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Bericht

Name des Laufes:9. Nürnberger Stadtlauf
mehr zum Lauf: VID817
Datum des Laufes:3.10.2004 (Sun)
Ort:Nürnberg
Plz:D9
Homepage:www.tsv-katzwang.de
Strecken:10k u. HM
Beschaffenheit:Asphalt, tlw. Kopfsteinpflaster,
Profil:eben, ein kurzer Anstieg (ca. 200 m) bei KM 18
Wetter:sonnig, Temp. ca. 18-20°C
Teilnehmer:8200
Name des Berichtenden: Niks_Sekretaer LID1436
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Bericht vom 5.10.2004 (Tue)
HM-Laufreport vom 9. Nürnberger Stadtlauf am 3. Oktober 2004

Es ist Samstagnachmittag, kurz vor 14 Uhr. Morgen um diese Zeit werden Helga, Klaus und ich vermutlich schon die ersten 5 Km des Halbmarathons beim 9. Nürnberger Stadtlauf in den Beinen haben. Wir drei laufen zusammen mit drei anderen Läufern aus der Region im Rahmen des "Von Null auf 42"-Projektes des Südwestrundfunks (SWR). Ziel dieses Projektes ist die Teilnahme innerhalb eines Jahres am Gutenberg Marathon in Mainz im Mai 2005. Wenn mir jemand vor 5 Monaten prophezeit hätte, dass ich am Tag der deutschen Einheit in Nürnberg einen Halbmarathon laufe, hätte ich sofort ?die Männer mit dem weißen Kittel? angerufen !!!
Helga ist pünktlich am vereinbarten Treffpunkt und nach zweistündiger Fahrt ohne Stau kommen wir in Nürnberg an, wo uns Klaus, der mit dem Mottorad schon vorausgefahren ist, bei seinen Eltern im Zentrum von Nürnberg bereits erwartet. Die Trainingseinheit für Samstag laut Trainingsplan sind 40 Min. ruhiger DL, wir beschließen daher eine lockere Runde um den Wöhrder-See zu laufen, der morgen u.a. zweimal umrundet werden muss.
Wir ziehen unsere Laufklamotten an und fahren zum See, um uns schon mal mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Auf den ersten Metern können wir schon die mit weißer Farbe auf den Boden gemalten Pfeile erkennen, die den Läufern die grobe Richtung weisen werden.
Wir laufen in ruhigem Tempo bei schönem Wetter eine Runde um den See und biegen dann vor dem Abzweig in die Innenstadt wieder nach rechts ab, um über eine kleine Brücke zum Parkplatz zurückzulaufen. Nach ca. 40 Min. sind wir wieder am Ausgangspunkt und nach dem obligatorischen Dehnen fahren wir wieder zurück. Nach dem Abendessen noch ein kurzer Bummel zur Burg und durch die Nürnberger Altstadt, dann ab ins Bett, wir sind (hoffentlich) für den HM gerüstet!

Sonntag morgen, ein Blick nach draußen verheißt schönes Wetter mit leichter Bewölkung und angenehmen Temperaturen (ca. 18 ? 20°C). Noch vier Stunden bis zum Start um 13.30 h, so langsam macht sich ein Kribbeln in der Magengegend bemerkbar. Wir frühstücken gemütlich und packen danach die Laufsachen in unsere Rucksäcke. Um eine aufwändige Parkplatzsuche zu vermeiden fahren wir mit dem Bus bis ins Zentrum zum vereinbarten Treffpunkt mit den andern ?Marathonis? aus dem Projekt. Außer uns wird noch Uwe und Peter sowie evtl. Gabi mitlaufen. Wir sind kurz vor zwölf Uhr am sog. ?Plärrer? im Zentrum angelangt und machen uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Start- und Zielbereich. Von weitem schon erkennen wir das den Startbereich am Opernhaus einrahmende Plastiktor des Hauptsponsors Sport-Scheck. Im Startbereich sind versch. Infostände rund ums Laufen aufgebaut und nach einem kurzen Rundgang mache ich mich auf den Weg zum Treffpunkt. Dort wartet bereits Uwe (Gandalf) mit Familie sowie überraschenderweise Irmi (Redchilly), die auch beim allerersten Laufevent in Ludwigshafen schon dabei war. Nach ein paar Minuten kommt noch Peter (Sirius) dazu, womit die Gruppe somit komplett wäre. Anschließend geht es zurück zum Start, wo die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Nach Info des Veranstalters werden an diesem Tag insgesamt ca. 8000 Teilnehmer für alle Läufe erwartet. Noch ein Erinnerungsfoto mit dem gelben ?0 auf 42?-Funktionsshirt vor Beginn des Laufs, danach geht es mit Uwe, Helga und Klaus in den Startbereich. Jetzt sind es nur noch 15 Minuten bis zum Startschuss (Oh Gott, auf was hab? ich mich da eingelassen ?). Von Peter und Irmi ist (noch) nichts zu sehen, aber wir vermuten beide im hinteren Bereich des Starterfeldes.
Am Start wird jetzt der ?Countdown? eingeläutet, zehn, neun, acht ?, die Menge zählt die Sekunden mit, jetzt fällt der Startschuss und der Tross setzt sich langsam in Bewegung. Wir haben noch ca. 25 m bis zur Startlinie und setzen uns langsam gehend in Bewegung. Auf Höhe des Starts drücke ich auf meine Stoppuhr, gem. Ausschreibung findet keine offizielle Zeitmessung statt, dafür erhält jeder Teilnehmer am Ziel eine Urkunde mit seiner Bruttozeit !? (Bin mal gespannt wie das funktioniert).

Auf den ersten Metern ist nur langsames Laufen möglich, da der Pulk, im welchem wir uns bewegen, noch sehr dicht gedrängt ist. Uwe setzt sich schon auf den ersten Metern ab, er peilt, wenn es gut läuft, eine Zeit unter zwei Stunden an. Wir anderen drei haben uns für die ersten 10 km einen Schnitt von ca. 7 Minuten pro Km vorgenommen, bloß nicht zu schnell angehen!
Nach ca. 5 Min. haben wir jetzt unser normales Lauftempo erreicht, vor uns schlängelt sich ein ?Lindwurm? in weiß, da alle Läufer das offizielle Laufshirt des Veranstalters tragen, welches zur Teilnahme am Lauf berechtigt. Die Zuschauer am Straßenrand feuern uns lautstark mit Applaus, Zurufen und Ratschen an, hin und wieder werden auch Transparente mit div. Namen und Anfeuerungsparolen hochgehalten.
Wir biegen ab in Richtung Seeufer und plötzlich läuft jemand mit einem gelben ?Von Null auf 42?-Shirt an mir vorbei. Es ist Peter, der uns auf dem Weg nach vorne bei Km 2 überholt. Wir wechseln kurz ein paar Worte und danach ist er auch schon wieder verschwunden. Nach ca. 3 Km erwartet uns die erste Verpflegungsstelle, welche wir aber noch auslassen. Sicherheitshalber habe ich einen Trinkgürtel mit Flasche und Verpflegung dabei, welcher mir auf dem restlichen Weg noch gute Dienste leisten wird. Ein Blick auf die Uhr zeigt 19:00 Min., wir haben also einen Schnitt von 6:20 statt der angepeilten 7 Min. In diesem Tempo geht es weiter bis zur ersten Wendestelle am See, wo das Läuferfeld wieder etwas dichter wird, da es auf einem schmalen Abhang nach Überqueren einer Brücke wieder zum See hinunter geht. Wir nähern uns der zweiten Verpflegungsstelle und ich schnappe mir einen Becher mit Iso-Drink. Der Trinkversuch geht ?voll in die Hose?, ich verschlucke mich heftig und ?pfeffere? ärgerlich hustend den Becher rechts auf die Wiese. Wieder zum normalen Atmen gekommen, beschließe ich den Rest des Laufs meine Trinkflasche zu benutzen. Wir nähern uns jetzt langsam wieder dem Zentrum und Klaus bereitet uns seelisch und moralisch auf den ?Knackpunkt? der Strecke vor, dem Anstieg zur Fußgängerzone an der Lorenzkirche!
Dort angekommen sieht das kurze, aber steile Wegstück, schon etwas ?furchteinflössend? aus, wir können das Tempo aber gut halten und laufen zügig die ca. 200 m bis ans Ende des Anstiegs hoch ohne anzuhalten. Während des Weiterlaufens male ich mir in Gedanken aus, dass wir den Anstieg in der zweiten Runde ja nochmals vor uns haben !!! (Aaaarrrgh?). Wir passieren das 20 Km-Schild und flachsen ein wenig herum wie wir an dem Schild dann in der zweiten Runde vorbeilaufen werden (hahaha, erst mal soweit kommen ...) Jetzt sind wir kurz vor dem Zielbereich, die Strecke zweigt nach rechts ab in den Frauentorgraben und kommt mit einer leichten Steigung an Ende wieder hoch bis zum Start- und Zielbereich. Nach einer scharfen Biegung nach links laufen wir jetzt noch ca. 500 m bis zum Start. Hier gibt es wieder eine Getränkeausgabe und Helga holt sich einen Becher mit Wasser. Sie bleibt etwas zurück, da ihr das Tempo etwas zu hoch erscheint. Klaus und ich laufen weiter, die Zwischenzeit zeigt 1:05:10, wir sind also ca. 5 Min. schneller als in der Marschtabelle vorgesehen! (Wenn das mal gut geht ?). Zu Beginn dieser zweiten Runde esse ich vorsichtshalber eine halbe Banane aus meinem Laufgürtel. Ich fühle mich immer noch super und habe (noch) keine Ermüdungserscheinungen, wir können das Tempo sogar noch steigern und haben nun zwischen KM 11 und 12 unseren Schnitt auf 6 Min/KM gedrückt. Mittlerweile laufen wir wieder zu dritt, da sich eine Läuferin unserem Lauftempo angeschlossen hat. Anja ist aus Erlangen und läuft mittlerweile zum fünften Mal in Nürnberg mit. Bei Km 14 esse ich den Rest der Banane und wir passieren erneut die erste Verpflegungsstelle am See. Anja und ich können das gegenwärtige Lauftempo noch halten, wogegen Klaus bei Km 15 abreißen lässt und bis zum Ziel etwas weiter hinter uns läuft. Während des weiteren Laufs können wir uns noch locker unterhalten, ein Zeichen dafür, dass das Tempo noch ?im grünen Bereich? ist. Vor uns ?lauert? wieder die Steigung an der Lorenzkirche, die von vielen Teilnehmern nur noch im Gehen bewältigt wird. Innerlich rede ich mir ein, ICH WERDE NICHT GEHEN, was ich auch schaffe, da ich etwas Tempo raus nehme und mich im Slalom doch recht zügig zwischen allen ?Gehern? nach oben ?kämpfe?. Anja läuft kurz hinter mir und wir nehmen die letzten 3 Km in Richtung Innenstadt in Angriff. Kurz vor der 20 Km-Marke muss ich nun auch dem etwas höheren Tempo in der zweiten Runde ?Tribut? zollen und Anja ziehen lassen.
Ich bin jetzt alleine unterwegs, bis zum Ziel sind es ja ?nur? noch 1100 Meter! (und die können ja soooo laaaang sein ;-) ?)
Ich biege wieder rechts ab und laufe die letzten Meter im Frauentorgraben entlang, der kleine Anstieg zum Zielbereich kommt mir jetzt fast so schlimm wie die letzte Steigung an der Lorenzkirche vor. In gemäßigtem Tempo überhole ich nun doch noch viele Teilnehmer, die, so wie es aussieht, ?auf der letzten Rille? laufen. An der Biegung oben zum Zielbereich sind jetzt noch ca. 500 Meter zu Laufen, die ersten ?Glückshormone? machen sich auch schon bemerkbar. (We are the champions, my friend ?)

Ich schaffe (Oh Wunder!) sogar noch einen kleinen Spurt bis zum Ziel und nach handgestoppten 2 Stunden, 11 Minuten und 24 Sekunden darf ich mich nun auch zum ersten Mal als Finisher eines Halbmarathons bejubeln lassen !!!
Ein absolutes Wahnsinnsgefühl macht sich breit, ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich 21 Km am Stück ohne Pause gelaufen bin!
Im Zielbereich drückt mir einer der Helfer meine Urkunde mit der Bruttozeit (2h 10 Min.) in die Hand und kurz danach treffe ich auch Anja wieder. Wir klatschen uns ab und beglückwünschen uns gegenseitig zu dieser Superleistung. Anjas Mann ist ebenfalls mitgelaufen, allerdings in einer Zeit von unter 1h 33 Min ! (Wahnsinn). Ca. eine Minute nach mir kommt auch Klaus mit einer Zeit von 02:12:33 ins Ziel, weitere vier Minuten nach Klaus trifft auch Helga im Ziel ein. Alle sind zwar ?ausgepowert? aber auch überglücklich ob der erbrachten Leistung. Als Belohnung und um die ?Wasserreserven? wieder aufzufüllen gab es dann zunächst ein ?isotonisches? alkoholfreies Erdinger Weißbier im Zielbereich als ?Aufbaugetränk?. Nach der Abholung unseres Laufgepäcks bei den Eltern von Klaus gingen wir wieder in den Ausstellerbereich, wo die anderen ?Von Null auf 42?-Marathonis schon auf uns warteten. Als erster unserer Gruppe war Uwe mit hervorragenden 01:56:45 h ca. eine dreiviertel Minute vor Irmi und Peter als ?Finisher? ins Ziel eingelaufen.
Nachdem wir uns wieder einigermaßen erholt hatten, kam Helga mit dem ?Siegestrunk? in Form von Weizenbier an unseren Tisch und jetzt kam wieder dieses emotionale Hochgefühl in mir hoch ob dieser super Leistung von uns allen ! Mit einem obligatorischen ?von-null-auf-42? Gruppenfoto ging ein wundervoller Tag im Frankenland zu Ende. Bei der Verabschiedung waren wir uns einig, dass dies sicherlich nicht der letzte ?Laufevent? dieser Art war und es hoffentlich ein baldiges Wiedersehen bei einer der nächsten Veranstaltungen gibt.


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