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Bericht
Name des Laufes: | 4. RLT 50 km Ultra mehr zum Lauf: VID38 |
Datum des Laufes: | 25.1.2003 (Sat) |
Ort: | Rodgau |
Plz: | D6 |
Homepage: | http://rlt-rodgau.bei.t-online.de/ |
Strecken: | 50km |
Beschaffenheit: | Wald, Feld |
Profil: | Flach |
Wetter: | Trocken, Sonne, Kalt |
Teilnehmer: | ca. 400 |
Name des Berichtenden: | Jens Vieler (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 26.1.2003 (Sun) |
Laufbericht zum 4. RLT 50 km Ultra URL: http://rlt-rodgau.bei.t-online.de/ 25.1.2003 Mein erster "richtiger" Ultra. Der Jungfrau Marathon (CH), den ich im vergangenen Herbst gemacht habe, wird zwar in einigen Veranstaltungskalendern auch schon als Ultra gewertet, aber heute soll es endlich mal über 42km gehen. Der Veranstalter hat sich wirklich Mühe gegeben. Die Organisation ist top, Startunterlagen und T-Shirt sind fix ausgehändigt. Sammelpunkt ist eine Turnhalle in Rodgau wo einige Teilnehmer übernachtet haben; kostenlose ÜF sind im Startgeld von 20,- enthalten. Ca. 400 Teilnehmer. Alle sehen aus, als ob sie mich als Letzten ins Ziel lassen - hagere und zähe Männer und Frauen. Ich treffe Frau Werwolf von passtschon98, von der ich einige Laufbereichte gelesen habe. Sie debutiert hier ebenfalls. Polar um, Startnummer dran, stretchen, nochmal zum Auto 2. Jacke ablegen und trinken. Oha - Saharamarathon-Flyer am Scheibenwischer. Der Start: Minusgrade, Sonnenschein, Topwetter, überschaubares Teilnehmerfeld. Das übliche Bürgermeister-bla-bla und los geht es. Die Strecke ist ein Rundkurs von 5 km: Wald, Feld, Wald, Feld, Stichstrasse mit Verpflegung, Wendepunkt und Zeitanzeige. Der Lauf: Sind 10x5km langweilig? Nein, die Strecke ist schön und ich will nur sehen, wie es sich jenseits der 42km anfühlt. Ich habe kein direktes Zeitziel. Locker laufen, unter 5h bleiben. Alles andere ist egal. Zu Beginn 5:30/km, locker weg. Augen und Ohren auf, Erlebnisberichte rundherum. Namen und Events fallen, die ich nicht einordnen kann. Die Atmosphäre ist entspannt und freundlich. Keine Drängeleien, keine rücksichtslosen Heisskisten, wie man sie von den Städtemarathons her kennt. Sehr angenehm. km 5: Erste Runde, gerade warm geworden, 5:30er Schnitt. Mein Bruder macht noch ein paar Fotos und verabschiedet sich mit "lauf nicht so viel". ;-) km 10: Immer noch locker 5:30/km. Eine Radklingel von hinten - der Führende Ukrainer überrundet :-0 Unglaublich! km 15: Ich überhole eine Frau, die mit vollem Rucksack läuft. Mir fallen Laufberichte zum Marathon des Sables ein, wie sich Teilnehmer mit Sack und Pack vorbereiten, und meine Vermutung bestätigt sich: sie will dort starten. Alles Gute! Ich lerne Karlheinz kennen - mein Alter - dem der Sables auch noch in seiner Sammlung fehlen würde. Er gibt mir einen Einführungskurs in die Welt der Ultras: Selbst seit 21 Jahren Langstreckler, berichtet er von Frankreichdurchquerungen, Wien/Budapest (345km) in 5 Tagen, Bergläufen mit 125km und 8000HM sowie dem Trans-Australia-Footrace 2001, dass er mit 4 weiteren Deutschen in 63Tagen für 4356km absolviert hat. Ich berichte von Jesuslatschen-tragenden Teilnehmern beim Jungfrau Marathon - er kennt sie. Was für ein Glück ihm begegnet zu sein! Ich lerne viel. Sein nächstes Ziel könnte der Transeuropa sein - von Lisabon nach Moskau. Bis km 33 verfliegt so die Zeit, dann trennen wir uns. km 35: Wenn man beim Marathon denkt "gleich ist's vorbei", so sind es nun noch 1.5h. Einige gehen bereits Streckenweise. Mir geht es noch gut. Trotzdem werde ich langsamer, will lieber das Tempo drosseln anstatt Krämpfe zu bekommen. km 42,195: Geschafft, geschafft. Noch 8km. km 45: In der Ergebnisliste des vergangenen Jahres habe ich gelesen, dass Leute bei km45 ausgestiegen sind. "Wie kann man nur so bekloppt sein, so kurz vor dem Ziel" habe ich heute Morgen noch gedacht. Jetzt erscheint mir diese Variante als gar nicht so uninteressant. Nix da! Die halbe Stunde geht noch. Die Waden ziehen, also nochmals Tempo drosseln. Ein älterer Herr spricht mich an: "Du hast es gut, nur noch eine Runde. Ich muss noch zwei davon.", sein Frau erwiedert "...der junge Mann ist auch keine 71 Jahre alt". Respekt! Die letzten Kilometermarkierungen zähle ich Stück für Stück herunter. Wie können mich jetzt noch Leute überholen? Was haben die denn die ganze Zeit gemacht, wenn sie jetzt noch Kräfte zum vergeuden haben? Im Ziel: Vorbei! Aus! Geschafft! Zufriedenheit. Wer durch ist zwinkert den anderen anerkennend zu - "Was man sich nicht alles antut!" höre ich. Ich glaube, das tue ich mir nochmal an :) Jens Vieler |