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29.03.2024, der 5. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:Esslinger Altstadtlauf - EZ-Citylauf
mehr zum Lauf: VID604
Datum des Laufes:4.7.2004 (Sun)
Ort:Esslingen/Neckar
Plz:k.A.
Homepage:www.ez-onine.de
Strecken:10k
Beschaffenheit:Kopfsteinplaster, teils Asphalt
Profil:meist eben
Wetter:trocken und warm, 25 Grad
Teilnehmer:1100 im Hauptlauf
Name des Berichtenden:Andreas Schabert
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 8.7.2004 (Thu)
Im Rahmen des Esslinger Bürgerfests in der Altstadt fand der 5. Citylauf statt. Der Hauptlauf geht über 4 Runden und insgesamt 10 km, daneben gibt es Schüler- und Bambinilauf mit je 1 Runde.
Die Esslinger Altstadt ist richtig schön erhalten mit Kopfsteinpflaster, engen Gassen, kleinen verwinkelten Fachwerkhäuschen, großen Kirchen und Türmen zwischen Weinbergen und Neckar gelegen. Zum Spazierengehen sehr schön, auch zum Laufen nett, zum Schnell-Laufen allerdings nicht so richtig geeignet wie ich bald merken sollte.
Anstatt wie sonst immer mit meinen beiden Läuferfreuden zusammen lief ich dieses Mal alleine. Allerdings, noch eine Premiere, in Form von Frau, Tochter und Mutter hatte ich nahezu die gesamte Familie als Fancub dabei... entsprechend nervös war ich dann auch. Zumal ich unvorsichtigerweise einer mitlaufenden Kollegin angedeutet hatte, unter 40 Minuten laufen zu wollen (das hatte ich im April mit 40:20 noch verpasst). Nun, ich kannte die Strecke noch nicht...
Beim Start-Gedränge schon mal viel Zeit verloren. Ich hatte mich zwar extra nur wenige Meter hinter der Start-Linie eingereiht, aber auf diesen 5 Metern standen etwa die Hälfte der 1100 Läufer. Es war enger wie bei Öl-Sardinen, da auch noch zweimal das Starterfeld nach hinten gedrückt wurde. Als ich nach wenigen hundert Metern dann endlich meine Beine selbst einsetzen konnte versuchte ich erstmal möglichst viele zu überholen, was mich schon mal die Hälfte meiner verbliebenen Kraft kostete. Die andere Hälfte ging dann drauf als es plötzlich bergauf geht. Was soll das denn, ich dachte hier sei alles eben? Nach ca. 800 Metern, von denen 600 an hunderten von internationalen Fressbuden mit vielen Leuten und noch mehr Gerüchen vorbeigingen, war ich also schon heftig am Kämpfen. Aber jetzt konnte es endlich losgehen. Etwas mehr Platz, nur noch in den Kurven war es eng, und jetzt ging es eben und durch die Gässchen.
Kilometermarkierungen gab es keine, sodass es für mich ziemlich schwierig war, mein richtiges Renntempo zu finden. Laufe ich nun unter 4 oder 4:15? Gerade unter so ungewöhnlichen Bedingungen wie hier ist es schwer sich selbst einzuschätzen. So läuft man halt nach Gefühl. Nach der ersten halben Runde war mir schon klar, dass ich hier alles andere als Bestzeit laufen würde. Aber als Motto galt erst mal: alles versuchen! Gegen Ende der Runde entdeckte ich meine 3 Fans, die mich mit vereinten Kräften anfeuerten. Insgesamt war die Stimmung an der Strecke richtig toll: wahnsinnig viele Zuschauer, viele feuerten ausgelassen die Läufer an, manche mit Gartenschlauch - die feuerten vor allem die Läufererinnen an ;-) manche torkelten durch die Läuferreihen, Stadtfest meets Stadtlauf. Ich hatte mir die Strecke auf der Karte angeschaut, aber da ich die Altstadt von Esslingen eigentlich nicht kenne, sah ich nur dass es kreuz und quer geht. Beim Laufen der ersten Runde wunderte ich mich, wieviele Kurven auf 2,5 km untergebracht werden können, bzw wie lange so eine Strecke einem vorkommen kann, wenn man auf das Ende wartet und dann geht es nochmal um die Ecke und dann nochmal. Als ich endlich Runde 1 hinter mir hatte, zeigte die Stopp-Uhr 10:20. Da zudem die erste Runde etwas kürzer ist als die folgenden, war nun klar, dass ich die sub40 abhaken konnte. Das erschwerte dann doch etwas die Motivation für die Runden 2 und 3. Einerseits wollte ich natürlich so schnell wie möglich laufen, andererseits denkt man sich dann schon mal: "ach was solls, hier trink mal, mach mal ein bißchen langsamer, schon wieder dieser Sch...Anstieg, warum quälst du dich eigentlich so? etc". Kurz, du hast kein richtiges Ziel mehr ? außer so gut wie möglich abzuschneiden. Gut, dass ich meinen Fanclub dabeihatte, da konnte ich mich nicht einfach so hängen lassen. Wobei bei denen inzwischen auch die Begeisterung etwas nachlies. Vorher standen sie noch am Straßenrand, jetzt saßen sie etwas weiter hinten in einem Straßencafe und studierten eifrig die Karte. Immerhin winkten sie noch kurz, während ich inder Hitze schwitzte. Am Ende von Runde 2 kam dann wenigstens nochmal etwas Abwechslung dazu: Die ersten Überrundungen. Da ich dies noch nie erlebt hatte fühlte ich mich erst noch wie der Michael Schumacher der Läufer. Bald nervte es allerdings, als die langsamen mehr und mehr wurden und zum Teil zu dritt oder viert nebeneinander her trabten und so die engen Gassen versperrten. Da laufen 2 Baby-Jogger. Die habe ich eigentlich immer bewundert. Aber müssen die jetzt hier nebeneinander laufen? Zum permanent "Platz da" rufen hatte ich weder Lust noch Kraft, so lief ich halt Slalom und schob manchmal auch Leute mit dem Arm zur Seite. So wurde die Strecke dann recht kurzweilig. Am Ende von Runde 3 erntete ich nur noch ein kurzes entspanntes Winken hinter riesigen Cola-Gläsern. Runde 3 absolvierte ich nach über 31:30 Minuten. Meine Güte, was wird das für eine Zeit? Egal, die zweieinhalb km bringst du auch noch rum. Wie immer kann so ein Lauf erst so richtig genossen werden, wenn man alle Ziele und Erwartungen loslässt. Es ist nun zwar immer noch heiss und sau-anstrengend, aber ich finde die Atmosphäre einfach toll. Auch wenn mich immer wieder die Überholmanöver total nerven. Ich muss so zwischen 400 und 500 Läufer überrundet haben, davon einige zweimal.
Zum Schluß reicht die Kraft wenigstens noch für einen richtigen Endspurt, ich komme mit 42:08 ins Ziel. Über 2 Minuten am Ziel vorbei, aber anstatt frustriert zu sein habe ich gute Laune und fand den Lauf alles in allem richtig nett. Vielleicht hätten die Veranstalter die langsamen Läufer darauf hinweisen sollen, rechts zu laufen und links Platz zu lassen. Ansonsten war der Lauf super organisiert.
Anschließend gingen wir natürlich noch durch die Altstadt und futterten uns durch die internationalen Stände. Heiß war es immer noch, so beendeten wir den Nachmittag im Entmüdungsbecken des Freibads.
Andreas Schabert, 5.7.2004


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