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29.03.2024, der 5. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:6. Bad Zwischenahner Meerlauf
mehr zum Lauf: VID526
Datum des Laufes:19.6.2004 (Sat)
Ort:Bad Zwischenahn
Plz:k.A.
Homepage:www.zwischenahner-meerlauf.de
Strecken:12065 m
Beschaffenheit:Sand- und Feldwege, an wenigen Stellen asphaltiert
Profil:flach
Wetter:13 Grad, trocken mit Schauern
Teilnehmer:332 Finisher
Name des Berichtenden: Ted LID1843
Ted aus

Bericht vom 20.6.2004 (Sun)
Eigentlich hatte ich geglaubt, nach meinem etwas überzogenen 10er vor zwei Wochen (4. Everstener Brunnenlauf, siehe Bericht) könnte ich mindestens vier Wochen keinen anstrengenden Lauf machen. Aber nun stand an diesem Wochenende der "Bad Zwischenahner Meerlauf" im Kalender und da wirft die Deutschlandstaffel langsam ihre Schatten voraus. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Nun, wie der Zufall es so will, finden Start und Ziel des Meerlaufs auf demselben Marktplatz wie der Übergabepunkt 'meiner' Deutschlandstaffeletappe statt. Und die Distanz beträgt in beiden Fällen 12 km. Das muss als Wink des Schicksals angesehen werden, da würde es Unglück bringen, den Lauf zu ignorieren.

Außerdem konnte ich in den letzten drei Wochen schmerz- und verletzungsfrei trainieren, das gab es noch nie in diesem Jahr. Ich fühlte mich topfit, meine Trainingswerte waren so gut wie noch nie. Also los!

Die Rahmenbedingungen

Das Zwischenahner Meer ist ein etwas größerer (aber nicht wirklich großer) See im Westen Oldenburgs, den man in einem Anflug von provinzieller Selbstüberschätzung "Meer" nennt. Eine Umrundung ist genau 12.065 m lang. Die Strecke besteht überwiegend aus Sandwegen und einigen asphaltierten Abschnitten.

Leider war das Wetter nicht sehr läuferfreundlich: Den ganzen Tag gab es immer wieder starke Regen- und Hagelschauer. Der Regen ist natürlich für das Laufen unschön und unangenehmer Weise waren aus den Sandwegen Matschwege mit zahlreichen Pfützen geworden. Während anfangs alle Läufer noch mehr oder weniger elegante 'Schlängelwege' liefen und versuchten, dem Matsch durch Randlaufen auszuweichen sowie die Pfützen zu überspringen, gaben die meisten das früher oder später auf und kümmerten sich nicht mehr um Dreck und Wasser.

Für das Laufen war das aber so oder so Mist: Langsamer Untergrund und dauernd Läufer vor einem, die unvorhersehbar die Spur wechselten. Ich schlängelte trotzdem bis zuletzt, weil ich es nicht über mich brachte, meine funkelnagelneuen weißen Laufschuhe mehr als unvermeidlich zu beschmutzen. Außerdem erwarb ich direkt vor dem Lauf noch das erste 'Funktionsshirt' meines jungen Läuferlebens, weil man mir sagte, dass Baumwollshirts bei zu erwartendem Regen und relativ niedrigen Temperaturen nicht optimal wären. Obwohl ich das Warmlaufen noch mit Regenschirm bestritt, blieb es während des Laufs dann aber weitgehend trocken.

Der Lauf

Wer meinen Bericht vom 4. Everstener Brunnenlauf gelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass mein Grundproblem das Fehlen jeglichen Zeitgefühls beim schnellen Laufen ist, weshalb ich immer wie ein Irrer losrenne und ab dem dritten km fürchterlich leide (Kamikazetechnik). Deshalb war dieses Mal eine vernünftige Laufeinteilung mein Ziel, auch auf die Gefahr hin, dass ich dabei etwas verschenken würde. Ich wollte die ersten km etwa 4:30 bis 4:40 laufen und dann sehen, was daraus entsteht. Ich sortierte mich auch absichtlich recht weit hinten ein, um anfangs vom Feld ein wenig gebremst zu werden.

Der Start erfolgte ohne lange Vorreden unspektakulär, aber pünktlich. Ich lief sehr langsam los und bemühte mich, nicht allzu viel zu überholen, sondern eher im Feld mitzuschwimmen. Das klappte auch recht gut, für den ersten km brauchte 4:19 min (gefühlt 5:30 :-/). Das war immer noch schneller als geplant, aber in Maßen. Immer wieder versuchte ich mich abzubremsen und ein Laufgefühl wie 'lockeres Jogging' zu erreichen. Trotzdem blieb ich schnell (4:12 und 4:14 für die nächsten km), eigentlich zu schnell für mein Leistungsvermögen. Allerdings ging es mir dieses Mal viel besser, ich fühlte mich immer noch topfit. Zwischenzeitlich hatte ich deshalb die km-Markierungen im Verdacht, zu kurz zu stehen. Tatsächlich brauchte ich für den 4. km 4:52 min, aber es zeigte sich später, dass hier nur das Schild zu spät stand.

Spätestens nach 6 km, bei der Hälfte des Rennens, war klar, dass ich es dieses Mal geschafft hatte, mir die Kräfte besser einzuteilen. Ich fühlte mich immer noch frisch und nur mäßig angestrengt, so, wie ich es hier schon oft von den erfahrenen Läufern gelesen, aber noch nie selber erlebt hatte. Geiles Gefühl! Ich nahm mir vor, auch weiterhin unter dem Limit zu laufen und wurde langsamer. Zugleich kämpfte ich mit meinem Pulsgurt, der plötzlich zu rutschen anfing und trotz permanenter Fummelei irgendwie nicht mehr richtig sitzen wollte. Nun wurde es dann auch ernsthaft anstrengend. Während der km 10 und 11 rutschte ich über die 4:30-Marke. Dass ich es hier zu locker hatte angehen lassen, merkte ich beim Schlussspurt. Auf dem letzten km erzielte ich einen Schnitt von 3:54 min/km ... Das halte ich für ein klares Zeichen dafür, dass ich noch 'zu viel' Reserven übrig behalten hatte.

Das Ziel erreichte ich (unter den Klängen einer Blaskapelle) nach 52:38 min, was einem Schnitt von 4:21 entspricht. Damit wurde ich 55. von 332 Läufern. Nebenbei verbesserte ich noch meine inoffizielle 10 km-Bestzeit um eine Minute (Durchgangszeit 43:51), und das bei einem um 11 Schläge niedrigeren Durchschnittspuls gegenüber dem Lauf vor zwei Wochen. Fast beschleicht mich der Verdacht, dass da was nicht stimmt. Ich wäre nicht überrascht, wenn sich herausstellen würde, dass die Strecke falsch vermessen ist. Aber eigentlich ist das ziemlich egal, denn es war auf jeden Fall ein toller, schneller Lauf für mich. Nur an meinem Geschwindigkeitsgefühl muss ich noch arbeiten -- wann kommt eigentlich die Polar S625X?

Die Siegerehrung dürfte an mangelnder Beteiligung gelitten haben, denn eine Stunde nach dem (nach meinem) Zieleinlauf begann das EM-Spiel gegen Lettland. Aus diesem Grund kann ich auch nichts zur Qualität der Duschen oder des Kuchenbuffets sagen. Für die Organisatoren tut mir das Leid, ich hoffe, dass nicht alle so egoistisch waren.

Fazit

Ein schöner, empfehlenswerter Lauf, der nur etwas an der matschigen Strecke litt. Die Organisation war einfach, schnörkellos und klappte gut.

Die Splits:

km 1 4:19 (HF 164)
km 2 4:12 (HF 178)
km 3 4:14 (HF 182)
km 4 4:52 (HF 184; Schild muss falsch gestanden haben)
km 5 verpasst
km 6 8:21 (HF 188; 4:10 min/km, siehe km 4)
km 7 4:28 (HF 187)
km 8 4:23 (HF 185)
km 9 4:22 (HF 188)
km 10 4:37 (HF 187; gesamt 43:51)
km 11 4:38 (HF 184)
km 12,065 4:09 (HF 193; 3:54 min/km)
Gesamtzeit: 52:38 min


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=432


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