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Bericht

Name des Laufes:Norddeusche 10-KM Straßenmeisterschaft Wismar im Rahmen des Schwedenlaufs
mehr zum Lauf: VID702
Datum des Laufes:22.8.2004 (Sun)
Ort:Wismar
Plz:k.A.
Homepage:-
Strecken:10 KM Straße, bzw. erheblich weniger
Beschaffenheit:Straße: Asphalt, kurzzeitig Kopfsteinpflaster
Profil:eher flach
Wetter:trocken, 17°-20°
Teilnehmer:Meisterschaft:k.A.; Schwedenlauf: k.A.
Name des Berichtenden:Markus Ast
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 23.8.2004 (Mon)
Hallo DRSL,

ich bin derartig genervt von der Norddeutschen 10-KM-Meisterschaft am 22.8.´04 aus Wismar zurückgekehrt, dass ich keinen Lust habe neben den Beschwerden und Erfahrungsberichten nunmehr noch einen erklärenden, allgemeinen Bericht zur Norddeutschen zu schreiben. Ihr mögt mir also verzeihen, dass ich der Einfachkeit halber hier eine ´inoffizielle´ (also ganz private, presseuntaugliche, erklärende und vorrangig Ärger abbauende) Stellungnahme poste, aus der heraus meine wesentlichen Eindrücke zur Norddeutschen hervor gehen. Meine Zeit ist mit 29:26 vollkommen irrelevant: wie eigentlich die ganze Veranstaltung ? seuftz.
Vermutlich bin ich noch mit der Mannschaft norddeutscher Meister geworden, aber auch darüber kommt keine Freude auf: die Veranstaltung war halt unter sportlichen Gesichtspunkten und unter dem Aspekt der Vorbereitung für einige Läufer, die evtl. eine Bestzeit laufen wollten, eine einzige Enttäuschung.

Lieben Gruß,
Markus

P.S.: Falls es irgendwelche Fragen gibt o. soch heraustellt, dass ich jemanden Unrecht getan haben sollte etc., ergänze ich den Bericht in der Newsgroup.

Hier geht´s nu´los:

Lieber Klaus, [Admin der Seite http://www.klaus-michalski.de/)

mit Interesse habe ich gerade die Stellungnahme von Thomas Bertram (VFL Oldenburg) gelesen und möchte die Organisationsmängel der 10-KM-Straßenmeisterschaft in Wismar ergänzend aus meiner Sicht darstellen. Vorweg erwähnen muss ich, dass ich nachhaltig sauer darüber bin, wie man eine norddeutsche Meisterschaft organisatorisch derartig vergeigen kann. Als Aktiver fühlte ich mich zu keiner Zeit ernst genommen und frage mich, wie es dazu kommen konnte, dass diesem Landesverband die ´Norddeutsche´ überhaupt zugewiesen wurde.

Wir Nordbremer (Naue, Oberschilp, Ast) sind bereits Samstag früh nach Wismar gereist und gingen ´ungewarnt´ von den in der Ausschreibung genannten Startzeiten aus: also 11:15 Uhr und 12:30 Uhr (vgl. offizielle Meisterschaftsausschreibung). Samstag Nachmittag bummelten wir im Rahmen des `Schwedenfestes´ in eine Touristik-Information und fanden dort gegen 17:00 Uhr zufällig den Flyer zum ´5. Schwedenlauf´.

Diesem konnten wir erstmalig entnehmen, dass die ´Norddeutsche Meisterschaft 10 KM Straße´ zum Anlass des 5. Schwedenlaufs gleichzeitig (!) stattfinden solle.

Weiterhin nannte der Flyer unter der Überschrift ´Nordeutsche Meisterschaften im 10-KM-Straßenlauf´ die Startzeiten: 10:00 Uhr für Männer, mJA+B, Sennioren M40/54 und 10:00 Uhr Frauen, wJA+B, Seniorinnen, Senioren M50 u.ä.

Spätestens zum Druckzeitpunkt des Schwedenlaufflyers (keine billige Papierkopie, sondern ein richtiger Flyer mit Farbfotos, guter Druck, gutes Papier etc.) stand also fest, dass die Startzeit für alle Läufe (Meisterschaft + Schwedenlauf) 10:00 Uhr sei. Ab diesem Zeitpunkt hätte man die neue Startzeit über die Landesverbände an die Sportler fließen lassen können.

Die neue Information über die Startzeiten überraschte uns jedenfalls komplett und widersprach unserem Kenntnisstand. Einigermaßen verunsichert versuchten wir daraufhin, die im ´Schwedenlaufflyer´ angegebenen Tel.-Nummern des Veranstalters zu erreichen: keine Chance. Schlussendlich sendeten wir sogar eine Textnachricht an ein ausgeschaltetes Handy mit der Bitte um sofortigen Rückruf: wie uns am nächsten Tag mitgeteilt wurde, wurde diese SMS zur Kenntnis genommen, aber nicht beantwortet. Wir gingen Samstags jedenfalls weiterhin davon aus, dass die über die Landesverbände verbreiteten Startzeitzeiten (11:15; 12:30) schon stimmen würden.

Abends fuhren wir noch sicherheitshalber noch per PKW die im Schwedenflyer angegebene Laufstrecke ab, soweit dies möglich war.

Immerhin das Übel bezüglich der Startzeiten ahnend, konnten wir den Sachverhalt Sonntag Früh gegen 9:00 Uhr vor Ort mit dem Veranstalter klären und man informierte uns darüber, dass nun als Startzeit 10:00 Uhr ´für alle´ fest stehe. Dies habe man den Landesverbänden rechtzeitig mitgeteilt.

Überpünktlich vor Ort erschienene Läufer, die wir daraufhin auf die Startzeit ansprachen, wussten jedenfalls auch von nichts und fielen aus allen Wolken. Wiederum einige Wenige, mit denen wir nach den Lauf sprachen, erfuhren wohl noch gerade am Vortag über ihre Trainer , dass die Startzeit geändert war. Andere wiederum erfuhren nichts und kamen zu spät.

Einen deutlichen Hinweis auf die Änderung z.B. durch Durchsagen, große Aufsteller etc. blieb der Veranstalter schuldig, soweit wir das verfolgen konnten, denn ab 9:00 Uhr mussten wir uns ja auch auf die neue Startzeit von 10:00 Uhr vorbereiten. Übrigens sollte laut Flyer die Ausgabe der Wettkampfunterlagen am Sonntag ab 9:30 Uhr erfolgen. Da hatte offensichtlich jemand so richtig mitgedacht.

Der Lauf wurde dann pünktlich ein, zwei Minuten nach 10:00 Uhr gestartet. Flyergemäß Meisterschaftsläufer und Schwedenläufer zusammen.

Die Strecke war komplett untrassiert und ohne KM-Markierungen. Streckenposten waren vorhanden, teilweise sollte diese Aufgabe scheinbar an Kreuzungen und Straßeneinmündungen von der Polizei wahrgenommen werden. Diese war jedoch vollkommen damit beschäftigt, das erhebliche Verkehrs- und vor allem Fußgängeraufkommen zu regeln. Im Rahmen des ´Schwedenfestes´ sollte nämlich zumindest teilweise auf der Laufstrecke nach dem Lauf ein ´Schweden-Umzug´ stattfinden. Dieser Umzug erfreut sich wohl einiger Beliebtheit, denn schon während des Laufes waren die Straßen gut bevölkert, was auch zu Behinderungen der LäuferInnen führte. Soweit ich für mich spreche, musste ich zumindest Fußgängern und Radfahrens ausweichen und wurde fast von einem Auto, dass aus einer uneinsehbaren Einmündung auf die Laufstrecke einbog, ´mitgenommen´. Die Polizei hatte also alle Hände voll zu tun und konnte (soweit sie es denn sollte oder dort schlicht keine Ordner vorgesehen waren) nicht auch noch die LäuferInnen auf die richtige Strecke weisen. Somit verliefen sich kurzfristig LäuferInnen, die keinen Kontakt mehr zum Führungsfahrzeug oder anderen Laufteilnehmern hatten. Unschön.

Bekanntermaßen verfuhr sich dann irgendwann auch das Führungsfahrzeug der Polizei.

Die ursprüngliche (im Flyer abgedruckte) Laufstrecke des Schwedenlaufes war wohl für die Meisterschaft zu kurz, so dass der Veranstalter eine neue, verlängernde Schleife einfügte. Dies war dem Flyer aber nicht zu entnehmen.

Während des Rennens wurde die neue Schleife mitgefahren und gelaufen, eine ebenfalls zur Laufstrecke gehörende Schleife aber ´vergessen´. Das Führungsfahrzeug bog schlicht nicht ab, obwohl sich auf der ´vergessenen´ Schleife Ordner befanden, wie andere Läufer aus der Ferne feststellten. U.A. wir Nordbremer sind die Strecke ja vorher abgefahren und wunderten uns somit darüber, warum eine Teilstrecke ausgelassen wurde. Wir dachten aber im Rennen, das würde durch die uns wiederum überraschende, neue Schleife kompensiert.

Eh man sich´s versah, war das Rennen jedenfalls beendet. Der Sieger ging mit einer 26:17 durch. 14 Läufer blieben teilweise um zwei bis drei Minuten unter 30 Minuten !Die Strecke war also ordentlich zu kurz. Eigentlich blieben wohl 15 Läufer drunter, denn ein Teilnehmer soll noch zwei Minuten vor dem Sieger in´s Ziel gelaufen sein, wurde dann aber wohl aus der Ergebnisliste gestrichen.

Mangels Absperrungen bot die Laufstrecke neben der ´Verkürzung´ noch allerhand Möglichkeiten zur Abkürzung. Hier kann man niemanden Unsportlichkeit unterstellen, denn es war ja alles ´freie´, untrassierte Laufstrecke und evtl. hat sich der 24 Minuten Läufer auch schlicht verlaufen, oder wurde falsch oder gar nicht gewiesen.

Schlussendlich zur Farce wurde die Siegerehrung. Sie fand dann irgendwann gegen 13:15 Uhr statt, wurde auf Nachfrage aber für früher angekündigt. Des weiteren widersprachen sich die mündlichen Angaben, wo denn die Siegerehrung stattfinden solle. Zur Erläuterung: der Marktplatz Wismars platzte zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Schwedenfesten und des Umzugs, der über den Marktplatz führte, aus allen Nähten. Der Veranstalter gab an, die Ehrung solle auf einer großen Fernsehbühne stattfinden, fragte man jemand anderes aus dem Wettkampfbüro sollte sie auf der Rathaustreppe stattfinden. Na gut, wir gingen auslaufen und duschen. Als wir wiederkamen, war das Wettkampfbüro (Zelt) komplett abgebaut und die Ehrung hatte noch nicht stattgefunden.

Auf der Fernsehbühne ehrte man später im Rahmen eines Showprogramms die ersten Acht der Meisterschaft und die SchwendelaufgewinnerInnen und wies die verbleibende LäuferInnenschar an, die weitere Siegerehrung würde ´backstage´ vollzogen. Wer dies im Festtrubel nicht mitbekommen haben sollte, hätte die Ehrung hinter, bzw. neben der großen Bühne in einem abgesperrten, technischen Bereich nie gefunden. Lautsprecherhinweise diesbezüglich unterblieben.

`Backstage´ nun wurden munter alle möglichen Altersklassen gewertet. U.a. bekam es der Veranstalter hin, die M35 zu werten und zu ehren. Auf den Hinweis aus der verbleibenden LäuferInnenschar, diese Klasse gäbe es bei dieser Meisterschaft nicht, reagierte der Veranstalter kurz irritiert und tat das dann als ´dumme´ Bemerkung ab. Lustigerweise schaffte es der Veranstalter nichtmal, seine ´falsche´ Wertung in sich konsequent durchzuhalten, als er die männliche Hauptklasse meisterschaftswidrig in Männer und M35 unterteilte: man vgl. diesbezüglich die Ergebnisliste und die Geburtsdaten.

Ich persönlich erfreue mich neben der Urkunde der Männer-Hauptklasse einer zweiten Urkunde mit Plazierung in der Altersklasse ´Männer´ (ich wäre M30, so es denn ein Volkslauf gewesen wäre und keine Meisterschaft).

Hinsichtlich der Mannschaftsurkunden und Meisterwimpel gab der Veranstalter an, dies würde man über die Landesverbände nachreichen. Einen Grund hierfür blieb er schuldig, verwies aber darauf, man könne sich da voll drauf verlassen. Weitere Nachfragen aus der Läuferschar wurden teilweise brüsk zurückgewiesen. Kritische Hinweise (siehe oben M35) auf Veranstaltungsmängel wurden ignoriert, bzw. als ´dumm´ abgetan. Der Veranstalter verwies auf jahrelange Erfahrung in der Organisation von Veranstaltungen. Man solle ihm mal nichts erzählen.

Mir persönlich wurden Auskünfte schlicht verweigert: hierzu (M35-Wertung) sage man nun nichts mehr. Ich durfte mir noch anhören, dass man sich im Übrigen über die Landesverbände über die wenigen LäuferInnen, die sich nach dem Lauf in unflätiger Weise beschwert haben sollen, seitens des LVMV beschweren würde und all das würde für den einzelnen Sportler schon noch Konsequenzen haben. Die Mehrheit der Läufer sei mit der heutigen Veranstaltung zufrieden, aber zwei, drei Querulanten würde es halt immer geben ... ect.

Erstaunlich für mich, welch unkritisches Selbstverständnis Vertreter des LVMV hier im direkten Gespräch mit dem Sportler offenbarten. Peinlicher Abschluss einer organisatorischen Lachnummer.

Schade auch, dass Vertreter der anderen Landesverbände wohl nicht vor Ort waren. Sie hätten sich selbst ein Bild von der norddeutschen Straßenmeisterschaft in Wismar machen müssen, um die Organisationsmängel zu bestaunen.

Nachhaltig beeindruckt und verärgert,
Markus Ast
LG Bremen-Nord


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=516


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