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Bericht

Name des Laufes:7. Marchfeldkanallauf
mehr zum Lauf: VID565
Datum des Laufes:3.10.2004 (Sun)
Ort:Wien
Plz:A
Homepage:http://www.sportunion-leopoldau.at
Strecken:10,5 und HM
Beschaffenheit:Erde, Schotter
Profil:eben
Wetter:sonnig , ~25 °Grad
Teilnehmer:~100
Name des Berichtenden: Elisabeth LID37
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Bericht vom 4.10.2004 (Mon)
Meine Schwester Conny wollte schon seit langem diesen Lauf laufen, und als sie Leute für ein Team gesucht hat, war ich natürlich dabei. Es treten also zusammen: Stefan (Connys Mann), Pia (eine Freundin), Elisabeth und Conny als Gruppe SPEC (Schriftzug in rosa&weiß) Ich verheimliche meine samstäglichen Eskapaden vor meiner Schwester, und falls wir durch meine Laufzeit einen Platz verpassen, werde ich es ihr auch nie erzählen. Sie fragt mich, wie lange ich brauchen werde. Die Strecke ist übrigens entgegen der Ankündigung von 10,5 auf 11 km verlängert worden. Zum Glück bin ich im Frühjahr bei der Marathonstaffel auch 11 km gelaufen, und habe 1:13 gebraucht, das kann ich ihr jetzt sagen. Hoffentlich brauche ich nicht viel länger.

Der Marchfeldkanal ist ein künstlicher Bach, der aber wie ein natürlicher gebaut ist, mit Windungen, kleinen Seen, Inselchen und viel Grünzeug an beiden Ufern, wowie Wegen auf Schotter oder Erde, gut zum Spazierengehen, Laufen oder Radfahren geeignet. Hier ist das Naherholungsgebiet der Leute, die eher am Nordostrand von Wien wohnen. Am Marchfeldkanal liegt auch die Firma, in der ich arbeite, und von hier aus starte ich so manche Freitag-Nachmittag-Läufe. Ich kenne und liebe dieses Gelände.

Das Teilnehmerfeld ist klein, besteht natülich auch aus sportlichen Leuten, aber auch aus ganz normalen Leuten, so wie wir. Es gibt auch die Möglichkeit, hier einen HM zu laufen, also fällt es gar nicht auf, wenn wir nicht ganz so schnell unterwegs sind.

Beim Start zieht Stefan davon, Pia, Conny und ich traben gemütlich hinter dem Feld nach. Bei der Startmatte gibt es Aufregung: ein kleines Hündchen hat sich hierher verirrt und gerät den Läufern zwischen die Beine. Keine Sorge: sowohl das Hündchen als auch die Läuferbeine überleben unbeschädigt.

Wie joggen gemütlich dahin, es ist sehr heiß, die Sonne scheint uns ins Gesicht. Na, wenigstens geht es dann beim Rückweg besser. Langsam rollen wir das Feld von hinten auf und überholen. Pias Mann und Sohn stehen auf einer Brücke und feuern uns an. Beim Weiterlaufen zeigt sich der Konditionsunterschied: Conny und Pia tratschen mehr, ich bin eher einsilbig. Etwa bei km 4 ist die erste Wasserstelle und der Wendepunkt. Die beiden trinken im Laufen, ich muss zum Trinken kurz stehen bleiben. Ab da ziehen sie davon. Hier warten schon wieder Mann und Sohn. Warum laufe ich, wenn Autofahren so viel bequemer wäre?

Mist, wir laufen in die Gegenrichtung (auf der anderen Seite des Wassers), und die Sonne scheint mir immer noch ins Gesicht? Ich bleibe immer weiter hinten, irgendwann sind Conny und Pia verschwunden. Ein Mann überholt mich noch, dann niemand mehr. Hier laufe ich allein. Es ist aber nicht einsam, die Strecke ist nicht gesperrt, immer wieder begegnen mir Spaziergänger, Läufer, Walker, Hunde. Ich treffe sogar eine Arbeitskollegin. Eigentlich stören mich die Steine im Schuh, aber ich bleibe jetzt auf keine Fälle stehen. Wer weiß, ob ich dann noch weiterlaufen kann?

Auf der anderen Seite des Marchfeldkanals sehe ich das Ziel. Jetzt muss ich noch eine kleine Schleife in der Gegenrichtung machen, bevor ich dorthin zurück kann. Alle paar Meter ist eine Brücke, aber überall steht ein Streckenposten und schickt mich weiter. Die Oberschenkel sind schon müde, mein Gesicht ist heiß. Endlich, der Umkehrpunkt! Ab hier nur noch 1,5 km ins Ziel. Ich versuche noch ein bisschen Gas zu geben, und mit Widerwillen gehorchen mir meine Beine. Als dann nach einer Biegung das Ziel direkt vor mir liegt, lege ich noch mal einen verzweifelten Sprint hin: 1:12:12 zeigt die Uhr, als ich an ihr vorbeilaufe. Dann piepst es, mein Chip wird erfasst, und ich falle den anderen SPECis in die Arme. Dann trinke ich erst mal die Versorgungsstelle leer.

Die Ergebnisse hängen bald aus: Stefan hat etwa 54 Minuten gebraucht, Conny und Pia sind gemeinsam bei 1:08 durchs Ziel, und meine Nettozeit ist 1:12:03. Die Gruppe vor uns ist über eine Viertelstunde schneller, meine Zeit war also nicht schuld. Das beruhigt mich ungemein. Wir gehen gemütlich duschen und umziehen und setzen uns dann in die Sonne. Es gibt Getränke und Liptauerbrote. Ein bleicher Mann hängt an einer Infusion. Offenbar geht kein Rennen ohne einen Zusammenbruch über die Bühne? Wir müssen mit der Siegerehrung und Verlosung natürlich bis zum letzten HM-Teilnehmer warten. Daher bleibt mir noch Zeit, den SPECis meine Samstag-Nachmittag-Beschäftigung zu beichten.

Siegerehrung und Verlosung sind ein Kapitel für sich: wer das noch nie erlebt hat ... die Veranstalterin ist von der reschen Sorte, nimmt sich kein Blatt vor den Mund und gibt markige Sprüche von sich. Ein Seminar über vollendete Kommunikation hat sie offenbar nie besucht. Manche nehmen Anstoß, ich amüsiere mich köstlich.

Das Egebnis: SPEC ist an fünfter Stelle (von sieben Teams), in unserer Klasse sind Conny und Pia auf Platz 11 und 12, ich auf 15. Vor allem aber bin ich glücklich, dass ich es geschafft habe.

Elisabeth


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=605


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