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Bericht
Name des Laufes: | Nordseelauf 2004 mehr zum Lauf: VID513 |
Datum des Laufes: | 6.6.2004 (Sun) |
Ort: | Ostfriesische Inseln |
Plz: | D2 |
Homepage: | www.nordseelauf.de |
Strecken: | 94 km circa |
Beschaffenheit: | alles dabei |
Profil: | fast nur flach |
Wetter: | meist sonnig, teilweise windig |
Teilnehmer: | unterschiedlich |
Name des Berichtenden: |
KlausK LID18 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 26.6.2004 (Sat) |
Zur Veranstaltung 2004 wurde der Nordseelauf zum dritten Mal veranstaltet. An 8 Tagen wurden 9 Läufe angeboten. Es begann mit einem Lauf auf dem Festland, es folgen 7 Inselläufen (je einem pro Ostfriesischer Insel) und endet mit einem Wattlauf. Dazu gab es eine Gesamtwertung. Jeder Lauf wurde jedoch auch einzeln gewertet, so das man, je nach Zeit und Trainingsstand, auch nur an ausgewählten einzelnen Läufen teilnehmen konnte. 180 LäuferInnen hatten sich für die gesamte Tour gemeldet. Für die Tour-LäuferInnen war diese Veranstaltung eher als "Trainings- läufe mit Wettkampfcharakter" gedacht. Vorbemerkungen Für den frühen Sommer hatten wir Urlaub an der ostfriesischen Nordseeküste geplant. Durch Zufall fanden wir den Nordseelauf, und konnten unseren Urlaubstermin so legen, dass es passte. Als relative Laufanfänger (1-2 Jahre dabei) kam die ganze Tour für uns auf keinen Fall in Frage. Ich entschied mich für die Etappen 1 (Nord- deich, Tourauftakt), 5 (Wangerooge) und 8 (Langeoog, letzter Insellauf), jeweils mit zwei Ruhetagen dazwischen. Claudia hatte auch für die 5.Etappe Pause gewählt. Dazwischen hatten wir am Urlaubsort noch 2-3 REKOM-Läufe eingeplant. Vorher hatten wir schon, drsl sei Dank :) , mit Roger und Gertrud Kontakt aufgenommen, die die ganze Tour laufen wollten. Und so machten wir zum kennenlernen am Vorabend des Tourstarts unsere eigene "Nudel- party" beim Italiener in Carolinensiel (obwohl, hatte ich nicht eine Pizza? - egal). Vorwettkampfgejammer Mit Renneinteilung und Tempogefühl habe ich ja sonst schon so meine Probleme. Wie sollte ich mich bei diesem (reduzierten) Etappenlauf verhalten? Im letzten Jahr hatte ich 4 Wettkämpfe - jetzt 3 in einer Woche. Nun gut, ich hatte jeweils 2 Ruhetage zwischen den Starts, aber da ich noch nicht so lange im "Geschäft" bin, sollte ich wohl doch etwas langsamer laufen. Hinzu kam folgendes "Problem": durch Trainingsfortschritte (so hoffe ich zumindest), hatte ich seit ca. 2 Wochen Pulswerte die bei meinen Trainigstempi 10-15 Schläge unter den vertrauten Werten lagen. Sollte das im Wettkampf auch so sein? Kann ich deswegen mein Tempo erhöhen? Kann ich überhaupt soviel schneller laufen wie es die Puste nun vermutlich hergibt? 1. Etappe / Ocean-Wave-Lauf / Norden-Norddeich / 10 km Der Auftakt zum Nordseelauf beginnt in Norden-Norddeich, auf dem Festland, und gibt somit auch Leuten, die schon bei Fährüberfahrten seekrank werden, die Chance in Bestform anzutreten. :) Als sogenannte "Selbstversorger" sind wir nicht auf den Tourbus angewiesen, und da der Start heute relativ spät ist, sind wir ein paar Stunden vor dem Start vor Ort. Das Orga-Team beginnt gerade mit dem Aufbau. Wir bekommen aber schon unsere Startunterlagen: - eine Startnummer - ein Chip (per Klettband an das Fussgelenk) - eine Nordsee-Stofftasche und einen Wasserball - das Tour-T-Shirt mit allen Events der Tour 10 Kilometer stehen auf dem Programm. Da das eine übliche Distanz ist, macht es Sinn diesen als richtigen Wettkampf anzugehen. Da für mich in dieser Woche noch 2 Wettkämpfe über 13 und 6 km anstanden, wollte ich aber auch nicht gleich alles verpulvern. Die Renntaktik konnte also nur lauten: langsam anfangen, und dann, mehr oder weniger automatisch, immer schneller werden. Wenn dabei erstmals die 50 Minuten geknackt werden, gut, aber nicht wirklich das Ziel. Hier waren recht viele dabei - wie es aussah, der komplette TV Norden. Zwei Runden durch den Ort, mit einem Abstecher über den Außendeich zum Strandbereich. Auf der langgezogenen, beim Start noch reichlich vollen Straße in Richtung Außendeich sah ich in der Ferne schon die Führenden schräg den Deich hochlaufen. Sah gut aus - da war auch schon Platz zwischen den Läufern. Staunende Leute. Was ist denn hier plötzlich für eine Hektik? Solange man im Pulk läuft ist zumindest die Strecke frei. Später geht so mancher Urlauber oder Handwerker gemütlich über die Laufstrecke und wundert sich was das plötzlich für ein Luftzug war, der da vorbeizog. Kleinkinder und Hunde werden, wenn überhaupt, erst in letzter Sekunde beiseite geräumt. Der Lauf verlief sehr gut, nur das Tempo konnte ich nicht abschätzen, da ich keine km-Schilder sah (es sollen aber sporadisch welche dagewesen sein). Die Zwischenzeit von 0:23:03 sah erstaunlich gut aus, und der Puls war auch OK. Die zweite Runde war ereignisslos, abgesehen davon, dass man mehr auf kreuzende Nicht-Zuschauer achten musste. Ca. einen km vor dem Ziel konnte ich noch erstaunlich kräftig beschleunigen. Anscheinend war ich doch zu langsam unterwegs. Das Ziel überquerte ich in für mich sensationellen 0:45:33. Da das 5 Minuten schneller war als meine erwartete neue PB, war sehr schnell klar, dass das keine 10km gewesen sein konnten. Und tatsächlich, es wurden 9km angesagt - "vielleicht auch 9.5" kam die Stimme aus dem Mikro, aber um mich herum schüttelten alle mit dem Kopf. Die erfahreneren Läufer, wie Roger, haben dann 9.2 km geschätzt, was ich gerne übernommen habe. :) Nur ärgerlich, dass damit auch mein zweiter 10km-Lauf in diesem Jahr wieder keine 10km waren. Ansonsten war ich damit sehr zufrieden. Dass ich Roger (zu weit vorn) und meine Frau (zu weit hinten) während des Laufs nicht sehen würde, war mir klar. Bei Gertrud konnte ich das nicht einschätzen. Gesehen hatte ich sie nicht. Wo war sie? Die Ergebnisliste zeigte sie 0,01 Sekunden vor mir im Ziel. Ich fürchte, ich hatte beim Endspurt nur ungläubig die Zeitanzeigetafel fixiert. Hier gab es eine ausführliche Siegerehrung. Die beiden Führenden (W/M) der Tour bekamen zusätzlich zu Medallie und Urkunde noch Führungs- trikots. Der Sieger der M70 war deutlich schneller als ich, die Siegerin W60 auch noch. Nur gut dass meine Psyche das verkraftet. :) Aber auch für die Schnelleren gab es womöglich Frustierendes zu hören, denn die Siegerin erklärte auf die Frage wie sie sich denn auf die Tour vorbereitet hätte, dass sie gar nicht mehr für Wettkämpfe trainiert sondern nur noch läuft wenn sie gerade Lust darauf hat. Erwähnenswert ist auch die nach jedem Lauf stattfindende Startnummer- Tombola mit durchaus attraktiven Preisen (z.B. ein Wochenende auf Wangerooge) 5. Etappe / Up'n Diek Loop / Insel Wangerooge / 13 km Heute geht's früh los. Die Fähre soll um 7 Uhr von Harlesiel ablegen. Wir sind schon, wie vom Veranstalter vorgeschlagen, eine halbe Stunde früher da, um unseren Voucher gegen ein Ticket einzutauschen. Die Fähre füllt sich langsam mit Urlaubern und Läufern. Hätten wir nicht erst am Vorabend erfahren, dass heute am frühen Morgen die Venus die Sonne durchquert, hätten wir unsere SoFi-Brille dabei gehabt. Da ist man schonmal so früh auf und hat klaren Himmel... Stattdessen halten wir nach Gertrud und Roger Ausschau... und finden sie nicht. Die haben doch wohl nicht den Bus, oder die Fähre verpasst? Nein, kurz danach gab es noch eine Sonderfahrt. Am Hafen wartet schon die Inselbahn und bringt uns zum Ort. Noch etwas Fußweg, und wir sind am Strand. Erstaunlich ruhig und leer hier - ob das etwas damit zu tun hat, dass wir gerade erst 8 Uhr haben, und der typische Urlauber noch im Bett - oder höchstens beim Frühstück ist? Ich sollte nicht lästern, ohne diesen Termin wären wir das auch (noch im Bett, meine ich). Wir schlendern noch ein wenig herum, genießen die Ruhe und schauen besorgt zur Sonne. Nein, nicht wegen der Venus, sondern weil es immer wärmer wird. Nach den Erfahrungen von Norddeich habe ich jetzt meinen Forerunner mitgenommen. Ich will doch wissen wir weit ich laufe, und ordentliche km-Splits haben. Hier oben ist der GPS-Empfang optimal. Kein Baum, kein Haus versperrt die Sicht. Zudem trage ich ihn inzwischen am Oberarm befestigt. Ablesen will ich ihn gar nicht - es reicht, wenn er mich jeden Kilometer anpiept. Der Start, so wird angekündigt, verzögert sich etwas: die Müllabfuhr ist gerade auf der Straße um die Ecke bei der Arbeit. Aber die sind heute auch flott unterwegs - schon sind sie wieder weg, und der Start kann doch pünktlich erfolgen. Nur wenige Meter geradeaus, dann gleich abwärts in die Inselmitte. Mein Garmin bestätigte, dass wir teilweise unter dem Meeresspiegel gelaufen sind. Klar, dafür sind Deiche ja da. Meine Startaufstellung war heute nicht so schlecht wie beim letzten Mal, aber ich muss doch erst einmal einige Leute überholen um mein Tempo zu finden. Da der Weg immer enger wird, zieht sich das eine Weile, bis drei Frauen nebeneinander, im Gleichschritt vor mir auftauchen. Überholen ist jetzt aber auch nicht nötig, denn die laufen ziemlich genau mein geplantes Tempo. Also laufe ich einfach hinterher - ich wollte schon immer mal Pacer haben. Und das machen die richtig gut. Jeden Kilometer piept mein Forerunner, ich drücke auf die Pulsuhr und prüfe die Zeit. So konstant bin ich noch nie gelaufen. Es wird immer wärmer und ich nutze jede Gelegenheit etwas zu trinken. Dabei lasse ich mir heute Zeit, gehe dabei, um möglichst viel aufnehmen zu können. Die Lücke zu meinen Pacern habe ich dann schnell wieder aufgeholt. Als wir mehrere km auf dem dem Festland zugewandten Außendeich laufen, gibt es einen leichten, sehr erfrischenden Gegenwind. Die erste Runde ist geschafft, und die zweite geht auch schnell vorbei. Da mein Puls noch deutlich im grünen Bereich ist, mache ich 1-2 km vor dem Ziel noch Tempo und kriege schließlich sogar noch einen richtigen Endspurt auf die Reihe. War wirklich ein sehr schöner Lauf - von der Strecke und vom Verlauf. Statt den ausgeschriebenen 13 km waren es nun 13.55, die ich in 1:12:58 schaffte, und das mit einem Durchschnittspuls von 85%. Alles Bestens. 8. Etappe / Pirolalauf / Insel Langeoog / 6 km Und noch 'ne Insel. Diesmal nicht ganz so früh (aber dennoch zu früh). Fähre ab Bensersiel. Hier treffen wir Roger und Gertrud schon auf dem Schiff und hören von den Freuden und Leiden der Tourläufer. Ach haben wir das gut, mit unseren Ruhetagen. ;^) Heute ist das Fernsehen dabei, und begleitet die Tour auch noch zurück auf der Fähre und am nächsten Tag zum Wattlauf nach Neuwerk/Cuxhafen. Die Ausstrahlung am 3.7. auf 3Sat (17:30) steht noch aus. Bin ja mal gespannt was das gibt. Das Meer habe ich auf der Nordseite heute gar nicht gesehen. Beim Einlaufen fällt schon ein kräftiger Wind auf, da muss man nicht noch auf die andere Seite der Dünen, wo er noch stärker ist. Dafür ist es auch wieder sehr warm, und ich Trottel habe dem Wetterbericht vertraut, dass es den ganzen Tag bewölkt sein würde, und kam ganz ohne Sonnenschutz auf die Insel. Weil heute das Fernsehen dabei ist, vermute ich mal, sollen wir alle beim Start einen Luftballon des Sponsors in den Himmel steigen lassen. Leider kriegen die die Ballons nicht schnell genug in Form, und so ziehe ich Ballon-los ins Startfeld, das natürlich schon wieder zu voll ist. Ab dem Pirolatal kann ich dann mein Tempo laufen. Etwas abschüssig und mit Rückenwind sogar mehr als das. Dafür geht es danach auf der Festlandseite mehr als 2 km auf dem Deich gegen den Wind. Und der kostet heute richtig Kraft. Zu Beginn des Laufs hatte ich noch bedauert, mich nur für die 6 (statt der 12) Kilometer gemeldet zu haben. Jetzt bin ich froh darüber. Es kommt eine 6km-Markierung, aber das Ziel ist noch nicht in Sicht. Nach weiteren 740 Metern bin ich im Ziel und froh in den Windschatten eines Hauses zu gelangen, denn meine Klamotten liegen natürlich beim Ziel des Gesamtlaufes. Aber ich warte natürlich noch auf Claudia und trinke und trinke, unterhalte mich dabei noch mit einem Tagesläufer, dessen Familie auf seinen Zieleinlauf im Gesamtziel wartet. Heute waren es halt keine zwei Runden. Zurück zum Startbereich nehmen wir wieder die Inselbahn. Eigentlich wollte wir langsam zurück laufen, aber der Wind hat uns, nassgeschwitzt wie wir sind, doch in den Zug getrieben. Nicht noch am Ende des Urlaubs 'ne Erkältung holen. Nach einer Weile taucht dort auch die Ergebnisliste des 6km-Laufs auf. Statt meiner selbstgestoppten 0:33:57 werde ich da mit 0:40:03 aufgeführt. Da es nur wenige Läufer f.d. halbe Distanz gab, war ich dennoch erster meiner Altersklasse. Claudia's Zeit stimmt, sie ist AK Vierte. Die schnelleren Läufer sind halt heute alle die 12km gelaufen. Später am Bahnhof werden wir noch von einer Trommelgruppe verabschiedet, und am Hafen gibt es auch eine Überraschung - wir passen nicht alle auf die Fähre. Aber die Organisation ist spitze - es kommt sofort eine zweite Fähre. Fazit: Der Nordseelauf hat uns sehr viel Spaß gemacht, und so werden wir sicher in einem der nächsten Jahre wieder teilnehmen - vermutlich in etwas anderer Zusammenstellung der Läufe. Dabei fanden wir unsere Aufteilung sehr gelungen. Es war in erster Linie ein Urlaub, mit eingestreuten Ausflügen mit Laufveranstaltungen. Bei, wenn ich das richtig sehe, jedem Lauf gab es ein Freizeit- / Erlebnisbad in der Nähe des Ziels, wo den Läufern Umkleiden und Duschen kostenlos zur Verfügung standen. Weiterhin wurde ein gemeinsames WarmUp und CoolDown angeboten. Meist habe ich aber meinen eigenen Kram gemacht. Ein ganz großes Lob gebührt der Organisation. Der Aufwand für einen solchen Etappenlauf ist enorm und harte Arbeit. Dennoch möchte ich zum Abschluss noch vier Kritikpunkte loswerden: - Die Strecken sollten genauer vermessen sein - bei meinen Läufen gab es Abweichungen von mehr als 10% von der Ausschreibung. Oder es sollten die km-Schilder an den richtigen Stellen stehen, wenn welche da sind. - Wenn Nettozeiten ausgeschrieben sind, sollten diese auch für die Ergebnislisten verwendet werden - waren nur Brutto. Wenn man schon mit Chip arbeitet... - Verpflegungsstellen gehören hinter die Loop, und nicht wie in Norddeich und bei der Halbzeit in Langeoog davor. In Norddeich lief ich zur Halbzeit mit Becher i.d. Hand durch das Tor, und musste damit noch meine Zwischenzeit stoppen. Nach dem Lauf musste man im Gedränge zu den Getränken zurück, und dabei gut aufpassen nicht erneut ein Signal auszulösen. - Selbstausgedruckte Urkunden sind OK, aber könnten nicht wenigstens Ort, Datum (und evtl. Streckenlänge) draufstehen? |