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Bericht
Name des Laufes: | 31. real,- Berlin-Marathon mehr zum Lauf: VID608 |
Datum des Laufes: | 26.9.2004 (Sun) |
Ort: | Berlin |
Plz: | D1 |
Homepage: | http://www.berlin-marathon.com |
Strecken: | MA |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | flach |
Wetter: | 10°C, nass |
Teilnehmer: | ca. 30.000 |
Name des Berichtenden: |
Tanja LID176 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 6.10.2004 (Wed) |
So, nun will ich mich nach meinem 1. Marathon endlich mal vorstellen. Meine ersten Lauf-Schritte habe ich vor zwei Jahren zusammen mit Christoph gemacht. Der Lauf-Virus hat mich schnell gepackt,so bin ich je nach Lust und Laune 2-3 mal die Woche gelaufen. Im zweiten Sommer kamen dann die ersten Wettkämpfe zwischen 10km und Halbmarathon dazu. Einen Plan hatte ich dabei nie. Das änderte sich dieses Jahr im Januar, als ich zu meinem 25. Geburtstag den Berlin-Marathon "geschenkt" bekommen habe. Das mir die 42,195 km zugetraut wurden, machte mich mächtig stolz. Als ich mir dann einige Trainingspläne angeschaut habe, stellte ich fest, dass mein Laufpensum ja fast verdoppelt werden musste. Die Vorfreude auf Berlin machte es möglich und schneller als gedacht war es schon Juni. Voller Enthusiasmus stürzte ich mich auf einen mir machbar erscheinenden Plan aus der Runners World. Die ersten 6 Wochen lief es auch ohne Probleme, bis ich es nach meinem ersten Lauf über 27 km übertrieben habe und auf den Regenerationstag verzichtet habe. Mich selbst verfluchend verbrachte ich die folgenden 2 Wochen mit Eincremen und Kühlen und zog das Dann endlich,ich war dem Wahnsinn schon gefährlich nahe, konnte ich wieder laufen. Die Zielzeit wurde auf "Ankommen" korrigiert und zusätzlich Ruhetage in den Plan eingebaut. Bis zum Schluss machte ich mir Gedanken, ob 28km als längster Lauf lang genug sein. Zweifel, die auf der drsl Pastaparty am Samstag vor dem Lauf beseitigt wurden. Nach einer sehr kurzen Nacht war endlich Sonntag, Marathon-Sonntag! Die Frühstücksbanane schmeckte um 6 Uhr noch nicht so richtig, sonst geht es eigentlich . Gegen 6:30 steigen wir in die U-Bahn zur Friedrichstraße. Christoph verliere ich leider schon auf der Suche nach dem richtigen Kleiderwagen und finde ihn im Gewühl auch nicht mehr. So mache ich mich auf der Suche nach Block H dem Erstlings-Startblock. Trotz Pulli friere ich im Nieselregen und verfluche meine Kleiderwahl. Richtig warm wird mir im T-Shirt auch nicht mehr. Immerhin habe ich die 3/4 Hose an. Um 9:15 fällt endlich der Startschuss für den H-Block. Nach 10 Minuten laufe ich über die Startlinie, Stopuhr gedrückt. Mal sehen ob ich den geplanten 7er Schnitt halten kann. Bis km 5 laufe ich in einem dichten Pulk der sich nun langsam entzerrt. Jetzt habe ich einen flüssigen Schritt gefunden der sich bis km 15 hält. So könnte es eigentlich weitergehen. Nur der Wind lässt mich in meinem nassen T-Shirt frieren. Warmer Tee am nächsten Verpflegungspunkt hilft ein wenig und das fantastische Publikum lenkt mich ab. Ich juble mit Ihnen und klatsche kleine Kinder ab. Bei km 21 führt die Strecke direkt an unserer Unterkunft vorbei. Soll ich klingeln und mir ein trockenes Hemd holen? Schön blöd, dass ich den Schlüssel mit dem Kleidersack abgegeben habe. Bis in den 5. Stock und zurück verliere ich aber auch zuviel Zeit ... und schon ist die Tür vorbei und die erste Hälfte mit ihr! Die Beine sind zwar schon ein wenig schwer, aber sie laufen noch brav. Bei km 25 probiere ich eine Gel. Das tut gut und wird nach km 30 und 35 fast zur Regel. Trinken, Geltüte aussaugen, Dixi besuchen. Weiter geht's - das Anlaufen nach den Gehpausen kostet am meisten Kraft, sonst kann ich nicht klagen. Mittlerweile ist das Feld schon sehr übersichtlich. Ich freue mich über das Durchhaltevermögen der Zuschauer und die Wasserschlacht der freiwilligen Feuerwehr. Oh nein, hatte ich mich zu früh gefreut? Jetzt meldet sich mein verfluchtes rechtes Knie! Ich riskiere einen Blick auf die Uhr- 4:48 "Nur noch eine Stunde, dann hast du's geschafft - jetzt gibt's kein Zurück!",überrede ich mich selbst. Prompt fängt es wieder zu regnen an. Na dann ist erst recht keine Zeit mehr zum Gehen. Ab km37 fühlen die Beine sich wie Blei an. Es fängt wieder zu regnen an und ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Dusche. Ich will so dringen ins Ziel, dass ich die Beine überrede doch noch zuzulegen. An den Walkern vorbeilaufen ist die richtige Motivation, so gelingt es mir sogar ein wenig zuzulegen. Völlig mechanisch laufe ich am heiss ersehnten km 40 vorbei. Kurz vorm Brandenburger Tor kommt mir Christoph (schon frisch geduscht) entgegen - schnell knuddeln und weiter. Nach 5 Stunden und 45 Minuten bin auch ich im Ziel. Vielen Dank dem grossartigen Publikum, den unglaublich ausdauernden Helfern und Euch für Eure Geduld! Tanja |