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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Stuttgarter Zeitung-Lauf
mehr zum Lauf: VID260
Datum des Laufes:20.6.2004 (Sun)
Ort:Stuttgart
Plz:D7
Homepage:http://www.stuttgarter-zeitung-lauf.de/
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:meist eben
Wetter:ideal, kühl, trocken
Teilnehmer:HM: 10000 Gesamt: 20000
Name des Berichtenden:Andreas Schabert
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 1.7.2004 (Thu)
11. Stuttgart-Lauf
Die Stuttgarter-Zeitung war erstmals Hauptsponsor und Namensgeber und pushte den Lauf zum absoluten Stuttgart-Event. Der Lauf war DAS Gesprächsthema in der Stadt. Zu allen Läufen (7 km, HM, Inliner, Rollis, Walken, Kinderlauf) waren insgesamt fast 20.000 Läufer gekommen, der Hauptlauf ist der Halbmarathon, anscheinend der zweitgrößte Deutschlands, mit 10.500 Anmeldern.
Vor dem Stadion war eine große Fressgasse aufgebaut, in der Schleyerhalle war "Läufermesse" ? auch schon am Vortag - angesagt. Sport-Scheck always present. Was so ähnlich auch für die vielen anderen Sponsoren galt. Uns war das ganze 2 Nummern zu groß und zu teuer. Für Spätmelder 29 EUR+6 EUR Leihgebühr für den Chip sind doch richtig viel Geld.
Die U-Bahn-Sonderlinie war so voll, dass wir nicht mehr einsteigen durften und das letzte Stück laufen, ähm gehen mussten. Dabei wurden wir mit Blick auf die Uhr immer schneller, zogen uns unterwegs auf einem Parkplatz um, suchten danach fast in letzter Minute Umkleide- bzw Kleideraufbewahrung und hetzten anschließend zum Warmlaufen von hinten am Läuferfeld vorbei, das schon aufgestellt war. Gerade im hinteren Feld, in dem viele Lauf-Neulinge standen war eine ungeheure Spannung und Vorfreude zu spüren, tolle Stimmung. Als wir endlich den vorderen Teil des Felds erreicht hatten, kam die Durchsage, dass sich der Start um 10 Minuten verzögert. Na super!
Nachdem es letztes Jahr über 30 Grad heiß war, dieses Mal war das Wetter optimal: knapp 15 Grad und trocken.
Ich hatte in den letzten 2 Wochen vor dem Lauf zum Teil heftige Probleme mit Heuschnupfen und Asthma, sodaß ich teilweise nur eingeschränkt bzw gar nicht laufen konnte. Dagegen stand meine Bestzeit von 1:29:40, die ich 5 Wochen zuvor beim Schönbuch-Marathon mit 150 HM Anstieg gelaufen bin und die ich im Idealfall um 2-3 Minuten unterbieten wollte. War also gespannt auf meine Form.
Gestartet wurde in 3 Blöcken: bis 1:25, bis 1:45 und darüber.
Ich reihte mich im vorderen Teil des 2. Blocks ein, musste aber trotzdem vor allem auf den ersten 2 km mächtig beim Überholen kämpfen. Entsprechend langsam war km 1 dann mit 4:23.
Die Strecke verläuft auf der 1. Hälfte des Marathons der LA-Weltmeisterschaft von 1993 und ist weitgehend eben. Die ersten 2 km läuft man im Niemandsland nach Untertürkheim, hier war zum ersten Mal sowas wie Stimmung zu spüren: Eine Blechbläser-Kapelle stand unter einer Brücke und in der Wendekurve waren auch viele Zuschauer gut dabei. Bald wurde es wieder ruhiger. Insgesamt ist die Strecke zum Teil landschaftlich sehr schön ? unter Weinbergen, am Neckar und Max-Eith-See vorbei. Die Stimmung ist aber nur an einigen wenigen Punkten richtig toll, ansonsten war das Publikum doch ziemlich wenig bzw. verhalten.
Meine Tempoeinteilung sah einen Schnitt von 4:10 auf der ersten Hälfte vor, dann möglichst etwas zulegen. Den ersten Teil schaffte ich mit 41:50 bis km 10 ganz gut, dann spürte ich aber bald, dass es noch ungemütlich werden kann. Meine Beine wurden ziemlich schwer beim Versuch etwas schneller zu werden. Dachte ich erst noch optimistisch "das vergeht wieder", war mir dann bald klar, dass es frühestens nach 21 km wieder besser wird. Die letzten 3-4 km waren dann die Quälerei pur. Einerseits konnte ich nicht einfach loslassen, deutlich Tempo rausnehmen um angenehm zu Ende zu laufen. "Na gut, aber unter 1:30 muss drin sein." Anderseits war es richtig schwer, die letzten 5 km in 4:15-4:20 durchzulaufen. An den beiden letzten Verpflegungsstationen Kampf mit dem Schweinehund: Einfach anhalten und Pause einlegen! Nix da, zieh jetzt das Ding durch, quäl dich du... Irgendwo vor mir lief der Pacemaker, der zog mich dann voll bis ins Ziel. Kurz vor dem Stadion waren dann wieder viele laute Leute und eine Trommler-Gruppe die mir noch mal einen Schub gaben, dann der Einlauf ins Stadion, die Haupttribüne vollbesetzt, es ist richtig laut und endlich ist dieser Lauf zu Ende. Mit 1:29:24 tatsächlich noch mit Bestzeit. Im Ziel wurde ich von Wolfgang mit Gratulation und einem Getränk empfangen, er ist phantastische 1:22 gelaufen. Ich bin schwer beeindruckt und freue mich mit ihm. Er erzählt, dass er gemeinsam mit der dritt-schnellsten Frau ins Stadion einlief und die Begeisterungsstürme, die eigentlich ihr galten, vollkommen genoss.
Wenige Minuten später läuft auch Thomas, unser Dritter im Bunde, mit neuer PB 1:34 ein. Er ist ebenfalls völlig happy, hat er sich doch um 3 Minuten verbessert. So ähnlich hatte ich das auch für mich gehofft, so mischen sich bei mir Erleichterung, dass es durchgestanden ist und etwas Frust über die heftige Quälerei und die nicht erreichte Wunsch-Zeit. Nun, einige Tage später, bin ich froh und auch ein wenig Stolz, dass ich inzwischen von 10.000 Läufern fast 9.500 hinter mir lasse und auch dass ich mich gegenüber dem letzten Jahr immerhin um 20 Minuten verbessert habe.
Andreas Schabert, 29.6.04


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