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Bericht
Name des Laufes: | 21. Syltlauf mehr zum Lauf: VID986 |
Datum des Laufes: | 17.3.2002 (Sun) |
Ort: | Insel Sylt |
Plz: | D2 |
Homepage: | http://www.syltlauf.eu/html/syltlauf.html |
Strecken: | 33333m |
Beschaffenheit: | Asphalt, Gehwege, Schotter |
Profil: | flach beginnend, mit einigen netten Wellen darin |
Wetter: | kalt, neblig - aber Wind von schräg hinten |
Teilnehmer: | 1200 |
Name des Berichtenden: |
SpeedMarcus LID479 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 6.12.2004 (Mon) |
Hallo Zusammen, nachdem ich hier in der NG ja meine Teilnahme am Sylt-Lauf ( 33,3 Km ) angekündigt habe, möchte ich gerne denen, die es interessiert, etwas darüber berichten. Dieser Lauf hat am letzten Sonntag, am 17.03.2002 stattgefunden. Kurz vorweg: Ich bin eher Laufanfänger ( eigene Einschätzung.) Im Sommer war ich in Österreich 3 Wo. im Urlaub, Sport - Urlaub. Bike, Skate, Run - und am letzten Urlaubstag den ersten Kontakt zu einer Lauf- veranstaltung aufgenommen - in Klagenfurt (Kärnten ) gab es einen Marathon. Nein, Nein - den habe ich nicht mitgemacht - für mich reichte der 12 km-Lauf. den bin ich durchgelaufen in 1:20:19 oder so. Mein Sport ist das laufen bisher nicht gewesen ( ob es noch etwas wird ?... ), komme aus der SpeedSkating-Ecke, und habe im Oktober mit den Vorbereitungen für diesen Lauf begonnen. Hier hat mir Anton ( Danke nochmals ) mit einem Trainingsplan geholfen Unterbrochen wurde die Vorbereitung durch einen Bandscheibenvorfall im Novermber um den 21.11 herum - damit plagte ich mich eigentlich bis zum Anfang März herum. Ich habe dann immer Laufeinheiten eingeschoben, die zwischen Job und Reha passten. Mein längster Lauf in der Vorbereitung war ein 16 KM - Lauf. Warum habe ich gleich diesen Lauf gewählt ? Tja, eine lockere Zusage an einen Kollegen, der Axel ( er ist der Läufer von uns beiden ), diese Idee stammt aus dem Juni 2001. Wir sind am Donnerstag auf Sylt angekommen, konnten es locker angehen. Wir haben dann schon mal Kontakt zum Wind und den Temperaturen aufgenommen. Am Samstag dann Startnummernausgabe und Pasta-Party, ein paar Infos eingeholt. Wetter soll trocken werden, Wind aus SO - das ist ganz gut - der Lauf geht ja von Süden (Hörnum) nach Norden (List), Temperaturen um und bei 2-4 Grad ( bibber ) Treffen am Sonntag um 9-00 Uhr am Bus mit Axel und fahrt nach Hörnum. Es war kalt, neblig und der Wind aus der versprochenen Richtung. Ich hatte mir ordentlich Verpflegung mitgenommen, mußte ich alles tragen beim Lauf. Aber ich wollte mich darauf verlassen, das ich etwas habe wenn ich es brauche. Lustige Sprüche wie " das ist hier Sylt und nicht Jerusalem " mußte ich mir anhören. Ich nahm das mit Humor. Mein erster Lauf sollte ein Projekt sein, um zu schauen was geht. Und ich wollte auch Spaß haben dabei, ich denke das war für mich das wichtigste. Axel hatte den Job mich erstmal mitzunehmen, ich wusste ja nicht wie weit ich kommen würde und wir haben dann festgelegt, wir trennen uns dann, wenn bei mir der Punkt kommt, wo ich langsamer werden könnte. 10-00 Uhr gings los, wir liefen mitten im Feld und wir hatten Km-Zeiten die ich bisher nicht kannte, immer genau 6 min, Getränke-Station bei Km 9, bei 10 km waren wir 1:03 unterwegs. Da lief es für mich so auch noch ganz prima, Km 12 - meine Klagenfurt-Zeit um 4 min verbessert, aber das war ganz schön schnell ( für mich ). Ob sich das noch rächt ? Die nächsten 4 km wurden durch etwas Wind und etwas Profil in der Strecke geprägt. Dann gings in Westerland auf die Promenade, einige 100 Leute waren da und es gab Beifall für alle die dort vorbei kamen, unsere Frauen waren auch da und es gab einige Aufmunterungen wie " ihr seid Spitze, das sieht gut aus ", ich bekam von meiner Frau eine Getränkeflasche mit einem PowerBar-Riegel. Noch auf der Prommenade gabs die nächste Getränkestation ( km16 ). Nach der Promenade gings in Westerland auf einen Radweg, der sehr Profilhaltig war. Rauf und runter, ich sagte Axel das es wohl gleich soweit sei. Ich war auch mit meinem PowerBar beschäftigt, die Flasche nahm Axel, er sagte : " die trage ich jetzt noch´n paar km weiter "; bei km 18 oder 19 aber war ich doch schon ganz gut bedient. Axel hatte mich bis dahin gezogen, das war schon top. Nun sollte er sein Rennen noch machen. Ich nahm meine Flasche und er zog an, und da war er auch schon weg. Aber ich denke es ist so ok gewesen, ich fing dann an ein Stück schnell zu gehen. Der Gedanke aufzuhören ?, Nöö, hatte ich irgendwie nicht. es gab wieder Beifall, das forderte zum weiterlaufen auf, eine ältere Frau lief zu mir auf. Ich unterhielt mich mit ihr, und wir schafften es gemeinsam nach Wenningstedt. Ich muß mal sagen : da liefen viele Ältere mit, die haben alle eine Top-Leistung gebracht. Am Dorfteich vorbei, auf den Radweg nach Kampen, ich ging wieder ein Stück. Es kam die Km-21 - Makierung - ich blieb kurz stehen und bin mit beiden Beinen drüber gesprungen - ich freute mich über meine bisherige Leistung. Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe.... es kam Km 22 die nächste Wasserstation. Und dort parkte der Besenwagen, ich schaute kurz und sagte zu mir: den will ich nicht !!! Von Kampen ging es in die Profil behafteten Dünen, durchs Klapholtal - schöne lnage geraden mit rauf und runter, ich habe die nächsten 5km mit gehen + laufen geschafft. Wieder an einem Parkplatz stand der Besenwagen ( es war Km 27 ) neee, da will ich nicht rein. Der Weg von Km22 bis zur nächsten Waserstation ( Km28 ) war für mich ganz schön hart. Ich habe immer wieder mit Laufgenossen gesprochen, so wurde es erträglich. Klingt wie eine Qual, was ? So schlimm war es aber nicht, denn es kamen ja noch einige Km. Letzte Station zum Trinken: Wir wurden per Lautsprecher mit Musik und ein paar netten Sprüchen begrüsst wie " das heißt Sylt-Lauf und nicht Sylt-Gehen ", ich war ein wenig stinkig, wollte mich aber nicht aufregen und fragte dort nach heißen Getränken, es gab nur Kaffee. Gut, ich habe einen Becher Kaffee genommen und der tat mir gut, danach noch ein PowerGel das wohl nix mehr brachte außer für mein Kopf. Dann kamen die Kurven auf dem Radweg, die uns auf den letzten Kilometern doch noch seitlichen Gegenwind bescherten und das war für mich das schlimmste. Ich ging immer mehr, als ich das ich lief. Wir kamen zur Landstraße, die Polizei sperrte für uns ab wir liefen rüber auf den Radweg, der nochmal 2 nette lange Steigungen brachte. Es zog sich. Einer in unserer Nähe bekam einen Krampf und schimpfte wie ein Rohrspatz, blöd jetzt. Ich fand einen Kameraden der auch mal lief und wieder ging, er war letztes Jahr schon dabei. Er erzählte von ganz schlechtem Wetter: Eis, Schnee, Sturm, Regen, und nur Gegenwind. Da hatten wir ja heute Traum-Bedingungen - war leider etwas kühl. Das alles war bei Km 30 - ich konnte es nicht glauben, soweit war ich schon. Mich hat natürlich bei so einem Wetter, kalt + leicht windig, naß die Klamotten etwas Richtung Ziel gezogen - eine Heiße Dusche, das war für mich mein Ziel, die Zeit war mir eh´egal. Nach 4 Stunden wird die Zeit+Zielaufnahme geschlossen, na und, ich bin dann mein persönlicher Sieger. Wir kamen zum Ortsschild List - nun war es nicht mehr weit. Wir liefen den letzten km von 31 bis 32 glaube ich so in 8 min ( wg. dem Wind ) und die Uhr sagte uns, wir schaffen es noch vor der 4 Std. Marke - nochmals die Straße gequert und wir lifen an Geschäften vorbei dann an einer Kreuzung mussten wir nur noch links ab. Da stand die Frau von Axel ( er hatte vorm Rennen seiner Frau gesagt er läuft 03:30, hat er geschafft mein Glückwunsch, hat er sich verdient ) und die feuerte mich an: " Deine Frau wartet am Ziel und will ein Foto machen, Super - Marcus - Klasse ". Da bekam ich nochmal schnelle Beine, ich zog meinen Lauf- Kameraden der letzten Km mit, ich hörte die Musik im Zielbereich, es lief Safri-Dou mit Played-a-live mein Powerhit, da kann ich mich so richtig abreagieren, genial - es waren sogar noch ein paar Cheerleader da und dann sah ich meine Frau - fertig machen fürs Foto, Arme hochgerissen und an ihr vorbei nochmal rechts in eine Gasse - da war das Ziel-Zelt, die Uhr darüber sagte mir 3:52:30, Geil Geil Geil ( Sorry, aber das musste mal gesagt werden ) ich hab es gepackt. Ich habe mich besiegt, ein klasse Gefühl war das. Ich habe dann meine Medaille erhalten, und freute mich lauthals - viele schauten - so unter dem Motto: was hat er denn. Es war für mich eine Super-Sache, es geschafft zu haben - ich habe bis zum Abend davor nie und nimmer daran geglaubt, mir wurde vorher gesagt ich solle die Gedanken streichen ( Martina wird es wissen ) aber irgendwie hatte ich viele Zweifel, aber gut - Tolle Sache für mich. Ich hoffe ich habe Euch nicht zu doll gelangweilt, aber ich bin der Meinung auch Gedanken und Erfahrungen von Läufern ( ja jetzt bin auch einer - ob ich es bleibe ??? ) wie mir, sind gerade für Anfänger und solche, die seit ewigen Zeiten kein Sport mehr gemacht haben wichtig. Man kann sehen, das man vieles schaffen kann, wenn man nur erstmal anfängt. Vielen Dank für Eure Zeit, die Ihr Euch genommen habt - für mich. Grüße aus Hamburg sendet Euch Marcus |