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Bericht

Name des Laufes:Battice - Les 4 Cimes du Pays de Herve
mehr zum Lauf: VID961
Datum des Laufes:14.11.2004 (Sun)
Ort:Battice, Belgien
Plz:k.A.
Homepage:http://run.to/battice
Strecken:33km
Beschaffenheit:90% Asphalt, der Rest Matsche und Schotter
Profil:ständig wellig, gelegentlich Steigungen, mehr als 500HM
Wetter:leicht bewölkt, sonnig, 7 Grad
Teilnehmer:ca 1000
Name des Berichtenden:Lexi Pimenidis
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 14.11.2004 (Sun)
Hi!

Nach meinem kleinen Erfolg bei der Talsperre von Eupen, bin ich heute wieder zurück auf einen Langstreckenlauf gekommen. Und weil die in dieser Jahrszeit hier etwas dünn sind, mußte es eben der 33km-Lauf von Battice sein, der einen gewissen Ruf hat, wegen seiner vielen Steigungen besonders schwer zu sein. Um es gleich vorne weg zu nehmen: der Ruf stimmt!

Bis zum letzten Moment habe ich noch überlegt, ob ich doch lieber nicht laufen sollte, weil ich die letzten acht Tage wegen eines stärkeren Schnupfens nicht trainieren konnte und erst pünktlich zum Wettkampf wieder lauffähig war. Meine Laufschuhe waren auch total durchgelutscht, so daß man auf Schotter leider jeden einzelnen Stein fühlen konnte, was ich nicht als sehr angenehm empfand. Und nicht zuletzt hatte ich Probleme bei der Kleidungswahl, weil der Wetterbericht teils Regen, teils Sonne angesagt hatte. Bei den Beinkleidern war ich mir auch unsicher: sollten es Shorts sein, die zwar das Laufen erleichtern, wo ich aber später evntl. an den Beinen auskühlen könnte, oder Longtights, in denen ich nicht so gut laufen kann. Die Entscheidung fiel dann zugunsten der Shorts aus und ich packte noch einen dicken Trinkgürtel mit 4x250ml Wasser ein, um nicht auf die Trinkstellen angewiesen zu sein.

Die Organisation war echt super und freundlich, dumm nur, daß sich mein Französisch auf "Je ne comprehende pas." beschränkt. Der Lauf ist dieses Jahr auf kostenlos gewesen und nachdem ich nach einer stimmungsvollen Fahrt über nebelige belgische Landstrassen dann geparkt hatte (viel zu weit vom Start), hatte ich auch nicht mehr viel Zeit um mich fertig zu machen.

Der Start verlief flüssig und locker, es fing direkt mit einer starken Steigung über 2km an, wo man sich gemütlich warmlaufen konnte. Im Training konnte ich 31km schon in 3h laufen, setzte mir aber wegen der vielen Steigungen ein Limit von 5:45min/km, da die Steigungen erst im zweiten Teil der Strecke sind. Das Limit hab ich natürlich nicht eingehalten, sondern bin gemütlich und ohne Anstregung mit einem 5:30er Schnitt bis Kilometer 15 gelaufen.

Viel unterhalten konnte ich mich daher auch dann nicht mit den trotzdem netten Mitläufern, sondern genoß die sehr schöne Landschaft in der man auf grund der fehlenden größeren Waldstücke fast auf jedem Kilometer eine Stelle mit wunderbarem Weitblick hatte. Für einen Landschaftslauf war erstaunlich viel Publikum auf der Strecke, die auch gut angefeuert haben ("Allez! Courage!").

Die Verpflegungsstellen waren auch gut organisiert und jeder Kilometer ausgeschildert. Besonders gut gefallen hat mir, daß auf jedem Kilometerschild das Höhenprofil der Strecke eingezeichnet ist, mit Markierungen für Verpflegung und der aktuellen Position :-)

Nach unbeschwerten 15km, die bereits alles andere als einfach waren (IMHO ging es nie mehr als 10m mal wirklich flach, sondern immer ein bischen rauf oder runter), kam dann der erste Hammer: 150HM auf 1,5km (am Fuße des Berges durch ein Extraschild ausgewiesen *LOB*). Hier zeigt sich dann bei mir, daß ich doch noch nicht ganz genesen war und ich mußte ordentlich Federn lassen: mein Tempo sank auf 6:00min/km. Oben angekommen dann ein besonderes Schmankerl: es ging nicht wieder bergab, sondern noch etwa 2,5km in minimaler Steigung weiter.

Die große Erleichterung kam dann ab etwa km19, wo es wieder bergab ging. Das Feld hatte sich schon sehr weit auseinandergezogen und ich bin quasi alleine gelaufen. Immer noch eine schöne grüne Landschaft herum und das Wetter wurde immer schöner. Ich verfluchte, daß ich mich so warm angezogen hatte, aber nu war's zu spät. Wohlauf bin ich also in's Tal runter um unten dann von einem Schild: "140HM, 1,5km" begrüßt zu werden.

Obwohl ich sonst im Training schon mal Einheiten mit bis zu 200HM laufe, setzte mir die zweite Steigung noch ärger zu als die erste. Mit Mühe und Not erreichte ich auch diese Spitze, mußte dabei aber meine letzte Kraft lassen und war kurz vor'm aufgeben: meine Beine waren doch etwas kalt und wollten sich nicht mehr bewegen, die kleinen Hügel für zwischendurch zogen sich in's unendliche und irgendwie hatte ich auch kein Auge mehr für die Landschaft. Trotzdem schleppte ich mich unter weiterem Tempoverlust weiter und weiter (laufen war das echt schon nicht mehr).

Von etwa KM23 an, empfing ich jedes Kilometerschild mit Euphorie, aber die Uhr lief unerbitterlich weiter. Inzwischen war ich doch wieder froh, warm gekleidet zu sein, weil ich doch etwas auskühlte und so wenigstens einen warmen Oberkörper und Kopf behalten konnte.

Im schleppenden Tempo ging es dann weiter bis zur letzten Steigung über mehr als 130HM bei KM30. Hier war Schluß mit der Kraft und ich mußte den Berg gehend bezwingen. Das Feld ist auch schon gut vorbeigezogen, so daß ich nur noch gelegentlich von anderen Läufern überholt wurde: offensichtlich scheint Laufen noch nciht so sehr Volkssport in Belgien zu sein, weil das Feld der Läufer über 6:00min/km doch dünner war, als ich das auch Deutschland gewohnt war.

Die letzten Kilometer waren dann auch nur noch Formsache und kurz vor'm Ziel noch mal eine Steigung über 50HM, an deren oberen Ende das Ziel stand.

Mit letzter Kraft also auch diese Steigung bezwungen und dabei (gehend!) noch ein halbes Dutzend Plätze gut gemacht.

Alles zusammen bin ich in mageren 3:32h in's Ziel gestolpert... und habe mir wieder einmal vorhalten können, daß ich die Höhenmeter nicht richtig respektiert hatte. Trotzdem hat der Lauf Freude bereitet und ist nur weiterzuempfehlen.

Lektion gelernt :-) Resultat: mehr Training mit Steigungen...


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=689


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