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19.04.2024, der 5. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:GM-Hütter Null
mehr zum Lauf: VID897
Datum des Laufes:11.12.2004 (Sat)
Ort:GM-Hütte
Plz:D4
Homepage:http://www.rollfing.de
Strecken:50 km
Beschaffenheit:Wanderweg - Straße bis Trampelpfad, vereist bis schlammig
Profil:recht hügelig - ca. 900 Höhenmeter
Wetter:erst um den Gefrierpunkt, später bis 4°C, sehr nebelig, kein Wind
Teilnehmer:ca. 200
Name des Berichtenden: zollstocks LID859
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Bericht vom 13.12.2004 (Mon)
[VWKGJ]
Da es eigentlich kein Wettkampf ist, gibt es auch keinen Grund zum Jammern, oder? Nun gut, im Vorfeld war ich ein wenig unsicher, wie ich denn nun die Strecke überstehen würde. Zur Beruhigung besorgte ich mir noch ein paar Rezepte für Gelpacks aus drslm und konnte nun nur noch auf den Tag X warten.

Lauftag: Die Wetterberichte stimmten mich sehr optimistisch. Kälte, auch Frost und kein Regen. Das sollte die Strecke einigermaßen leicht machen. Am Sonnabend gegen 5:30 den Wecker noch eine halbe Stunde ignoriert und dann wurde ich von meiner Frau vor die Wahl gestellt: Entweder den Wecker aus oder aufstehen (und Wecker aus). Na gut, bei soviel Herzlosigkeit kann ich auch gleich aufstehen. In der Küche noch zum frischen Kaffee eine Magnesiumtablette in Wasser auflösen und dann richtig gemein sein: Ich mache das Nutellaglas leer! Das war mir aber egal, denn 1. bin ich heute Hochleistungssportler ;o), 2. bin ich zwar nicht über alle Berge, aber zumindest weit weg auf denen auf denen drauf, wenn Tochter den Mangel feststellt und 3. habe ich noch ein Glas ganz hinten im Schrank gesehen.... Dann ab in das Auto und zum Start fahren.
In der Halle war reges Treiben (einige Teilnehmer haben dort auch übernachtet), aber alles lief sehr entspannt ab. Irgendwann wurde es dann Ernst und es ging zum...

Start: Eine kurze und launige Ansprache und dann setzte sich die ganze Horde sehr unspektakulär in Bewegung. Ich startete die Stoppuhr und sortierte mich irgendwo ein. Es ging heraus aus dem Ort und dann rechts in eine Seitenstraße. Zunächst ging es leicht bergauf, wieder bergab und wieder bergauf. Dann kam der erste echte Anstieg und die bislang fast geschlossene Gruppe zog sich langsam auseinander. In den steileren Stücken war gehen nicht Schande, sondern normal. Ich lief in einem kleinen Grüppchen, das ein angenehmes 6 min. Tempo anschlug. So langsam entwickelten sich erste Gespräche und es ging langsam trabend, laufen, kletternd, stolpernd weiter. Der erste Gipfel, die erste Gefällestrecke, irgendwann die erste Verpflegungsstelle. Wir laufen weiter und wieder weiter. Es werden Erfahrungen ausgetauscht - mit einem Ma und der Erstteilnahme am lauf bin ich der Anfänger. Na gut, ich laufe ja auch gar nicht ernsthaft.... Nun geht es langsam den Dörenberg hoch - der längste Anstieg überhaupt auf der Strecke. Oben angekommen, tönt einer der Mitläufer: "Und nun auf den Aussichtsturm!" Ok, wenn das üblich ist, reichen 200 hm in einem Stück nicht? Ich trabe die Treppen hoch - alleine. Die anderen haben getönt, aber nicht getan... Umkehren ist feige, also laufe ich die 120 (oder so) völlig vereisten Stufen hoch, eiere eine Runde über die sauglatte Aussichtsplattform (hat sich bei ca. 100 m Sicht wirklich nicht gelohnt) und laufe den Turm wieder herunter. Unten gruppiere ich mich zu einem einzeln laufenden Herrn. Er outet mich sofort als Ersttäter und hofft, die Aussicht habe sich geloht. In 20 km würde ich mich sonst ärgern. (Wieso dann ärgern - ach nein, dann muß ich ja immer noch laufen) und schon bald geht die Unterhaltung weiter. Er zählt so nebenher von seinen letzen Läufen und will mich auch für seine echten Laufstrecken motivieren. So ein 24h oder 48h - lauf wäre schon was feines. Ansonsten macht ein Etappenlauf erst Spaß, wenn es dabei quer durch Deutschland geht. Jaja, ist schon gut, ich bin hier der Anfänger...

Tief ergriffen lausche ich über die nächsten Berge, Täler, Waldwege, Straßen (ja, auch die gab es. Dort konnte des öfteren ein etwas ulkiger Laufstil der vor einem Laufenden beobachtet werden - wenn man dann selbst auf der Eisplatte angekommen war, war der Lacher bei den Läufern hinter einem...). Später ging es tiefer, es wurde wärmer (+ 2° oder so...) und die Eisstellen Wie Brücken weniger. Dafür wurden die Waldwege etwas crossiger (weich, Wurzeln, Steine, Rillen, ...) Ab Verpflegung 3 zerbröselt unsere Gruppe und ich bin nur noch mit einer Niederländerin unterwegs. Sie ist wie ich das erste Mal dabei (wenigsten das...) und ich erzähle ihr so ein wenig über das Umland und was sie so sehen könnte, wenn der Nebel nicht wäre. Zum Dank dafür empfiehlt sie mir ein paar nette Läufer in NL, darunter einen Drei-Tage-Marathon. nein, nicht drei Tage lang an einem Ma knabbern - jeden Tag einen... (ja ist gut, ich bin ein Anfänger...)
So langsam wird das Leben schwerer. Das Leben selber nicht, aber die Oberschenkel schon, der Rücken tut weh, eigentlich könnte nun auch das Ziel kommen. Dumm, bei dahin sind es noch so 15 km. Immer mal wieder sammeln wir einen Langsamläufer ein oder werden selbst eingeholt. Die letzten Steigungen kommen - meine Laufbekanntschaft zieht einfach das Tempo an (Mistbiene, das macht die bestimmt mit Absicht) und ich kämpfe mich einfach mit. Auf einmal ein Lichtblick: Mein Garmin hat den Startpunkt auf dem Schirm - es ist nicht mehr weit. Auf einmal funktioniert wieder was. Die Augen nehmen die Straße in sich auf, die Füße schieben das Pflaster nach hinten und irgendwie tut gar nichts wirklich weh. Ich halte das Tempo hoch und irgendwie macht das Laufen wieder Spaß. Meine Hauptsorge: "Wie bekomme ich das dämliche Grinsen aus dem Gesicht, bevor mich einer fotografiert?" Das Problem ist einfach. Eine Frau steht am Ziel und zeigt auf etwas. Hä, was? Ein Hundehaufen? Wo? Platsch, rutsch - ach da :o(
Glücklicherweise kein Zielfoto, aber heile angekommen. Wenige Sekunden nach mir ist meine Begleitung auch da. Gegenseitige Gratulation zum Erfolg und dann sucht jeder erst mal seine Sachen. Später fällt mir ein, daß ich nun fast 2 Stunden mit ihr gelaufen war und ihren Namen immer noch nicht kenne. Egal, Ostermontag sehen wir uns auf Texel wohl wieder.
In der Halle gibt es für alle zu trinken, Stollenbuffet, Chance auf ein zweites Frühstück mit frischem Brot, Käse, Wurst, Marmelade und Kaffee. Später macht der Organisator eine nette Ehrung der Gewohnheitstäter. Bei der "Null von GM-Hütte" gibt es das Finishershirt erst bei der 5ten Tat mit Ernennung zum Berg- und Talführer. Mit der 10ten Teilnahme erhält man den Titel "Magister Bergum et Talum" und darf in Zukunft ein rotes Shirt tragen.

Im Fazit: Eine ganz toll organisierte Veranstaltung! Für 14 Euro Startgeld (16 Euro, wenn man in der Halle übernachten möchte) wird ein netter Lauf geboten. Es geht um nix - alle sind so richtig lieb zueinander.

Ach ja, falls es überhaupt einen interessiert: Ich war 5:18:06 unterwegs.

[Jammern am Folgetag]
Oberschenkel schwer, Bewegungen sind nicht ganz so leicht wie sonst, ansonsten geht es. Morgens war ich mit den Kindern zum herumklettern in den "Dörenter Klippen" und habe mich dann am Abend auf eine kleine Laufrunde gemacht. Irgendwie ging es schon wieder....


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