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Bericht

Name des Laufes:Dreizinnenmarathon - Berglauf
mehr zum Lauf: VID658
Datum des Laufes:12.9.2004 (Sun)
Ort:Sexten, Italien
Plz:k.A.
Homepage:www.dreizinnenmarathon.com
Strecken:21km, 12km
Beschaffenheit:Berglauf, Wanderwege
Profil:1500 HM (21km), 1200 HM (12km)
Wetter:regnerisch
Teilnehmer:850
Name des Berichtenden:Markus Andrezak
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 20.9.2004 (Mon)
Am 12.09.2004 wurde in Sexten, Südtirol der 7. Dreizinnenmarathon ausgerichtet. Dabei wurden von ca. 650 TeilnehmerInnen die 21km Strecke (150 Höhenmeter), von ca. 200 TeilnehmerInnen die Sprintstrecke über 12km und 1100 Höhenmeter zurückgelegt. Über die 12 km Strecke siegten in . Über 21km siegten bei den Damen und bei den Herren Bergkönig Jonathan Wyatt. Jonathan Wyatt hatte am Vortag den Teamwettkamp Dolomitenmann in Lienz mit Abstand gewoonnen um darauf Sonntags den Streckenrekord in Sexten um 6 Minuten zu verbessern. Beim olympischen Marathon in Athen wurde er 21., die Siegerin hatte dort ebenfalls teilgenommen und wurde 28.

Die Veranstalter hatten lange befürchtet wegen eintretenden schlechten Wetters auf eine Asphaltstrecke zum gegenüberliegenden Helmhang ausweichen zu müssen, Wetter und Strecke hielten aber gottseidank bis nach dem Wettkampf, so dass die wunderschöne Strecke belaufen werden konnte.
Strecke

Organisation

Ich habe dieses Jahr zum dritten Mal teilgenommen daher also auch ein paar Hinweise zum Prozedere vor Ort.

Man sollte natürlich zu allererst rechtzeitig melden, da der Lauf auf 1000 Läufer limitiert ist. Dabei ist es egal, ob man die 12km läuft oder die 21 km, da man sich sowieso erst auf der Strecke entscheiden muss, welche der Strecken man läuft. So schlimm ist eine späte Meldung aber auch nicht, da in den letzten 3 Jahren die 1000 Läufer-Grenze nie erreicht wurde. Ich hatte mich in diesem Jahr erstspontan ein paar Tage vorher zum Mitlaufen entschieden und war Läufer Nummer 807. Wenn man rechtzeitig meldet, beträgt die Meldegebühr 35 Euro, wobei 10 Euro Chipmiete für den "Winning-Time" Chip ist, die man dann vor Ort bei Chipabgabe zurückbekommt. Der Championchip hilft hier nicht weiter! Nachmeldung kostet 10 Euro zusätzlich. Wem die Startgebühr zu hoch ist, der beachte den hohen Aufwand der Veranstaltung. Als kleines Beispiel sei nur die Verfrachtung der Trockenkleidung zum Ziel in 2400 m Höhe per Hubschrauber genannt. Oder noch schlimmer: Wenn bei Nebel die Hubschrauber nicht landen können, muss alles per Lastwagen über einen langen Umweg über Toblach, Misurinasee etc. und dann einen längeren Karrenweg zum Ziel gebracht werden. Bei schlechtem Wetter müssen auch die Ergebnisse auf entsprechend umständliche Weise vom Ziel ins Dorf gebracht werden. Der Rückweg yu Fuß betr'gt ja auch wieder 12km, oder mindestens 8 bis zur ersten Hütte, die per Auto erreichbar ist

Auch wichtig ist die rechtzeitige Buchung einer Unterkunft vor Ort. Um den ganzen Charme der Veranstaltung mitnehmen zu können, wohne ich am liebsten in Sexten oder Sexten-Moos, so kann man alles zu Fuss, ohne öffentliche Verkehrsmittel oder Auto machen. Diesmal hatte ich wegen des kurzen Vorlaufs ein wenig Pech mit der Unterkunft, Aber Pech ist hier relativ. Bei all meinen vielen Aufenthalten in der Gegen bekam ich immer einen reellen Gegenwert für das Geld und wurde nie ver***. Dies gilt übrigens auch für das Essen in den restaurants der Gegend. Im Dorf gibt es drei Restaurants, "Martina", "Erich" und "Riega", alle drei bieten eine Kombination von Speisen, die typisch für die Gegend ist, das Beste aus der italienischen und der Tirolerküche, also leicht oder heftig, je nach Wahl.

Samstags kann man zu den ortsüblichen Öffnungszeiten morgens und nachmittags - mit langer Mittagspause - die Startnummer abholen. Ein schönes Happening, schon das geniesse ich. Man sieht und trifft sich im Haus Sexten und hält ein kleines Schwätzchen. Sehr nett. Insbesondere die einheimischen, oder auch aus Bayern und Österreich anreisenden, Berglaufhirsche kennen sich sehr gut untereinander. Im Startnummernbeutel finden sich zusätzlich zur Startnummer und den notwendigen Informationen zusätzlich ein Transportsck für die Trockenkleidung im Ziel, ein paar Äpel usw.

Jetzt zur Laufstrecke: Man startet um 10.00 Uhr in Sexten am Haus Sexten, wo sich auch die Talstation der Helmbahn befindet. Hier bekommt, wer es benötigt einen Parkplatz. Es sah bisher nie so aus, als bekäme man dort keinen Parkplatz, aber genau weiß ich es nicht, weil ich eben immer zu Fuß komme. Nach dem Start läuft man erst eine kurze Dorfrunde auf Asphalt und bergab, genießt es, bald wird es anders kommen! nach ca. 1,5km verläßt man Sexten und erreicht bei km 2 Moos. Dort geht es weiter über auf Asphalt aus Moos herraus ins Fischleintal. Am Hotel Dolomitenhof biegt man rechts ab auf einen Betonweg. Während es bis jetzt schwach ansteigen ging, kommt jetzt die erste bedeutendere Steigung (mein man). Mit ca. 10-13% zieht es sich eine Weile hin. Rechts und links jetzt eine märchenhafte Waldgegend (Lärchenwald). Bei km 6 erreicht man den ersten Verpflegungspunkt beim Parkplatz der Fischleinbodenhütte. Von dort geht es weiter über Naturboden, kurz bergab, dann wieder flacher und gut laufbar bis zur Talschlußhütte, ca. bei km 7,5, wo es wieder einen Verpflegungspunkt gibt. Jetzt wird es langsam ernst. Von der Hütte aus geht es, rechts abbiegend auf einen schmaleren Wanderpfad, der immer steiler wird, bis man schließlich die Weggabelung bei km 8,5 erreicht. Hier ist der Scheidepunkt zwischen 12km und 21 km-Strecke. Im folgenden werde ich nur die 21km-Strecke beschreiben, da ich die 12km-Strecke nicht von unten her laufend kenne. Abgesehen davon, dass hier der Scheidepunkt zwischen den beiden Strecken ist, ist hier auch ein wichtiger psychologischer Punkt, denn: Ab hier wird es ernst. Ab hier kommt durchweg alpines Gelände auf geröllhältigen Wegen mit vielen Stufen und satten Steigungen.

Kurze Anekdote: Der hervorragende Bergläufer Martin Cox hat sich letztes Jahr an dieser Kreuzung verlaufen und ist ERST die 12km Strecke gelaufen. Dann hat er dieses Missgeschick kurz vor dem Ziel, weit in Führung liegend, bemerkt. Hat dann die Zielllinie NICHT überschritten, sondern stattdessen kehrt gemacht, ist zur Kreuzung zurückgelaufen und schliesslich noch die restliche 21km Strecke gelaufen. Vorsicht also!

An dieser Kreuzung muß man für die 21 km nach LINKS abbiegen. Von hier ab jetzt wiegesagt ständig sehr steil erst einmal bis zur Zsygmondyhütte - Verpflegung (ca. 2200m). Jetzt hat man also schon 900 HM hinter sich, davon 600 auf den letzen 3,5km. Jeztt geht es noch einmal ca. 2km und weitere 320HM weiter zur wunderbaren Büllelejochhütte (das beste Hüttenessen weit und breit, wie man sich bei anderen Gelegenheiten überzeugen kann. Im Besitz einer sehr netten Familie, sehr sympatische Bedienung und die Preise sind durhaus angenehm!!!Die Gebetsfahnen hat Hans Kammerlander - ein Verwandter der besitzer -mitgebracht.) Vor und nach der Büllelejochhütte wird der Weg wunderbar atenmberaubend und es geht teils über gut zu laufenbde Felsbänder. Hier sei angemerkt, dass der Weg nie ausgesetzt oder absturzgefährdet ist. Es können also auch höhenangstgeplagte wirklich bestens mitlaufen.

Von der Hütte aus geht es noch kurz bergauf zum eigentlichen Büllelejoch. Von dort aus ging es bis vor 3 Jahren rechts ab an den wunderbaren Bödenseen vorbei direkt zur Dreizinnenhütte, was eine Streckenlänge von 16km zur Folge hatte. Nun geht es stattdessen links steil in ein Tal. Vorsicht. Dies ist eine absolute Knochenbrecherstrecke. Das Gefälle beträgt auf Geröll unterschiedlichster Beschaffenheit und Granularität durchgehend über 10%. Man kann schnell laufen, dabei aber ständig bremsen und man sollte nur schnell laufen, wenn man noch die entsprechende Konzentration und Kontrolle an den Tag bringt. Wahre Meister im Bergablauf sind hier die Italiener!

Im Tal angekommen, geht es noch einmal 250 HM bergan zum Patternsattel (ca. km 19,5). Direkt links vom Patternsattel befinden sich die Drei Zinnen, die man dies Jahr von dort nicht einmal geshen hat (Distanz ca. 100m), weil es so stark bewölkt, neblig war. Jetzt geht es noch einmal kurz bergab und dann auf ebener Strecke über ienen recht bequemen Wanderweg, der auch Familien mit Hund, Katz und Maus begangen wird, die einem Bravo, bello etc, zurufen, deswegen aber noch lange nicht Platz machen müssen. Kurz vor dem Ziel muß man dann über eine sehr Steile stufige Wegstrecke noch das Plateu bezwingen, auf dem die Dreizinnenhütte und damit das Ziel stehen. Dort wird man dann von vielen Zuschauern noch einmal animiert, die letzten Meter standesgemäß nict etwa gehend sondern laufend hinter sich zu bringen. Verwandte können jetzt gerne ein Bild eines ausgezehrten Läufers mit den Drei Zinnen im Hintergrund schießen - falls das Wetter es zuläßt. Im Ziel angekommen ist es meist recht kalt, denn auf ca. 2400 Metern Höhe ist es um diese Jahreszeit recht kühl, zumal bei jeder meiner Teilnahmen, dass Wetter zum Ziel hin recht schlecht, bis hin zum Regen, wurde.Ab dem Büllelejoch spätestens ist man auch recht stark dem herschenden Wind ausgesetzt. Dementsprechend zieht man sich meist erstmal etwas warmes an, bevor man sich den Verpflegungsständen mit Getränken, Kuchen, Joghurt usw. nähert. Die Kleiderbeutel sind nach Startnummern geordnet auf der Wiese verteilt und das Finden des richtigen Beutels hat sich noch nie als Problem dargestellt.

Nachdem man sich in seinen trockenen Sachen gewärmt hat und entsprechend gespeist hat, geht es auf den Rückweg, der über die 12km-Strecke bergab durch das wunderbare Altensteiner Tal immer an einem Bach lang, teils an Wasserfällen vorbei herab führt, erst zur berühmten Wegkeuzung und schliesslich zum Parkplatz an der Fischleinbodenhütte. Wer hier sein Auto nicht geparkt hat kann entweder die restlichen 4 km zu Fuß nach Moos oder 6 km nach Sexten gehen, wo im Haus Sexten schon köstliche Pasta und ab 16.00 Uhr (meist später ;-)) die Siegerehrung, sehr amüsant und ein Vorbild an Anerkennung der Leeistungen der Sportler!, wartet. Alternativ kann man die Herausforderung annehmen, sich einen PLatz in einem der Pendelbusse zu erkämpfen. Jemand wie ich, der sich artig anstellt, sieht hier recht albern aus, da man hier wenn der Buss alle mehr oder minder subtilen Taktiken des Drängels und des Nahkampfes erleben kann. Aber irgendwann finde selbst ich immer einen Platz. Dieses Jahr hat es hier unten stark geregnet, so dass die entsprechenden Überlegensstrategien noch etwas stärker ausgeprägt waren.

Renntaktik: Mache ich immer falsch. Ich laufe generell in diesem Lauf zu schnell los. Diesmal war ich - trotz Pulsuhr, trotz anderer Schwüre - auf den ersten 8.5km nochmal 2 min schneller als letztes Jahr und hab dafür dann - WIEDER - auf der steilen Bergaufstrecke gebüßt. Komplett übersäuert habe ich schon bei der Zsygmondihütte diese 2 min längst wieder verloren gehabt. Meinen Puls habe ich dann gar nciht mehr auf normale Wettkampfleistung hochgebracht. Ich schätze den Zeitverlust durch mein zu schnelles Angehen auf ca. 10 min. Da ich dieses Jahr wiedre nur schlechte 3:02 gelaufen bin, wäre dass dann also, bei schlechter Vorbereitung im Optimum eine 2:52. Das ist noch nicht mal Mittelfeld! Und das immerhin bei einer Halbmarathonzeit im Falchen von 1:35. Daran sieht man schon, wie man diesen Lauf als Nicht-Akklimatisierter und Nichtbergläufer angehen muss: Den Charme des Laufes und die Strecke geniessen und einfach mal diese absurd schöne Strecke geniessen. Dabei kann - und muß - man natürlich immer noch alles geben. Schön ist auch, dass man durch die geringe Langzeitbeanspruchung beim Bergauflaufen sehr schnell regeneriert. ich bin am nächstenWochenende gleich wieder einen 10km Wettkampf gelaufen, spontan, weil ich mich sehr gut gefühlt habe und die Form ausnutzen wollte. Andere sogar einen Halbmarathon.

Viel Spass beim Mitlaufen, Markus







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