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16.04.2024, der 2. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Heiligenröde Bahnlaufserie 1: 1500m
mehr zum Lauf: VID719
Datum des Laufes:1.9.2004 (Wed)
Ort:Heiligenrode (Bahn)
Plz:D3
Homepage:http://tsv-heiligenrode.de/Skiabteilung/
Strecken:1500m
Beschaffenheit:Tartanbahn
Profil:eben
Wetter:17 Grad, locker bewölkt, windstill
Teilnehmer:ca. 90 in 6 Zeitläufen
Name des Berichtenden: Sebastian LID55
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Bericht vom 2.9.2004 (Thu)
Die Heiligenröder Bahnlaufserie gehört zum guten Herbst-Ton für den Bahnläufer in Südniedersachsen/Nordhessen. So erzählte man mir jedenfalls- selbst laufe ich in meiner ersten Bahnsaison dort logischerweise zum ersten Mal. Motiviert von den begeisterten Beschreibungen meiner Trainingspartner habe ich mich heute also zum ersten von 4 Läufen nach Heiligenrode begeben. Die Serie findet jedes Jahr an vier Mittwochabenden im September statt, wobei jede Woche nur eine einzige Strecke in 6 Zeitläufen ausgetragen wird. 1500-3000-5000-10000.

Heute standen als Auftakt die 1500m auf dem Programm. Nachdem ich diese Strecke vor einem Monat das erste Mal gelaufen war (in meiner Leichtathletik-Prüfung im Sportstudium), gab ich damit mein offizielles Debut im Wettkampf über diese Distanz. Mit gemeldeten 4:33 bin ich gerade so in den schnellsten Zeitlauf gerutscht. Ebenfalls mit dabei war mein Trainingspartner Christian. Mit einer Bestzeit von 4:14 war er aber nicht unbedingt mein Referenzwert für diesen Lauf- ich habe eher an eine knappe Verbesserung meiner 4:33 aus besagter Prüfung gedacht.

Nach dem sehr ausführlichen Einlaufen stellte ich zunächst mal grinsend fest, dass ich es ziemlich dämlich fände, sich 5 km einzujoggen, wenn man doch nur knappe vier Runden auf der Bahn rennen soll- wo bleibt denn da die Relation ;-) Nach den üblichen Steigerungen und noch etwas nervösen wiederholtem Spike-Schnürsenkel-Schnüren ging es um 19:30 an den Start. Beim Startschuss brach sofort rege Panik um mich herum aus. Noch eine neue Erkenntnis- bei Mittelstrecken hat man im Gegensatz zu den 5.000 und 10.000 keine Zeit am Start- man muss sich beeilen, sonst sind die anderen weg ;-) So hatte ich meine erste Dosis Adrenalin also gleich durch einen beherzten Knuff in die Rippengegend durch meinen Hintermann gesammelt.

Während vorne das Feld auf 4:00-Kurs ging, sortierte ich mich im hinteren Drittel ein. Christian und ein weiterer Läufer vor mir. Nach den ersten 200 merkte ich, dass das Tempo gut war- und auch mein Trainer rief nach den ersten 400 sehr zufrieden die Zeit herein- 70 Sekunden. Fast ein wenig zu schnell. Allerdings rollte ich gut mit. Den Läufer vor mir hatte ich bereits eingesammelt und überholt, klebte jetzt also genau an Christians Fersen. Beim zweiten Zieldurchlauf (also bei 700 Metern) ging mir völlig unvermittelt durch den Kopf "oh- nur noch 800 Meter, ist ja wie Intervalle im Training". Die Zeit stimmte, die ersten 1000 gingen in geschätzen 2:54 auf die Bahn. Alles passte. Christian konnte sich minimal von mir lösen- eine kleine Lücke von 4 bis 5 Metern tat sich auf. Letzter Zieldurchlauf- noch 400 Meter. Mir ging noch durch den Kopf "jetzt oder nie" - dann wurde es schwarz um mich (oder vermutlich eher Laktat-weiß. ;-) Der Rest war Rennen ohne Denken. Beim Einbiegen in die Zielkurve schoss mir der Kommentar durch den Kopf, den ich so oft bei Olympia vor dem Fernseher selbst gerissen habe: "Jetzt steht er- das war?s". Verzeih' mir Wolfram Müller- ich weiß jetzt, was du da leistest?!

So wie der Marathon bei Kilometer 30 neu beginnt beginnen die 1500 Meter offenbar bei 1300 neu- da zeigt sich dann, ob es vorher zu schnell war. Und oh Wunder- ich bog auf die Zielgerade ein und dachte ?dranbleiben!?. Vor mir steigerte sich Christian in den Schlussspurt, 7 Meter dahinter rannte ich, als wenn es im Ziel etwas leckeres umsonst gäbe. ;-) Der ungläubige Blick auf die Uhr beim Zieldurchlauf wurde kurz später von meinem Trainer Wilhelm bestätigt- unter 4:20! Nachdem ich ungefähr drei Minuten ohne genaue Richtung in meinen Schritten hinter dem Zielbereich nach dem Gefühl in meinen Beinen gesucht hatte, begann das Gefühl des Schwebens einzusetzen- eine Wahnsinnsbestzeit! Vor mir war Christian in 4:15 ins Ziel gelaufen- ebenfalls zufrieden.

Das Auslaufen wurde zur Tortur- 4 km Traben und bei jedem Schritt der Gedanke- "das machst du nie wieder...". Gut, dass ich bei meinem nächsten Start in zwei Wochen wieder gemütliche 5000 Meter laufen darf ;-) Aber schön war?s- und ein einmaliges Erlebnis mit einem Traumergebnis!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=527


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