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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:18. Int. Kottenforst-Ville-Waldlauf
mehr zum Lauf: VID890
Datum des Laufes:17.10.2004 (Sun)
Ort:Weilerswist
Plz:D5
Homepage:http://www.lc-weilerswist.de/
Strecken:10k
Beschaffenheit:Waldwege, Wiese
Profil:relativ flach mit zwei längeren Anstiegen
Wetter:trocken, kühl
Teilnehmer:284
Name des Berichtenden:Carsten Düllmann
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 18.10.2004 (Mon)
Nun hat es also doch noch geklappt mit einer ordentlichen Zeit über zehn Kilometer. Vor zwei Wochen ja leider nicht - 47 Minuten mit Verdauungsproblemen (siehe Bericht) waren zwar neue PB, paßten aber immer noch nicht wirklich zu meiner aktuellen Leistungsfähigkeit. Heute lief es trotz einiger Höhenmeter (mein erster Wettkampf mit Bergen) viel besser!


Nicht viel. Am Freitagabend relativ viel Alkohol getrunken, wodurch gestern nachmittag beim letzten lockeren Lauf vorm Wettkampf meine Beine wehtaten. Dieses Gefühl kenne ich inzwischen so gut, daß ich es eindeutig dem Alkoholkonsum zuordnen kann - selbst die Länge des Schlafs ändert dieses Gefühl kaum. Es ist ein Gesetz meines Körpers: Alkohol am Abend + Training am Folgetag = schmerzende Beine. Zum Glück war der Wettkampf nicht gestern, sondern heute - optimistisch stimmte mich auch die Tatsache, daß die drei Steigerungen (zwei davon bergauf), die ich in den lockeren Lauf eingebaut hatte, sich sehr gut angefühlt hatten, die Schmerzen waren beim schnellen Laufen verschwunden.


Heute morgen fühlte ich mich dann auch ganz gut vorbereitet. Der Start war für 13 Uhr angesetzt, so daß ich mich diesmal sogar einigermaßen pünktlich auf den Weg machen konnte. Ziemlich problemlos fand ich dann auch die Strecke, die in einer Gegend liegt, die man wohl zur Eifel zählt, denn dieser Wettkampf war der letzte Lauf des sogenannten Eifel-Cups. So erklärte sich wohl auch die verhältnismäßig groze Zahl an wirklich schnell aussehenden Leuten, die ich auf dem Gelände traf - der ein oder andere Punkt in der Cupwertung mußte da wohl noch geholt werden. Ich traf meinen Firmen- und Marathonkollegen Robert (der übrigens auch in meinem Marathonbericht[besser spät als nie] auftauchen wird) und holte mir die Startnummer. Kurz danach trafen wir auch Timo (einen anderen Firmen- und Marathonkollegen), der Mitglied im LC Weilerswist ist und schon den ganzen Tag beim Aufbauen und den Vorläufen verbracht hatte. Zusammen liefen wir uns etwa anderthalb Kilometer ein, wobei Timo uns beiden die Strecke - seine Heimstrecke - erklärte. Nach einer Runde über einen Sportplatz (eher eine Bolzwiese) sollte es erst etwa vier Kilometer weit tendentiell bergab gehen, wonach eine knackige, gleichmäßige Steigung über einen Kilometer zurück zum Sportplatz führte. Diese Runde mußte zweimal durchlaufen werden.

Einen Startschuß gab es diesmal nicht, stattdessen hatte der Starter eine Klappe, die er dann auch recht pünktlich um 13 Uhr betätigte. Meine Renntaktik war recht einfach: 42 Minuten hatte Timo angesagt, 42 Minuten wollte auch ich in etwa laufen, also hängte ich mich einfach an ihn dran. Daß Timo die Strecke so gut kennt, konnte auch nicht schaden. Wir starteten etwa aus der dritten Reihe und kamen schnell in die Gänge. Der erste Teil der Strecke war etwas profilierter als ich nach den Beschreibungen erwartet hatte, einige kurze Stückchen gingen recht steil bergab und bergauf, was ich aus meinem nahezu reinen Flachlandtraining (von gelegentlichen steilen Fußgängerbrücken mal abgesehen) nicht gewohnt bin. Trotzdem hielt ich mich gut und hatte auch keine Probleme, an Timo dranzubleiben. Dann kam Kilometer vier und der Anstieg zum Sportplatz begann. Wir gingen den Berg in fast unvermindertem Tempo an und begannen auch sofort, einige Läufer einzusammeln, die uns vorher überholt hatten, nachdem wir uns aus der Spitzengruppe hatten zurückfallen lassen. Das Bergauflaufen, so stellte ich fest, fiel mir erstaunlich leicht. Mein Schritt blieb lang, die Beine locker. Allerdings begann ich auch mein Herz deutlicher schlagen zu fühlen - das Brustgefühl näherte sich langsam dem nach einem 400m-Intervall auf der Bahn an. Irgendwie war das zu viel. Als wir oben ankamen, mußte ich dem Berg Tribut zollen. Auch wenn es nun flach wurde, danach sogar wieder bergab ging: Plötzlich konnte ich einfach nicht mehr schnell laufen. Ich mußte zu Timo abreißen lassen und hatte das Gefühl, daß ich sogar bergab langsamer vorwärts kam als am Berg, an dem ich mich so schnell gefühlt hatte. In Wirklichkeit war der Kilometer am Berg mit 4:27 min natürlich doch langsamer als der nachfolgende mit 4:11. Trotzdem war das Gefühl nicht mehr gut, ich lief relativ alleine, die Kilometerzeiten pendelten sich jenseits der 4:10 ein. Die Motivation ging herunter, und ich hatte das Gefühl, schon wieder einen Wettkampf in den Sand gesetzt zu haben - diesmal durch falsche Renneinteilung. Durch das langsamere Laufen hatte sich allerdings mein Kreislauf etwas erholen können, und so fühlte ich mich fast schon ausgeruht, als wir wieder am Berg ankamen. Diesmal kannte ich den Berg schon, konnte ihn einschätzen, wußte, daß dies der Schlußspurt sein würde - ich entschloß mich also, noch einmal alles zu geben. Ich machte den Schritt lang und zog an. Zu meiner Überraschung funktionierte das wunderbar! Ich begann abermals, Läufer um Läufer zu überholen, die mich vorher auf der Bergabpassage hinter sich gelassen hatten. Es kam wieder dieses Schlußspurtfieber in mir auf: Immer den nächsten Läufer anvisieren, mich heranziehen, überholen - das macht Spaß! Besonders motivierend war dabei auch der Unterschied in Geschwindigkeit und Stil: Ich lief noch weit schneller als bei der ersten Runde, hatte einen langen Schritt und mein Laufen kam mir wieder sehr kraftvoll vor, viel dynamischer jedenfalls als das der anderen, die sich da den Berg hinaufschleppten. Auf dem Sportplatz angekommen - fast schon keuchend - warf ich einen schnellen Blick auf die Uhr: Etwa 41:40 stand da, das Ziel war nicht mehr weit, die sub 42 war noch drin! Ich legte noch einen Gang zu, und nun - im Flachen angekommen - lief ich wie enthemmt, die Fersen berührten den Boden nicht mehr. Ich flog an einem Läufer vorbei, der nächste hörte mich kommen, wollte mich so kurz vorm Ziel nicht mehr vorbeilassen und beschleunigte. Auch ich legte noch eine Schippe drauf, war nun im Sprinttempo angekommen, gab alles. Ganz knapp vor der Ziellinie erreichte ich ihn, und wir gingen quasi zeitgleich durchs Ziel - seinen Platz hatte er aber noch verteidigt. 41. wurde er, ich also 42. und fünfter in meiner AK, die Zeit: 41:55 Minuten - durch den Schlußspurt hatte ich mein Ziel also doch noch erreicht! Timo kam als 32. bei 41:06 ins Ziel, Robert - wie ich mit neuer Bestzeit - als 73. in 44:58.

Fazit: Bergauf scheint mir deutlich besser zu liegen als bergab. Dieser Endberg macht mir jedenfalls einen Höllenspaß! Die Veranstaltung ist also für nächstes Jahr fest eingeplant, und da werde ich dann angreifen! :-)

Vielen Dank fürs Lesen (diesmal war's ja auch gar nicht so lang)!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=633


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