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Bericht
Name des Laufes: | Erlenlauf mehr zum Lauf: VID704 |
Datum des Laufes: | 22.8.2004 (Sun) |
Ort: | Laufen |
Plz: | CH |
Homepage: | http://www.lsglaufen.ch/10meilen/ |
Strecken: | 6,28km |
Beschaffenheit: | 85% Asphalt, 15% Naturweg |
Profil: | 70 Hm |
Wetter: | bedeckt, trocken, ideal |
Teilnehmer: | 52 |
Name des Berichtenden: | Rudiger Schierz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 23.8.2004 (Mon) |
Sonntag, 22. August 2004 In Vorbereitung auf meinen 10K unter 38 min Versuch am 19.9.04 in Bad Liebenzell ist für heute ein Aufbauwettkampf geplant. Am liebsten wäre mir 5.000m Bahn oder 5K Straße, aber in näherer Umgebung ist da nichts zu finden. Erst bei den Schweizern werde ich fündig. Im Rahmen des 10 Meilen Laufs in Laufen wird auch eine kurze Variante über 6,28 km angeboten. Also gut, warum nicht? Die hübsche Stadt Laufen in der Schweiz liegt bereits im Schweizer Jura hinter Basel im Tal der Birs, ein Flüsschen, das in Basel in den Rhein mündet. Die Anfahrt ist 1,5 Stunden Motorrad-Tour, bis Basel langweilig über die Autobahn, aber dann landschaftlich reizvoll durch das Birstal, das sich durch den Jura schlängelt. Wenn ich nur nicht so früh los müsste. Am Sonntag früh um 7 Uhr bin ich nicht wirklich wach und der gemütliche Abend mit klassischem Rotwein-Loading ist auch nicht die optimale Vorbereitung. Nix dazu gelernt. In Laufen komme ich frühzeitig gegen 8.30 Uhr an, noch viel Zeit bis zum Start um 9.35 Uhr direkt in der Rathausgasse in der Altstadt. Der Vorteil des Motorrads ist der Parkplatz keine 100m vom Start entfernt. Allerdings ist der Fußweg bis zum Gymnasium ca. 1 km lang. Hier gibt es die Startunterlagen und die Umkleidungen. Mit 15 Euro Startgeld ist das recht teuer. Dafür wird das mit einem großen, dicken und hochwertigen Badetuch etwas entschärft. Es ist kühl und ich bin froh, dass ich noch die Trainingsjacke dabei habe. Ich begebe mich wieder zum Start, laufe mich warm und deponiere meine Jacke im Motorradkoffer. Jetzt noch ein paar Steigerungen und ich stehe am Start. Der Haufen ist relativ übersichtlich und aus der Ergebnisliste des letzten Jahres kann ich mir ausrechnen, hier in den vorderen Rängen zu landen. Also stelle ich mich mal vorne auf, allerdings hinter einem Haufen Jugendlichen, von denen ich vermute, dass die eh erstmal losrasen. Pünktlich um 9.35 knallt der Startschuss, die Meute trappelt los über das Kopfsteinplaster, das aber so nach 400m in Aspalt übergeht. Vor mir sind 3-4 schnell aussehende erwachsene Läufer, ein jugendlicher Läufer in Vereinsklamotten, also wahrscheinlich auch schnell und ein ganzer Haufen Jungendlicher in T-Shirt und kurzer Hose. Nach ca. 500m beginne ich die ersten Jugendlichen und auch 1 oder 2 Erwachsene einzusammeln. Bei km 1 sind 3 Erwachsene vor mir, die sich eher absetzen und 3 Jugendliche direkt vor mir in Reichweite. 3:32 als Rundenzeit bei km 1 kommt mir nicht zu schnell vor, schließlich ging es auch teilweise leicht bergab. Kurz nach km 1 wechselt der Belag auf den für's Jura typischen Naturfußpfad: trockenes, beiches Staub/Schotter Gemisch. Das lässt sich aber gut laufen. Es geht parallel zur Bahnlinie leicht aufwärts. 3:52 bei km 2 lassen mich kurz stutzen. Mein Tempo kommt mir sehr konstant vor. Ich hatte mit weniger Zeit gerechnet. Macht die leichte Steigung soviel aus? Ich beschließe, mich nicht irritieren zu lassen und laufe konstant weiter. Das Tempo fühlt sich anstrengend aber ok an. Im weiteren Verlauf dieses Weges laufe ich auf die 3-er Gruppe Jugendlicher auf und ziehe langsam an ihnen vorbei. Die beiden mit weißem T-Shirt gucken mich groß an, der im roten Laufdress ist cool. Der Weg parallel zur Bahnlinie, die jetzt deutlich weiter unten liegt, mündet wieder in Asphalt ein. Es kommt ein Getränkestand, den ich ignoriere und ein 90° Knick nach rechts. Direkt hinter dem Knick befindet sich die Markierung km 3. 3:52 bei km 3 sind wenigstens konstant, aber vielleicht einen Tick zu langsam gegenüber meinen Erwartungen. Ich mache mir aber keine weiteren Gedanken sondern bin mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass ich bis jetzt alles genau richtig mache. Außerdem beginnt jetzt eine heftige Steigung. Die in der Ausschreibung angekündigten 70 Hm befinden sich fast vollständig versammelt auf den nächsten 500m, die sich das kleine Sträßchen in Serpentinen durch einen Wald den Berg hoch windet. Das Getrappel meiner 3 jugendlicher Verfolger kommt schnell näher und ist dann auch bald vorbei. Ich bin halt kein Bergläufer. Das ist hier auch gar nicht wichtig. Schließlich bin ich zum Training hier und ein wenig Berg für die Kraftausdauer kann mir nicht schaden. Jedenfalls finde ich mein Tempo am Berg. Nach diesem steilen Anstieg wird der Weg etwas flacher, geht aber immer noch bergauf bis ca. km 4. Hier werde ich auch auf die Fotoplatte gebannt, den dreien vor mir hinterher hechelnd. http://www.lsglaufen.ch/10meilen/archiv/2004/fotos/Img_2075.jpg http://www.lsglaufen.ch/10meilen/archiv/2004/fotos/Img_2076.jpg 4:56 bei km 4 sind ein deutlicher Tribut an den Berg. Bei km 4 kommt die Kuppe und von nun an geht's bergab. Ich lasse es laufen und hole schnell wieder auf. Das hatte ich so eigentlich auch erwartet und die Jungs deshalb relativ relaxed am Berg vorbeigelassen. Der in den roten Laufklamotten will mich aber wohl nicht ziehen lassen und hängt sich an, wenn auch in einigem Abstand. Steil und weniger steil wechseln sich ab und zum Schluss geht es nochmal ganz steil einen Fußweg mit Serpentinen und einer abschließenden kleinen Treppe runter und ich lande so bei km 1 wieder auf der Strecke, die ab jetzt dem Hinweg bis zum Start/Ziel zurück folgt. Ich erkenne die Strecke und bin angenehm überrascht, schon so dicht beim Ziel zu sein. Mein Verfolger ist mit etwas Abstand hinter mir. 3:19 bei km 5 sind eine starke Rundenzeit. Die Zeit die ich bergab gut mache, kann allerdings den Zeitverlust am Berg hoch nicht wieder gut machen. Ich bin einigermaßen fertig, was für eine gute Renneinteilung spricht. Jetzt versuche ich nur noch, das Tempo hoch zu halten. Ich hab' zwar meinen Tigersprint, aber mit dem Antritt eines Jugendlichen im Zieleinlauf kann ich realistischerweise eher nicht mithalten. Ich versuche also, den Abstand auszubauen. Dummerweise kommt ein Anstieg durch die Bahnunterführung die mein Verfolger nutzt, um auf mich aufzulaufen. Sagte ich schon, dass ich kein guter Bergläufer bin? Er klebt bis zur letzte Ecke in der Altstadt in die ca. 200m lange Zielgerade an meinen Fersen. Beim Einbiegen in die Zielgerade überholt er mich und ist schnell ein paar Meter vor mir. Ich bin platt und kann nicht mehr kontern. Wobei, im Nachhinein ärgere ich micht etwas über mich selbst, dass ich so schnell aufgegeben habe. km 6 nehme ich im Eifer des Zweikampfes nicht war, aber es gelingt mir im Ziel meine Zeit zu stoppen. 4:56 für die letzten 1,28 km entspricht 3:45/km. Gesamtzeit ist 24:19. Nachdem ich mich recht schnell im Ziel erholt und viel Tee getrunken habe, laufe ich gemütlich über 2 km aus und dehne mich dann ausgiebig vor der Umkleide. Die Duschen sind heiß und nicht überfüllt, da das Gros der Läufer beim 10 Meilen Lauf mitläuft und jetzt gerade erst ins Ziel kommt. Im Start/Zielbereich esse ich erstmal ausgiebig und genieße noch die tolle Atmosphäre, bevor ich mich gemütlich auf den Heimweg mache. War sehr schön. Weitere Infos zu dem Lauf: http://www.lsglaufen.ch/10meilen/ Cheers, Rudiger |