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28.03.2024, der 4. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:Rennsteig-Tunnellauf
mehr zum Lauf: VID62
Datum des Laufes:30.3.2003 (Sun)
Ort:Zehla-Mehlis
Plz:k.A.
Homepage:http://www.tunnellauf.de
Strecken:28k
Beschaffenheit:überwiegend Asphalt
Profil:2 lange, flache Anstiege
Wetter:trocken und warm, in den Tunneln trocken und kühl
Teilnehmer:2.691
Name des Berichtenden: erik LID57
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Bericht vom 4.4.2003 (Fri)
Tunnellauf (Rennsteig/A71), 30.3.03 - Bericht aus dem hinteren Mittelfeld

Der Lauf durch den Thüringer Wald und unter dem Rennsteig hindurch war
ein Ereignis der Superlative: Lauf durch den noch nicht freigegebenen
längsten Straßentunnel Deutschlands (http://www.a71.de/bilder/rstt.php4),
über die größte Bogenbrücke Deutschlands
(http://www.a71.de/bilder/brueck.php4) und eine der höchsten Start-
gebühren Deutschlands (40 Euro, das wurde aber nicht so sehr beworben
wie die anderen Rekorde :-)

Ein Lauf also, der so schnell nicht wiederkommt, und da mein Schwiegervater
in spe als mein Privatsponsor auftrat, machte ich trotz der frühen Saison
und längerer Trainingspause auch mit. Am Vorabend habe ich noch die Wecker
um eine Stunde (Sommerzeit!) vorgestellt, um uns am nächsten Morgen gegen
sieben zusammen mit Bernd, dem Bruder des Sponsoren (er startete in der
M60), zum Startort Zella-Mehlis fahren zu lassen. Dort das Übliche:
Startnummer abholen, Umziehen, an der Toilette Schlange stehen und dann
langsam in der Mitte des Startbereiches einordnen.
Die Strecke verlief 14 km auf der Autobahn, durch drei Tunnel, über die
besagte Brücke, mit einer recht sanften, aber nicht vernachlässigbaren
Steigung (insgesamt wohl fast 300 Höhenmeter), und wieder zurück.
Ich fühlte mich topfit, da meine Vorbereitungsphyse ideal verlaufen war
und ich schon im Training Zeiten wie sonst nur an guten Wettkampftagen
lief... neenee, war ein Scherz, also hier bitte mein Vorstartgejammere
einsetzen: Schnupfen, nicht ausgeschlafen, kaum trainiert usw.

Mein bis dahin längster Wettkampf waren 15 km, mein längster Lauf überhaupt
waren sehr langsame HM, so daß ich mir keinen speziellen Plan für das Rennen
festlegen konnte, außer daß ich es ohne ins Gehen zu verfallen beenden will.
Eine realistische Zielzeit dürfte bei etwa 5:30 min/km liegen liegen, das
wären insgesamt 2:34 h.
Nach etwas Animation (La Ola und Sprechchöre, als ob ein Lauf etwas mit
Spaß zu tun hätte) kam der Startschuß, und über die Autobahnauffahrt ging
es auf den noch nicht eröffneten Abschnitt der A71. Auf die Erwärmung
habe ich wegen der Länge das Laufes verzichtet, ich lief mich die ersten
Minuten mit Bernd zusammen recht langsam ein. Ich konnte keine
Kilometermarkierungen entdecken, was es mir ersparte, ständig an meinem
Tempo korrigieren zu müssen, ich lief so eben mit einem Puls von 160-170
meinen Lauf, bei HF_max > 200, also relativ locker. Ab und zu mußte ich
mich doch etwas mit dem Wissen bremsen, daß ich noch weit über 20 km
vor mir habe. Nach 7 km sollte der erste Verpflegungspunkt kommen, als
ich ihn erreichte, war aber schon eine Dreiviertelstunde vorbei - so
langsam kam ich mir gar nicht vor. Nach 54 Minuten kamen uns schon die
führenden Läufer entgegen, den späteren Zweiten, Jan Burzik, erkannte
ich auch, da er fast alle Rennen gewinnt, an denen ich teilnehme. Es
gefiel mir, daß fast alle mit mir Laufenden die Führenden kräftig
anfeuerten, schön waren auch die "Schall-La-Olas", die sich ab und zu von
einem Ende des Tunnel zum anderen fortpflanzten.

Nach der atemberaubenden Aussicht über die Wilde Gera (110 Meter in
die Tiefe) erreichten wir nach knapp 1:14 h den Wendepunkt - die
Entfernungsangaben der Verpflegungsstelle konnte man also auch vergessen.
Der Rückweg begann mit einer Steigung, bei der ich den knapp 70jährigen
Läufer, an den ich mich bis dahin geheftet habe, aus den Augen verloren
habe. Mein Zugpferd wurde nun eine junge Dame, die mal vor mal, hinter
mir lief, aber in etwa das gleiche Tempo wie ich hatte. Nach dem Anstieg
war ich fast nur noch am Überholen - die meisten direkt vor mir Laufenden
hatten ihn also unterschätzt. Zu diesem Zeitpunk hatte ich die lockere
Beschwingtheit der ersten Kilometer schon lange hinter mir gelassen,
meine Beine wurden recht schwer und ich spürte recht deutlich, daß 15 km
im Training etwas anderes sind als 28 km Wettkampf. Aus Furcht vor einem
Einbruch beschleunigte ich nicht, sondern trabte weiter im recht langsamen
Tempo daher. Inzwischen kam auch die Sonne hervor, was einen beim Verlassen
eines Tunnels ziemlich blendete. Zwei Kilometer vor dem Ziel machte die
von mir verfolgte Dame eine Gehpause, meine Aufmunterung nahm sie sich dann
aber so zu Herzen, daß ich nach ein paar Hundert Metern nicht mehr hinter
ihr herkam. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, wie nah das Ziel war,
sonst hätte ich eher zu beschleunigen angefangen. Plötzlich war die
Abfahrt da, die letzten 300 Meter sprintete ich noch an einem Dutzend anderer Läufer vorbei (ich weiß, daß das nach einem langen Lauf albern aussieht).

Meine Endzeit waren 2:28,31 h, damit bin ich ganz zufrieden, vor allem,
weil ich mich nicht gequält habe (Durchschnittspuls von 170) und auf
dem Rückweg nur 17 Sekunden langsamer als auf dem Hinweg war. In meiner
Altersklasse (M30) bin ich damit der 128. von 244 Eingelaufenen.
20 Minuten nach mir kam Bernd ins Ziel.
Eine weiteres Highlight des Laufes war, daß die Köstritzer Schwarzbier-
Brauerei jedem Läufer ein Bier nach dem Lauf spendierte - so etwas sollte
es öfter geben. :-)

Nachdem ich das letzte halbe Jahr weniger gelaufen bin, hat mich dieses
Rennen wieder richtig motiviert. Einen Marathon halte ich jetzt nicht mehr
für unrealistisch, auch wenn ich bis dahin noch viel an meiner
Geschwindigkeit arbeiten muß.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=67


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