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16.04.2024, der 2. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Röntgenlauf
mehr zum Lauf: VID915
Datum des Laufes:31.10.2004 (Sun)
Ort:Remscheid
Plz:D4
Homepage:http://www.roentgenlauf.de/
Strecken:HM,Ma,63
Beschaffenheit:überwiegend Waldweg, z.T. Asphalt, manchmal Wiese
Profil:ca. 1100 HM gut verteilt auf die 3 HM-Abschnitte
Wetter:trocken ca. 12Grad, etwa 6:45 nach dem Start Regen
Teilnehmer:63: ca. 400, total: ca. 3000
Name des Berichtenden:Andreas Siebert
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 1.11.2004 (Mon)
Nach dem Berlinmarathon vor 5 Wochen, wo ich meine PB um 15 Minuten auf 3:29:14 nach unten geschraubt hatte, habe ich mich am Montag danach gleich für den Röntgenlauf angemeldet. Es sollte mein 2. Ultra nach dem Rennsteiglauf werden. Die 5 Wochen dazwischen bin ich nicht wirklich zum Trainieren gekommen: 25/37/61/41/22 km. D.h. nur eine wirkliche Trainingswoche und mein längster Lauf war nur 27 km lang. "Liebe Kinder zu Hause: Nicht nachmachen!". In der letzten Woche hatte ich auch noch leichte Probleme mit der linken Achilesssehne. Meine Theorie ist hierzu: Wenn ich mein Nike Tailwind (eine Entfernungsmesser) am linken Schuh ablese, setze ich den Schuh etwas komisch auf. Dass ich im linken Schuh meines Adidas TR 9 (mit dem TR 8 bin ich hochzufrieden den Rennsteig (und drei Marathons) gelaufen) etwas "schwimme" brauche ich glaube nicht mehr zu erzählen.

Nach dieser optimalen Vorbereitung galt es also die Ziele zu definieren. Ziel A war das Marathonziel zu erleben, Ziel B mit einem Lächeln im Gesicht ins Ultra-Ziel zu kommen und Ziel C so um die 7 Stunden. Die 7-Stunden-Läufer des letzten Jahres hatte im Schnitt so eine Marathon-PB von 3:45. Passt so, wenn man auch noch bedenkt, dass der letzte etwas hügelige Lauf so 15 Wochen zurückliegt.

Also der Sonntag nahte, der Start sollte um 8:30 sein. Es hieß also gegen 5:30 (Winterzeit) oder 6:30 (Sommerzeit) aufstehen. Um 5:22 war ich wach und die Anreise nach Remscheid problemlos. Die Startnummerausgabe war gut organisiert und für die Ultras war ein eigener Umkleidebereich abgetrennt, man kam sich etwas "VIP"-mäßig vor. Ich entschied mich für die kurzen Tights, Shirt und Weste, Kappe, Buff und Handschuhe, was sich als richtig herausstellen sollte. Mit den Handschuhen lief ich die ersten 30 km. Ich persönlich finde Handschuhe optimal zur Wärmeregulierung der Arme.

8:23 verließ ich den Umkleidebereich um zum Start zu gehen (ca. 3 Minuten entfernt). Gegen 8:35 hieß es dann noch 2 Minuten, schnell noch aufs Dixie, die jetzt frei waren und dann hinten (kurz vor den (Nordic) Walkern) eingereiht. Da sowohl Ultra, Ma und HM gleichzeitig gestartet wurde, war es doch recht voll. Die ersten 5 km waren einzeln ausgeschildert und dann alle weiteren 5. Die ersten km gingen mit 6:16, 6:15, 6:19, 5:52, 5:39 weg also 30:21 knapp über einem 6er Schnitt also nur ein ganz wenig zu schnell :-) (um 7 Stunden zu laufen, wäre eine 33:10 für die 5 km optimal). Da das 1. Drittel durch die vielen HMarathonis recht voll ist, war hier noch kein freies Laufen möglich. Die jeweils nächsten 5 passten schon besser mit 31:54 und 31:15. Das 20er Schild hatte ich übersehen, die nächsten 10 waren dann 62:55. Bei km 22 bin ich zu Uwe aufgelaufen, der seinen 1. Ultra nach über 10 Jahren lief und mit dme ich schon beim Umkleiden gequatscht hatte. Es war eine sehr harmonische Laufgemeinschaft (2-3 km liefen wir auch noch mit einer Läuferin und einem Läufer vom LC Duisburg). Bei km 28 fragte er, welches Tempo wir wohl jetzt laufen würde, ich meinte so, 32 Minuten/5 km und lag dann prompt falsch mit 33:47 für km 25-30. Da waren doch zwei starke Anstieg zuviel drin). Danach ging es aber mit 31:43 weiter. Ich hatte aber das Gefühl, dass obwohl es noch sehr rund ging, dies zu schnell heute für mich ist, da dies auf eine 6:40-6:45 hinauslief. Um aber psychologisch nicht in ein Tief zu fallen, machte ich eine kurze PP und Uwe war weg. Er konnte das Tempo übrigens bis ins Ziel halten (super!). Km 35-40 war technisch sehr anspruchsvoll, da man bergab z.T. langsamer war als berghoch, so steil war es. Außerdem lies ich mir ab jetzt an den Verpflegungsständen Zeit, so dass nun eine 35:47 zu Buche stand. Kurz vor dem Marathon-Ziel traf ich einen M50-Läufer wo ich halb im Scherz, halb im Ernst sagte: "Gleich müssen wir die härteste Entscheidung des Laufes treffen." Er wies mich gleich zurecht, dass ich daran gar nicht denken sollte, denn wenn man einmal abbricht, tut man dies immer wieder. Also verwarf ich jeden Gedanken daran, jetzt abzubrechen. An der Verpflegungsstelle im Marathonziel wurde ich etwas verwirrt. Der Sprecher sagte nämlich "Andreas Siebert aus Köln" und ich dachte schon, ich würde hier ausgerufen, weil mich jemand vermisst oder so, dann ging es aber weiter mit "auf der Durchreise". Wie nett formuliert. Also ging es weiter auf die Reise mit 32:02 trotz des Anstiegs zur Talsperre. Verwirrend waren nur die 2 Staffelläufer, die mich locker lächelnd (kein Wunder mit 1 bzw. 3 km in den Beinen) übersprinteten. An den Verpflegungstellen wurden die Pausen länger, aber es war dort immer eine gute Stimmung: 33:46 (45-50). Bei einem kleinen Anstieg stand ein kleiner Junge, der sich wunderte, dass die "Läufer" hier gingen ("Könnt ihr nicht schneller?"). Immer wieder bildeten sich kleinere Laufgemeinschaften. Einmal lief ich mit 2 Schwaben, wobei ich nicht weiß, ob ich sie nicht verstand, weil es mir so schlecht ging oder sie einen so starken Dialekt sprachen. Aber ihr Tempo war dann doch etwas zu hoch, ich bekam Seitenstechen und musste sie nach 5 km gemeinsamen Lauf ziehen lassen. Sie meinten es läge daran, dass ich das Bier verweigert hatte. Die km wurden langsamer (35:54). Am Rande sahe ich jetzt ein Ehepaar schon zum 5. Mal. D.h. dass ich "Hauptinteresse" mich offenbar noch nicht gefressen hatte. Zwischen 55-60 hielt ich dann den 7er Schnitt (35:01) . Bei der Verpflegung am km 60 war wieder der M50er vom Marathonziel bei mir, wir plauschten noch ein wenig mit den Leuten vom Stand und sie meinten noch zwei Berge: Na endlich mal Berge, die Strecke war bisher ja sowas von flach. Bis auf einen kleinen Zwischenanstieg ging es jetzt 2 km flach auf Asphalt an einem Stausee entlang. Der M50er 50m vor mir. Dann ein letzter Anstieg, wo ich aufschließen konnte. Oben angekommen fing es ordentlich zu regnen an und es stand dort ein Mann der meinte: "Nur noch 600m." Dies konnte ich nicht so recht glauben, denn meine Uhr stand doch erst bei 6:52. Bergrunter konnte man sich jetzt ins Ziel trudeln lassen, wo eine super Stimmung herrschte.

...

Nach 1 1/2 Stunden im "VIP-Bereich für die Ultras" (incl. Massage) meinte mein Kreislauf, dass ich jetzt mich so langsam auf dem Weg nach Hause machen könnte.

Ein super Tag mit einer super Organisation.

P.S.
1. Die HM-Abschnitte 2:12:06/2:19:31/2:24:07
2. Die beiden Schwaben habe ich netto um 7 Sekunden geschlagen. Meine Taktik hinten zu starten, hat sich also bezahlt gemacht :-)


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