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23.04.2024, der 2. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Fukuroi Marathon
mehr zum Lauf: VID1013
Datum des Laufes:12.12.2004 (Sun)
Ort:Fukuroi, Japan
Plz:k.A.
Homepage:
Strecken:MA, HM, 10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:Bergig, ca. 300 HM
Wetter:Sonnig, spaeter Wolken, 16C-28C
Teilnehmer:1000
Name des Berichtenden:Joachim Dirks
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 12.12.2004 (Sun)
Fukuroi Marathon 12.12.04

Rechtzeitig zum Marathon wurde es wieder warm. Stieg das Thermometer Tage zuvor noch auf 12 C, so wurden es heute bis zu 28 C und der Tag begruesste uns mit einem Wolken losen Himmel.
?Prima?, dachte ich, ?das passt genau zu meinem Plan, heute keine neue PB zu laufen!?
Aber immerhin, der im Juni diagnostizierte Meniskusschaden haette auch meinem Laeuferleben einen gruendlichen Strich durch die Rechnung ziehen koennen. Dass heute mein 10. Marathon anstandslos abgespult werden konnte lag nicht zuletzt an den magischen Haenden von Dr. Sax (Roseneck, Berlin). Nochmals Tausend Dank an ihn fuer diesen schoenen Tag heute!
Meine Freundin und ich sind im Juli nach Japan gezogen und lebe in Kakegawa, auf halbem Weg zwischen Tokyo und Osaka. Der Marathon wurde vom Nachbarort Fukuroi organisiert.

Meine Vorbereitungen waren dieses Mal nicht mit Berlin 2003 oder Rom 2004 zu vergleichen: Im Schnitt hatte ich seit August 60km/Woche im Laufbuch zu stehen. Zwei gute Umfangswochen waren dabei. Training i.d.R. abends bei Dunkelheit und 30 Celsius. Also an eine sub-3h war nicht zu denken, zumal mir nicht klar war, wie man die Strecke ohne Bergschuhe und Steigbuegel bewaeltig sollte. Die Laufkollegen, mit denen wir Samstags eine Bergcross-Strecke laufen, hatten abgewunken: Fukuroi kennen sie. Daher fahren sie lieber am gleichen Tag nach Kyoto (ca. 250km weg) zum Marathon. Die Fukuroi-Berge tun sie sich nicht an! Na, das konnte ja heiter werden. Aber die Aussicht, ohne ordentliche Japanisch-Kenntnisse nach Kyoto zu fahren erschienen uns auch nicht zu verlockend. Also wurde in der Vorbereitung die Strecke sondiert. Nach dem ersten Besichtigungslauf wollte Christiane sich abmelden. ?Das ist Wahnsinn!!!? ?Wir haben und angemeldet, wir laufen?, war meine Antwort. Mulmig war mir aber doch. Die Strecke beginnt und endet im Ecopa-Stadium. Carsten hat vom Stadium einen kleinen Film von uns durch Atsushi erhalten. Das Stadium wurde zur Fussball-WM 2002 gebaut. Es ist sehr modern und liegt auf einer Anhoehe mit tollem Blick auf Kakegawa... Die Strecke ist ein Rund/Pendelkurs durch gruene Tee- und Reisfelder, schoene Wiesen und kleine Orte. Diese Sehenwuerdigkeiten wurden vom Schoepfer allerdings durch Huegel, Berge und Bruecken getrennt. Besonders nett ist der Schlussanstieg, der sich ab km 30 auf Umwegen bis zum Ziel fortsetzt. Den ueberraschenden 5% Anstieg bei km 25, haben wir auf der Karte wohl uebersehen...(verdraengt?).

Die Tage vor dem Lauf:
Hier kann man die Vorzuege, in Japan zu leben, voll ausspielen: Sushi, Sashimi, Reis, Gemuese, etc. Gesuenderes Essen wird es auf der Welt kaum geben! Samstag Nachmittag zum Sushi-Restaurant und essen bis nix mehr rein geht. So bleibt der ?Mann mit dem Hammer? aus!

Der Lauf:
Ich hatte mir eine 3:15 ausgerechnet. 1/2M Durchgangszeit 1:35 und dann auf der zweiten Haelfte wegen der Steigungen Zeit langsamer werden.
Daher bin ich auch recht weit hinten gestartet. Das hat nix gemacht, denn das Feld setzte sich von Trommelschlaegen in der Stadionrunde langsam und gesittet in Bewegung. Ca. 1000 Teilnehmer und kein Gerangel oder Geschiebe! So wurden die ersten km ruhig gelaufen und ich ging 10k in 44:40 durch.
Wasser, Energydrink, Bananen, etc. gab es erst nach 10k und dann alle 5k. In Berlin wuerde es bei einem solchen Wetter alle 2,5k Getraenke geben. Km-Schilder nur alle 5k, aber das war fuer mich nicht ausschlaggebend: Ich hatte mein GARMIN-GPS Forerunner 201 dabei!!! Allerdings zeigt der nach 10k schon 10,6k an. Mmmh, komisch. Die Gesamtstrecke wurde vom GARMIN mit 43k berechnet. Ein Abweichung von 5%! Das ist ziemlich viel, auch wenn das hauptsaechlich auf den ersten 10k entstand. Zurueck zum Lauf: Mittelweile hatte ich mich dem staendigen Auf und Ab angepasst. Anstiege wurde geschlichen, Berg ab liess ich es laufen, ohne zu pushen. Die Sonne stieg immer hoeher am Himmel (37. Breitengrad!). HM in 1:35, alles nach Plan. Soweit, so gut. Einen Mitlaeufer hatte ich bislang nicht gefunden. Die anderen Laeufer waren sehr wettkampfmaessig eingestellt. Will sagen, auf der ersten Haelfte hatten viele ein etwas zu hohes Tempo gewaehlt. Es geht dort ja vornehmlich Berg ab; aber es ist nicht unbedingt weise, zu schnell anzugehen, denke ich. Mittelweile war der Himmel Wolken verhangen! Jubel! Es fuehlte sich kaelter an und es waren hoechstens noch 20 C. Hoffung keimte auf, dass der Lauf nicht zu einer Hitzeschlacht fuer mich werden wuerde.
Jedenfalls, ich war am Ueberholen. Bei km 30 hatte ich 2:12 auf der Uhr und das zweite Squeezy im Bauch. Jetzt konnte der Berg kommen. Und er kam. Die GPS Uhr zeigte eine aktuelle Geschwindigkeit von 5:35min/km an. Mir kam es vor wie 7er-Schnitt! Egal, bei 32km war das Groebste ueberstanden und es ging auf eine Pendelstrecke (4km je Richtung).
Nun sah ich die vor mir liegenden Laeufer. Die vorderen (Endzeit ca. 2:40) liefen recht locker, kaempften aber natuerlich, das konnte man ihnen ansehen. Direkt vor mir hatten viele Kraempfe, humpelten, mussten gehen! Mein rechter O-Schenkel war auch schon hart und daher beschloss ich, den Anstieg etwas ruhig zu laufen, denn auf den Rueckweg, bergab, konnte ich mich ja freuen. Bei km 34 tauchte eine Japanerin neben mir auf. Sie war nur etwas schneller als ich und so beschloss ich, mal dran zu bleiben. Es ging prima, mit ihr zu laufen. Berg an uebernahm sie die Tempoarbeit. Bergab hatte ich den Gewichtsvorteil und konnte Fuehrungsarbeit leisten. Ploetzlich machte Marathonlaufen doppelt so viel Spass! Christiane hatte nicht so viel Glueck, sie musste die gesamte Strecke alleine Laufen. Mir war klar, dass die Japanerin den Gewichtsvorteil am noch fehlenden Anstieg von km 40 bis ins Ziel ausspielen wuerde. Das tat sie auch, zumal bei km 39 eine vor ihr liegende Frau von Kraempfen geplagt war und Gehen musste. Das gab ?meiner? Japanerin den bekannten Auftrieb und sie stob foermlich davon um als Gesamt 4. und 3. der WHK (bis 39) ins Ziel zu kommen. Ich konnte den Lauf in passablen 3:11 abschliessen. Christiane brauchte eine gute Stunde laenger, naemlich 4:13.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass so eine bergige Strecke eine grosse Belastung fuer die Beine ist. Die Tempowechsel (4min/km-5:30min/km) sind recht fordernd und ermueden zusaetzlich.

Uebrigens: Wir haben uns fuer den Nagano-Marathon am 17.4.2005 angemeldet. Angeblich flache Strecke...

P.S.: Danke fuers Lesen, das fast ein eigener Marathon war.






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