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Bericht

Name des Laufes:	6. Halbmarathon "Die Generalprobe" LT DSHS Köln e.V. mehr zum Lauf: VID407
Datum des Laufes:	18.7.2004 (Sun)
Ort:	Köln, Deutsche Sporthochschule
Plz:	D5
Homepage:	http://www.lt-dshs-koeln.de/hm03/
Strecken:	HM
Beschaffenheit:	Asphalt, Waldboden, matschig, flutschig
Profil:	meißt flach, aber eine kleine fieße Steigung
Wetter:	Warm, sehr schwül
Teilnehmer:	2700 Meldung, davon 2200 Finisher
Name des Berichtenden:	Carsten Keil (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 21.7.2004 (Wed)
VWGJ: Tja, so rückblickend gibt es nichts zu meckern: weder gesundheitlich, trainingsspezifisch oder privatorganisatorisch. Nach dem HM am 6. Juni in Duisburg und den daraus gemachten Erfahrungen, hatte ich mich in den verbliebenen Wochen bis zum 18. Juli mehr auf das Training im Schwellenbereich konzentriert. Die Intervallzeiten stimmten mich optimistisch, endlich die sub90 zu knacken. Auf drsl ließ ich mich noch auf eine 87 ein, da die drsl-Teilnehmertruppe plötzlich auf 5plusX anwuchs und das typische Zocken losging: es zählt das geschriebene Wort. In der Woche vor dem Lauf schlug plötzlich das Wetter um und die Trends für den Sonntag verkündeten für mich nichts erfreuliches: heiß, regnerisch, schwül. Nicht mein Klima. Freitags ging noch eine Anfrage per Mail, zwecks drsl-Treffen für Sonntag los......nun ja, meine Handynummer hatte ich verschickt............ Sonntags, um 10:00 kam dann der Startschuss. Ich stellte mich etwas weiter vorne auf, um nicht wieder endlos viel Zeit und Kraft mit Überholen zu verlieren. Den Fehler wie in 2002 auf dieser Strecke wollte ich nicht noch mal begehen. Aber kurz hinter der Sartlinie, waren doch wieder einige Mitläufer, die sich entsprechend ihrem gewählten Tempo ein wenig weiter hinten hätten aufstellen können. Der rutschige Untergrund nach dem letzten Regen der vergangenen Nacht, erleichterte das Fortkommen nicht sonderlich. Mein Kollege Martin orientierte sich in der Nähe des 1:40er Hasen, um seine 1:45 nicht aus den Augen zu verlieren (sagte er, aber der Hase war weiblich ;-) So, da lief ich nun und konnt' nicht anders. Erstmals nach ?Gefühl?: die KM-Markierungen wurden durch den Regen fortgespült und der Veranstalter hatte notdürftig die Beschilderung 5, 10, 15 und 20km aktualisieren können. So entfiel die gewohnte km-weise Kontrolle des Tempos. Da ich ohne Brustgurt lief, entfiel auch die Pulsmessung als Kontrollinstrument (die angezeigten 225bpm der Mitläufer helfen bei meiner S120 auch nicht ;-). Auch der erhoffte 1:30er Hase fehlte diesmal (wobei mein Kollege später sagte, dass sich wohl im letzten Augenblick doch noch jemand fand, der dieses Aufgabe übernahm), so daß ich auch hier keine Referenz hatte. So lief ich dann die ersten 5km im subtropische Klima in 20:47min. Eigentlich war die Zeit O.K., aber ich hatte mich kurz vorher entschlossen, etwas langsamer anzugehen. Ich nahm etwas Tempo raus, schlug mich noch schnell in die Büsche (lieber jetzt, nachher fehlt die Kraft, um wieder in die Pötte zu kommen) und verfing mich in einem Stacheldraht. Klasse! Zuppel, Fluch, Mecker, Aua und weiter im Next. Im Sart/Ziel-Bereich Stand unser Supporter und feuerte zusammen mit den anderen Zuschauern die Läufer an. Der Veranstalter verteilte wohl diese Knarren (habe gerade die passende Bezeichnung nicht dafür) und der Lärm war beträchtlich. Die 2ten 5km landeten bei 21:31min. Na gut, der Zeitverlust war erklärbar und an den Wasserstellen trank ich bewusst, also mit vermindertem Tempo -na gut- gehend, mindestens 2 Becher klares, kühles Wasser, handgeschöpft aus schwarzen Plastikkübeln. Den Kölnern Stadtwerken gebührt mein innigster Dank ;-) Die Strecke führte über unterschiedlich beschaffene Streckenabschnitte: heiss-trockener Asphalt, nass-rutschiger Asphalt, Waldwege und Matschwege. Zuschauer waren hier und da verteilt am Wegesrand, die aus 2002 bekannte Trommeltruppe feuerte mit rhythmischen Beats die bunte Funktionskleidungskaravane an und die Nordic-Walker wurden erfolgreich daran gehindert, die Lauf:strecke als Trainingsrevier zu nutzen (die arme, kleine Streckenpostin hat sich tapfer gegen die Walküren durchsetzen können). Zwischendurch fragte ich mich zu einem 1:30er durch und wir liefen einige Zeit zusammen, ließ mich aber irgdwann abfallen, da er mir das Tempo plötzlich zu stark anzog. Die 2te 7km Runde wurde abgehakt, kurzes Zeichen zum Supporter, dass mir gleich die Rübe platzt und bei km15 zu 25:13min langsam mit dem Gedanken abgefunden, dass ich einfach keinen Bock mehr habe. Ich ölte wie bekloppt, mir Stand die Suppe in den Schuhe und hatte schon seit 40Minuten schrumpelig-aufgeweichte Waschfrauenhände. Ich ging rüber zum Supporter und heulte mich an seiner starken Schulter aus. Nach ca. 15 Minuten kam Martin vorbei und ich sah an seinem Gesicht, dass er Unterstützung sehr nötig hatte. Ich reihte mich nach dem Zeittor wieder ein (Hey, der kürzt ja ab) und wir liefen zusammen weiter. Unterwegs sah ich 2 sehr ernste Zusammenbrüche, so daß die Sanitäter mit Blaulicht und Notfallkoffer anrücken mußten. Mir fiel auch ein Vordermann auf, der etwas schleppend lief, aber auf mein Nachfragen hin, meinte er, es wäre alles in Ordnung. Bei Martin lies langsam die Motivation nach und ich versucht ihn etwas aufzuheitern und abzulenken und erfrischte ihn für den Endspurt mit einer Wasserdusche am letzten Verpflegungspunkt. Seine 1:45 hatte er leider nicht geschafft, aber mit 1:57:42 war er schneller, als ich (1:59:24). Im hinteren Zielbereich gab es dann Wasser und Zitronentee aus dem Plastiktonnen. Na ja, eine bessere Nachverpflegung wäre ja schon gut gewesen. Für den Rest des Tages war ich ziemlich geschlaucht und bekam abends sogar Wadenkrämpfe (hatte ich noch nie), konnte sie aber mit elektrolytischen Getränken aus dem Kühlschrank ertränken. Fazit: nie mehr im Sommer WK länger als 10km! Gruss Carsten

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