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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Rund um Wellen
mehr zum Lauf: VID660
Datum des Laufes:1.8.2004 (Sun)
Ort:Wellen (Nähe Beverstedt; Niedersachsen)
Plz:k.A.
Homepage:k.A.
Strecken:11KM, Halbmarathon und Marathon
Beschaffenheit:Überwiegend Straße durch niedersächsische Landgegend; teilweise Kopfsteinpflaster
Profil:"wellig"; Halbmarathon soll sehr schwer sein; Marathon s. Bericht
Wetter:bis ca. 9:00 nebelig; danach sonnig bis ca. 26° Celsius
Teilnehmer:Halbm: ca.80; Marathon: ca. 35
Name des Berichtenden:Markus Ast
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 1.8.2004 (Sun)
"Rund um Wellen". Eine niedersächsische Traditionsveranstaltung, die diese Jahr, 2004, zum 34. Mal (!) statt fand.
Wellen startet immer am ersten Augustwochenende und - so die Veranstalter weiter durchhalten - stellt eine echte Alternative zu dem Städte-Marathon-Hype dar. Andere werben bereits mit ´back to the roots´-Sprüchen; in Wellen wird einfach Sonntag in der Früh um 8:00 Uhr auf den Marathon-Rundkurs gestartet, damit mal halbwegs pünktlich zum Essen wieder da ist. Kein Firlefanz, kein Schnickschnack. Viele Hitzeschlachten wurden in Wellen geschlagen und wer sich hier über die Jahre bekannt machte, zählt unstrittig zur ´alten Garde´. Wellen - eine Veranstaltung, bei der die Läufer der Region unter sich bleiben. Auch wenn vereinzelte Touristen gerne mit auf die Strecken geschickt werden, so sie denn um die Veranstaltung überhaupt wissen: geworben wird (nahezu) nur über wenige Flyer. Dem Internet steht man in Wellen noch skeptisch gegenüber - ging schließlich auch 34 Jahre ohne.

Ich kannte die Marathonstrecke nur aus dem Training. Es war bereits ca. eineinhalb Jahre her, dass ich sie mal mit Freunden Ende Februar zur Marathonvorbereitung komplett durchlief. Die Halbmarathondistanz bewältigte ich 2001 im Wettkampf und würde sagen: der Halbmarathon ist für norddeutsche Verhältnisse nicht ohne, aber für Wald- und Naturfreunde wirklich empfehlenswert. Wer´s locker angeht, kann in Wellen viel Spaß haben.

Dass ich 2004 am Sonntag den Marathon unter die Hufe nehmen würde, ergab sich erst am vorhergehenden Samstag. Genervt von der Uni und eingespannt in Prüfungen, kam ich in der Kalenderwoche 31 nicht auf meine Umfänge. Zudem war es eine heiße Woche im eher verregneten Sommer 2004 und auch das Wochenende sollte eher ´warm´ werden. Ein langer Lauf sollte es aber schon sein: zum einen brauchte ich KM, zum anderen wollte ich gerne abspannen. Irgendwie lag es dann nahe, halt einen Marathon mitzulaufen. Muss man wenigstens nicht selbst Getränke mitschleppen.

Aufgestanden ca. 5:00 Uhr wollte ich die Sache schon halbwegs wieder abblasen, zumal der Sonntag eigentlich dem Auspennen gewidmet ist, aber ein Bekannter würde mich abholen und da mochte ich nicht schwächeln.
Wellen gelegen etwa in der Mitte eines gedachten Dreiecks mit den Städten Bremen, Bremerhaven, Bremervörde als Eckpunkte war von Bremen Nord aus schnell gefunden. Einzig der dichte Nebel irritierte uns während der Fahrt.

Kurz aufgewärmt, ging es pünktlich um 8:00 Uhr auf die Strecke. Die vorhergehende Anmeldung lief erwartet zügig. Mittlerweile sind auch die Startpreise in Wellen etwas aktualisiert, aber grundsätzlich kommt man billiger weg als bei größeren Läufen. Zudem gibt es für alle drei Strecken die Möglichkeit des Idealistenstarts. Als idealistischer Marathoni und Nachmelder zahlte ich 5,- ? + 1,50 ?. Dafür gibt´s dann weder Urkunde noch ggf. Pokale, die an die jeweils ersten drei der Altersklassensieger ausgegeben werden (glaube ich zumindest).

Die Strecke selbst ist abwechslungsreich und schlichtweg schön. Als Sommermarathon geht es oftmals über Straßen durch schattige Waldpassagen. Leider aber auch kurzzeitig an einer Landstraße entlang. Bis ca. 9:00 Uhr hielt uns der dichte Nebel noch die Sonne vom Leib. Danach wurde es heiß, aber mit ca. 25° C. für halbwegs trainierte Läufer noch erträglich. Die Gesamtanzahl an schattenlosen Kilometern würde ich im nachhinein bei unter 15 schätzen. Verteilt auf die 42,195 findet sich also fast immer irgendwo etwas Sonnenschutz. Zudem ist der Wellentermin bei den ansässigen Landwirten bekannt und es finden sich eine Vielzahl Wasser gefüllter Wannen vor den Höfen. Zum Trinken als stehendes Wasser nicht geeignet, aber gut für diejenigen, die sich bei einem der offiziellen Verpflegungsstellen einen Schwamm mitgenommen haben.

Meine Strategie aufgrund meines spontanen Entschlusses vom Vorabend lautete, geduldig durchtraben. In Wellen zahlt sich Ruhe doppelt aus: zunächst wird es hinten raus immer heiß und ab KM 40 kommen noch zwei saftige Anstiege, bevor man auf den letzten 500m in die Dorfschaft austrudeln lassen kann. Zudem wollte ich von Anfang an mit einem "alten Hasen" und guten Freund zusammenlaufen, der die Strecke blind kennt und oft gewonnen hatte. Wie blieben denn auch 42,190 KM als 2-Mann-Gruppe quatschend zusammen, bis er mir verabredungsgemäß den Sieg schenkte. Seine Bestzeit in Wellen liegt irgendwo bei 2:38 und stammt noch aus einer Zeit als die Spitze stark war und man sich auch für Dorfläufe mächtig ins Zeug legen musste. Heute konnten wir es aber ruhig angehen lassen und waren uns auch vollkommen einig, uns nicht zu verausgaben. Entsprechend ließen wir anfänglich drei Einzelläufer losziehen, die wir aber am Horizont im Auge behielten. Den ersten grüßten wir bereits bei KM 17. Leider musste er dort schon gehen, hielt aber durch und wurde - glaube ich - sogar noch Fünfter. Die anderen beiden holten wir uns jenseits der 30iger Marke. Den letzten kampflos bei ca. KM 39. Aber so läuft´s halt manchmal im Marathon. Wer die Ruhe behält...

Im Ziel mit mäßigen 3:08 gab´s erstmal ein kühles Blondes und dann für mich als Idealist dann doch noch sowohl Urkunde als auch Siegerpott. Vereinzelt wurde gefragt, ob ich denn meinen ´älteren´ Begleiter nicht aus Höflichkeit den Vortritt hätte lassen können. Aber Ralf erklärte seinen Entschluss nochmals damit, sein Keller sei nun wirklich voll mit ehrenwerten Staubfängern und man müsste die kleinen, aber schönen Veranstaltungen wie Wellen für den Nachwuchs ja schmackhaft halten.

Recht hat er !

Danke für´s Lesen.


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