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Bericht
Name des Laufes: | Deutsche Meisterschaften 10 Km Straße 2004 mehr zum Lauf: VID785 |
Datum des Laufes: | 19.9.2004 (Sun) |
Ort: | Bad Liebenzell |
Plz: | D7 |
Homepage: | http://home.t-online.de/home/marlene.krehl/DMLiebenzell.htm |
Strecken: | 10k |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | fast flach, 1 Welle |
Wetter: | kühl und bewölkt |
Teilnehmer: | 688 Teilnehmer aus 17 Landesverbänden: Lauf 1 = 203; Lauf 2 = 200; Lauf 3 = 285 |
Name des Berichtenden: | Rüdiger Schierz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 20.9.2004 (Mon) |
Deutsche Meisterschaften 10 Km Straßenlauf in Bad Liebenzell Das ist hauptsächlich eine Thema bei unseren M55 Senioren. Alfons (letztes Jahr noch 10K unter 36), Fridolin (M55 Altersklassensieger des diesjährigen Jungfraumarathon und Hermann (will unter 38) rechnen sich da echte Chancen auf den ersten Mannschaftsplatz in ihrer Altersklasse aus. Alfons meint, ich könnte da ruhig auch mitlaufen. Naja, deutscher Meister werde ich da bestimmt nicht. In meiner Altersklasse läuft der Sieger so um die 31:00. Aber interessant, bei sowas mal mitzulaufen, ist es allemal und eine große Ehre sowieso. Die letzten 6 Wochen bereite ich mich also zielgerichtet mit Alfons Betreuung auf diesen Wettkampf vor. Mein Ziel: 10K unter 38 min. Die letzten Tage vor dem Wettkampf habe ich arge Bedenken, ob ich überhaupt starten kann. Seit den (lockeren) Intervallen am Dienstag bockt nämlich meine linke Wade. Am Mittwoch und Donnerstag macht sie mir noch ziemlich Probleme (Schmerzen). Ich beschließe, den kurzen Lauf am Freitag komplett ausfallen zu lassen und nach 2 Tagen Erholung am Sonntag mal sehen, was geht. Ich komme in Bad Liebenzell mit dem Motorrad an und gehe ein Stück an der abgesperrten Rennstrecke entlang zur Startnummernausgabe in der Kurverwaltung. Momentan findet der Frauenlauf statt. Neben mir auf der Rennstrecke läuft Luminita Zaituc an mir vorbei. Wow. Ich erkenne sie sofort und bestaune ihren total leichten und eleganten Laufstil. Nachdem ich meine Startnummer geholt habe, schaue ich dem Männerlauf zu (die Senioren ab M40 starten erst später um 12.10 Uhr). Den Lauf gewinnt Carsten Eich vor einer Verfolgertruppe, die zum Schluss doch noch ziemlich aufgeholt hatte. Mittlerweile treffe ich Hermann und Alfons. Unsere M55 Mannschaft ist geplatzt. Fridolin hat eine Muskelverhärtung. Fand ich sowieso komisch, dass er 1 Woche nach dem Jungfrau Marathon den 10er laufen wollte. Ich laufe mich im Kurpark warm und achte auf meine Wade. Scheint wieder alles in Ordnung zu sein. Aber irgendwie fühle ich mich insgesamt gar nicht in Form. Das hat aber nichts zu sagen, geht mir meistens so beim Aufwärmen. 15 min vor Start mache ich noch 3 Steigerungen. Klappt auch. Ich stelle mich im hinteren Drittel des Starterfeldes auf, dass sich erstmal so 5m vor der Startlinie befindet. Die Stars des Laufes werden einzeln aufgerufen und dürfen als erste zur Startlinie vor. Dann fällt die Absperrleine und die Meute huscht zur Startlinie vor. Auf die Plätze - Peng - und wir sind unterwegs. Die Rennstrecke ist übrigens eine knapp 2,5 km lange Runde in Bad Liebenzell, komplett Asphalt. Start ist an einer Brücke auf der rechten Seite der Nagold. Es geht auf der Straße parallel zur Nagold mit leichtem Gefälle, dem Fluss entsprechend, am Bahnhof vorbei bis zur nächsten Brücke, die flach ist. Dann geht es auf der anderen Seite leicht ansteigend wieder zurück durch den eigentlichen Ort. Hier befindet sich noch eine leichte Welle, die die Läufer überwinden müssen. Über eine ebenfalls flache Brücke geht es wieder zum Ausgangsort. http://home.t-online.de/home/marlene.krehl/StreckeLiebenzell.htm Meine Planung war, einfach mal mit 3:45/km loszulaufen. Das wäre eine 37:30 Zielzeit, die ich aber eigentlich zu optimistisch finde. Auf jeden Fall kann ich vom Start weg mein Tempo laufen, obwohl um mich herum eine sehr große Gruppe läuft. Das ist der Unterschied zu einem Volkslauf. Die Leistungsfähigkeit der einzelnen liegt nicht so weit auseinander, sodass sich gleich ein recht homogenes Feld bildet. Nach ca. 500m bereits fängt meine linke Wade an, heftig zu schmerzen. Auweia, so wird das nichts. Wenn das so bleibt, muss ich aussteigen. Ich beschließe aber, erstmal weiter zu laufen, und das zu beobachten. Bei km 1 habe ich 3:44.56 auf der Uhr. Keine Ahnung, wie ich das wieder hingekriegt habe. Aber meine Wade tut immer noch weh. Ich beschließe, wenigstens die Runde zuende zu laufen. Ich fühle mich insgesamt aber nicht so gut. Ich glaube, das klappt nicht unter 38 min. Es befinden sich ständig viele Läufer um mich herum. Das finde ich schon mal gut. Bei so 1,5 km überholen wir einige zu-schnell-Angeher. Dass es das hier auch gibt! Km 2 erledige ich in 3:52. Na gut, hier geht's auch leicht die Steigung hoch. Wenn ich das hin bekomme, auf der einen Seite so mit 3:45/km und auf der anderen Seite mit 3:52 zu laufen, klappt das im Mittel vielleicht doch unter 38 min. Die akuten Schmerzen in der Wade sind übrigens weg. Ich merke nur noch ganz dumpf, dass da was war. Ich werde bis zum Zieleinlauf auch nicht mehr von der Wade behelligt. Es geht dann in die 2. Runde. Der weitere Verlauf ist relativ unspektakulär. Ich überhole vereinzelt Läufer und in der 3. und 4. Runde zunehmend immer mehr. Bei km 8 in der 4. Runde habe ich 30:37 auf der Uhr. Ich überlege, dass ich jetzt wohl etwas Gas geben muss, wenn ich noch unter 38 min kommen möchte. Ich lasse es laufen und denke mir, dass ich jetzt keine Reserven mehr zurück halten brauche. Nach der Welle im Ort hänge ich an den Fersen eines Mitstreiters. Eine Vereinskameradin feuert mich an, dran zu bleiben. Aber ich denke gar nicht daran, sondern überhole in einfach. Ich schätze noch 400m bis zum Ziel, warum nicht schon mal schneller werden. Ich überhole einige bereits auf der Brücke und dann sammel ich noch einen ganzen Trupp auf den letzten 200m vom Start zum Ziel ein. Die letzten beiden km laufe ich 3:43 - 3:33. Im Ziel stoppe ich meine Uhr. Sie zeigt 37:54, was dann auch mit dem offiziellen Ergebnis übereinstimmt. Ich bin total fertig und freue mich riesig. Im Nachhinein denke ich, dass mit einer etwas positiveren Motivation das Ergebnis vielleicht noch besser ausgefallen wäre. Nachdem ich im Ziel zur Ruhe komme, macht meine Wade komplett zu. Ich hab' einfach nur Schmerzen. Es ist kein Krampf, sondern die Wade geht in Ruhestellung und möchte nicht mehr irgendwie bewegt aka gestreckt werden. Ich lösche erstmal meinen Durst und tausche mich mit Hermann und Alfons aus. Alfons ist bei 5 km ausgestiegen, ebenfalls mit Wadenproblemen. Ich selbst humpele etwas. An Auslaufen ist nicht zu denken. Wir begeben uns ins Thermalbad, als Eintrittskarte dient die Startnummer. Meine Muskeln überlegen, ob sie in dem warmen Wasser erstmal krampfen sollen. Zum Glück entscheiden sie sich zum Nicht-Krampfen. :-) Es gibt ein Dampfbad. Ich nutze den Kaltwasserschlauch im Abkühlbereich, um meine Wade zu kühlen. Sehr schön, das ganze. Jetzt noch ausgiebig an die Kuchentheke und dann geht's wieder heim über den Schwarzwald. Beim Motorradfahren spüre ich jeden Kanaldeckel in der Wade. Die km - Zeiten: 1 03:45 2 03:52 3 03:44 4 03:56 5 03:46 19:03 6 03:49 7 03:55 8 03:51 9 03:43 10 03:33 18:51 37:54 Die Organisation war übrigens super und die Laufveranstaltung ein tolles Erlebnis. Weitere Berichte und Ergebnisse hier: http://www.leichtathletik.de/Dokumente/pressemitteilung_view.asp?id=6723 Cheers, Rudiger |