Erkältung und die Streckenlänge doch arg gezeichnet. Irgendwie kann ich sie dann überzeugen, dass es jetzt wirklich nicht mehr weit sein kann. Beim Laufen erzähl ich dann so dies und das ohne das Gefühl zu haben, dass Chrissi ein Wort davon verstehen würde, aber ich glaube dass sie es ganz angenehm fand irgendwie bekannte Geräusche zu hören.

So erreicht auch sie dann das Stadionrund, überläuft da dann auch 2 oder 3 Läuferinnen und kommt dann endlich in den Zielkanal. Völlig fertig muss sie sich erstmal setzen. Ein paar Becher Läuferpunsch später gehts ihr aber schon wieder besser und wir gehen alle gemeinsam in die Halle, wo wir noch eine Kuchenwertung vornehmen konnten. Erstklassig!

Hier trifft man dann auch noch einige Läufer und tauscht kurz Ergebnisse aus. Durch die Läufermassen ist es dann aber doch recht voll und wir besschließen nach ca.1 Stunde den Heimweg anzutreten.

Tja, Franzi ist auf jeden Fall vollkommen angefixt und Chrissi meint dass sie nie einen Halbmarathon laufen wolle...

Auch ich bin mit meiner Zeit recht zufrieden, nach der Erkältung, mit dem Wind fand ich das so aus dem Training raus ohne spezielle Vorbereitung nicht überragend aber ordentlich.

Anzumerken bleibt noch, dass Christoph Paetzke (21J) ,mit dem ich auch schon die Ehre hatte in Trainingsläufen hinterherzuhecheln, den Lauf in neuem Streckenrekord gewonnen hat. In 40:51min hat der die 13km durchgezogen. Wow...

Die Splits nochmal

1 4:23
2 4:31
3 4:26
4 4:25
5 4:34
6 4:35
7 4:31
8 4:30
9 4:29
10 4:34
11 4:35
12 4:31
13 4:14

insgesamt 58:22

Insgesamt bin ich 185. von knapp 1000 Finishern geworden und 32. meiner Altersklasse.

Schön wars...


[1] Das er nur kurz nach mir und deutlich unter einer Stunde ins Ziel kam, erklärt sich wohl von selbst ;-)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=751


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