Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:3-Brückenlauf Bonn
mehr zum Lauf: VID811
Datum des Laufes:17.10.2004 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.drei-bruecken-lauf.de/
Strecken:10K, 15K, 30K
Beschaffenheit:trocken
Profil:eben bis auf die Bruecken ;-)
Wetter:prima, trocken, optimale Temperatur
Teilnehmer:995
Name des Berichtenden:Tanja Gabriele Klein
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 17.10.2004 (Sun)
21. Drei-Bruecken-Lauf Bonn

Allgemeines zum Lauf
--------------------

Damit wir dieses Jahr nicht nur einen mickrigen Wettkampf gelaufen sein wuerden, hatte ich Edgar und mich Anfang September beim Bonner Drei-Bruecken-Lauf angemeldet. Die Strecke fuehrt wahlweise ueber 10, 15 oder 30km und beinhaltet (daher der Name) auch die drei Bonner Bruecken (Adenauer-, Kennedy- und Nordbruecke). Auch werden 6 und 10 km Wandern angeboten. Genaue Streckenangaben fuer Interessierte finden sich auf der Homepage (www.drei-bruecken-lauf.de). Organisiert wird das Ganze vom TuS Puetzchen 05. Die Anmeldung fuer den Lauf selbst ist kostenlos, erwartet wird jedoch eine Spende an die Deutsche Kinderkrebshilfe (die Deutsche Krebshilfe ist seit 1997 Schirmherrin des Laufes). Auch die Gewinne aus Kuchen- und Getraenkeverkauf werden gespendet, sodass im letzten Jahr ueber 6300 EUR zusammenkamen.

Damit das Ganze nicht zu kompliziert zu organisieren ist, ist die Teilnehmerzahl auf 1000 Teilnehmer beschraenkt. Von den urspruenglich 1200 gemeldeten Teilnehmern liefen letzten Endes 995 mit. Der Lauf fuehrt immer am Rhein entlang und ist bis auf die Steigungen zu den Bruecken recht eben. Die 30k-Laeufer und die Wanderer starten eine halbe Stunde vor dem laeuferischen Hauptfeld, das sich im uebrigen auch recht schnell entzerrte. Aber fangen wir mal von vorne an...

Vorwettkampfgejammer
--------------------

Ein alter Laeuferaberglaube besagt: "Wer nicht ordentlich jammert, wird auch nicht schnell genug laufen." Naja, wir hatten das Ganze ohnehin mehr als Spasslauf bzw. laengeren verpflegten Trainingslauf geplant (da ein richtiges "Training" bei uns dieses Jahr ja nicht zuletzt wg. Verletzungen und Pruefungen sozusagen nicht existierte, lag der laengste Lauf bei sagenhaften 11km; ich glaube aber trotzdem, es war gut, die Form wirklich im Schneckentempo aufzubauen, da seitdem die Shin Splints auch erst einmal wiedergekommen waren [und sich nach einer Woche Ruhepause dann auch sogleich wieder verabschiedeten] und auch Edgars Knie sich stabilisiert hat). Eine Zielzeit hatten wir nicht angepeilt, da wir mit der Strecke ja auch keine Erfahrung hatten; da das Ganze auch zu solch unstudentischen Zeiten (9:30 Uhr morgens! Das ist ja fast noch Nacht!) stattfand, waere ein 6:30er bis 7er Schnitt auf jeden Fall okay gewesen. Wie gesagt, es sollte einfach ein laengerer Trainingslauf werden.

Der Student an sich ist ja ein geselliges Wesen, welches sich unter der Woche allerdings zum eifrigen Lernen von morgens bis abends seinen Buechern widmet. Um so wichtiger ist das Wochenende, um dieser possierlichen Spezies die so noetigen Sozialkontakte zu ermoeglichen. Wir waren also am Vorabend bei Freunden, wo wir eine LAN-Party machten und "Dark Star" (Kultfilm!) ansahen. Eigentlich wollte ich ja kein Bier trinken, aber im Grunde genommen war es ja eh nur ein Trainingslauf, und es gab Gaffel, Carboloading ist ja ohnehin gut, was soll's ;-) Ausserdem konnten wir die Kohlehydratspeicher mit Nachos, Salsa und koestlicher Mousse au chocolat aufladen. Gegen zwei Uhr lagen wir dann im Bett, der Wecker wurde auf optimistische 7:30 Uhr gestellt.

Wettkampfmorgen
---------------

Der Wecker klingelt. Ein matschiger Edgar und eine zombieartige Tanja sehen sich aus verquollenen Augen an. "Och komm, die Startnummer haben wir doch schon [intelligent wie wir sind, hatten wir die Unterlagen naemlich schon am Vortag abgeholt, haha!], und auf dem Weg schieben wir uns dann noch'n Honigbrot rein, das passt schon..." Hat schon seine Vorteile, wenn man 10 Minuten vom Start weg wohnt ;-) Also Wecker auf eine Stunde spaeter gestellt und noch mal den Liebsten in den Arm genommen...

Eine Stunde spaeter weckt mich selbiger mit einem Taesschen dampfenden Espressos. Schluck fuer Schluck breitet sich das Koffein in meinen Adern aus, der Tag kann beginnen! Rein in die Laufklamotten, noch ein bisschen Brot mit Honig gefuttert und eine Apfelsaftschorle getrunken, ein bisschen Wasser ins Gesicht und los geht's. Geld muessen wir auch noch holen (fuer Kuchen und die Spende - mit der Frage, ob wir mit Karte zahlen koennten, hatten wir am Vortag bei der Anmeldung kleine Heiterkeitswogen ausgeloest), aber schon eine Viertelstunde spaeter waren wir in Beuel an der Bruecke, wo sich schon viele Laeufer und Zuschauer tummelten. Unter ihnen auf jeden Fall schon mal einer, den wir kannten: Jan Bouwman war zum Zuschauen und Anfeuern gekommen, wir unterhielten uns ein bisschen, und dann war es auch schon Zeit, Startaufstellung zu nehmen. Irgendwo vorne meine ich auch, Carsten gesehen zu haben.

Der Lauf
--------

Der Start ging ein wenig schleppend, aber nach so 10 Sekunden hatten wir die Linie passiert und versuchten erst mal, unser Tempo zu finden. Natuerlich weiss jeder, dass diese letzte Aussage totaler Quatsch ist, denn auf jeden Fall war das Anfangstempo viiiel zu schnell, jeder rennt halt los wie bloede, aber solange ja alle davon betroffen sind, gleicht sich's ja irgendwo auch wieder aus, also egal ;-)

Alle 2 km fand sich eine Markierung, die erste verpassten wir erst mal, aber da wir ja mit Edgars Praezisionsuhr eh keine genaue Zeit nehmen koennen, war das auch egal. Das Big Picture stimmte auf jeden Fall, und auf der Adenauerbruecke im Sueden Bonns wurde ich dann ein bissel uebermuetig und begann zu ueberholen, was ging. Machte Spass :-) Km4 passierten wir auf der Bruecke, dann ging's runter in die Rheinauen, wo sich das Feld der 10- und 15km-Laeufer teilte, um spaeter wieder zusammenzufinden.

Die erste von drei Verpflegungsstellen liess ich mal links liegen, da ich mich prima fuehlte und keine Seitenstiche riskieren wollte. Als wir eine der vielen kleinen Fussgaenger-Holzbruecken passierten, meinte der Typ vor mir "Hey, das waren doch jetzt schon drei Bruecken, oder hab' ich mich verzaehlt?" ;-) Da waren wir etwa bei km5, und so langsam raechte sich die Uebermut von vorhin: Ziepen in den Oberschenkeln und Seitenstiche (argh!!). Zwischen km 6 und 8 war ich schon etwas fertig und fragte mich, wieso zur Hoelle ich nicht mal vernuenftig laufen kann. Noch nicht mal die Haelfte gelaufen und schon voellig am Einbrechen... aber bald darauf ging's wieder, bei der Verpflegungsstelle kippte ich mir noch ein bissel Wasser ueber, und als die 10k-Laeufer auf die mittlere der drei Bruecken abbogen, begann quasi unsere "Hausstrecke". Das weise Wort des Goettergatten "Unterschaetze nie den Vorteil der bekannten Strecke" bewahrheitete sich, denn inzwischen liefen wir ein ziemlich konstantes Tempo und wurden tendenziell sogar eher noch schneller. Kommentar von Edgar: "Csibe, das wird eine prima Zeit!", netterweise, ohne selbige zu praezisieren (so ein bisschen Sicherheit und Unsicherheit kombiniert ist doch das Salz in der Suppe!).

Auch ein paar Zuschauer feuerten uns inzwischen an (manche brauchten eine kleine Aufforderung, aber es war auf jeden Fall sehr nett!). Irgendwie lief es prima, bei der letzten Verpflegung noch mal ein bisschen Wasser ins Gesicht, und dann ging's auf die letzten 15 Prozent der Strecke. Da wir diese Strecke ja quasi jede Woche des oefteren laufen, kennen wir jede Kurve und jeden Baum, was fuer die Einteilung natuerlich von Vorteil war. Inzwischen war ich zur Hochform angelaufen, genoss die Zuschauer ("Sie koennen uns ruhig mal ein bisschen zujubeln, wir sind hier schliesslich nicht zum Spass!") und alberte ein bisschen mit Edgar und anderen Laeufern herum. Ein paar der Mitlaeufer knackten wir aber noch kurz vor Schluss... ;-) die zwei, mit denen wir ein bisschen herumgebloedelt hatten, so ungefaehr 150 Meter vor dem Ziel. Kurz vor dem Zieleinlauf stand noch mal Jan, der uns anfeuerte, kurzes Abklatschen, und das war dann sozusagen der letzte Energizer, der mir noch gefehlt hatte (vielen Dank, Jan! :-)). Im Zielkanal flogen wir noch an einen Laeufer vorbei, der zu stehen schien (boah, was waren wir SCHNELL!), Zeitnahme und dann kotzen. Yeah, ich habe die IKS erlebt! :-) (Da ich nix im Magen hatte, war das allerdings nicht weiter tragisch, und nach ein paar Metern gehen und ein bissel dehnen ging's mir auch schon wieder prima.)

Nach dem Lauf
-------------

Da Edgar schon unterwegs mal ein Gebuesch haette brauchen koennen, machten wir uns erst mal auf dem Weg zum Wettkampfbuero (eine Schule), wo auch die Duschen und Toiletten waren. Kuchen, Broetchen und frische Waffeln wurden auf dem Schulhof verkauft. Wir organisierten uns direkt mal zwei Waffeln und zwei Broetchen und futterten. Die Siegerehrung fand auch bald statt: der Sieger auf 10k kam in 34:07 min ins Ziel - waere Max mitgelaufen, haette es fuer ihn sicherlich zu einem Treppchenplatz gereicht, denn die Laeufer danach liefen alle 37:xx und darueber. Carsten Keil wurde 6. mit 40:25 min, die schnellste Frau erreichte 41:30 min. Bei den 15k-Laeufern lief der Sieger 56:07 min, die schnellste Frau 01:01:19 (schluck). Edgar und ich lagen nach der offiziellen Liste zwar 4 Sekunden auseinander, aber ich denke mal, die Zeitnehmer waren da ein bissel konfus.

Ach ja, apropos Zeit: Wir kamen letzten Endes in 01:27:19 (Edgar) bzw. 01:27:23 (ich) ins Ziel. Interessant dabei ist, dass er mir eigentlich den Vortritt gelassen hatte... wahrscheinlich hatten wir beim Schlussspurt den Raum ein wenig verzerrt, kann ja mal vorkommen. Insgesamt landeten wir auf den Plaetzen 331 und 332 von insgesamt 481 15k-Laeufern (Edgar wurde 42., ich 19. meiner AK), fuer einen Trainingslauf ist das doch ganz okay :-)

Gesamtbeurteilung
-----------------

Hat total Spass gemacht! :-) Die Organisation war prima, und die Ergebnislisten und Siegerehrungen waren auch wirklich schnell. Prima finde ich auch das Konzept, dass man statt Startgeld eine Spende geben soll; ich wuerde mal schaetzen, so kommt fuer den guten Zweck noch mehr zusammen als mit Startgebuehr und optionaler Spende zusaetzlich. Fuer die koestlichen frischen Waffeln gibt es auf jeden Fall noch mal Pluspunkte :-)

Schade war, dass nicht mehr Zuschauer da waren, insbesondere mitten auf der Strecke (ich habe festgestellt, dass ich mit ein bisschen Aufmerksamkeit zu Hochform auflaufe ;-)) -- im Zielbereich war's aber super. Die sanitaeren Anlagen der Schule waren fuer so viele Laeufer nicht ganz ausgerichtet (Edgar meinte, insbesondere bei den Maennern waere es recht voll gewesen, bei den Frauen war dagegen weniger los; zum Glueck konnten wir uns ja daheim in die Badewanne werfen :-)). Und beim naechsten Mal darf's an den Verpflegungsstellen auch gerne Wasser ohne Kohlensaeure sein...

Insgesamt aber auf jeden Fall eine sehr nette Atmosphaere, fuer mich definitiv ein schoener Lauf quasi direkt vor der Haustuer, den ich gerne im naechsten Jahr noch mal mitmache! :-)

Hoffe, Euch hat's trotz der Laenge nicht gelangweilt, und Ihr hattet ein bisschen Spass beim Lesen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=632


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite