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19.04.2024, der 5. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Ismaninger Winterlaufserie 1. Lauf
mehr zum Lauf: VID884
Datum des Laufes:12.12.2004 (Sun)
Ort:Ismaning
Plz:D8
Homepage:www.tsv-ismaning.de
Strecken:12800m
Beschaffenheit:Schotter, wenig Asphalt
Profil:recht flach
Wetter:-3°C, diesig,
Teilnehmer:1270 im Ziel
Name des Berichtenden: Florian LID106
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Bericht vom 29.12.2004 (Wed)
Hätt ich mir doch lieber einen WK im Sommer gesucht als ersten, aber nein, zuviel trainiert, Muskelfasern kaputtgerissen und dann nur radgefahren den Sommer über. Selberschuld.

Und kaum ging der Herbst los, gings auf einmal wieder, und da kam auch schon Norbert mit einem nichtabzulehnenden Vorschlag: Winterlaufserie, diesmal in echt, sonst wirds nie was. Mir recht, bei der Anmeldung im Oktober wars noch so schön warm... Wegen Tshirt und Mengenrabatt auch gleich für alle 3 Läufe angemeldet. Hoppla, da ist ein HM dabei. Naja, bis Februar schaff ich das locker...

VWKGJ

Form. Welche Form? Eher unförmig bis formlos fühl ich mich. Wochenlang verschleppte Erkältung, die in der zweiten Woche noch schlimmer wird anstatt besser und zum Abschlußwochenende sich mit einer Darmgrippe garniert, ja lecker. Tapern ist da nicht viel. "Salzstangen und schwarzer Tee und keine Woche mehr bis zum ersten WK, na sauber" schreibe ich im Trainingsposting.

Aus der im Trainingsthread ausführlich diskutierten Darmgrippe hat sich dann im (Nicht-)Lauf der Woche eine normale, lästige, hartnäckige Erkältung entwickelt.
Überhauptnicht auf der Höhe und die halbe Zeit ein schlechtes Gewissen, weil Nichtstarten sicher das gesündere wäre. Aber das wäre dann das x-te Mal Nichtstarten gewesen, wo es doch das allererste Mal Starten sein soll! Und die Startnummer liegt auch schon seit Ewigkeiten hier rum. Also mach ich ein lockeren GA1/2Lauf draus, es werden schon so viele Leute sein, daß ich nicht als allerletzter ins Ziel schleichen werde. Mit lockeren 6:15 bei 166 bpm, das sind bei mir so 80%Hfmax. Zielzeit also 1:18, achwas, machma gleich 1:20 draus.

Rennen

Viertel nach sechs am 3. Advent und ich habe ein klammes, unausgeschlafenes Gefühl zwischen den Schultern sitzen. Müde, faul und schlechtgelaunt wie Gott vor der Schöpfung warte ich bis der "§%$& E-Herd die Espressomaschine soweit hat, finde noch eine Körnersemmel vom Vortag, Butter, Honig, viel Kaffee. Halbe Stunde Brillesuchen und dann kanns schon losgehen.

Draußen vor der Tür: Giesing ist weiß. Rauhreif auch auf den Gehwegen, oder sollte das doch... Schnee?! Ausgerechnet jetzt?! Egal. UBahn. Treffen beim Ex-Chef, Laufkollegen und Großmotivator Norbert (der, der die Idee hatte, hier mitzulaufen.) Noch Kaffee. Gegen halb neun ins kalte Auto und um neun in Ismaning, im Stau zu den Parkplätzen.
He, das sind aber viele Leute hier. Und alle so sportbunt. Und ein ganz unterirdischer DJ-/Stadionsprecher. Ui schaug, Triathleten in voller Montur. Über und über sponsorenbewapperlt. Fesch. (Später stellt sich heraus: Faris Al-Sultan war auch da.)

Im Sportheim gibts Umkleiden, die Spinde waren aber voll oder nicht abzusperren - N. hätte gern seine Kamera eingesperrt - also wieder zum Auto, mal am Dixi vorbei, noch ein bisserl gefroren, drei Runden auf der Bahn, nochmal an einen Baum - der Kaffee. Noch 10min bis zum Start.

Jetzt weiß ich also, was ein Massenstart ist - eine Menschenmenge wie in der Neuhauser Straße am Vorweihnachtssamstag, nur durchnummeriert.
Wir stellen uns relativ weit hinten an, haben auch die Beschilderung am Rand übersehen - im Nachhinein müssen wir irgendwo zwischen 7:00 und Walking gestanden haben. Immer noch Musik und Blabla aus den weit entfernten Lautsprechern, irgendwann ein kaum hervorgehobenes "54321 - los", fragende Gesichter in der näheren Umgebung - "Was war jetzt des? Startschuß habens keinen?" - "Da vorn laufens scho" - "Im ernst?" usw. Naja, langsam spricht sich der Start auch bei uns rum, man setzt sich in Bewegung, tritt sich gegenseitig die Achillessehnen locker und ratscht weiter. Irgendwann entwickelt sich sogar sowas wie ein gaaanz lockeres traben, und dann ist auch schon die Einbiegung auf eine gesperrte Hauptverkehrsstraße da: Endlich rechts raus und mal locker bisserl zu laufen. Der Spaß währt auch nur kurz, nach ein paarhundert Metern der erste Flaschenhals, eine schmale Unterführung. Wieder Gedränge.
Nach der Unterführung scharflinks und bergab.

Die erste Km-Ansage kam bei 7:20, Auf meiner Uhr steht 6:30. Zu schnell gestartet bin ich also schon mal nicht...

Der Weg ist ca 2m breit und voll. Um mich rum ein Mann mit Babyjogger, viele schlanke Frauen, die viel schneller aussehen als sie laufen und vor mir einer mit Sponsorenaufdruck einer Umlandmetzgerei auf dem Sweatshirt, der auch nach ausdauerndem Leberkaskonsum aussieht. Zum Überholen ist auf dem Weg schlicht kein Platz, links und rechts des Weges sind flache Gräben mit Laub und Ästen und meine Brille beschlägt. Also: Brille runter, ab in den Graben und den Leberkaskollegen überholen. Wieder raus aus dem Graben, rein ins Gedränge. Der erste Abbrecher kommt mit hängender Startnummer entgegen, ich denk noch, "Auweia, das kann Dir auch passieren" - und in dem Moment zwickt die Wade bestätigend. Autsch. Der Puls ist irgendwo bei 170, also zu hoch, der zweite km bei 6:10, also zu schnell, aber hier ist es mir einfach zu voll.

Ich laufe auf eine Lauftreff-Traube auf. Wieder ab ins Kraut. Um mich rum Frauen mit wohltuend sanduhrförmigen Figuren und schnaufende Läufer in nagelneuen Asics. Das ist so meine Liga hier. Hinter mir erzählt einer mit einer pubertär-nölenden Quakstimme Ausführliches von seinem Rudertraining. km3: 6:05. 175bpm. Aha. Das kann nicht gutgehen.

Ich versuche, dem Nölquak zu entkommen und überhole wieder ein paar. Werde wieder überholt. An gleichmäßiges Tempo ist nicht zu denken - vielleicht ist das der größere Nachteil - nicht das langsam Laufen in den hinteren Reihen, sondern das unregelmäßige Tempo und dieses nölige Gequake nerven mich. Km 4: 5:57. Ich hänge mich an einen Läufer, der seine Startnummer mit einem Tesastreifen um den Oberkörper gebunden hat. Er läuft zügig und nutzt Lücken zum überholen, in die ich ihm hinterherspringe. km 5: 5:44.

Es wird langsam mehr Platz, der Abstand zu Tesa wird größer, Danke fürs ziehen, aber jetzt muß ich ihn ziehen lassen, obwohl ich immer noch anziehe - Km 6: 5:39, Nölquak und sein Kumpel kommen von hinten, und als sie mich überholen, ziehe ich unwillkürlich den Kopf ein - die sind fast zwei Meter hoch, die beiden. Grad will ich mich freuen, daß ich sie los bin, kommt hinter einer Biegung der Teestand in Sicht. Nölquak bleibt stehen, ich lauf weiter, es ist wirklich gut Platz jetzt.

Links und rechts des Weges hunderte weißleuchtender Plastikbecher ins graue Gebüsch geschmissen. Schaut schön und überflüssig aus. Ein Danke an die Aufsammler. Km 7: 5:53, also wieder langsamer. Gutso.

Der Teestand ist der Wendepunkt, ab jetzt gehts auf dem Damm mit leichter Steigung isaraufwärts zurück. Nölquak überholt mich zum letzten Mal und zieht locker davon. Tesa ist auch schon lang weg. Um mich rum wieder eine Gruppe Frauen, ein paar sehr honorige Senioren, ein sehr Übergewichtiger.

Ich orientiere mich an einer schönen Rückansicht und lauf so vor mich hin. Ein paar Kilometerschilder fehlen leider, mein Tempo ist 6:00 - 6:10. Insgesamt fühlt es sich ein wenig zu lang an - es wird fast fad - 10km hättens auch getan. Nach km 11 laufe ich auf den bestgekleideten Läufer des Rennens auf - Jeans, Kordjacke, Wollmütze. Das nenn ich Understatement.

Die Unterführung kommt wieder, diesmal leer, und hier merk ich beim bergablaufen, wie hart meine Wadln sind. Aua. Auf dem Weg zum Sportpark kommt mir Norbert entgegen, der die 12,8km in 56:14 brutto gelaufen ist. Vor dem Zieleinlauf muß man leider durch den Stau der Heimfahrer laufen, was mir den Endspurt gründlich vermiest. So überhole ich auch die Nummer 76 nicht mehr, mit der ich den letzten km gelaufen bin, und komme nach 1:17:35 brutto (Netto 1:16:50) als 1116ter ins Ziel.

Ziemlich platt und blaß dehne ich noch ein wenig und treffe Marcus Gelleschun, der mit 59:52 auch schon länger im Ziel ist.

Andere drsler treffen wir beide nicht, vielleicht sollte man doch nen Treffpunkt ausmachen für nächstes Mal?

Wir sind dann recht schnell zum Auto, umziehen, heimfahren, duschen und ein Bier und Krautfleckerl. Schön wars, Spaß hats gemacht, nächstes Mal etwas schneller, auch wenns dann 16,8km sind, denn ich möcht schon mal unter den ersten 1000 ankommen.

Ein Dank an drsl, ohne Euch wär ich nie auf die Idee gekommen, mal nen WK zu laufen. Und an die, die bis hierher gekommen sind: Danke für die Geduld beim Lesen.

Splits: 6:33,6:10,6:05,5:57,5:44,5:39,5:53,6:01,6:09,6:09,6:09,5:53,4:27


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