Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:3. Garather Schlossmarathon 2004
mehr zum Lauf: VID718
Datum des Laufes:7.11.2004 (Sun)
Ort:Düsseldorf-Garath
Plz:D4
Homepage:http://www.schlossmarathon.de/
Strecken:MA,HM,5KM,1KM
Beschaffenheit:ca. 40% Asphalt, ca. 35% Kieswege gut zu laufen, ca. 25% Waldwege, teils rutschig
Profil:Flach, bis auf einige Brücken, teilweise etwas eckig
Wetter:hätte nicht besser sein können: trocken, 10°C, teils bewölkt, teils sonnig
Teilnehmer:Gesamt > 1.000, Marathon ca. 200
Name des Berichtenden:Stefan Bäumer
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 7.11.2004 (Sun)
Hi drsl!

*Einleitung*

Dieses Jahr sollte der Garather Schlossmarathon mein erster (und einziger) Marathon des Jahres sein (ausser dem beim Challenge Roth, nach Schwimmen und Radfahren) und nach einer langen Triathlonsaison und anschließendem Urlaub, blieben 7 Wochen, um in Top-Form zu kommen. Das Training lief zwischen gut und grandios und so habe ich mir, bei bisheriger Marathon-Bestzeit 2:58:49, als anspruchsvolles Ziel, eine Zeit unter 2:50 Std. vorgenommen. Schwer sollte es dadurch werden, das in Garath ein eher dünnes Feld und eine nicht Super-schnelle Strecke warteten. Leichter sollte es mir mein persönlicher Hase (wer hat das schon, auch an dieser Stelle noch mal vielen Dank :-)) machen. Magnus hatte zunächst überlegt ohne Startnummer neben her zu laufen, dann hat er sich aber doch angemeldet (auch aufgrund der Diskussion der Newsgroup zum Thema "Hasenbericht Frankfurt-Marathon"), mit der Vorgabe 30km mitzulaufen und dann eine Abkürzung Richtung Ziel zu finden.

Die Strecke besteht aus 2 identischen Halbmarathon-Runden mit teils Asphalt, teils gut zu laufenden Kies-Feld-Wegen und teilweise Waldwegen mit mglw. rutschigem Untergrund. Am Vortag hat es auch noch ganz ordentlich geregnet.

*Vorgeplänkel*

Samstags waren wir bereits vor Ort, Startunterlagen abholen, Streckenbesprechung und Pasta-Party. Von der Atmosphäre her ganz nett und bei der Streckenbesprechung wurden auch alle offenen Fragen beantwortet. Bereits hier bin ich (negativ?) durch meine Neugier aufgefallen. Bei der Frage, ob es denn problematisch sei, von hinten in das 45 min. später startende Halbmarathonfeld zu laufen, hörten wir erste "Angeber"-Rufe ;-). Berechtigt war die Frage aber, denn wir haben doch eine ganze Reihe Leute überholt, dazu später mehr.

Sonntags morgens waren wir gg. 9 Uhr, 1 Std. vor Startschuss, vor Ort. Neben meinem Hasen und mir waren noch mein Kumpel Frank und mein Vereinskollege Michael am Start. Parken war kein Problem, die Umkleidekabinen waren nicht ausgeschildert, wir haben sie trotzdem gefunden. Die Situation am Sportplatz war etwas durcheinander, hier hätte eine bessere Ausschilderung Sinn gemacht. Umziehen, kurzes Einlaufen und um kurz vor 10 in Richtung Start aufgebrochen. Dieser fand auf einer Straße ca. 300m vom Ziel entfernt statt. Dort hatten sich ca. 200 Marathonläufer versammelt, als Sprecher war der bekannte Burkhard Swara vor Ort, der auch gewohnt sicher alles im Griff hat. Am Start waren wenige bekannte Gesichter, auch die Läufer mit den kenianisch und marrokanisch klingenden Namen, die ich am Vortag in der Starterliste entdeckt hatte, waren nicht zu sehen (zumindest nicht vorne).


*VWKGJ*

Hmm, ich hatte gut trainiert, fühlte mich ausgeruht, kein Grund zu jammern?!! Naja, die letzte Nacht war ziemlich unruhig, ich war 2 mal auf der Toilette, also auch noch gut hydriert. Weh tat mir fast nix, auch selten ;-) Vll. hatte ich ein wenig Angst vor dem großen Sprung, was passiert nach KM 30? Ich gebe zu, eines VWKGJ´s nicht wert.

*Wettkampfbericht*

Pünktlich um 10 erfolgte der Startschuss, wir liefen die Straße runter und bereits nach wenigen hundert Metern in den Wald hinein. Hier kurze Verwirrung, welches Schild war denn nun für uns?!? Neben dem Marathon gab es noch eine Beschilderung für Halbmarathon und den 5km-Lauf sowie für die 2. Runde des Marathons. Die Schilder standen alle unterschiedlich, da jeder Lauf einen eigenen Startpunkt hatte. Aber 2:45 konnten es wirklich nicht sein, das war das falsche Schild. Trotzdem ging der 1. KM zu schnell durch mit 3:44 min. Hier hatte sich eine erste Spitzengruppe gebildet, die neben meinem Hasen Magnus und mir, aus 2 Läufern vom CNE-Team Essen, einem Triathleten mit außergewöhnlichem Laufstil (hmm, wie beschreibe ich das jetzt? ich lass es lieber), einem "routiniert aussehenden" Läufer und einem Läufer, der mit langer Hose und dicker Jacke unterwegs war, bestand. KM 2 nach 4:08 min., vielleicht stehen die Schilder hier auch nicht ganz genau...

Jetzt geht es ein paar Meter hoch und aus dem Wald raus. Wir laufen durch die Garather Einkaufszone, hier ist natürlich nichts los, ist auch eher unspektakulär. Die Strecke ist hier etwas eckig und auch leicht wellig (hier müssen auch die A59 und die B8 überquert werden). Es geht durch einen Park über asphaltierte Wege in Richtung Garather Schloss (von dem ich aber nichts wahrgenommen habe). Nach ca. 5km setzt sich an der Spitze der Triathlet mit dem eigenwilligen Laufstil ab. Die Fahrradbegleitung vom CNE-Team Essen meint, "na, der wird wohl noch einbrechen, lasst den mal laufen". Doch auch die anderen Jungs ziehen etwas an und so fällt unsere Gruppe auseinander, vorne der Triathlet, dahinter die beiden vom CNE Team und der "routiniert aussehende", dahinter Magnus und ich, der sechste Läufer fällt nach hinten weg. Die Zwischenzeit bei KM 5 war 19:45 min, etwas zu schnell, aber wer weiß, was heute geht.

Seit dem Start begleiten mich Magenschmerzen, weil ich offenbar zu spät zu viel getrunken habe. Aber wie schreibt Peter Greif dazu, das soll einen auf das richtige Tempo einbremsen. Es wird auch langsam besser und ist bei KM 10 weitgehend verschwunden. Inzwischen haben wir Wald und Stadt endgültig verlassen, laufen auf asphaltierten, windanfälligen Wegen. Wind weht heute praktisch keiner, sehr schön. Die Gruppe vor uns kommt nicht weg, wir haben uns beim gleichen Tempo eingependelt, inzwischen knapp über 4min-Schnitt, bei KM 10 haben wir 40:04 min auf der Uhr.

Der Abschnitt zwischen KM 10 und 15 läuft super, es geht ziemlich geradeaus auf guten Wegen. Irgendwann drehen sich die Jungs vor uns um und scheinen zu warten, der "routiniert aussehende" geht rechts raus und pinkelt beim Laufen, das kann auch nicht jeder. Wir treiben unsere Scherze. Ganz kommen wir allerdings nicht ran, irgendwann laufen sie vorne wieder voll weiter. Dieser 5km-Abschnitt war dann auch mit 19:40 min. der schnellste. Inzwischen sind wir wieder im Wald angekommen, die Wege hier sind aber noch breit und gut zu laufen. Irgendwann wird es dann enger und rutschiger, Magnus scherzt mit vereinzelten Spaziergängern und Ordnungsposten. Von manchen kommt was zurück, sei es ein Spruch oder eifriges Klatschen. Andere schauen nur verwundert, "warum konzentriert sich der Kerl nicht auf seinen Lauf, das ist doch kein Spaziergang?!". Für Magnus schon ein wenig.

Die Verpflegung ist leider nicht so gut, auf der ersten Runde gibt es nur Wasser zu trinken, auf der zweiten Runde dann auch Cola. Aus dem Grund lasse ich mir von meinem Vater eine Flasche mit Powerbar-Isodrink anreichen. Davon nehme ich einige Schlucke, was auch nicht so wirklich gut war. Ich muss davon aufstoßen und bekomme bei der Halbmarathon-Marke auch noch Seitenstechen. Wir laufen auf den Sportplatz, hier stehen auch endlich mal einige Zuschauer, aber so richtig Stimmung kommt nicht auf. Die KM-Markierungen sind schlecht zu erkennen und ich verpasse einige. Ansonsten ist die Strecke aber gut ausgeschildert, ein Verlaufen, wie im Vorjahr bei der Spitzengruppe geschehen, ist kaum möglich.

Nun geht es also in die zweite Runde, die erste Runde war gut, aber locker fühle ich mich nicht mehr. Die nächste KM-Markierung kann ich bei 23 km erkennen und merke das meine Probleme real sind und ich tatsächlich langsamer laufe. Jetzt nur nicht nervös werden und ggf. auf Ziel B (unter 2:55 Std.) oder Ziel C (neue pB) konzentrieren. Im ersten Waldstück läuft es aber noch halbwegs, das Tempo pendelt sich bei ca. 4:10-4:15 min/km ein. Magnus ist noch sichtlich locker und will zumindest bis KM 32 mitlaufen, merkt aber auch das ich Probleme habe. KM 20-25 laufen wir in 20:40 min. Es geht wieder durch die Fußgängerzone, die Leute dort nehmen uns wohl nur als völlig Verrückte wahr. Warhscheinlich denken die, wir hätten den Start verpasst, da die HM-Läufer schon vor einer ganzen Weile hier durch sind.

Gleicher Weg wie in der ersten Runde, aus der Stadt raus über die Felder. Magnus versucht mich zu motivieren, das Tempo hoch zu halten. Er sieht vor uns den ehemals führenden Triathleten, der uns deutlich näher kommt. Dieser Eindruck stellt sich später aber als Trugschluss raus. Ebenso wie die Meinung das einer der CNE-Team-Läufer ausgestiegen ist und am Straßenrand stand. Nein, für´s Treppchen wird´s heute nicht reichen. Auch wenn Magnus mir irgendwann erzählt, das doch jetzt nach 30 km meine starke Phase erst kommen würde. Zwar kann ich das nicht nachvollziehen, aber immerhin werde ich unterhalten. KM-Abschnitt 25-30 erstmals über 21 min mit genau 21:08. Damit liegt die Zwischenzeit bei KM 30 bei 2:01:27 std. Die Wunschzeit ist längst in weiter Ferne, also versuche ich die pB nach Hause zu laufen. Richtig Spaß macht es nicht, ich habe auch keine Enten (wie andere Mitläufer) auf dem Bach gesehen an dem wir für einige KM entlang laufen. Die ersten HM-Läufer haben wir bereits überholt und das werden immer mehr. Allerdings haben wir mittlerweile einen Radfahrer vor uns, der uns den Weg "freiräumt" ;-) Schön ist wenn uns die HM-Läufer anfeuern, Magnus feuert zurück und weckt weiterhin Streckenposten aus dem Tiefschlaf. Ob er allerdings wirklich die Bratwurst essen möchte, nach der er an jedem Verpflegungsstand fragt??? Ich möchte das nicht, Hunger habe ich keinen und Bratwurst mag ich nicht, zu viel Fleisch drin. Aber heute abend gibt´s auf dem Sofa Bier und Chips. Doch erst noch ein wenig laufen, was sonst... Magnus ist bei KM32 einfach im Rennen geblieben und will zumindest bis KM36 dabei bleiben.

Den Abschnitt 30-35 KM laufen wir in 21:36 min. Jetzt sind wir wieder im Wald, laufen noch einmal durch das Gatter, das die Wildschweine einsperrt, sehen aber keine Schweine, zu Magnus Leidwesen... Wir überholen immer mehr HM-Läufer, das engste Stück bereitet uns keine Probleme, alle sind sehr rücksichtsvoll, dafür vielen Dank. Mir wäre zu dem Zeitpunkt die gleiche Rücksicht sicherlich schon koordinativ schwer gefallen. Ich zähle die KM runter, nur noch einmal die 7,2-km-Runde im Bruch. Magnus versucht mich zu motivieren und haut mir Sprüche um die Ohren ("Pain is temporary, Glory is forever" und so). Leider ist mein Schmerz schon recht groß und ich muss noch mehr Tempo rausnehmen, KM 35-40 nur noch in 22:43 min.

Dummerweise geht es jetzt noch einmal eine Brücke hoch, dann unter der Autobahn und noch ein paar Meter hoch. Aber da hier das Ziel schon zu hören ist, ist eigentlich alles gut. Wir laufen auf den Sportplatz, noch eine halbe Runde, ich setze noch ein wenig zu, um wenigstens die 2:55:xx noch zu erreichen. Wir biegen auf die Zielgerade ein, man ruft uns zu "links laufen". Hmm, warum sind wir jetzt auf der Wiese und alles ruft "rechts, in den Zielkanal"?! Unter der Absperrung durchgetaucht und schon laufen wir zeitgleich über die Ziellinie nach 2:55:50 Std. So sind wir also als 5. und 6. im Gesamteinlauf im Ziel, ich einen Schritt vor Magnus und völlig fertig. Aber die pB steht, zudem Vereinsbestzeit in diesem Jahr und Magnus ist bislang auch nur einmal schneller gelaufen.

*Im Ziel*

Im Ziel merke ich das mein Rücken völlig verkrampft ist und weh tut. Erst einmal warmen Tee trinken, großes Gedränge dort. Dann lasse ich mir von den Helfern des DRK eine Schutzfolie geben. Da es sich um einen kleinen Lauf handelt, gibt es keine Massage im Ziel. Leider hat mein Fotoapparat versagt, so gibt es kein Foto vom Zieleinlauf. Als allerdings wenig später Michael mitsamt Fahrradbegleitung Torsten eintrifft, leider knapp über der erwünschten 2:59-Zeit, machen wir zu dritt doch noch ein Foto. Michael ist trotz allem zufrieden, so wie ich es auch bin. Marathon ist halt eine lange Distanz, das kann man nicht genau planen und große Ziele erfordern auch ein gewisses Risiko, was auch mal einen kleinen Einbruch zur Folge haben kann. Die Duschen sind warm und werden von Frauen und Männern gleichermaßen benutzt, was für die Hereinkommenden immer eine kurze Überraschung ist, "hupps, bin ich etwa in der falschen Umkleide, peinlich ..." Aber was soll´s, wer hat nach dem Lauf noch die Kraft, dem anderen Geschlecht was weg zu gucken? ;-)

*NWKGF (Nachwettkampfgefutter)???*

Hmm, nun erst einmal die versprochene warme Suppe von Sponsor Zamek abholen, auch wenn Michael mir dringend abrät. Leider ist da aber Fleisch drin, ess ich nicht. Der Schlossläufer (ein Weckmann) lockt mich auch nicht, also mit alle Mann (Frank ist inzwischen auch mit hervorragender pB im Ziel) zum Kuchenbuffet. Hmm, schon alles weg, na klasse. Dafür bekommen wir aber den Kaffee gratis, für die tapferen Läufer. Kurz später kommt Nachschub in Form von Streuselkuchen und es kann doch noch ein kleines NWKGF stattfinden. Was anderes gab es leider nicht zu essen (zumindest den obligatorischen Bratwurststand durfte man doch erwarten?!).

Wir warten auf die Siegerehrung, die es für die Altersklassen dann entgegen Ausschreibung doch nicht gibt. Dort sind dann nur noch wenige Beteiligte anwesend. Dann große Überraschung, als Magnus als 5. ausgerufen wird. Die Rucksäcke, die wir bekommen sind aber ähnlich, so bin ich nicht wirklich böse. Wenn er gewollt hätte, wäre er ja sowieso viiieel schneller gewesen.
Gewonnen hat übrigens der "routiniert aussehende" in hervorragenden 2:43 Std. gefolgt von einem CNE-Teamler in 2:46 und dem Triathleten in 2:50. Auch der vierte, der zweite vom CNE-Team blieb mit 2:50 noch unter dem alten Streckenrekord. Die Namen sind mir leider nicht präsent, müsst ihr in der Ergebnisliste unter http://www.schlossmarathon.de nachsehen.

*Fazit*

Ich habe schon ein paar Mängel angesprochen, finde die Veranstaltung aber trotzdem gut. Es ist halt eine kleine Veranstaltung, die von ehrenamtlichen Helfern organisiert und durchgeführt wird, da kann nicht immer alles klappen. 27 ? Startgeld und 8 ? für´s T-Shirt sind aber kein Schnäppchen mehr, bspw. in Monschau zahlt man inkl. T-Shirt gerade mal 19 ?, läuft nur eine Runde und es gibt mehr und besser ausgestattete Verpflegungsstände. Die Strecke ist schön, wenn auch nicht super-schnell. Aber Bestzeiten sind möglich, wie Michael, Frank und ich bewiesen haben. Mein Lauf wäre ohne Magnus vll. noch schwerer geworden als er schon war. Den nächsten pB-Versuch werde ich aber mit einer vernünftigen mehr-monatigen Grundlage starten, nur 7 Wochen M-Training reichen nicht wirklich aus. Und dann vll. auch wieder bei einem größeren City-Marathon.

Ich hoffe, der Bericht gefällt Euch und freue mich über Kommentare.
Vielen Dank für´s Lesen.

Stefan
P.S. die Bilder dazu gibts in den nächsten Tagen auch auf meiner Webseite http://laufen.stefanbaeumer.de.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=674


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite