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28.03.2024, der 4. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:15. August Blumensaat Gedächtnis Lauf
mehr zum Lauf: VID799
Datum des Laufes:27.11.2004 (Sat)
Ort:Essen
Plz:D4
Homepage:http://www.tusem-leichtathletik.de/
Strecken:HM, 10k
Beschaffenheit: Asphalt
Profil:flach
Wetter:7°C feucht, trüb
Teilnehmer:HM rd 750 Finisher
Name des Berichtenden: Kleine LID801
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Bericht vom 29.11.2004 (Mon)
VWKGJ
Das Training letzter Zeit war nicht so auf den HM gezielt, mangels Zeit, Erfahrung und Disziplin. Manchmal verschieben sich auch die Prioritäten.

Vor dem Lauf
Samstag früh zu spät aufgestanden, einkaufen, essen, Hektik, noch ein (langen) Moment mit meinem Vater telefoniert, zu spät losgefahren. Während der Fahrt Schrecksekunde: Hast du den BH eingepackt? Ich konnte mich nicht mehr erinnern: Parkplatz ganz weit weg, wie heißt es: ?wer zu spät kommt, dem bestraft das Leben?? Voll Treffer. Nach 15 min strammes Marschieren komme ich beim Wettkampfbüro voll verschwitzt an. Gott sei Dank ist alles gut organisiert, nach Buchstaben sortiert und ich bekomme Start-Nr. und Chip ohne warten zu müssen. Schnell zu der Umkleide, Uff nichts vergessen, die Schlange zu den Toiletten ist waaaahnsinnig lang, 14: 05 Uhr, der Start ist um 14:20 Uhr oh weia. Umgezogen, ich freue mich, dass ich schon in Bottrop das Einfädeln des Chips geübt hatte, den Gurt des Pulsmessers nicht vergessen. Keine Zeit mehr zur Toilette zu gehen, ich trabe bis zur Startlinie, versuche ein katastrophales Aufwärmen, ich könnte mich in den Hintern treten, wieso bist du so spät dran gewesen??? Ein Riesenpulk formiert sich auf diesem schmalen Weg hinter der Startlinie, ich stelle mich ganz hinten an. Die WK-leitung erinnert daran, dass es sich um eine Pendelnstrecke handelt, wir müssen vom Start aus gesehen 2 Mal die Runde laufen, und bittet die Läufer rechts ran zu laufen, damit ein Vorbeilaufen problemlos klappt. Der Weg entlang des Sees ist asphaltiert und etwa so breit, dass 6 Personen nebeneinander laufen können.

Der Lauf
Ich brauche über eine Minute um die Startmatte zu erreichen, diesmal drücke ich den richtigen Knopf an meine Uhr. Eingekeilt in einer Masse bin ich nicht in Gefahr zu schnell los zu laufen, KM2 12:45 na ja, jetzt bin ich warm und ich versuche mich rechts oder links an den Läufern vorbei zu schmuggeln, mmhhh ich hätte doch mich ein bisschen mehr nach vorn beim Start wagen sollen, diese Truppe ist breit und zu langsam für mein Zeitziel, sogar mein Puls ist nur bei 80%. Eine weitere Sorge plagt mich: ich müsste doch?der Druck auf die Blase ist sehr unangenehm. Ich kämpfe mich Meter um Meter durch und hab endlich ein bisschen mehr Platz für meine kleine Füße und kurze Schritte. Kurz nach KM3 Parkplatz am Haus Scheppen, egal ich halte es nicht mehr aus, ich verschwinde hinter ein großes Fahrzeug des roten Kreuzes und lasse die Hosen runter. Ich höre noch, wie eine tiefe Männerstimme ruft:? Hey, da ist ein junges Mädel hinter deine Karre verschwunden, gehst du mal gucken!? _jung_ dachte ich, der Mann hat kein Auge im Kopf. Prompt erscheint ein junger Mann in Sanitäterdress und wird bei meinem Anblick rot, mit Achselzucken sage ich plump: ?Ich musste mal!?. Erleichtert geht es viel besser weiter.
Ich kenne die Strecke auswendig, meine geliebte Seerunde, das Wetter hat ein Erbarmen mit uns Läufern, die Luft ist feucht, nicht zu kalt und kein Dauerregen, die Freude am Laufen stellt sich ein, ich finde mein Rhythmus. Da meine Uhr keine Zwischenzeiten speichert, weiß ich nicht mehr, wann ich den Wendepunkt erreicht habe. Kurz danach gab es ein Verpflegungsstand, den ich aber nicht benutzt habe. Nach dem Lauf in Bottrop habe ich mir einen von diesen Gürteln mit kleinen Flaschen besorgt und seitdem auf längeren Läufen das Trinken trainiert. Ich hatte nur eine kleine Flasche mitgenommen und es hat vollkommen gereicht, ich brauchte nur ein Mal 2-3 Schlucke.
Die Ersten kommen uns schon entgegen, ein Radfahrer mit Megaphon im Voraus warnt uns und ruft ?rechts bleiben? Vor mir ist ein Paar, dem ich schon länger folge, das frech in der Mitte bleibt, ich ärgere mich und höre noch den Kommentare der Frau, ?es ist für einen einfacher als für 20 auszuweichen, die paar Sekunden?? Blöde Kuh (Entschuldigung aber manchmal muss man sagen, was man denkt) Die Beiden ziehen weiter.
KM10 57:12, kurz nachrechnen, ja es könnte noch hinhauen, jetzt fängt es richtig an! Ich überhole nach und nach, das macht Spaß. Wendepunkt (Start/Ziel) die Beine werden schneller und schneller, Blick auf die Uhr uups, Hf bei rund 95%, was soll´s es fühlt sich Klasse an. Die Landschaft sieht durch die trübe Luft voller Feuchtigkeit aus, wie eine asiatische Aquarelle mit ihren typischen Motiven: Hügel, Wald, See und ein paar Vögeln?.und ich laufe schnell. KM15 1:24:00, Ja! Noch 6 km, falls es schwierig wird und ich wieder auf 6min/km laufen muss, 36min haut hin. Ich kann sogar jetzt mit dem Tempo ein bisschen runter um bis zum Ende gut durchzuhalten. KM18 1:40:44, ich glaube daran, es wird klappen, ich lächele, und die Beine wollen schneller werden. Zwischen KM19 und KM20 treffe ich wieder auf das von mir ungeliebtes Paar, eigentlich würde ich ihnen noch gerne vor der Nase laufen aber mein linker Waden zwickt merkwürdig, ich habe vor 3 Jahren ein Muskelfasernriss gehabt und denke nur noch: ?dein Ziel unter 2Std zu laufen ist wichtiger als jetzt noch ein Kleinkrieg zu führen, hol dir jetzt keine Verletzung ein!?.
Auf dem letzten Kilometer sind doch viele Zuschauer da und ich bin froh darüber, weil jetzt die Oberschenkel schwer sind und der Applaus hilft das Tempo zu halten. Ich will doch nicht vor so viele Leute schlapp machen! Ich sehe es an der Uhr beim Ziel Brutto 1:59:xx JA! Ich drücke den richtigen Knopf an meiner Uhr, ein paar Schritte weiter wage ich ein Blick auf meine Uhr 1:57:52, woaw ich kann es nicht glauben.
Die Beine fühlen sich merkwürdig an aber es geht mir sehr gut, ein bisschen dehnen und schon kann ich doch im normalen Gang zurück zur Halle. Duschen, ich schaue mir die Siegerehrung an und applaudiere voller Bewunderung die Sieger in allen Kategorien wie z.B. der Mann AK M70 mit der Zeit 2:14:27. Hochachtung. Danach ist meine Urkunde auch fertig, es ist offiziell 1:57:50, ich freue mich!
Es war bestimmt nicht mein letzter Halbmarathon!


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