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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:HM Landesmeisterschaften Niedersachsen in Alfeld
mehr zum Lauf: VID835
Datum des Laufes:3.10.2004 (Sun)
Ort:Alfeld
Plz:D3
Homepage:www.nlv-la.de
Strecken:HM
Beschaffenheit:Straße
Profil:Insgesamt flach, jedoch mit ständigem minimalen Auf- und Ab
Wetter:15 Grad, windig, Sonne
Teilnehmer:186
Name des Berichtenden: Sebastian LID55
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Bericht vom 3.10.2004 (Sun)
: Eigentlich war meine Saison mit den 10.000 Metern vor 10 Tagen ja beendet... Außerdem stecken mir doch auch immer noch die letzten Bahnwettkämpfe in den Knochen. Und das Training am Dienstag war viel zu hart. Und das Wetter viel zu warm und meine neuen Schuhe auch noch nicht geliefert?


... aber leider sind es ja Landesmeisterschaften. Und die läuft man nicht nur zum Spaß. Die läuft man gefälligst richtig, wenn man gerade gut in Form ist. So sprach mein Trainer vor zehn Tagen und er hat natürlich völlig recht.

Also begann der Tag heute Morgen um 8 Uhr mit Aufstehen. (Warum tu ich das- es ist doch Wochenende und außerdem ist schönes Wetter und ich habe schon lange nicht mehr die Enten am Kiessee gefüttert und?- aber richtig, es sind ja Landesmeisterschaften...)

Kurz nach dem Wachwerd-Duschen kam dennoch eine negative Nachricht. Einer unserer starken Läufer und sicherer Kandidat für die erste Mannschaft, Sascha, sagte kurz vor der Abfahrt mit einer dicken Erkältung ab. Des einen Freud, des anderen Leid, für mich hieß das wohl, dass ich mit einer hoffentlich guten Zeit den dritten Platz im ersten Team einnehmen könnte.

Aaaaalso... Es ging um 10 Uhr morgens in Richtung Alfeld. Vor Ort angekommen und umgezogen, Startnummern angebracht (wieso eigentlich immer zwei bei Meisterschaften?!). Natürlich spricht man auch mal über Zielzeiten und Vorstellungen. Haben wir in DRSL ja in den letzten Tagen auch getan. Dennoch habe ich mir keine Zeit "vorgenommen", sondern verschiedene Schnitte ausgerechnet, darunter auch 3:33/km und 3:35/km. Im Optimalfall wäre meine Anlaufzeit also auf eine knappe sub1:15 hinausgelaufen. Viel wichtiger als diese Einzeltaktik war aber die Überlegung, mit dem Team zu reagieren, wenn sich eine starke Gruppe bildet, die uns Konkurrenz in der Teamwertung machen würde.

Beim Einlaufen stellte ich schnell fest, dass die Strecke alles andere als "flach wie Brett" ist! Im Gegenteil, eigentlich besteht sie mehr aus einem ständigen leichten Auf- und Ab. Dazu kommen noch heftige Windböen in ungeschützten Überlandbereichen. Die Streckenführung selbst war ok. Eine 5-km-Pendelstrecke, zweimal zu durchlaufen. In der Mitte ein kleiner Seitenausleger von einigen hundert Metern, um die 21 voll zu machen. Dass dadurch eine dritte Wendemarke ins Spiel kam, macht die Strecke nicht schneller, aber ist auch nicht schlimm. Zieleinlauf natürlich im ?Hindenburgstadion Alfeld?. Ärgerlicher fand ich da schon, dass die Kilometermarkierungen bunt gemischt waren. Für Landesmeisterschaften ein wenig zu unprofessionell. Da gab es grüne und rote und gelbe und Schildchen? Sehr abwechslungsreich und immer was zu gucken. Zusammen mit den Markierungen der 10er und 5er-Strecke ergab sich eine muntere Mischung aus Markierungen auf der Straße. Da wäre mal eine Neubeschriftung fällig...

Der Start um 12:30 erfolgte bei ca. 13 Grad, ordentliche Bedingungen, vielleicht einen Tick zu warm. Ich formierte mich mit meinen Mannschaftskameraden Wini und Horst in der Verfolgergruppe. Durch diese geballte "Dreierkompetenz" führten wir die Gruppe auch sofort an. Der erste Kilometer in geschätzten 3:30. Geschätzt deshalb, weil da mal gleich eine Markierung fehlte- bei Kilometer 2 stand dann 7:01 auf der Uhr. Die ersten fünf Kilometer waren relativ ereignislos. Wir zu dritt mit regelmäßigem Führungswechsel an der Spitze der Verfolgergruppe. Kilometerzeiten 3:30/3:30/49 (erste Steigung) /34/30.
Bei 5 km in 17:53. Im Plan nennt man das wohl.
Wie besch**** die Kilometerschilder standen, merkt man an dem, was dann so in meiner Uhr gespeichert ist:
8:46 - 1:53 - 5:08 - 1:52. Da sind mir wohl ein paar Markierungen durcheinander gekommen. Der Versuch durch ?Drücken zwischendurch? mal wieder einen richtigen Km zu erwischen, ging wohl schief. ;-) Da das zusammen aber 17:39 ergibt, tippe ich mal, dass ich die 10 Kilometer passend erwischt habe. Wegen des "Zusatzschlänkers" um die dritte Wendemarke lagen die 10 natürlich auch nicht genau bei der Startlinie, die jetzt zur Wendemarke wurde. Was soll?s, nehmen wir mal also eine 35:32 als Durchgangszeit bei 10 an. Auch das liegt noch gut im Plan. Bisher hielt auch unsere Mannschat zusammen, hinten aus der Gruppe fielen indes einige Läufer raus, aus der Spitzengruppe vor uns hatten wir dafür zwei Läufer eingesammelt.

Bei Kilometer 11 riss dann das erste kleine Loch auf. Horst begann seine typische Laufeinteilung, zweite Hälfte deutlich schneller als die erste. Soweit alles im Plan. Wini und ich hielten noch zusammen, noch passte es. Kilometer 11 und 12 in 3:30-3:30. Inzwischen war es deutlich wärmer geworden, vor allem die Sonne machte mir heftig zu schaffen und ich merkte langsam die Anstrengung von den "unmerklichen" Steigungen und das hohe Tempo in den Beinen. Auf dem 13. Kilometer musste ich Wini dann endgültig ziehen lassen. Mit einer 3:36 von mir setzte er sich konsequent ab. Seine besorgten Blicke zurück quittierte ich mit einem "Lauf Wini!". Auf dem zweiten Durchgang der Strecke würde es schwer für mich werden- das war bei dem Tempo vorher klar. Wichtiger als meine eigene absolute Bestzeit am Ende würden sowieso die Zeiten von Horst, Wini und mir zusammen sein. Rücksicht auf meine Schwächephase darf es da nicht geben!

Tatsächlich passierte jetzt das, was ich befürchtet hatte. Der letzte mich begleitende Läufer der ehemaligen Verfolgergruppe sammelte einen aus der Spitzengruppe zurückgefallenen Vereinskameraden (VfB Fallersleben) auf und setzte sich ab. Ich stand alleine auf der Strecke und Kilometer 14 und 15 in 3:38 und 3:43 machten das Schlamassel komplett. Das an der Versorgungsstelle ausgeschenkte Wasser mit Sprudel machte meine Verfassung dabei nicht besser- ich habe ganz kurz über einen Kommentar nachgedacht. Aber man soll ja nicht mehr rumstänkern, als unbedingt notwendig... Trotzdem- Sprudel bei Kilometer 15- dann können sie echt auch gleich Milch ausschenken, die soll müde Männer ja auch munter machen! ;-) Die letzten 5 km waren in 18:02, Durchgangszeit also bei 53:34. Jetzt hieß es kämpfen für die Sub1:15!

Dieses Ziel zerschlug sich leider ebenso schnell, wie es mir in den Kopf kam- nach einem etwas erholten Kilometer 16 in 3:40 kam dann bei 17 endgültig der Hammer. Mit einer 3:50 war klar, dass es für mich um eine gute Zeit für die Mannschaft gehen musste, das Ziel der 1:15 verschieben wir mal besser auf 2005, wenn dann auch gerne eine spezielle Vorbereitung auf den Halbmarathon mit im Trainingsplan sein darf! Mit diesem Gedanken lief es wieder etwas besser. 3:45 bei 18 und von hinten eine Laufpartner, mit dem ich mich ein paar Meter mitschleppte. Allerdings war es dann völlig um meine müden Beine geschehen. Ich war platt, genau in dem Bereich, wo ich im 10.000-Meter-Training eben aufgehört hatte mit langen Läufen und Tempotraining. Von hinten kam auch keine Verstärkung mehr für mich- jetzt nur noch alles für die Mannschaft geben und durchkommen. Die Göttinger Läufer des zweiten Teams waren zu weit hinter mir, als dass ich da auf Verstärkung hoffen konnte.

Jetzt tat es richtig weh, 3:56 und 3:51 standen auf der Uhr. Bei Kilometer 20 also eine 72:37, die letzten 5 nur noch in 19:03. Egal, wenigstens war das Ziel jetzt nicht mehr weit, so dass ich mich mit einem Schluss-1,10975-Kilometer in 4:05 und insgesamt 1:16:42 durchbeißen konnte.

Im Ziel sind mir die Beine einfach weggesackt, so schlecht ging es mir wirklich lange nicht nach einem Wettkampf. Nach etwa 5 Minuten Sitzen und Liegen neben der Strecke hatte ich mich etwas erholt und ließ mir die Zeiten von Horst und Wini sagen. Horst hatte sich noch aufs Treppchen gelaufen und wurde in 1:13:40 Dritter, Wini hatte mit 1:14:31 eine gute zweite Hälfte gelaufen. Ich selbst war etwa als 9. ins Ziel gekommen.

Wir begannen zu rechnen. Ganz klar- es fehlten 9 oder 10 der stärksten Läufer aus Niedersachsen dieses Jahr- aber wer fragt danach... Wer konnte uns also von den Zeiten gefährlich werden für den Mannschaftstitel. Fallersleben nicht. Die beiden Läufer waren zwar mir weggelaufen, jedoch hatten sie Wini nicht mehr eingeholt, ihr dritter Läufer war wiederum hinter mir. Also keine Gefahr. Wir kamen auf Osterode. Unser Nachbar (von Göttingen bis Osterode sind es ca. 40 Kilometer) könnte uns gefährdet haben. Sie stellten mit Daniel Wienbreier den Sieger und wir hatten ja keine Zeiten von denen. Aber eigentlich müsste es doch gereicht haben.

Erstmal austraben. Auch wenn die Zeit nicht überragend war, war ich inzwischen recht zufrieden mit meinem Lauf. Natürlich wäre eine 1:14:xx ganz besonders schön gewesen, aber das war heute auf dem Kurs, bei der Renneinteilung und vor allem bei meiner schlechten HM-Vorbereitung einfach nicht drin. Nach 2 Runden Traben im Stadion hatte ich keine Lust mehr- "lass' doch die Beine schwer werden, ist doch Wurst, Saison ist doch vorbei" dachte ich mir und ging unter die Dusche.

Als ich putzmunter wieder drunter hervorkam (kalte Dusche kann auch sehr belebend sein ;-) ...) begann gerade die Siegerehrung. Natürlich erstmal die Einzelwertungen. Braver Applaus für den Sieger, den Zweiten Florian aus Kirchdorf (er studiert in Göttingen und trainiert mit uns in der LG Göttingen) und natürlich für ?unseren? Horst.

Und dann die Mannschaftswertung. Spannung... "Erster und Landesmeister Niedersachsen 2004 in einer Zeit von 3 Stunden, 44 Minuten und 53 Sekunden- LG Göttingen Eins mit Horst von Gaza, Thorsten Wienecke und Sebastian Hanelt". Oh wie klingen diese Worte süß in meinen Ohren! Ich, Landsmeister- was für ein Abschluss der letzten Wochen! Also alle rauf aufs viel zu kleine Podest, Plätze zwei und drei Gratulieren und Urkunden und Landesmeisterwimpel in Empfang nehmen, Siegerfoto machen- geil, einfach nur geil! ;-)

Was bleibt mir zu sagen? Mein erster richtiger Titel, eine gute wenn auch nicht perfekte Zeit. Vier Bestzeiten in den letzten vier Rennen der Saison und am allerwichtigsten: Max, nicht unter 1:15:22 :-) Aber ich sag?s dir- ich komme wieder in 2005...

Hier noch einmal mal die knallharten Facts zum Abschluss:
5 km: 17:53
10 km: 35:32 (5 km 17:39)
15 km: 53:34 (5 km 18:02)
20 km: 1:12:37 (5 km 19:03)
Ziel: 1:16:42

Ergebnisliste unter
http://woro.la.bei.t-online.de/el031004.htm


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=600


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