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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Deutsche Meisterschaften 10 Km Straße 2004
mehr zum Lauf: VID785
Datum des Laufes:19.9.2004 (Sun)
Ort:Bad Liebenzell
Plz:D7
Homepage:http://home.t-online.de/home/marlene.krehl/DMLiebenzell.htm
Strecken:10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:fast flach, 1 Welle
Wetter:kühl und bewölkt
Teilnehmer:688 Teilnehmer aus 17 Landesverbänden: Lauf 1 = 203; Lauf 2 = 200; Lauf 3 = 285
Name des Berichtenden:Rüdiger Schierz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 20.9.2004 (Mon)
Deutsche Meisterschaften 10 Km Straßenlauf in Bad Liebenzell

Das ist hauptsächlich eine Thema bei unseren M55 Senioren. Alfons
(letztes Jahr noch 10K unter 36), Fridolin (M55 Altersklassensieger
des diesjährigen Jungfraumarathon und Hermann (will unter 38) rechnen
sich da echte Chancen auf den ersten Mannschaftsplatz in ihrer
Altersklasse aus. Alfons meint, ich könnte da ruhig auch mitlaufen.

Naja, deutscher Meister werde ich da bestimmt nicht. In meiner
Altersklasse läuft der Sieger so um die 31:00. Aber interessant, bei
sowas mal mitzulaufen, ist es allemal und eine große Ehre sowieso. Die
letzten 6 Wochen bereite ich mich also zielgerichtet mit Alfons
Betreuung auf diesen Wettkampf vor. Mein Ziel: 10K unter 38 min.

Die letzten Tage vor dem Wettkampf habe ich arge Bedenken, ob ich
überhaupt starten kann. Seit den (lockeren) Intervallen am Dienstag
bockt nämlich meine linke Wade. Am Mittwoch und Donnerstag macht sie
mir noch ziemlich Probleme (Schmerzen). Ich beschließe, den kurzen
Lauf am Freitag komplett ausfallen zu lassen und nach 2 Tagen Erholung
am Sonntag mal sehen, was geht.

Ich komme in Bad Liebenzell mit dem Motorrad an und gehe ein Stück an
der abgesperrten Rennstrecke entlang zur Startnummernausgabe in der
Kurverwaltung. Momentan findet der Frauenlauf statt. Neben mir auf der
Rennstrecke läuft Luminita Zaituc an mir vorbei. Wow. Ich erkenne sie
sofort und bestaune ihren total leichten und eleganten Laufstil.

Nachdem ich meine Startnummer geholt habe, schaue ich dem Männerlauf
zu (die Senioren ab M40 starten erst später um 12.10 Uhr). Den Lauf
gewinnt Carsten Eich vor einer Verfolgertruppe, die zum Schluss doch
noch ziemlich aufgeholt hatte.

Mittlerweile treffe ich Hermann und Alfons. Unsere M55 Mannschaft ist
geplatzt. Fridolin hat eine Muskelverhärtung. Fand ich sowieso
komisch, dass er 1 Woche nach dem Jungfrau Marathon den 10er laufen
wollte.

Ich laufe mich im Kurpark warm und achte auf meine Wade. Scheint
wieder alles in Ordnung zu sein. Aber irgendwie fühle ich mich
insgesamt gar nicht in Form. Das hat aber nichts zu sagen, geht mir
meistens so beim Aufwärmen.

15 min vor Start mache ich noch 3 Steigerungen. Klappt auch.

Ich stelle mich im hinteren Drittel des Starterfeldes auf, dass sich
erstmal so 5m vor der Startlinie befindet. Die Stars des Laufes werden
einzeln aufgerufen und dürfen als erste zur Startlinie vor. Dann fällt
die Absperrleine und die Meute huscht zur Startlinie vor. Auf die
Plätze - Peng - und wir sind unterwegs.

Die Rennstrecke ist übrigens eine knapp 2,5 km lange Runde in Bad
Liebenzell, komplett Asphalt. Start ist an einer Brücke auf der
rechten Seite der Nagold. Es geht auf der Straße parallel zur Nagold
mit leichtem Gefälle, dem Fluss entsprechend, am Bahnhof vorbei bis
zur nächsten Brücke, die flach ist. Dann geht es auf der anderen Seite
leicht ansteigend wieder zurück durch den eigentlichen Ort. Hier
befindet sich noch eine leichte Welle, die die Läufer überwinden
müssen. Über eine ebenfalls flache Brücke geht es wieder zum
Ausgangsort.
http://home.t-online.de/home/marlene.krehl/StreckeLiebenzell.htm

Meine Planung war, einfach mal mit 3:45/km loszulaufen. Das wäre eine
37:30 Zielzeit, die ich aber eigentlich zu optimistisch finde. Auf
jeden Fall kann ich vom Start weg mein Tempo laufen, obwohl um mich
herum eine sehr große Gruppe läuft. Das ist der Unterschied zu einem
Volkslauf. Die Leistungsfähigkeit der einzelnen liegt nicht so weit
auseinander, sodass sich gleich ein recht homogenes Feld bildet.

Nach ca. 500m bereits fängt meine linke Wade an, heftig zu
schmerzen. Auweia, so wird das nichts. Wenn das so bleibt, muss ich
aussteigen. Ich beschließe aber, erstmal weiter zu laufen, und das zu
beobachten.

Bei km 1 habe ich 3:44.56 auf der Uhr. Keine Ahnung, wie ich das wieder
hingekriegt habe. Aber meine Wade tut immer noch weh. Ich beschließe,
wenigstens die Runde zuende zu laufen. Ich fühle mich insgesamt aber
nicht so gut. Ich glaube, das klappt nicht unter 38 min.

Es befinden sich ständig viele Läufer um mich herum. Das finde ich
schon mal gut. Bei so 1,5 km überholen wir einige
zu-schnell-Angeher. Dass es das hier auch gibt!

Km 2 erledige ich in 3:52. Na gut, hier geht's auch leicht die
Steigung hoch. Wenn ich das hin bekomme, auf der einen Seite so mit
3:45/km und auf der anderen Seite mit 3:52 zu laufen, klappt das im
Mittel vielleicht doch unter 38 min. Die akuten Schmerzen in der Wade
sind übrigens weg. Ich merke nur noch ganz dumpf, dass da was war. Ich
werde bis zum Zieleinlauf auch nicht mehr von der Wade behelligt.

Es geht dann in die 2. Runde. Der weitere Verlauf ist relativ
unspektakulär. Ich überhole vereinzelt Läufer und in der 3. und
4. Runde zunehmend immer mehr.

Bei km 8 in der 4. Runde habe ich 30:37 auf der Uhr. Ich überlege,
dass ich jetzt wohl etwas Gas geben muss, wenn ich noch unter 38 min
kommen möchte. Ich lasse es laufen und denke mir, dass ich jetzt keine
Reserven mehr zurück halten brauche. Nach der Welle im Ort hänge ich
an den Fersen eines Mitstreiters. Eine Vereinskameradin feuert mich
an, dran zu bleiben. Aber ich denke gar nicht daran, sondern überhole
in einfach. Ich schätze noch 400m bis zum Ziel, warum nicht schon mal
schneller werden. Ich überhole einige bereits auf der Brücke und dann
sammel ich noch einen ganzen Trupp auf den letzten 200m vom Start zum
Ziel ein. Die letzten beiden km laufe ich 3:43 - 3:33.

Im Ziel stoppe ich meine Uhr. Sie zeigt 37:54, was dann auch mit dem
offiziellen Ergebnis übereinstimmt. Ich bin total fertig und freue
mich riesig. Im Nachhinein denke ich, dass mit einer etwas positiveren
Motivation das Ergebnis vielleicht noch besser ausgefallen wäre.

Nachdem ich im Ziel zur Ruhe komme, macht meine Wade komplett zu. Ich
hab' einfach nur Schmerzen. Es ist kein Krampf, sondern die Wade geht
in Ruhestellung und möchte nicht mehr irgendwie bewegt aka gestreckt
werden. Ich lösche erstmal meinen Durst und tausche mich mit Hermann
und Alfons aus. Alfons ist bei 5 km ausgestiegen, ebenfalls mit
Wadenproblemen. Ich selbst humpele etwas. An Auslaufen ist nicht zu
denken.

Wir begeben uns ins Thermalbad, als Eintrittskarte dient die
Startnummer. Meine Muskeln überlegen, ob sie in dem warmen Wasser
erstmal krampfen sollen. Zum Glück entscheiden sie sich zum
Nicht-Krampfen. :-) Es gibt ein Dampfbad. Ich nutze den
Kaltwasserschlauch im Abkühlbereich, um meine Wade zu kühlen.
Sehr schön, das ganze. Jetzt noch ausgiebig an die Kuchentheke und
dann geht's wieder heim über den Schwarzwald. Beim Motorradfahren
spüre ich jeden Kanaldeckel in der Wade.

Die km - Zeiten:

1 03:45
2 03:52
3 03:44
4 03:56
5 03:46 19:03
6 03:49
7 03:55
8 03:51
9 03:43
10 03:33 18:51 37:54

Die Organisation war übrigens super und die Laufveranstaltung ein
tolles Erlebnis.

Weitere Berichte und Ergebnisse hier:
http://www.leichtathletik.de/Dokumente/pressemitteilung_view.asp?id=6723


Cheers,
Rudiger



Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=568


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