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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:31. real,- Berlin-Marathon
mehr zum Lauf: VID608
Datum des Laufes:26.9.2004 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.berlin-marathon.com
Strecken:MA
Beschaffenheit:durchgehend Asphalt
Profil:nicht der Rede wert
Wetter:kuehl, nasse Strasse, kein Regen
Teilnehmer:36.193
Name des Berichtenden:Lars Amsel
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 28.9.2004 (Tue)
NWKGJ: Die Vorbereitung lief ordentlich aber nicht optimal. Es fehlten die langen Laeufe. Die Prognose des drsl-Orakels ist nicht eingetreten, wohl auch, weil meine Zeit fuer den 30iger eher eine fuer 28km war. Vielleicht koennen die Berliner, die im Treptower Park laufen (Carsten, Ralf) mal verraten, wo man fuer eine 5km Runde langlaufen muss.

Am Samstag Nachmittag treffen Calin und Sabine ein. Wenig spaeter sind auch Christoph und Tanja zum Pastavernichten eingerueckt. Zunaechst mal der Austausch ueber Training und Wettkampfsplaene. Bei der Pastazubereitung wird es eng an der Arbeitsplatte, weil jeder seinen Teil betragen will. Michael jammert noch etwas ueber zu hohe Apfelsaftschorlendosen in den letzten Wochen und schon ist das Essen fertig. Danach entspannt sich eine heftige Diskussion ueber den Zusammenhang zwischen aufessen und Marathonwetter. Wir einigen uns darauf, dass es reicht, wenn meine Freundin, die nicht mitlaeuft, die Reste verputzt.

Sonntag 7:00 aufstehen, duschen Fruehstuck. Per Telefon versuche ich rauszubekommen, ob Joerg oder Michael zum vereinbarten Treffpunkt kommen. Beide sind schon beim Warmlaufen und es ist noch nicht mal 8:00. Gehen wir halt so zum Start. Mit ein paar feschen Gelben Saecken (die echten, nicht die Ad*d*sfaelschung) werfen wir uns so richtig in Schale. Calin bummelt noch etwas mit seiner Startnummer und kurz vor halb neun machen wir uns auf den Weg.

Ca. 15 Minuten vor dem Start sind wir am Reichstag und kaempfen uns durch die Schlangen an den Toiletten. Eigentlich wollte ich mich mit Michael treffen aber der ist wohl schon zum Start. In Anbetracht der gelaufenen Zeiten waeren wir ohnehin nicht lange beisammen geblieben. Bei der Suche verliere ich Calin aus den Augen. Tja, da muss ich wohl auf eigene Faust laufen. Ich sortiere mich irgendwo am Anfang des Blockes H ein. Genauer gesagt warte ich mit vielen anderen neben dem Eingang zum Block.

Grosser Jubel beim ersten Startschuss. Den zweiten Startschuss bekomme ich nicht mit. Dafuer amuesiert sich Block H bei der 'Klatschlaola'. Irgendwann geht es auch fuer uns zur Startlinie. Ich stehe relativ nah an der Startlinie und wen sehe ich da - Calin. Ich bin froh, nicht die ganze Zeit allein laufen zu muessen. Allerdings habe ich eigentlich keine Lust auf locker 5 Stunden laufen. Inzwischen wissen wir ja, dass Calin nur tiefgestapelt hat.

Der Startschuss fuer die Fusslahmen faellt und wir koennen ganz gut loslaufen. Anfangs koennen wir uns nicht auf ein Tempo einigen, Calin jammert bei jeder 6:10 6:15 wir sind zu schnell und will mich bei jeder Zeit ueber 6:30 vorausschicken. Bei km5 laesst er sich zurueckfallen und ich laufe mein Tempo weiter.

Schon bei km4 spuere ich einen Reibungseffekt an den Oberschenkeln, der dadurch verursacht wird, dass selbige etwas zu dick sind (nein keine neue Hose :-) ). Das passiert mir sonst allenfalls mal nach 25km. Ich freunde mich schonmal damit an, mit einem pelzigen Wesen ins Ziel zu laufen.

Bei km6 und 9 treffen ich das erste Mal auf Begleitung - Sabine und Uli, die zu dem Zeitpunkt noch getrennt agieren.

Irgendwo an der Jannowitzbruecke tippt mir jemand auf die Schulter. Ah, Calin ist wieder da. Bin ich wirklich so langsam? Eigentlich laufe ich konstanten Puls. Allerdings habe ich schon 2km nicht mehr auf die Markierungen geachtet. Kurzer Austausch. Calin erzaehlt von Zeiten zwischen 7:15 und 5:30, oder so. Ich weiss jetzt schon, dass 4:15 ohnehin nicht drin sind und Calin meint es geht gut - also wollen wir so 6:15 weiterlaufen. Bis zum Halbmarathon lief das auch ganz gut.

Ich habe bei den Verpflegung Probleme im Laufen an Getraenke zu kommen und bei km20 ist Calin auf einmal 50m weg. Die kann ich noch auflaufen. Beim Wasser an km23 das gleiche Problem. Diesmal habe ich nicht mehr die Motivation aufzuschliessen.

Jetzt beginnt das, was ich auch schon bei meinen langen Laeufen beobachtet habe. Ich werde immer langsamer. Das wird sich bis in Ziel fortsetzen. Wenigstens hat das Pelztier seine Finisherplaene aufgegeben. Dafuer melden sich die Knie. Kenn' ich schon - kann ich ignorieren.

Am 'Eber' ist die Hoelle los. Waehrend ich voher eine Reihe von Gehenden ueberhole, laufen hier alle und zwar im Takt und der ist flott.

Bei km24 wartet das Supporterteam, das inzwischen als Duo agiert. Da meine HM-Zeit per SMS an Uli ging, konnten sie meine Ankunft gut abschaetzen. Kuesschen und weiter gehts. Nach 300m ist Uli mit dem Fahrrad neben mir. Irgendwie nicht motivierend wenn jemand locker tretend neben einem her faehrt. Wir verabreden uns fuer km37.

Die Suedwestecke geht noch so. Am Kudamm tobt die Menge. Ich moechte allerdings eher kein Foto von meinem Gesichtsausdruck haben. Die Muskulatur wird langsam haerter und ein dumpfer Schmerz macht sich in den Oberschenkeln breit. Erwaehnte ich schon, dass es schwierig war im Laufen an Getraenke zu kommen? Ich bin wohl mittlerweile in der Gruppe der Laeufer, die an der Traenke grundsaetzlich stehenbleiben und zwar genau neben den Bechern.

Ralf kann ich bei km34 nicht mehr entdecken, ist wahrscheinlich schon weg.

Sehr engagiert waren die Bundeswehrsoldaten am Stand km35 oder so. Die Bananen wurden wie auf dem Marktplatz feilgeboten und das Wasser mit einem freundlichen Spruch ueberreicht.

Am Potsdamer Platz warten wieder Uli und Sabine. Uli erzaehlt was von gut aussehen. Die Frau kann luegen ohne rot zu werden!

Jetzt kommen die vier schlimmsten Kilometer. Dummerweise wohne ich ziemlich genau am Wendpunkt bei km40. Ich kenne jeden Meter der Strecke und weiss: Jetzt noch einmal nach Hause und wieder zurueck.

Bei km38 und 39 werden Leute von Sanitaetern von der Strecke getragen. Schon bitter so kurz vor dem Ziel aufhoeren zu muessen. Mein Kreislauf ist noch intakt. Ich laufe seit 4h auf 155iger Puls - konstanter als in jedem Training.

An der letzten Traenke nochmal Wasser aufnehmen. Natuerlich wieder nicht ohne anhalten zu muessen (siehe oben). Mit dem Blick auf das Brandenburger Tor macht sich sowas wie Euphorie in mir breit. Nach Uhr koennte ich noch unter 4:40 laufen. Ich taste mich an die Grenze zum Wadenkrampf und laufe in diesem Tempo ins Ziel. Ueber die Linie, den 'Papst gemacht' und erstmal einen Blick auf die Uhr (4:40:48). Hm, nicht ganz gereicht. Egal, Hauptsache im Ziel. Die Medaille wird mir von einer ueberaus liebenswuerdigen Dame ueberreicht, deren Glueckwunsch auch bei mir noch persoenlich rueberkommt.

Im Ziel erstmal eine von den schicken Frisennerzimmitaten uebergeholfen. Ich hoffe irgendwer hat ein Bild davon - wirklich grotesk. Bananen kann ich nicht mehr sehen aber von den leckeren Aepfeln helfe ich mir erstmal ein paar ein. Noch etwas warmen Tee und dann weiter- ja was eigentlich? Gehen kann man es eigentlich nicht nennen. Mit ein paar Sitzpausen schaffe ich es zum Familientreff. Zum Klamotten-LKW muss ich gluecklicherweise nicht. Calin wartet schon. Kurzer Ergebnisaustausch. Wir ueberlegen ob wir warten sollen oder gleich nach Hause. Wir beschliessen noch 3 Minuten zu warten. Uli kommt kurz darauf und wir bekommen unsere warmen(!) Klamotten. Zum U-Bahnhof gehumpelt und ab nach Hause.

Vielen Dank an alle die bis hier durchgehalten haben.

Gruss

Lars


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