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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:4. RLT 50 km Ultra
mehr zum Lauf: VID38
Datum des Laufes:25.1.2003 (Sat)
Ort:Rodgau
Plz:D6
Homepage:http://rlt-rodgau.bei.t-online.de/
Strecken:50km
Beschaffenheit:Wald, Feld
Profil:Flach
Wetter:Trocken, Sonne, Kalt
Teilnehmer:ca. 400
Name des Berichtenden:Jens Vieler
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 26.1.2003 (Sun)
Laufbericht zum 4. RLT 50 km Ultra
URL: http://rlt-rodgau.bei.t-online.de/
25.1.2003

Mein erster "richtiger" Ultra. Der Jungfrau Marathon (CH), den ich im vergangenen Herbst
gemacht habe, wird zwar in einigen Veranstaltungskalendern auch schon als Ultra gewertet,
aber heute soll es endlich mal über 42km gehen.

Der Veranstalter hat sich wirklich Mühe gegeben. Die Organisation ist top, Startunterlagen
und T-Shirt sind fix ausgehändigt. Sammelpunkt ist eine Turnhalle in Rodgau wo einige
Teilnehmer übernachtet haben; kostenlose ÜF sind im Startgeld von 20,- enthalten.
Ca. 400 Teilnehmer. Alle sehen aus, als ob sie mich als Letzten ins Ziel lassen - hagere
und zähe Männer und Frauen. Ich treffe Frau Werwolf von passtschon98, von der ich einige
Laufbereichte gelesen habe. Sie debutiert hier ebenfalls.
Polar um, Startnummer dran, stretchen, nochmal zum Auto 2. Jacke ablegen und trinken.
Oha - Saharamarathon-Flyer am Scheibenwischer.

Der Start: Minusgrade, Sonnenschein, Topwetter, überschaubares Teilnehmerfeld. Das übliche
Bürgermeister-bla-bla und los geht es.

Die Strecke ist ein Rundkurs von 5 km: Wald, Feld, Wald, Feld, Stichstrasse mit
Verpflegung, Wendepunkt und Zeitanzeige.

Der Lauf:
Sind 10x5km langweilig? Nein, die Strecke ist schön und ich will nur sehen, wie es
sich jenseits der 42km anfühlt. Ich habe kein direktes Zeitziel. Locker laufen,
unter 5h bleiben. Alles andere ist egal.
Zu Beginn 5:30/km, locker weg. Augen und Ohren auf, Erlebnisberichte
rundherum. Namen und Events fallen, die ich nicht einordnen kann.
Die Atmosphäre ist entspannt und freundlich. Keine Drängeleien, keine rücksichtslosen
Heisskisten, wie man sie von den Städtemarathons her kennt. Sehr angenehm.

km 5: Erste Runde, gerade warm geworden, 5:30er Schnitt. Mein Bruder macht noch ein
paar Fotos und verabschiedet sich mit "lauf nicht so viel". ;-)

km 10: Immer noch locker 5:30/km. Eine Radklingel von hinten - der Führende
Ukrainer überrundet :-0 Unglaublich!

km 15: Ich überhole eine Frau, die mit vollem Rucksack läuft. Mir fallen Laufberichte
zum Marathon des Sables ein, wie sich Teilnehmer mit Sack und Pack vorbereiten, und
meine Vermutung bestätigt sich: sie will dort starten. Alles Gute!
Ich lerne Karlheinz kennen - mein Alter - dem der Sables auch noch in seiner Sammlung fehlen
würde. Er gibt mir einen Einführungskurs in die Welt der Ultras: Selbst seit 21 Jahren
Langstreckler, berichtet er von Frankreichdurchquerungen, Wien/Budapest (345km) in 5 Tagen,
Bergläufen mit 125km und 8000HM sowie dem Trans-Australia-Footrace 2001, dass er mit
4 weiteren Deutschen in 63Tagen für 4356km absolviert hat. Ich berichte von
Jesuslatschen-tragenden Teilnehmern beim Jungfrau Marathon - er kennt sie. Was für ein Glück
ihm begegnet zu sein! Ich lerne viel. Sein nächstes Ziel könnte der Transeuropa sein - von
Lisabon nach Moskau. Bis km 33 verfliegt so die Zeit, dann trennen wir uns.

km 35: Wenn man beim Marathon denkt "gleich ist's vorbei", so sind es nun noch 1.5h.
Einige gehen bereits Streckenweise. Mir geht es noch gut. Trotzdem werde ich langsamer,
will lieber das Tempo drosseln anstatt Krämpfe zu bekommen.

km 42,195: Geschafft, geschafft. Noch 8km.

km 45: In der Ergebnisliste des vergangenen Jahres habe ich gelesen, dass Leute bei km45
ausgestiegen sind. "Wie kann man nur so bekloppt sein, so kurz vor dem Ziel" habe ich
heute Morgen noch gedacht. Jetzt erscheint mir diese Variante als gar nicht so
uninteressant. Nix da! Die halbe Stunde geht noch. Die Waden ziehen, also nochmals Tempo
drosseln.
Ein älterer Herr spricht mich an: "Du hast es gut, nur noch eine Runde. Ich muss noch
zwei davon.", sein Frau erwiedert "...der junge Mann ist auch keine 71 Jahre alt". Respekt!
Die letzten Kilometermarkierungen zähle ich Stück für Stück herunter. Wie können mich jetzt
noch Leute überholen? Was haben die denn die ganze Zeit gemacht, wenn sie jetzt noch Kräfte
zum vergeuden haben?

Im Ziel: Vorbei! Aus! Geschafft! Zufriedenheit. Wer durch ist zwinkert den anderen
anerkennend zu - "Was man sich nicht alles antut!" höre ich. Ich glaube, das tue
ich mir nochmal an :)

Jens Vieler


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=44


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